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Ein Funke genügt

■ Blutiger Sprachenstreit in Indien

Bangalore (dpa/AFP/AP) – Wie leicht entflammbar das Verhältnis zwischen Muslimen und Hindus in vielen Regionen Indiens ist, wurde an diesem Wochenende wieder deutlich: Aus Protesten nationalistischer Hindus gegen die Einführung von Fernsehnachrichten in der Urdu-Sprache entwickelten sich seit Freitag blutige Auseinandersetzungen, bei denen bislang 18 Menschen im südindischen Bundesstaat Karnataka getötet und 300 verletzt wurden.

Der staatliche Fernsehsender Doordashan hatte schon seit dem 2. Oktober eine abendliche Nachrichtensendung in Urdu ausgestrahlt und gleichzeitig die Nachrichten in der Kannada-Sprache zeitlich gekürzt. Urdu wird hauptsächlich von Muslimen, Kannada von der hinduistischen Bevölkerungsmehrheit Karnatakas gesprochen. Inzwischen hat das Fernsehen die umstrittene Programmänderung wieder zurückgenommen.

Die Hindus verdächtigen die regierende Kongreßpartei, sie habe die Urdu-Sendungen eingeführt, um bei der bevorstehenden Parlamentswahl in Karnataka Stimmen der Muslime zu gewinnen.

Radikale Kannada-Befürworter bekämpfen bereits seit Jahren auch den Gebrauch des Englischen, das seit der britischen Kolonialzeit in vielen Bundesstaaten Amtssprache ist. In Karnataka ist die amtliche Verwendung der englischen Sprache bereits eingeschränkt worden.

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