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Archiv-Artikel

Ein Acker für die Airbus-Piste

Neuenfelder Obstbauer verkauft Grundstück für Erweiterung des Airbus-Rollfelds an Hamburg. Das bedeutet aber nicht freie Bahn bis 2007, weil noch drei Felder fehlen

HAMBURG taz ■ Der Hamburger Senat sammelt fleißig Grundstücke, um die Verlängerung der Start- und Landebahn im Airbus-Werk Finkenwerder zu realisieren. Der Kaufvertrag für vier zusammenhängende Äcker eines Bauern aus dem Obstdorf Neuenfelde wurde am Sonnabend unterzeichnet. Für die Erweiterungspläne werden jetzt nur noch drei weitere Grundstücke von zwei Eigentümern benötigt, darunter das der Neuenfelder Kirchengemeinde.

Ein Sprecher der Hamburger Wirtschaftsbehörde bestätigte gestern den Erwerb der rund 39.000 Quadratmeter, wollte über planrechtliche Konsequenzen aber „nicht spekulieren“. Denn die jetzt verkauften Äcker liegen direkt vor dem derzeitigen Ende der Airbus-Rollbahn, die drei anderen Grundstücke etwas abseits. Deshalb könnte der Senat nun auf den so genannten Plan C zurückgreifen. Dieser sieht den Bau einer vollkommen neuen Piste vor, die um 18 Grad schräg an Neuenfelde vorbei „verschwenkt“ würde. Diese Planung hat aber drei gravierende Nachteile: ein neues Planverfahren, städtische Kosten von bis zu 250 Millionen Euro und eine Planungs- und Bauzeit von mindestens drei Jahren. Airbus aber will 2007 mit der Auslieferung des Riesen-Airbus A 380 beginnen. Ob diese Planung dennoch verfolgt werden soll, will Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) heute bekannt geben.

Wahrscheinlicher ist das Festhalten am Plan B: eine neue Begründung für die bisherige Planung, um die vor Gericht gescheiterte Enteignung der störrischen Grundbesitzer doch noch durchführen zu dürfen. Das Hamburger Oberverwaltungsgericht hatte am 9. August eine Enteignung untersagt, weil weder Stadt noch Konzern einen „begründeten Bedarf“ nachweisen konnten. SVEN-MICHAEL VEIT