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Ein Aufruf macht die RundeGroßes Echo auf Wikileaks-Appell

Hunderttausende haben den Wikileaks-Appell der taz und anderer deutscher Medien gelesen, 16.000 Unterschriften sind bislang zusammengekommen.

"Die Diskussion sollte mit dem Appell nicht beeendet werden, sondern angestoßen und gerade gerückt. Das scheint gelungen." Bild: dapd

Vor einer Woche haben verschiedene deutsche Medien, darunter die taz, einen Aufruf zu Wikileaks ins Leben gerufen. Der Appell wandte sich gegen die Kriminalisierung dieser Website, die bislang vertrauliche Dokumente veröffentlicht.

Dem Aufruf schlossen sich innerhalb weniger Tage weitere Medien und Organisationen an. Auch bei Privatpersonen fand er großen Anklang: Auf bewegung.taz.de unterzeichneten ihn mit Stand diesen Mittwoch 13.700 Menschen, auf der Website Openpetition.de 2.300, macht zusammen 16.000 Unterschriften.

Hunderttausende haben den Appell allein bei der taz gelesen. Zahlreiche andere Medien haben darüber berichtet.

Durch den Appell wurde die Diskussion darüber, was Wikileaks überhaupt ist und was enthüllt werden darf, in eine - wie wir finden - gute Richtung beeinflusst. Nur noch selten wird Wikileaks.org abgesprochen, dass sie ein Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen, dass es eine journalistische Arbeit ist, solche Mengen an Dokumenten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und dass zu viel Geheimniskrämerei schädlich für die Demokratie ist.

Der letzte Punkt ist dabei vielleicht der umstrittenste, weil es viele Befürworter einer ungestörten Diplomatie hinter verschlossenen Türen gibt. Aber die Diskussion sollte mit dem Appell ja auch nicht beeendet werden, sondern angestoßen und gerade gerückt. Das scheint gelungen.

Vielen Dank allen UnterstützerInnen,

Reiner Metzger

taz chefredaktion

Folgende Organisationen firmieren als Unterstützer: taz, Frankfurter Rundschau, Der Freitag, Tagesspiegel, European Center For Constitutional and Human Rights (ECCHR), Perlentaucher.de, Telepolis, Berliner Zeitung, netzpolitik.org, AK Zensur, Neues Deutschland, Reporter ohne Grenzen, Humanistische Union, Blätter für deutsche und internationale Politik.

Den Appell unterstützen können Sie auf: Bewegung.taz.de

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3 Kommentare

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  • F
    FirstReader

    Kriminalisierung darf immer nur das letzte Mittel sein.

     

    Dennoch: Wikileaks hat bei seiner Aktion nichts Überraschendes, letzten Endes kaum etwas Interessantes hervorgebracht und gleichzeitig erheblichen Schaden verursacht.

     

    Wenn unsere Politiker und Diplomaten nicht wenigstens intern unverblühmt ihre Meinung sagen können, werden viel mehr Fehler gemacht, unter denen wir alle leiden müssen.

  • K
    Kim

    Wiki...who?? Mir geht der ganze Mist sowas von am Arsch vorbei. Als ob wir nicht andere Probleme hier habe...

  • H
    Holländer

    Campact macht übrigens eine ähnlich Aktion und hat bereits 40 Tausend Unterschrift gesammelt.

     

    http://www.campact.de/leaks/sn1/signer