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Ein skatspielender Christ

Der bekennende Christ und Skatspieler Johannes Rau zählt innerhalb der SPD zu den wichtigsten Figuren: Ihm haftet nicht der Makel an, zur mittlerweile gescheiterten Enkelgeneration Willy Brandts zu gehören. Der 65jährige, der in Wuppertal geboren wurde, gehört seit 1968 dem SPD-Parteivorstand an. 1982 wurde er zum stellvertretenden Parteichef gewählt. Ministerpräsident Nordrhein- Westfalens ist der verheiratete Johannes Rau seit 1978.

Mehrmals gewann er die Landtagswahlen mit absoluter Mehrheit. Erst bei der jüngsten Abstimmung im bevölkerungsreichsten Bundesland der Nation verlor seine Partei den allmächtigen Zugriff auf die Regierung und mußte sich auf eine Koalition mit den ungeliebten Grünen einlassen. Rau konnte sich erst spät dazu durchringen, diesem Bündnis an der Spitze sein Plazet zu geben, gab dann aber doch seiner Neigung zum „Liebet einander!“ nach. Die Parole „Versöhnen statt spalten“, mit der die SPD 1987 in die Bundestagswahlen ging – und verlor –, geht auf eine Idee Raus zurück.

1994 unterlag „Bruder Johannes“ abermals, nun bei der Wahl zum Bundespräsidenten, dem jetzigen Amtsinhaber Roman Herzog. Hoffnungen, diesen im höchsten Staatsamt zu beerben, hegt der „selbsternannte Versöhner“ (Die Woche) angeblich keine mehr: Trotzdem würde er, heißt es aus ihm gewogenen SPD-Kreisen, sich für den Job 1999 zur Verfügung stellen, um einer möglichen rot-grünen Koalition im Bund den staatsväterlichen Segen geben zu können. Foto: J. H. Darchinger

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