Ein Jahr nach dem 11. September (Teil 2): Die Schülerproteste
Radeln im Kreis
New York ist nicht weit – die Anschläge vom 11. September haben auch Bremen verändert. Heute Teil 2 der taz-Serie: Die Schülerproteste.
Schon einen Tag nach den Anschlägen in New York marschierten die SchülerInnen zum Bremer Rathaus. Sie wollten der Opfer gedenken und über ihre Ängste reden.
Aber dabei sollte es nicht bleiben. In den folgenden Wochen besetzten sie immer wieder Straßenkreuzungen vor ihren Schulen, später blockierten sie Kreisverkehre per Rad. Der Protest richtete sich nicht nur gegen die Terroristen, sondern auch gegen die Reaktionen des Westens, inbesondere den Krieg gegen Afghanistan. Es blieb nicht beim „Dagegen sein“. Der neu gegründete Arbeitskreis Anti-Krieg organisierte Diskussionen mit Politikern, Bundeswehr und der GesamtschülerInnenvertretung (GSV).
Inzwischen ist der Arbeitskreis Anti-Krieg der GSV in „Schläfer“-Stellung gegangen. Nach dem Sturz der Taliban und dem Ende des Afghanistan-Krieges sahen die SchülerInnen keinen Anlass mehr für Aktionen. Doch mit dem drohenden Angriff der USA auf den Irak formiert sich die Gruppe derzeit neu. Für die nächste Woche ist ein erstes Treffen geplant. Dann könnte es für AutofahrerInnen wieder heißen: Kreuzungen und Kreisverkehre weiträumig umfahren. vvo
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