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Archiv-Artikel

Einblick (333)

VALENTIN HERTWECK, BILDHAUER

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Valentin Hertweck: Berlin ist mein Wohnort und so versuche ich Berlin als eine Ausstellung zu begreifen. Nicht nur visuell, sondern mit allen anderen Sinnen, wie es mir zuletzt Sven-Ake Johansson im Bethanien mal wieder bewiesen hat. Mit seinen Kompositionen schafft er es, spielerisch dem Raum mit Sound, Gegenständen und Präsenz Materialität zu verleihen. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Da, wo dich die Bahn rauswirft oder der Pfahl dein Rad festhält, hör genau hin und beobachte genau, was dich umgibt und wenn du dann nicht ein aufregendes Konzert hörst oder auch keinen interessanten Menschen vor dir hast, verändere deine Lage. Es gilt, so viele wichtige Dinge zu erkennen und zu erleben. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? Neben meiner E-Mail-, Einkaufs- und To-do-Liste lese ich meine Bücherliste, die ich nahezu täglich erweitere. So habe ich immer mehr zu lesen und komme kaum noch dazu, Dorothea Hantelmanns Buch „How to do Thinks with Art“ zu lesen. Dabei versucht sie mir doch mit ihrem Buch Präsenz zu vermitteln. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir momentan am meisten Freude? Die Funktion der Tür, Räume öffnen und schließen, ist ein tägliches Ereignis für mich geworden. Der Gegenstand hilft mir, Dinge zu definieren, Grenzen zu setzen und zu schleusen. Sowohl das Überschreiten der Grenzen sowie das Durchdringen von Mauern wird mir durch diese gebräuchliche Nutzung der Tür möglich.