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■ WechselspieleEilts tritt zurück

„Eilts tritt zurück!“ Eine Meldung quillt aus dem Fax, die in jeder Bremer, wenn nicht gar in jeder deutschen Sportredaktion erst einmal für gewaltige Unruhe sorgt. Was? Der Euro-Staubsauger? Der gute Geist in Grün-Weiß? Der garantiert kokainfreie Eilts, der nicht einmal mehr genug Haare für eine Haarspitzenanalyse hätte? Der Eilts, von dem man immer nicht schreiben soll, dass er angeblich, nach Angaben von skrupellosen Spekulanten, von DFB-ähnlichen Mafiabossen eine Schachtel Zigaretten am Tag raucht? Das kann nicht wahr sein! Das darf nicht wahr sein. Oder sollte etwa doch der Knorpel im Knie ...? Sollte der Schmerz den Spaß, die Lust am Fußball beim Dieter inzwischen überwiegen? Oh, welch eine große Katastrophe.

Doch dann die Erlösung: Sportvölliguninteressierte Politredakteure kommen plötzlich daher und fragen: „Sollen wir eigentlich diese Eilts-Meldung aus Schortens mitnehmen?“ Schortens, wo zum Teufel liegt Schortens? Ist das das Kaff in dem Dieter Eilts wohnt? Und: Warum fragt das eigentlich die Politikredaktion?

Dann die Auflösung: Unter der Headline in „Weltuntergangslettern“ (zugegeben: nur für Eiltsfans) „Eilts tritt zurück“ ist dann erheblich kleiner zu lesen: „Wechsel in der Schortenser Ratsfraktion“. Und: „Für Eilts wird wahrscheinlich Annegret Eggerichs nachrücken.“ Spätestens damit dürfte alles klar sein: Der Dieter gibt noch nicht auf.

Jeti/Foto: Nikolai Wolff

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