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Archiv-Artikel

Einblick (57)

Susanne Bosch, Künstlerin

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Susanne Bosch: Ich war längere Zeit abwesend, deshalb beziehe ich mich auf die 3. Berlin Biennale im Frühjahr 2004. Diese Ausstellung hat mich enttäuscht. Die Konzeption der Hubs fand ich eine sehr gute Idee, einzelne wenige gelungen (Urbane Konditionen und Sonische Landschaften) und auch das Thema war wunderbar: Berlin vor dem Hintergrund der strukturellen Veränderungen, die die Stadt nach dem Ende des Ost-West-Konflikts erfahren hat. Aber im Allgemeinen hat mich bei den meisten Beiträgen ein furchtbar „modernes Retrogefühl“, diese Nostalgie der Vergangenheit beschlichen und das Lauwarme vieler Beiträge enttäuscht.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen?

Das Sommerprogramm Heimatklänge und im SO 36 Gayhane und Tanztee!!!

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag? „Arbeitsmark“ des Wissenschaftsladen Bonn e. V., ein Infodienst mit Auswertung der Stellenanzeigen einer Woche zu Bildung/Kultur/Sozialwesen. DeutschlandRadioBerlin, die zwei Programme, Monatsheft von DeutschlandRadio Berlin und Deutschlandfunk. Le Monde diplomatique. „Mazedonisch Wort für Wort“ und Joachim Sikoras „Vision-Reader. Von der gesellschaftlichen Vision zur politischen Programmatik“.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis der Alltags macht Ihnen momentan am meisten Freude?

Mein Mobiltelefon (obwohl es uralt ist). Es ist im Moment das wichtigste Kommunikationsmittel zwischen mir und einem geliebten Menschen in einem Land, in welches das Telefonieren sündhaft teuer ist. Ich habe 459 Zeichen pro SMS zur Verfügung, um zu formulieren, was ich sagen will. Eine ziemlich herausfordernde Kommunikationsmethode, um Kontakt aufrechtzuerhalten.