Ehemaliger Diplomat über Wikileaks: Ihr könnt euch niemals sicher sein
Die Veröffentlichung von US-Depeschen wird nicht zu mehr Transparenz, sondern zu weniger Offenheit führen. Die Diplomatie zuckt nur die Schultern - zu Recht.
Es wird vorbeigehen - auch wenn es erst noch einmal schlimmer kommen könnte, bevor es wieder besser wird. Alle Aufgeregtheit, Empörung und Bestürzung ist verständlich.
Doch ob man Hilary Clintons Sicht - die Veröffentlichung von 250.000 US-Diplomaten-Berichten seien "ein Angriff auf die Weltgemeinschaft" - oder die Wertung des italienischen Außenministers Franco Frattini, dies sei das "9/11 der Diplomatie" (puh - da dürften manche gezuckt haben, und nicht nur US-Amerikaner), teilt, hängt von zwei Dingen ab: Erstens der Frage, wer hier überhaupt das Opfer dieser "leaks" ist. Und zweitens vom Stellenwert, den man dem "Angreifer", also Wikileaks und dessen Gründer Julian Assange, zuschreibt.
Was klar ist: Die Zeit der digitalen Apokalypse ist da - und das mit aller Macht. Was "Freiheit" und "Information" im Internetzeitalter wirklich bedeuten, muss neu definiert werden. Die wichtigste Botschaft lautet: Seid gewarnt! Nichts ist mehr "off limits". Was das diplomatische Korps der USA gerade durchmacht, steht uns allen bevor - nicht nur Regierungen, sondern auch ganz normalen Bürgern.
Nur: Was die "Enthüllungen" selbst angeht, sollten wir die Kirche im Dorf lassen. Kaum etwas von all dem ist grundlegend neu - oder wird die Außenpolitik signifikant verändern. Wenn es überhaupt Neuigkeiten gibt, dann eher graduelle, aber nicht in der Substanz. Staaten betreiben schließlich ihre Geschäfte untereinander, weil dies in ihrem beiderseitigen Interesse ist, nicht aus Liebe oder auch nur aus Respekt voreinander.
Die Medien haben sich daher auch zunächst einmal auf die wenig liebevollen Beschreibungen von Regierungschefs - einiges davon echte Schmähungen, anderes halbwegs lustig, und manches höchst wahr - gestürzt. So etwas wird gern gelesen; die vermeintlichen Unzulänglichkeiten hoher Tiere öffentlich zur Schau zu stellen, sorgt für Schadenfreude und atavistisches Vergnügen. Dass US-Diplomaten (nicht zu verwechseln mit der US-Regierung in Washington) derart über Freunde und Alliierte herziehen, macht es - zumindest für manche - besonders pikant. Aber das ist der relativ harmlose Teil.
"Leaks" und Indiskretionen sind immer schmerzhaft - für die, die hier Informationen durchstechen wie für die, die gemeint sind. Dass eine solche ungeschminkte Sicht ab und zu öffentlich wird, richtet vermutlich wenig Schaden an - sondern ist eher eine Art unbeabsichtigtes Feedback. Es gehört zur Diplomatie dazu - und ist gut kontrollierbar. Auch wenn wir fasziniert auf diese "Enthüllungen" starren: Die meisten bestätigen doch nur dieselben Vorurteile, die wir auch aus der Zeitung haben könnten.
Es wäre doch viel interessanter, den italienischen Premier als einen Mann von makelloser Tugend beschrieben zu sehen, oder zu erfahren, dass arabische Staatsführer ihren iranischen Kollegen als verlässlichen Freund mit rein wissenschaftlichem Interesse an Atomphysik begreifen. Korruption auf höchster Ebene in Russland? Gibt es sicher nicht!
Herr Putin mag nun eher heimlich Gefallen daran finden, als "alpha dog" bezeichnet zu werden. Und zu Hause in Berlin könnte Renate Künast aus dem "Fehlen von Starallüren" sogar Kapital schlagen: Das sollte ihr mehr Zeit lassen, Berlin vernünftig zu regieren, wenn sie den Job denn bekommt.
Nichts von dem wird lange nachwirken. Horst Seehofer hatte schon recht, das Ganze als "Cocktailparty-Geschwätz" (auch wenn er das nicht wirklich glaubt) abzutun. Und Wolfgang Schäuble war ganz er selbst, als er sagte, ihm sei doch egal, was amerikanische Diplomaten von ihm halten (selbst wenn das nicht stimmt). Beide haben sofort begriffen, dass US-Diplomaten kein Monopol auf fiese Einschätzungen haben. Es wäre aufschlussreich, einmal zu lesen, was die Deutschen über die Briten sagen - oder die Franzosen.
Schließlich gehört all das zum diplomatischen Handwerk dazu: die Macher und Meinungsführer des Gastlandes zu identifizieren, ihre Stärken und Schwächen zu analysieren. Deals zu machen und unverhohlen in die eigenen Hauptstädte zu berichten, was wichtig ist und was nicht in diesen Ländern - ob sie nun demokratisch sind oder nicht.
Denn Diplomatie hat nichts mit Komplimentemachen zu tun. Man verhandelt auch nicht ständig mit netten und kompetenten Menschen. Diplomatie ist aber auch keine Geheimwissenschaft. Es geht darum, Einfluss geltend zu machen - mit allen Folgen. Doch dafür sind Staaten - wie jedes einzelne Individuum - auf Vertraulichkeit und Privatsphäre angewiesen. Diplomaten müssen möglichst korrekte Entscheidungen auf der Basis möglichst akkurater Informationen treffen, ihre "Botschaften" mit Blick auf die verschiedenen Empfänger abstimmen und abstufen.
Daher ist viel wichtiger und ernster, was unter der Oberfläche dieses Eisbergs von 250.000 Dokumenten lauert - auch wenn sich dort schon genügend finden lassen wird, was voreingenommen, wenig hilfreich oder regelrecht gefährlich ist. Hier liegt Frau Clinton mit ihrer Empörung richtig - sowohl mit Blick auf die nationale Sicherheit der USA und anderer Länder wie mit Blick auf die potenzielle Gefahr für einzelne Betroffene. Wir haben bereits die Folgen in Afghanistan gesehen - und das zu einer Zeit, in der sensibles Handeln und Solidarität unter den Alliierten wichtiger sind denn je.
Herr Assange macht sich nicht gerade beliebt, indem er dies ignoriert - und seine eigene Verantwortung für die Folgen der Veröffentlichungen nicht akzeptiert. Das ist kein mutiges Whistleblowing. Sondern anmaßend und verantwortungslos.
Und wirft die Frage auf, was Wikileaks hier antreibt? Darauf gibt es weiter keine Antwort. Warum wird eine Masse von Verschlusssachen derart wahllos öffentlich gemacht? Bezeichnenderweise sagt Wikipedia-Mitgründer Jimmy Wales, Wikileaks sei keine echte "Wiki"-Seite, da Nutzer weder kommentieren noch die Einträge bearbeiten könnten - was wenig überrascht.
Herr Assanges Grundsatz scheint vielmehr zu sein, dass das Aufdecken von Geheimem und Vertraulichem sich selbst genügt, als eine Art öffentliches Gut. Doch dies lässt völlig außer Acht, dass das Private genauso ein öffentliches Gut ist - und erst das gegenseitige Vertrauen schafft, das da sein muss, wenn man bestimmte Informationen miteinander teilen will.
Nun ist Herr Assange unbestritten ein gewiefter Hacker, ein intelligenter und selbstbewusster Campaigner - allerdings mit einem hochentwickelten Sinn, was seine eigene Wichtigkeit für die Zukunft der Menschheit angeht. Eine Pressekonferenz in London Ende Oktober nach der Veröffentlichung von 400.000 Dokumenten zum Irakkrieg war besonders aufschlussreich: Assange erklärte mit atemberaubender Hybris, dass "die Wahrheit" (wahrscheinlich meinte er seine ganz persönliche) "keine politische Zielsetzung" brauche (außer vielleicht seiner eigenen). Doch genug davon.
Frattinis Anmerkungen scheinen nun nahezulegen, dass Herr Assange der Diplomatie allgemein den Todesstoß versetzt hat. Ich hoffe sehr, dass er falsch liegt. Diplomatie ist eine alte Profession, vielleicht die zweitälteste der Welt. Sie wird diese Krise überleben, und deutliche Worte werden weiter in die Heimatländer gekabelt werden - allerdings unter strengeren Sicherheitsvorkehrungen als bisher.
Genau hierin liegt die Ironie der ganzen traurigen Angelegenheit: Größere Transparenz weltweit, dieses Ziel, dem angeblich auch Herr Assange verpflichtet ist, wird durch sein Handeln nicht verstärkt, sondern eher auf der Strecke bleiben. Und weil Informationen immer auch Macht bedeuten, werden sie nun um so eifersüchtiger bewacht.
In den letzten Jahren hatte sich zumindest in Europa die Außenpolitik deutlich stärker für das Engagement von NGOs geöffnet, vor allem in der Entwicklungspolitik, bei Menschenrechten und Umweltthemen. Für alle Beteiligten ist dies ein großer Fortschritt - doch nun könnte sich die Entwicklung umkehren. Saubere Leistung, Julian!
Übersetzung: Steffen Grimberg
Leser*innenkommentare
Kommentarin
Gast
Tja, dieser Artikel, falls er richtig übersetzt wurde, ist ein Kündigungsgrund. nur deshalb kann ich mir die Wiedergabe auf TAZ erklären.
Peter Silie
Gast
1.Wikileaks betreibt keinen investigativen Journalismus. Es sammelt lediglich Dokumente ein. Investigativer Journalismus kostet nämlich ne ganze Menge, weshalb dieser Journalismus langsam aber sicher verschwindet.
2. Tut doch nicht alle so, als wärt ihr/wir alle so dumm!!! Wir alle wußten doch schon vorher, dass z.b. der Irakk-Krieg ein ungerechtfertigter war, der sich nur ums Öl drrehte. Dazu brauchten wir nicht WL. Dennoch hat unser Wissen keine Wirkung auf die tägliche Politik gehabt. Dementsprechend wird sich jetzt auch nicht viel ändern.
fanfare
Gast
Dass die Depeschen von Wikileaks wesentlich mehr zu Tage tragen als nur den in den Medien breitgetretenen Kaffetratsch, ist ganz nebenbei bemerkt, nicht nur Tatsache, sondern auch wesentlich für deren Bedeutung bezeichnent, und dies könnte und sollte man bei diesem Bericht durchaus entgegen.
Hier geht es um mehr, als nur Diplomatie öffentlich zu degradieren, Effekthascherei oder das blosse Veröffentlichen von Dokumenten, einfach weil sie existieren. Ganz gleich, was die eines Jeden persönliche Meinung zu dem Vorgehen von Wikileaks auch beinhalten mag, so ist und bleibt es wichtig, sich bewusst zu machen, dass man ein instabiles und korruptes System, nicht mit einer potenziellen Gefahr für seine Stabilität durch eine Kritik an diesem verteidigen darf.
Viel mehr ist es wichtig den Menschen die Möglichkeit zu geben, der Macht der elitären Größen in unserer Welt etwas entgegen setzen zu können, dass ein solches Gewaltenmonopol tatsächlich existiert, und auch, dass dieses durchaus in der Lage ist, seine Repressionsstrategien gegen Unbeliebte Personen erfolgreich einzusetzen. Und das kann einen jeden, in jeder Weise betreffen.
Wir erleben hier einen wichtigen Meilenstein in der Arbeit für den offenen und tranzparenten Journalismus, und in keiner Weise arbeitet dieser gegen die internationale Sicherheit. Warum diese Depeschen für diese sogenannte Sicherheit überhaupt nur gefährlich sein können, liegt viel mehr in dem Ursprung der Diplomatie, dem Konzept dieser elitären Mächte und dem Ungleichgewicht in der internationalen Arbeit zwischen den Ländern.
Es ist immer einfach zu sagen, Schuld ist der, der aufdeckt, oder Schuld ist der, der den Terror verübt, jener, der sich dem System wiedersetzt und öffentlich macht, was an politischen Verbrechen gegen die interantionale Sicherheit seit Jahrzehnten schon von den eiegntlich ja legitimierten Vertretern des Volkes überhaupt verübt wird. Nicht Schuld sei der, welcher versucht diese Verbrechen zu verdecken, jener, der versucht, die internationale Sicherheit dadurch vor seinen eigenen Taten zu schützen.
Dieser Artikel ist so einseitig, wie nicht wahr, und ich bin mir sicher, die Taz, kann das besser.
Klaus Meyer
Gast
Der Kern der Veröffentlichungen wird gar nicht gesehen: Da betreibt der "Bundesgenosse" systematisch und rücksichtlos die Ausspähung aller nur denkbaren Institutionen und Menschen innerhalb der deutschen Grenzen und deren Infiltration. Wo bleibt die vielgerühmte Souveränität dieses Staates?
Als Herr Guilleaume in vergleichbarer Stellung enttarnt wurde, weil er für das falsche System arbeitete nahm der Bundeskanzler Brand seinen Hut.
Warum gibt Herr Westerwelle seinen Rücktritt nicht bekannt? Anfänglich deckt er sogar seinen Hauptspion und entläßt ihn erst auf parteiinternen Druck. Es muß zweifelhaft sein, ob Herr Westerwelle in der Lage ist, deutsche Interessen zu vertreten, wo er noch nicht einmal seine eigenen am eigenen Schreibtisch abdecken kann.
Es wäre vielleicht auch einmal zu überlegen, ob die bedingungslose Annäherung an amerikanische Interessen Deutschland wirklich gut tut oder ob hier nicht mehr mit anderen mächtigen Staaten kooperiert werden sollte.
Bernd
Gast
Ich frage mich wieso die ganze Aufregung. Es müsste doch bekannt sein wie verlogen die Politik ist. Der Bürger wird doch nur von vorne und hinten verarscht.
Kriege,Geschichte,Wirtschaft,Banken und vieles mehr.
gtneuss
Gast
In vielem gebe ich dem Verfasser recht. Z. B., dass ein Informationsleck ein Problem ist und dass dadurch Vertrauen zerstört werden kann. Lachhaft allerdings ist die Annahme von Frau Clinton, dass der Schaden von Wikileaks verursacht wurde. Wenn ich meine Daten nahezu jeden Bürohengst in irgendeiner staatlichen Verwaltungseinheit zugänglich macht, muss ich doch nicht ganz bei Sinnen sein, wenn ich mich hinterher wundere, wie denn D A S passieren konnte! Zudem: wenn Wikileaks an die Daten herangekommen ist werden wohl dutzende Geheimdienst anderer, auch befreundeter Mächte schon vorher über alle diese Informationen verfügt haben. Die US-Dienste tun es doch auch, sogar ziemlich unverfroren. Ich erinnere hier nur an die Tatsache, dass der damalige Präsident Clinton die Wirtschaftsspionage zu einem "präsidialen" Schwerpunkt mit Lokalität Oval Office gemacht hat.
Fazit: Krokodilstränen!
nick
Gast
Wie kann jemand Schuld sein, wenn er offenlegt, was jemand anderes falsch macht?? Wenn der nicht son Bullshit verzapfen würde, gäbe es gar nix zu berichten.
Ich finde, der Autor hat Recht, wenn er sagt "Saubere Leistung, Julian!" :-)
Rod Flemming
Gast
Super Artikel! Volle Zustimmung zu dem was hier gesagt wird!
tamara bunke
Gast
so eine scheiße liest man sonst im spiegel.....
Kar Kees
Gast
"Geheimnisse" sind das wohl alles nicht. Weder daß Erdogan nur islamistische Zeitungen liest noch daß Merkel eine "Teflon-Merkel" ist. So gesehen sind alle Veröfftlichungen eher banal.
Neu ist das Geschäftsmodell. Ein Start-Up Unternehmen, Geschäftsmodell Geheimnisverrat. Für Vorabdrucke ein üppiges Honorar vom Spiegel und der New-York-Times. Auch wenn unterm Strich nur heiße Luft rauskommt. Hauptsache das Honorar stimmt und die Zeitungsauflage.
Gewo
Gast
Ich verstehe die Presseleute nicht mehr. Da macht einer den Job, den Ihr machen solltet - zumindest teilweise-, und ihr werdet staatstragend.... Schämt Euch!
eee
Gast
Hat Herr Mortimer New-Labour-Connections (Blair/Irak)? Es wäre interessanter gewesen, hätte er mal aus dem Nähkästchen geplaudert. Aber das geht natürlich nicht - ist ja geheim, der herbeigelogene Krieg von Blair und Bush. Ist natürlich besser so.
Peter Meier
Gast
Herr Mortimer, ihren ganzen Ausführungen zur Folge ist Geheimhaltung und Privatsphäre etwas überlebenswichtiges welches auf keinen Fall aufgegeben werden darf.
Nach ihren Worten darf es den gläsernen Menschen und den gläsernen Staat sowie gläserne Regierungsgeschäfte nicht geben.
Nun ist interessanterweise gerade die Regierung anderer Meinung, zumindest was sie von ihren Bürgern erwartet: Die Aufrüstung mit Überwachungsmethoden, nach denen sich selbst die Stasi die Finger geleckt hätte ist in den USA und auch bei uns erklärtes Ziel des Staates. "Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten" bedeutet im Umkehrschluß: Wer etwas zu verbergen hat (wie nach ihrer Meinung alle Staaten) hat was zu befürchten!
Dabei wäre in einer Demokratie nichts wichtiger, als die vollständige Information des Wählers über die die er wählt, deren Taten, deren Hintergründe.
Veröffentlichung wie WikiLeaks sind eine Notwendigkeit für funktionierende Demokratie, und die Reaktion der Regierungen wird zu einem weiteren Aufschwung der Piratenpartei führen.
also ENTWEDER Sie Herr Mortimer treten genau so vehement für die vollständige Privatsphäre der Bürger ein, oder Sie sind unglaubwürdig in ihrer Forderung nach Geheimhaltung von Staatsdokumenten.
grenzenlosnaiv
Gast
Ach, die TAZ will mit sowas hier einfach zeigen, dass sie bereit steht auch staatstragend wohlwollende grüne Pressearbeit zu leisten, sobald die Grünen mal wieder in eine Regierung kommen. Anders kann man so einen Nebensatz von einem ehemaligen britischen Diplomaten wohl nicht einordnen:
"Und zu Hause in Berlin könnte Renate Künast aus dem "Fehlen von Starallüren" sogar Kapital schlagen: Das sollte ihr mehr Zeit lassen, Berlin vernünftig zu regieren, wenn sie den Job denn bekommt."
Ja, gäbe es noch investigativen Journalismus in der westlichen Welt oder zumindest annähernd überparteilischen, dann bräuchte man Wikileaks nicht. Aber solange jeder (und damit eben auch Redakteure und Journalisten) nur seinen politischen Interessen folgt und das Volk deswegen am Ende nicht nur der Dumme ist, sondern gefälligst auch bleiben soll, ist eine gewisse Selbstaufklärung wohl unerlässlich geworden.
User
Gast
Die Gedanken der Herrschender sind die herrschenden Gedanken. Wie aussergewöhnlich...
Daniel
Gast
Ich habe die Taz bis heute sehr gerne gelesen. Aber wenn ich diesen Artikel lese, frage ich mich was das soll. Wie es scheint habt Ihr noch nicht ganz verstanden um was es eigentlich geht. Es mag ja sein das die meisten Dokumente Informationen enthalten die eh schon bekannt sind. Wichtig ist aber das durch die Veröffentlichung in den Medien eine große Masse erreicht wir die sich sonst nicht mit diesem Thema beschäftigen. Ich finde es sehr wichtig zu wissen wie und ob man an der Nase herumgeführt wird. Was sich die Staaten erlauben ist höchst bedenklich und sollte nicht einfach hingenommen werden. Daher halte ich die Veröffentlichung für richtig, auch wenn sie sehr riskant ist.
Hans Dampf
Gast
Es ist schon einigermassen betrüblich, dass ein ehemaliger Diplomat so unreflektiert und vor allen Dingen uninformiert in einem Medium wie der taz Redezeit bekommt.
Wer ersthaft fragt, was Wikileaks antreibt, hat sich offensichtlich nicht die 5 Minuten Zeit genommen, die es braucht das Mission Statement/die Charta von Wikileaks zu lesen.
Stattdessen schaut Herr Mortimer unter Vernachlässigung eines nicht unsignifikanten Teils der Bevölkerung auf sein eigenes Handwerk und blendet andere mögliche Belange aus.
Das ist für die ganze Zunft der Diplomaten beschämend. Und deshalb ist es vielleicht auch gar nicht so weit hergeholt, dass Herr Mortimer einfach nur 'mehr desselben' ist.
250.001.
Hans Dampf
Gast
Es ist schon einigermassen betrüblich, dass ein ehemaliger Diplomat so unreflektiert und vor allen Dingen uninformiert in einem Medium wie der taz Redezeit bekommt.
Wer ersthaft fragt, was Wikileaks antreibt, hat sich offensichtlich nicht die 5 Minuten Zeit genommen, die es braucht das Mission Statement/die Charta von Wikileaks zu lesen.
Stattdessen schaut Herr Mortimer unter Vernachlässigung eines nicht unsignifikanten Teils der Bevölkerung auf sein eigenes Handwerk und blendet andere mögliche Belange aus.
Das ist für die ganze Zunft der Diplomaten beschämend. Und deshalb ist es vielleicht auch gar nicht so weit hergeholt, dass Herr Mortimer einfach nur 'mehr desselben' ist.
250.001.
F.Kafka
Gast
Verkrizelte Geldscheine. In manchen Foren wird schon dazu aufgerufen GELDSCHEINE mit FREE WIKILEAKS zu VERKRITZELN. Ist das noch Legal?
Max Mustermann
Gast
Ich find's schon seltsam, wie blind viele Leute WikiLeaks unterstützen.
Die Idee von WikiLeaks finde ich gut, aber leider zeigen die Macher keinerlei Feingefühl für mögliche Folgen.
Teilweise amüsant, teilweise leider völlig verantwortungslos.
Wenn dann einer etwas dagegen sagt oder schreibt, sind im Nu Verschwörungstheorien auf dem Tisch.
Ich
Gast
Die Großen darfst du halt nicht anpissen.
Hat man schon beim Autoklau unseres geschätzen Innenministers gesehen. Jeder andere Autodieb bekommt in diesem Staat auch nach der 3. Wiederholung eine Bewährungsstrafe, nur nicht wenn's ums Ministerauto geht. Ob gut oder schlecht, sei mal dahin gestellt. Trotzdem wird da mit zweierlei Maß gemessen. Wenn ich schon daran denke, was für ein Aufwand in die Polizeifahndung damals gesteckt wurde. Als mein Auto in Dresden freundlichst entwendet wurde, hat kein Hahn danach gekräht.
Dasselbe bei Assange. Interpol gibt doch keinen Haftbefehl raus wegen einer Vergewaltigung die keine war, sondern lediglich eine Weigerung zum Aids-Test!
Jetzt haben sie ihn. Mit Kachelmann liefs genauso. Der hat inzwischen seinen Rückzug aus der Öffentlichkeit angekündigt. Ich denke, mit Assange wird es genauso laufen.
Hoffentlich gibt's einen ebenbürtigen, ähnlich polarisierenden Nachfolger, der sich dadurch nicht abschrecken lässt. Aber eigentlich kann ich es mir nicht vorstellen. Wer in dieser verlogenen Welt Unehrlichkeit und Ungerechtigkeit öffentlich anprangert, schaufelt sich sein eigenes Grab.
Verflossener
Gast
Mit diesem Artikel ist es nun endlich amtlich: Deutschland hat seine Vierte Gewalt verkauft. Wer nach diesem Artikel noch irgendeine Hoffnung in deutsche Mainstreammedien setzt, ist erheblich wahrnehmungsgestört. taz, ich spucke voller Abscheu vor Euch auf den Boden.
Es wird lange dauern und viel Kraft, Zeit und Gehirnschmalz kosten, um Eure Reputation wiederherzustellen. Ich hoffe, dass Ihr es hinkriegt. Ansonsten - war nett mit Euch. "Wir können ja Freunde bleiben." ;-)
Ed B
Gast
Thank you, Mr Mortimer, for the interesting and reflective article.
That the chattering internet classes love Wikileaks – since it so neatly fuels their twin needs of having an opinion on every subject under the sun and consuming as much "content" as possible – is clear. And is the reasons why you can search here in vain for any intelligent comments contra the whole WL debacle.
Nonetheless, rest assured, that there are some of us who see through the facade and know that the real naked emperor is Assange himself.
VeriTass
Gast
natürlich versucht man jetzt mit allem Möglichen, die Veröffentlichungen zu bagattelisieren, und die Regierungen als Opfer hinzustellen.
Viele schreien, dass Wikileaks lügen verbreitet. Wenn es tatsächlich Lügen wären, warum werden Assange dann noch zwei Vergewaltigungen angehängt? Na klar, um vom Eigentlichen abzulenken. Immer die alte Tour.
Aber die alten Zeiten sind für die da oben endgültig vorbei. Die wissen genau, dass sie sich warm anziehen müssen.
googlet mal Alaje 777
Es würde mich sehr freuen, wenn endlich auch in Deutschland mehrer Personen aus dem Nähkästchen plaudern könnten. Es wäre mit Sicherheit sehr amüsant.
gflegels
Gast
Eines ist sicher. WL hat eine Menge Aufregung verursacht. Während in den USA vor allem von republikanischer Seite Aufregung so weit geht, dass die alte Wild-West-Tradition wieder aufzuleben scheint (nur ein toter Indianer – pardon – Assange ist ein guter…) und damit die eigene, angeblich so hoch gehaltene Verfassung verrät, hält es die englische Diplomatie eher für angebracht, abzuwiegeln.
Die eigentliche Frage ist dabei noch nicht beantwortet: Welche möglicherweise brisanten Dokumente sind noch enthalten, über die noch nicht berichtet wurde und vielleicht soge nie berichtet werden wird, denn irgendwie scheint die Presse mehr damit beschäftigt zu sein, über Assange zu berichten und über die Folgen der von einigen Unternehmen der Finanzwirtschaft betriebenen und wirkungslosen Versuche, WL den Geldhahn abzudrehen, als über Inhalte dieser Dokumente zu berichten, die weniger trivial sind.
Gäbe es das noch, was man früher als „investigativen Journalismus“ bezeichnet hat, dann müsste bei diesen Journalisten eine Stimmung sein, als wenn Weihnachten und Ostern auf einen Tag zusammen gefallen wäre, angesichts dieser Quelle ungefilterter Informationen. Aber eine weitgehend mit dem Strom schwimmende Presse beschränkt sich derzeit wohl noch auf die eher triviale Berichterstattung.
Eines hat Mortimer offenbar nicht erkannt oder will es auch nicht sehen. Es wird zukünftig schwieriger werden, Regierungsverschwörungen als Verschwörungstheorien abzuwerten, denn, und dafür muss er nur mal die Leserkommentare in der Online-Presse lesen, ein Umschwung in der öffentlichen Meinung hat stattgefunden. Menschen, die bisher immer noch diesem Elite-Wahn verhaftet waren, müssen nun erkennen, dass diese Elite oftmals primitiver und vor allem verlogener ist, als man selbst. Wie im Märchen steht der „Kaiser“ plötzlich ohne Kleider und WL ist das Kind, das ruft: „Der ist ja nackt!“ Und die Menschen heben die Köpfe, sehen plötzlich die Hässlichkeit dieser nackten Gestalt. Vielleicht nicht jede hässliche Einzelheit, aber genug, um ihre eigene Einfalt in Bezug auf ihren Glauben an hierarchische Muster zu verlieren. Das ist der eigentliche Erfolg von Assange und alles, was nun gegen ihn unternommen wird, kann ihn nur zum Märtyrer machen. Denn das Schwedens Vergewaltigungsvorwurf eine Farce ist, wurde mit dem internationalen Haftbefehl bereits deutlich.
Dass Politiker und Diplomaten daraus eine Lehre ziehen, ist eher unwahrscheinlich, denn ihre Arroganz hat sich so verfestigt, wie das ehemals beim französischen Adel war, solange, bis er „kopflos“ die Wirklichkeit nicht mehr erkennen konnte.
allgaeu
Gast
TAZ-Leser , davon kann die Redaktion ausgehen, sind selber in der Lage, die richtigen Schlüsse aus so einem Beitrag zu ziehen
Martin
Gast
Ja schlimme Sache, dass wir erfahren, wie der Krieg in Afghanistan wirklich abläuft: Nämlich insgeheim mit offiziell geächteten Streubomben durch die NATO. Und mit dem absichtlichen Ermorden unschuldiger Zivilisten.
Jeder gute Journalist sollte sich die Finger nach solchen Quellen lecken.
Tajmahal
Gast
Was für eine wirklich grauenhafte Verlogenheit! Also Wikileaks schadet den NGOs, der Entwicklungspolitik, Menschenrechten, Umweltthemen, laut Herrn Mortimer: 'In den letzten Jahren hatte sich zumindest in Europa die Außenpolitik deutlich stärker für das Engagement von NGOs geöffnet, vor allem in der Entwicklungspolitik, bei Menschenrechten und Umweltthemen. Für alle Beteiligten ist dies ein großer Fortschritt - doch nun könnte sich die Entwicklung umkehren'. Die Entwicklung der Außenpolitik Europas könnte sich gegen NGOs, gegen Menschenrechte, gegen Umweltthemen richten, dank Wikileaks? Das schreibt ein ehemaliger Diplomat? Was für eine Respektlosigkeit gegenüber den Menschenrechten, sie zum Spielball außenpolitischer Erwägungen zu erklären. Und offenbar ernst gemeint! Ja, für uns Diplomaten, so der Tenor, könnte sich jetzt unser eventuelles Engagement für Menschenrechte umkehren, und die eine oder andere Folter werden wir, wegen Wikileaks, dann eher durchgehen lassen, und auch mit der Umwelt nehmen wir es dann auch nicht mehr so genau. Ich kann wirklich gar nicht so viel kotzen, wie ich es nach dem Lesen dieses Artikels tun müßte!
Paul
Gast
Wie Assange schon gesagt hat:
"Wenn wir über Recht sprechen, dürfen wir dabei eines nicht vergessen:
Recht ist nicht das, was die Mächtigen anderen Menschen als Recht vormachen wollen. Recht ist nicht, was der General dazu erklärt. Recht ist nicht, was Hillary Clinton dazu erklärt. Recht ist nicht, was eine Bank dazu erklärt.
RECHT IST LETZTLICH DAS, was das höchste Gericht eines Landes dazu erklärt; im Fall der USA ist das der Supreme Court, und er hat als Entscheidungsgrundlage dafür eine beneidenswerte Verfassung."
Assange gibt die Möglichkeit in Form von Information Verbrechen zu enthüllen, zu verfolgen und zu ahnden. Es zählt nicht die Meinung irgendwelcher Diplomaten, Politiker oder Medien.
Es zählen nun die Taten und das Engagement von Menschen, die sich die Informationen zu Nutze machen und gegen die begangenen Verbrechen vorgehen.
Denn wenn nicht, sehe ich dadrin nur ein Umdenken der internationalen "Schach Partie" zwischen den Mächtigen, mit weiteren Opfern von "Bauern".
Ich bin daher froh, dass es solche Menschen wie Assange gibt, auch wenn diese vielleicht Charakterprobleme haben und eigensinnig sind ( was wahrscheinlich nötig, aber kein Verbrechen ist ),
denn es gibt nicht viele von denen, die ihr Leben und ihre persönliche Sicherheit dafür aufgeben um Ungerechtigkeit auf dieser Ebene zu bekämpfen.
Wer weiss, wie es in Zukunft laufen wird...
Vielleicht wird es der einzige Trost sein, dass es dank Wikileaks an die Öffentlichkeit gelangt, wenn ein rechtschaffender Mensch aus dem Weg geräumt wird, der versucht hat gegen die mächtigen Organe zu kämpfen.
Fritz Fritzki
Gast
@ HUGH MORTIMER
Es ist unglaublich, wie immer wieder seitens der, ich schließe mich an an der Begriffsnutzung- Medienhuren - versucht wird, WikiLeaks zu verharmlosen und gleichzeitig ins Lächerliche zu ziehen.
Ich weiß nicht, was Sie Tag für Tag an Informationen erhalten, Herr Mortimer. Aber das was ich als Normalbürger aus diesen Dokumenten herauslese, macht mich fassungslos und zwingt mich meine bisherige Weltvorstellung komplett neu zu überdenken. Ein enormer Schaden für meine Auffassung über den Fortschritt unserer Demokratie. Am Anfang hielt ich die Depeschen noch für ein harmloses Boulevard-Geschwafel. Seitdem sickerten aber immer mehr und mehr zutiefst schockierende Informationen hinaus, die plötzlich ein ganz anderes Bild darauf werfen, als das wir uns früher zu bestimmten Ereignissen über unsere Medien verstanden zu wissen glaubten. Diesen Vertrauensverlust und diese Empörung, z.T. sogar Schock - empfinden mittlerweile Millionen. Wenn Sie das verkennen, Herr Mortimer, muss ich Ihnen pure Blindheit und Naivität vorwerfen. Ich bin Herrn Assange sehr dankbar dafür, dass er uns die Augen öffnete. Es könnte auch eine Chance sein bzw. der Erste Schritt dorthin, diesem Lügengebilde und Manipulationswahn der Bürger seitens der dubiosen Machteliten ein Ende zu setzen!
Beobachter
Gast
Alles Quatsch. Wikileags bringt eine Verbreiterung der Öffentlichkeitsarbeit, letztendlich mehr Demokratie für das Volk.
Und die Medien haben das Internet und seine weiter wachsende Bedeutung provoziert. Es ist gut, dass es Wikileags gibt. Eine Massengesellschaft braucht alle Informationen, braucht jederzeitigen Zugang zur Öffentlichkeit.
Auf Diplomatie und Geheimabsprachen können wir verzichten !
P G
Gast
Nun hat Jimmy Wales nicht gerade ein Monopol auf das Wiki-Präfix.
Wiki heißt erst einmal "schnell", nicht "editierbar" - aber Wales hat Wikis ja schließlich auch nicht erfunden, von daher muss er sowas nicht wissen.
Dass ein Sprecher der Deletopedia sich nun darüber beschwert, dass man in Wikileaks nichts editieren (dh. auch löschen) kann, ist wiederum ironisch.
Chris
Gast
Ich finde es interessant, wie die ganzen Politiker, Diplomaten und sonstige Betroffenen versuchen die Veröffentlichungen von Wikileaks auf die gleiche Ebene zu stellen wie den Verlust der Kontrollen über die persönlichen Daten. Wenn sie es wirklich so sehen, ist es ein Zeichen für ihren Realitätsverlust, wenn es Strategie ist, dann eine die hoffentlich nicht funktioniert. Der Staat sind die Bürger und sollte vor sich selbst keine Geheimnisse haben. Der Staat hat kein Recht darauf zu sagen, "nein, dass muss ein Teil von mir nicht wissen". Jeder sollte die Möglichkeit haben zu entscheiden, was er an persönlichen Informationen an wen weitergibt und auch einsehen können, was andere an Informationen über ihn sammeln. Und genau das hat Wikileaks ermöglicht. Jeder Bürger kann einsehen, was über ihn, als Teil seines Staates an Informationen gesammelt wurde.
Erik
Gast
Es wird gerade so getan, als ob Wikileaks nur den diplomatischen Klatsch veröffentlicht hätte.
Dabei hat sich noch niemand die Arbeit gemacht, mal selbst das Material zu sichten.
Auch viele " seriöse" Medien nicht.
Es ist schon unglaublich, wie die Medien den UNO-Spionage-Skandal unter- drücken. Durch die Diplomatendepeschen die Wikileaks veröffentlicht hat, kam die ungeheuerliche Tatsache zu Tage, Hillary Clinton hat ihre Diplomaten beauftrag, die UNO-Offiziellen auszuspionieren, einschliesslich den Generalskrater Ban Ki-moon.
Und was passiert? Nichts. Kein Wunder behaupten dann die Konsumenten der Lügenmedien, es wäre nichts besonders durch Wikileaks aufgedeckt worden. Das ist doch gar nicht wahr. Die skandalösen Fakten sind vorhanden, nur die Medienhuren berichten nichts darüber. Deshalb diese Ahnungslosigkeit und falsche Meinung.
Aus einem Dokument geht hervor, US-Aussenministerin Hillary Clinton verlangte die Telefonnummern, E-Mails, Kreditkartendetails und sogar Portraitfotos, Fingerabdrücke, DNA-Proben und den Scan der Augeniris von UNO-Offiziellen. So einen Bruch der Persönlichkeitsrechte und Ausspähung der UNO-Führungsspitze, kann nur von ganz oben befohlen und genehmigt worden sein.
Man stelle sich vor, wenn in den Dokumenten stehen würde, die Russen hätten das UNO-Gebäude und alle führenden Köpfe darin ausspioniert und Putin hätte den Auftrag dazu gegeben, was dann los wäre? Die Schlagzeilen wären so gross, sie würden über die Zeitungsseite ragen.
jmf
Gast
Jaja, Assange ist ein narzistischer Egomane und überhaupt war es total sinnlos das alles zu veröffentlichen und bevor überhaupt klar ist, was alles drinnen steht in den Kabeln kann man das schon alles jetzt beurteilen....
Laaaangweilig!
Ein herzlichen Dank an wikileaks - weiter So!
Je mehr die staatstragende Mischpoke jetzt rumheult, desdo besser...
XY!
Gast
"Diplomatie ist eine alte Profession, vielleicht die zweitälteste der Welt. Sie wird diese Krise überleben..."
Klar - resistent wie die Ratten. Im Namen dieses Drecksgeschäfts, das schon immer ein Spiel mit der Wahrheit spielt, wird seit Menschengedenken gemeuchelt und gemordet.
Es geht doch bitte nicht wirklich um diese persönlichen Einschätzungen - die Leute wissen wahrscheinlich, was sie voneinander halten sollen, und grinsen sich beim nächsten Meeting erst recht schön an. Nein - dieser Verlogenheit eins aufs Maul zu geben, kann wirklich nicht noch mehr Schaden anrichten, als sie selbst schon verantwortet!
Ganz im Sinne der Diplomatie ist es natürlich, jetzt zu überlegen, wie Aufrichtigkeit bzw. Wahrheit bestraft werden kann.
Blogleser
Gast
Es gibt auch ehemanlige Diplomaten, die das völlig anders sehen:
www.craigmurray.org.uk/archives/2010/11/raise_a_glass_t.html
Nicks Nutz
Gast
Ein sehr perfider und heuchlerischer Artikel. Erst wird behauptet, dass Diplomaten nicht mit ihrer Regierung zu werwechseln sind, um ein paar Absätze später zu sagen: "Diplomaten müssen möglichst korrekte Entscheidungen auf der Basis möglichst akkurater Informationen treffen, ihre "Botschaften" mit Blick auf die verschiedenen Empfänger abstimmen und abstufen." Es ist gelogen, dass der größte Teil Verschlusssache war, das waren nur ca. 6%. Und schließlich ist vieles nicht "Cocktailpalaver" (auch wenn dies bei hohen Gehältern meist von Diplomaten betrieben werden mag, da kennt sich der Autor sicher besser aus), sondern zeigt, dass massiv Druck jenseits demokratischer Prozesse und Rechtsstaatlichkeit auf Staaten ("Freunde"?) ausgeübt wurde (SWIFT; El Masri; spanische Justiz bei der Aufklärung um den Mord an Reportern; Wissen darum ,dass Georgien, nicht Russland den Krieg angefangen hatte, um es umgekehrt öffentlich darzustellen; etc). Wieder soll der Bote für die Botschaft verantwortlich gemacht werden. Konsequent durchgefürt müsste das ein Gemetzel unter Botschaftern werden.
Staatsgeschäfte mit einer privaten Veranstaltung zu vergleichen, der die gleichen Rechte auf Privatsphäre zugestanden werden müssen wie Bürgern, offenbart ein sehr merkwürdiges Demokratieverständnis. Es erklärt allerdings Einiges, wenn man annimmt, dass alle/viele Diplomaten so denken. Allein aus der Tatsache des 2.-ältesten Gewerbes eine Existenzberechtigung abzuleiten ist abenteuerlich. Auf ähnlichem Rang dürfte Schutzgelderpressung rangieren. Immerhin legt der Autor den Schluss zu Staatsdienernden Wirtschaftshuren nahe. Ach, wenn Du doch geschwiegen hättest.
christen thomsen
Gast
Also, Herr Assange ist für potenzielle, repressive Staatsinitiativen gegen die Öffentlichkeit verantwortlich. Das hat man schon früher gehört, oder? War es in Kritik an totalitären, diktatorischen Regimen...?
Michael
Gast
Eigentlich geht es im Zusammenhang mit Wikileaks doch um die Frage, was demokratische Systeme kennzeichnet.
Hugh Mortimers Essay geht daran vorbei. Er spielt den Inhalt der Lecks herunter, indem er den Gossip betont - aber es gibt auch andere Sachen in den Dokumenten: z.B. dass die britische Regierung sich nicht an das Streubomben-Verbot hält, die amerikanische Regierung darauf drängt, die ihre geheimen Entführungen nicht strafverfolgen zu lassen, Blackwater deutsche Waffenexportgesetze missachtet, die Regierungen international um die Aufnahme der Guantanamo-Häftlinge feilschen etc.
Dabei geht es doch um die Frage inwieweit und bis zu welchem Maß demokratische Systeme Geheimnisse auf Seiten ihrer Funktionsträger und Machteliten vertragen, oder? Darüber muß gestritten werden. Wikileaks' Position in diesem Streit ist klar. Mir scheint, diese Position wird durch die Inhalte der Enthüllungen gestützt. Gossip breit zu treten vernebelt das nur und verhindert eine Debatte.
Catull
Gast
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Was liegt denn unter der Oberfläche des Eisberges? Kann mir dies der Autor des Artikels sagen? Wohl eher nicht. Aber eine Einschätzung hat er schon mal: "verantwortungslos"! Furchtbar schlimm ist auch die Methode, Dinge nur zu veröffentlichen, ohne sie redaktionell zu bearbeiten. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder Depp Zugang zu Primärquellen hätte, stimmt's??! Da gibt's nur eins: Herrn Assange so lange zu verunglimpfen, bis dieser Schurke endlich aufhört, die Wahrheit sagen (bzw. zeigen) zu wollen.
frederyk
Gast
Es geht ihm höchstwahrscheinlich nicht darum wirklich „alle Informationen“ zu veröffentlichen. Es sollen eben jetzt auch man jene mit Informationen „bluten“, die überall in den Hinterzimmern die kleinen Leute „bluten“ lassen wollen.
Mit Aufgabe des Prinzips Datensparsamkeit werden alle darunter zu leiden haben. Außerdem merken jetzt auch viel mehr Bürger, was es bedeutet große Datenbanken zu haben und welchen Schaden diese anrichten können.
Es jaulen immer die, deren Trog kleiner wird und/oder denen das Weltbild angekratzt wird. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Im Gegensatz zu Menschen unter Hartz-IV werden die Diplomaten weich fallen. ;)
frederyk
Gast
Es geht ihm höchstwahrscheinlich nicht darum wirklich „alle Informationen“ zu veröffentlichen. Es sollen eben jetzt auch man jene mit Informationen „bluten“, die überall in den Hinterzimmern die kleinen Leute „bluten“ lassen wollen.
Mit Aufgabe des Prinzips Datensparsamkeit werden alle darunter zu leiden haben. Außerdem merken jetzt auch viel mehr Bürger, was es bedeutet große Datenbanken zu haben und welchen Schaden diese anrichten können.
Es jaulen immer die, deren Trog kleiner wird und/oder denen das Weltbild angekratzt wird. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Im Gegensatz zu Menschen unter Hartz-IV werden die Diplomaten weich fallen. ;)
P.Haller
Gast
Ich hätte da mal einen Vorschlag an Herrn Mortimer und Co. zu machen:
Sagen Sie uns bzw. wikileaks und Co. doch mal, was Ihrer Meinung nach veröffentlichungswürdig ist und was nicht. Dann könnten wir uns dementsprechend verhalten und Ihre Kaste könnte die üblichen Spielchen auf unsere Kosten bis in alle Ewigkeit weitertreiben. Denn das würde ja dann nach Ihrer Meinung (Umkehrschluss) zu mehr Offenheit und damit auch zu weniger Transparenz führen ??!! Also alles wie gehabt !!
Es ist schon äusserts übel, dass sich damit viele anscheinend nicht mehr abfinden wollen, bzw. Ihre Kreise stören, nicht wahr Herr Mortimer.
TOM
Gast
Was zum Henker interessiert mich das Geschwätz über die Einschätzung anderer Persönlichkeiten? Wäre es nicht sinnvoler über beispielsweise jene US Unternehmen zu sprechen, die mit Wissen des Staates USA unsere Waffenexportbestimmungen umschifft (nett ausgedrückt) haben? Wer weiß was da alles noch drinnen steht und jetzt rede ich nur über Deutschland. Wer weiß wo die USA Kriminell handelten bei vielen vielen anderen Ländern.
Dieses versteifen auf das Geschwätz der Diplomaten kotzt mich ehrlich gesagt ziemlich an! Es lenkt ab von wirklich interessanten Themen die AUCH veröffentlich wurden! Themen die im Gegensatz dazu sogar die Kriminellen Machenschaften der USA und anderer offenlegen
Elvenpath
Gast
Interessant mal die Sicht eines Betroffenen zu hören. Auch an seinen Aussagen merkt man, in welcher Parallelwelt Diplomaten leben.
Allerdings widerspricht er sich selber. Auf der einen Seite behauptet er, "nichts von dem wird lange Nachwirken", auf der anderen Seite redet er von "Gefahren für einzelne". und "dass man die Folgen bereits in Afghanistan" sehen konnte.
Herr Hugh Mortimer ist ein Vertreter eines vergangenen Zeitalters. Willkommen in der Neuzeit! Die Uhren werden in Zukunft anders ticken, und das ist gut so! Vielleicht bleiben der Welt dann völkerrechtlich illegale Eroberungskriege wie gegen Irak erspart. Tausende unschuldiger Zivilisten, deren Blut an den Händen der US-Regierung klebt, könnten jetzt noch leben, wenn es Wikileaks früher gegeben hätte.
Herr Hugh Mortimer weiß nicht, warum Assange das tut? Dann kann ich ihm nur den Artikel in der "Sueddeutschen" empfehlen:
http://www.sueddeutsche.de/digital/wikileaks-gruender-julian-assange-der-gegenverschwoerer-1.1031477
R@Z€
Gast
Genau lieber Herr Mortimer,
die Außenpolitik hat sich in den letzten Jahren deutlich stärker für das Engagement von NGOs geöffnet...
... aber nur wenn diese unserem lieben Entwicklungsminister Niebel zu Füßen liegen und im Rahmen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit die Hacken zusammenschlagen...
Saubere Leistung Hugo...
R@Z€
Der Schreiber
Gast
Als Wiki-Leaks (das ja wie schon gesagt wenig Wiki ist) Kriegsverbrechen in Afghanistan und im Irak aufdeckte, wetterten die Regierungen.
Zu Unrecht! Wir als Bürger haben das Recht zu wissen wann unsere Regierung gegen die eigene Verfassung oder das Völkerrecht handelt.
Aber sind die jetzt veröffentlichten Daten Beweis für eine unrechtmäßige Machenschaften? Nein.
Wir würden wir uns fühlen wenn Briefe veröffentlicht werden würden in denen wir über Bekannte reden?
Oder wenn in einer Firma ein internes Papier darüber informiert das ein gewisser Kunde eine schlechte Zahlungsmoral hat, ist das wichtig für den Rest der Wirtschaft?
Bei einem echten Wiki, zu welchem Thema auch immer, kann jeder Nutzer die Daten sehen und ändern.
Beiträge erweitern, Fehler entfernen.
Wikileaks hat ein Datenmonopol gesammelt und veröffentlicht nur die Daten die es will, das erinnert an "Tatort Internet".
Nicht der Schutz ist wichtig, sondern die Quote.
Wikileaks ist auf einem gefährlichen Weg.
stefan müller
Gast
es geht nicht um ein paar alberne Einschätzungen, es geht um Kriegsverbrechen die Wikileaks an die Öffentlichkeit gebracht hat. Stichwort Collateral Murder. Es geht auch um den Umgang z.B. mit Ban Ki Moon. Die Leute die sowas zu verantworten haben gehören vor Gericht - und die die es an die Öffentlichkeit bringen, sollten einen Orden bekommen. DAS wäre angemessen. Alles andere ist Ignoranz und Arroganz, die über kurz oder lang auf die Nase fallen wird.
Avatar
Gast
Es überrascht nun schon einen zweiten Beitrag zu den Wikileaks-Veröffentlichungen hier zu lesen. Nunmehr von einem britischen Diplomaten in deutscher Übersetzung. Der Inhalt dieses Beitrags entspricht in vielen Punkten nicht der Wahrheit und ist sehr "diplomatisch" geschrieben ist. Diplomatie wurde durch die Wikileaks Veröffentlichungen ein Stück weit enttarnt, als dass, was sie wirklich ist: Ein verlogene und unehrliche Umgangsform um die Position der Machthaber zu halten und den Machtbereich auszudehen und zu festigen.
saberlin
Gast
Anmaßend und Verantwortungslos???
Ich finde es schon fast verantwortungslos diesen Artikel so zu veröffentlichen. Die Diplomatie muß zwangsweise mit solchen Leaks umgehen können. Das ist nun mal die Kunst. Die taz sollte solche deklassierungen wie "...anmaßend und verantwortungslos ..." nicht zum besten geben. Der dumme Untertan sollte nicht unbedingt über alles informiert sein ... aber das was heute in Europa und der Welt an Lügen verbreitet wird ist definitiv nicht förderlich. Der dumme Untertan ist im Gegensatz zu dem was oft von Propagandisten und Politikern angenommen wird, gar nicht so dämlich wie er oft dar gestellt wird.
Es ist höchste Zeit das die Berichterstattung der Medien sich nicht dem "Willen" der Politik oder Lobbyisten unter ordnet, sondern sachlich, fachlich und fundiert berichtet wird. Dann ist der dumme Untertan evtl. auch wieder bereit etwas für andere zu tun .... und wer einem ständig die Hucke voll lügt, sollte sich über die darauf folgende Reaktion nicht wundern!
Monitor
Gast
Das glaubt der Autor vielleicht. Mir fällt auf, wie wirklich nervös die Machteliten geworden sind. Das war noch nie zuvor. Also: Alle ohne Macht sollten Wikileaks kräftig unterstützen. Man sieht doch: Es kann sich etwas ändern.
Krizbg
Gast
Dieser Artikel hat keinen Kommentar verdient.
Frage
Gast
Jetzt reden ja alle vom unbedeutenden Cocktail-Geschwätz über unsere Politelite.
Aber was ist denn mit den Details über Kriegsgeschehen, UN-Bespitzeleung....
Ist das auch alles so unbedeutend und einfach abzutun? Das sog. "illegale" Verfahren Daten zu veröffentlichen, ändert nichts an der Verantwortlichkeit für die einzelnen illegal(!) handelnden Akteure. Vergleich: Steuer-CD.
Dass, das den in die Jahre gekommenen Diplomaten (verstaubt waere ja beleidigend)unbeeindruckt laesst, wundert vielleicht oder auch nicht.
Ach ja.....nochwas:
"Was das diplomatische Korps der USA gerade durchmacht, steht uns allen bevor - nicht nur Regierungen, sondern auch ganz normalen Bürgern"
Die alte Angstkanone schon wieder.
Also wenn Ihr meine dunkelste Seite zu Tage bringt, dann weiss meine Freundin morgen, dass ich schonmal die ein oder andere Pornoseite angekuckt habe (mein persönliches 9/11). Zivilisten hab ich noch keine erschossen.
Prost.
ebertus
Gast
Es fing ja ganz spannend an, wurde dann doch ein eher stromlinienförmiges, den Inhalt, die Weiterungen, die Zensur eher lächerlich machendes, dafür den Schurken fixierendes Assange-Bashing mit abschließend bockiger "jetzt erst recht", "werdet schon sehen, was ihr davon habt" Finalisierung.
Der Kaiser sitzt nackt auf dem Klo, steckt "uns" die Zunge heraus - Frank Zappa war da souveräner.
audio001
Gast
Was ist eigentlich Schlimmes passiert?- Letztendlich doch nur, dass ein Mythos zerstört wurde, mit dem sich die Diplomatie selbst jahrzehntelang zu umgeben versuchte!
Inzwischen ist – dank WikiLeaks – auch dem letzten Zweifler klar geworden, dass alles das, was man glaubte in der Diplomatie erkennen zu können, Wunschdenken war.
Diese sogenannten Diplomaten sind genauso wenig „weiße Ritter“ wie der Großteil der Politiker, die vorgeben einem Souverän zu dienen.
Das sind letztendlich alles Machtkartelle, die sich aus ihrer jeweiligen Interessenslage heraus gebildet haben und die Organisation des Staaten in der einen oder anderen Weise für sich nutzbar gemacht haben!
Und wie man an veröffentlichten Inhalten in WikiLeaks gut erkennen kann, „heiligt der Zweck die Mittel“!- Willkommen in der Realität!
Manfred Weizenkeim
Gast
Herr Mortimer hat sicher Recht, wenn er schreibt, dass sich Assange nicht beliebt gemacht hat. Anstatt denselben Fehler wie die meisten anderen zu machen, Wikileaks auf Asssange zu reduzieren, und zu spekulieren, was ihn antreiben könnte, hätte Mortimer aber einfach eintsprechende Äußerungen anhören oder Statements nachlesen können. Es geht um die Verwirklichung von Transparenz, und zwar wesentlich mehr Transparenz als Regierungen bereit sind, zuzulassen.
Die Depeschen seien belanglos? Er selber arbeitet doch mit an diesem Bild, indem er über belanglose Passagen (Macho Putin, bondeständige Kühnast, ..) berichtet, anstatt die wirklich spannenden Teile zu beackern, z.B. wieviel Otto Schily wann über die Verschleppung und Folter von Khaled Al-Masri durch die CIA erfahren hat und was die Rolle des BND dabei war. Oder welche deutschen Politiker bloß mit den Achseln gezuckt haben als ihnen die von der CIA systematischer betriebene Folter im Irak bekanntwurde. DAS interessiert mich, nicht, ob jemand Merkel "unkreativ" findet.
Was die Panikmache soll, dass auch die Daten von Privatleuten nicht mehr "off limits" seien, bleibt auch Mortimers Geheimnis. Daten von Privatleuten werden längst munter vom Staat, Schufa, GEZ, Payback und facebook gesammelt, verknüft und verkauft. Aber Staaten, deren Grundsatz verdammtnochmal sein sollte, so viel wie irgend möglich transparent zu machen, sind sehr geizig mit den von ihnen erhobenen Daten. Da kann das eine oder andere Leak sicher nicht schaden.
Obwohl ich am Ende Mortimer doch wieder Recht geben muss: Viel ändern wird sich nicht. Dem Durchschnittsbürger ist es ziemlich egal, wer wo die UN belügt, wer wo Völkermord begeht und wer korrupt ist. Aber vielleicht ist es ja taz-Lesern etwas weniger egal.
Schneemann
Gast
na, jetzt hat auch noch die Taz einen Mahner aufgefahren. War das Vorsicht? War das bereits Druck von oben? Es gibt halt kaum noch aufrichtige Anarchisten hierzulande...
PS: Wikileaks findet meine volle Zustimmung!
Der Südländer
Gast
Der Verfasser dieses Schreibens hat wohl mehrere Dinge nicht bedacht.
1.) Das Ziel von Wikileaks ist es nicht Politik zu machen oder journalistische Arbeit zu erledigen, sondern einfach nur die Informationen bereit zu stellen. Also halte ich die Forderung oder den Wunsch, was auch immer das darstellen sollte, Wikipedea entsprechend die Dokumente für normale Nutzer frei zugänglich zu machen, damit sie von jedem editiert werden können, für gelinde gesagt... lächerlich.
2.) Sicherheit von Informationen hat nichts, aber auch garnichts, mit der Transparenz bestimmter Organisationen zu tun. Wenn die USA Ihre "cables" nun besser schützen, ändert es nichts an der Einsehbarkeit durch Dritte. Vor Cablegate konnte diese Daten kein Unbefugter einsehen und danach wirds wohl auch nicht gehen.
3.) These: Gäbe es einen bissigen, verantwortungsvollen und investigativen Journalismus, wäre Wikileaks nicht nötig. Jeder kann sich die Frage selbst beantworten, ob wir nun Wikileaks brauchen oder nicht.
So zum Abschluß mal ne provokante Frage: Was ist eigentlich eine Demokratie Wert ohne funktionierende vierte Gewalt?
Der Südländer
ich
Gast
Ich finde diesen Artikel genau ziemlich einseitig. Das Demokratie auch immer eine gleichermaßen stark ausgeprägte Informationslage erfordert wir nicht erwähnt. Wenn wir eins aus unserer Vergangenheit gelernt haben sollten, dann das Macht korrumpiert. In so fern ist die endlich mal eine Information die zur Meinungsbildung beitragen kann innerhalb die Sache mal ohne gesellschaftliche Filterung auf den Tisch legt.
handtaschenräuber
Gast
da hilft nur noch hubschraubereinsatz!
vic
Gast
Ich bin immer noch der Überzeugung, dass wesentlich brisantere Daten aufgedeckt wurden, die mit dieser Boulevard-Soße übergossen wurden.
Das kann doch wirklich nicht alles sein, dieser Kinderkram. Wo bitte, ist hier der Skandal?
Man bewahre uns vor Politikern, die stets offen sagen was sie denken.
Der letzte dem das gut gelungen ist, ist ein gewisser Herr Fischer:
Mit Verlaub, Herr Präsident. Sie sind ein A...
Spielchen
Gast
Ach was! Wir sollten endlich aufhoeren diesen Quatsch noch Ernst zu nehmen und uns selber informiert halten.
Sollen diese "Eliten" ihre Sandkasten Spielchen doch weiterfuehren. Was hier passiert ist unterhalb Sandkasten-Niveau.
huber
Gast
lächerlich...als wenn die veröffentlichungen der dokumente durch wikileaks der zusammenarbeit mit ngos irgendwie im wege stehen würde: wo ist da ein zusammenhang?
hätte eine zeitung die dokumente genutzt, um einen bericht über die gravierende korruption in afghanistan zu schreiben, dann würde es viel lob zur veröffentlichung dieser missstände statt kritik von allen seiten geben.
Michael Münchehofe
Gast
Möglicherweise brauchen wir mehr Internet und weniger Diplomatie. Wenn wir mehr Informationen haben, handeln und verstehen wir besser. Und die Menschen sind nicht dumm, sie können mit Informationen umgehen.
Michael Münchehofe
Tyler Durden
Gast
Montag ist Tag zum „Staats-tragend-sein“ bei der Taz.
Aber ein gewisses Niveau sollte man nicht unterschreiten. Könnt ihr das überhaupt noch? Zur Erinnerung, der Autor ist massgeblicher Vertreter eines Landes das mit selbst erfundenen Lügen einen Angriffskrieg durch einen christlich, fundamentalistischen Premier begründet hat, der 100.000e Tote gefordert hat!
„Hier liegt Frau Clinton mit ihrer Empörung richtig - sowohl mit Blick auf die nationale Sicherheit der USA und anderer Länder wie mit Blick auf die potenzielle Gefahr für einzelne Betroffene. Wir haben bereits die Folgen in Afghanistan gesehen - und das zu einer Zeit, in der sensibles Handeln und Solidarität unter den Alliierten wichtiger sind denn je.“
Lüge! Niemand repräsentiert so sehr „Politics as usual“ wie Frau Clinton. Es ist eine reine Lüge zu behaupten, die Sicherheit habe gelitten, oder es hätte in Afghanistan irgendwelche Folgen gehabt.
Wobei sie selbstverständlich meint: Folgen für die Aggressoren, in einem weiteren Angriffskrieg der USA gegen den sich mehr als 2 von 3 Deutschen aussprechen!
„Assange erklärte mit atemberaubender Hybris, dass "die Wahrheit" "keine politische Zielsetzung" brauche“
Welch eine Ungeheuerlichkeit von Assange einfach so überheblich zu behaupten, die Bürger hätten Anspruch auf so was Staatsgefährdendes wie „Wahrheit“!
„Größere Transparenz weltweit, dieses Ziel, dem angeblich auch Herr Assange verpflichtet ist, wird durch sein Handeln nicht verstärkt, sondern eher auf der Strecke bleiben.“
Welche Transparenz könnte wohl in der ganz realen Welt auf der Strecke bleiben? Was für ungeheuerliche Lügen druckt die Taz eigentlich heutzutage noch ab, um die Leser zu verdummen?
„In den letzten Jahren hatte sich zumindest in Europa die Außenpolitik deutlich stärker für das Engagement von NGOs geöffnet, vor allem in der Entwicklungspolitik, bei Menschenrechten und Umweltthemen. Für alle Beteiligten ist dies ein großer Fortschritt - doch nun könnte sich die Entwicklung umkehren. Saubere Leistung, Julian!”
Welch eine Lüge! Wo bei “in der Entwicklungspolitik, bei Menschenrechten und Umweltthemen“ hat sich denn irgendwas entscheidendes geändert ausser, dass die Lügen jetzt andere sind? Wo soll da ein Fortschritt sein? Dass der Urwald jett für subventionierten Bio Sprit gerodet wird, damit die Menschen noch weniger Essbares anbauen können?
In Assanges Veröffentlichungen steht nichts, aber auch rein gar nichts, das nicht jeder schon vorher gewusst hat, der nur ein wenig selber denkt.
Toller Artikel Taz! Danke! Sowas brauchen aufgeklärte Bürger!
van der
Gast
und sowas von der TAZ!?!?? Was hat Euch denn geritten?
Gosig Mus
Gast
Ich glaube wir fangen erst an zu verstehen, was Cablegate für Folgen haben wird; einschließlich der Möglichkeit, dass es praktisch folgenlos bleibt. Könnt ihr vielleicht mal über den Inhalt der Cables reden, anstatt -- bevor überhaupt mehr als ein Bruchteil veröffentlicht wurrden -- einen Kommentar nach dem anderen abzudrucken?
Ich finde es jedenfalls schön, auf einmal ganz viele Sachen schwarz-auf-weiß "from the horse's mouth" zu haben: bspw. die massive Lobbyarbeit, die die US-Regierung für Boeings Kampfflugzeuge in Brasilien betrieben hat, inkl. persönlicher Empfehlung von einem Präsidenten zum anderen und dem Versprechen dann in Zukunft auch bilateral gut zusammenzuarbeiten. Und der Überlegung, die EXIM (Exportfinanzierung, vgl. KfW IPEX) per Extragesetz ausnahmsweise Rüstungsgüter finanzieren zu lassen. Und einem Seitenhieb gegen die Franzosen, die das ganze natürlich noch schlimmer betreiben. Und das war nur das Resultat von 15 Minuten Recherche heute nachmittag.
Entropieker
Gast
einen Entropie-Furtz wie von Wikileaks könnt ihr auch nicht aufhalten , nicht in diesem offenen System.
Emmy
Gast
Ach du liebe Güte, was für ein sinnfreies Geschwafel. Wir akzeptieren also besser lieber Hinterzimmerpolitik und Bevölkerungsdesinformation, da man uns ansonsten böse ist und das Ganze noch geheimer gestaltet? Korruption und Verschwendung von Steuern auch, ansonsten werden diese demnächst wohl gleich auf Abgeordnetenkonten eingezahlt oder verbrannt. Der Mann hat nicht begriffen, worum es geht und argumentiert mit einer abstrusen Logik an der Kernfrage vorbei. Ich empfehle daher eindeuting die Verinnerlichung des Nuhr´schen Prinzips!
Und von der TAZ hätte ich mehr und Differenzierteres erwartet, als hier einem ehemaligen Berufs-Geheimniskrämer eine öffentliche Plattform zur Darstellung seiner Pro-Elite-Gesinnung zu geben. So kann man sich irren...
Thea Tralisch
Gast
Ich war mir lange nicht so sicher wie ich diese veröffentlichungen sehen soll. Nun komme ich mehr und mehr dazu wikileaks zu befürworten. Die jetzigen Infos sind ziemlich harmlos. Mag sein, dass andres folgt, so what? Unsere Regierungen verzapfen Dinge in unserem Namen, also sollten wir auch darum wissen. Erhöhte Sicherheit und mehr Intransparenz? Es sollte sich einfach kein Politiker mehr allzu sicher sein, dass nicht eine unzufriedene Sekretärin oder ein Mitarbeiter mit Gewissen Dokumente mitnimmt. 100% Sicherheit gibt es eben nicht.
Nebenbei, wenn so viel Engagement wie gegen Wikileaks zur verhinderung von Kinderpornographie aufgewendet würde, es gäbe wohl keinerlei Probleme mehr damit. Ob Paypal auch so stringent ist wenn es um Zahlungen für KiPo geht? Beim Abschalten von illegalen Inhalten tun sich auch Provider aus USA schwer. Da gehts ja auch nur um Kinder, so what...
mit Majo
Gast
"Und weil Informationen immer auch Macht bedeuten, werden sie nun um so eifersüchtiger bewacht." sagt der Hugh Mortimer und da hat er recht, weil euch immer weniger Menschen auch nur ein Wort glauben werden. Weil sie es nun noch besser wissen:
Einen weiteren neuen Krieg werdet ihr nicht mehr so leicht vom Zaun brechen können, das ist ja auch was wert und das macht Offenheit umso wertvoller.
elektra
Gast
klingt nach einem typischen maulwurf-artikel. freilich sind die schmähreden über einige politiker seitens der us-botschafter unwichtig, und doch haben diese veröffentlichungen einen wert, nicht in berlin paris oder london, aber in ländern wo eine naive haltung bezüglich der doppelbödigkeit von politik vorherrscht. weiter ist es natürlich ziemlich nachlässig, wenn mortimer die wirkung von wl nur auf die diplomaten-veröffentlichung reduziert. das irak- und afghanistan-material ist von einer ganz anderen relevanz und brisanz. assanges hybris ist natürlich peinlich, doch sein projekt ist nur das erste in einer nun angestoßenen reihe von weiteren enthüllungsplattformen anderer aktivisten, die - hoffentlich - zur reduzierung von herrschaftswissen und eventuell dadurch auch zu weniger selbstherrlichkeit im regierungsgeschäft führen werden. und ja, die beamten, diplomaten und militärs werden in punkto geheimhaltung aufrüsten, doch wie die letzten jahre zeigen, haben sie gegen hackerism keine chance. denn auch hacker arbeiten auf beiden seiten und kennen die doppelspionage, will sagen, ein jedes neues verschlüsselungssystem hätte ein haltbarkeitsdatum von etwa 20 minuten.
Christoph
Gast
Was für ein schlechter Artikel, so etwas hätte ich in der Taz nicht erwartet.
Helmut
Gast
mehr davon und wir vergessen zu sehen, dass vieles von dem, was wikileaks aufgedeckt hat, bisher ins reich der verschwörungstheorien verschoben werden konnte ... mit verlaub: was erwartet ihr von einem ehemaligen diplomaten ... es geht nicht um den leumund und selbst nicht um die absichten von assange, es geht um die absichten und vernetzungen und abhängigkeiten der geheimdiplomatie.
da sind mir sogar details wichtig ...
Eisbär
Gast
Wie wahr, wie wahr.... aber.....
Dass aber Wikileaks einen so großen Zuspruch bei den Menschen findet, sollte auch einmal beleuchtet werden. Ist es reine Sensationsgier? Reine Schadenfreude darüber wie z.B. Dinge über Staatenlenker zu erfahren, die man sich selbst aus der Presse zusammenreimen konnte?
Das glaube ich kaum. Denn die Masse, die mittlerweile so gläsern geworden ist, dass man ihr sogar - bildlich gesprochen - in den Arsch gucken kann, verlangt nun das gleiche von ihren Lenkern.
Gläserner Bürger will gläserne Politker und gläserne Geschäftstransaktionen sehen.
Ich will wissen, was in meinem Namen und mit meinem (Steuergeld) zu meinem "Wohl" gemacht wird. Und ich will die volle Wahrheit wissen!
never!Land
Gast
An der gesamten Debatte um wikileaks etc sieht man, wie es um die Pressefreiheit in Deutschland und der "westlichen Welt" allgemein bestellt ist - kaum spielt jemand nicht nach den Regeln der Selbstzensur wird direkte Zensur ausgeübt....der wirkliche Wert der Veröffentlichung durch wikileaks wird durch Pseudoskandale überdeckt, die dem Volk offenbaren, dass amerikanische Diplomaten ähnlich über deutsche Politiker denken, wie die Deutschen über ihre Politiker - die perfide Selbstzensur wirkt in den deutschen Medien selbst dann, wenn das veröffentlichte Material brisant ist.
Willkommen in der Truman-Show!
anonymous
Gast
"... wenig hilfreich oder regelrecht gefährlich ist. Hier liegt Frau Clinton mit ihrer Empörung richtig - sowohl mit Blick auf die nationale Sicherheit der USA und anderer Länder wie mit Blick auf die potenzielle Gefahr für einzelne Betroffene. Wir haben bereits die Folgen in Afghanistan gesehen - und das zu einer Zeit, in der sensibles Handeln und Solidarität unter den Alliierten wichtiger sind denn je. "
Immer wieder diese Unwahrheiten bzgl. den großen Gefahren für alle Bürger dieser Welt! Die USA und andere Nationen töten objektiv nachgewiesen jeden Tag Dutzende unschuldiger Zivilisten für ihre eigenen, egoistischen und undemokratischen Ziele. Jeden Tag verstoßen Sie gegen die UN-Carta, gegen Menschenrechte und andere von Ihnen in der Öffentlichkeit hochgehaltene Tugenden. Einfach widerlich und dreist wie sie die Öffentlichkeit gegen Wikileaks aufhetzen.
A.W.G.
Gast
Mein Gott, was für ein grauenhaft schlechter Artikel... Man könnte fast den Eindruck gewinnen, die Taz will das Spiegelbild, das Wikileaks der gesamten Presselandschaft bezülich des nicht mehr stattfindenden investigativem Journalismus vorhält, einfach mal in Scherben schlagen, und zwar mit jämmerlich schlechten Ausflüchten... sowas ist echt traurig...
Werner H. Fischer
Gast
zu spaeter abendstunde.. eine knappe anmerkung. wahrscheinlich habe ich diesen beitrag nur - ueberflogen - deshalb bitte ich schon vorweg um bei etwaigen missverstaendnissen oder gar versaeumnissen.. hm..
wie wird das versammelte politbuero der kpchina/s auf die veroeffentlichung von us-depechen und weiteren details reagieren.. wahrscheinlich werden wir es nie fahren.. aber so ganz sicher sollten sich die / herren hu jintao .. nicht mehr sein. einige sog. vertrauliche hinweise auf das geschaeftsgebaren von diesen polittechnokraten gibt es bereits.. das weitere ueberlasse ich eurer phantasie.. verehrte taz-leserschaft, die ihr mir meistens so wohlgesonnen ward..
Das unfehlbare Gastorakel
Gast
Tja, da scheint einer eine juckende Stelle zu haben, an der er sich nicht kratzen kann. Einige Saetze machen mich aber stutzig:
"Nichts von dem wird lange nachwirken."
Glaubt das auch die US-Regierung? Sollte man es ihr vielleicht mitteilen? Vielleicht muessten sie dann nicht so einen Aufwand treiben, um WL zu blockieren.
"Und weil Informationen immer auch Macht bedeuten, werden sie nun um so eifersüchtiger bewacht."
Oh, wie naiv. Nach einer gewissen Zeit erhoehter Aufmerksamkeit wird sich in punkto Sicherheit wieder der uebliche Schlendrian einspielen. Die Amis sollten WL dankbar sein, dass ihre Sicherheitsluecken mal aufgedeckt wurden.
Torsten Krüger
Gast
Wenn sich die Haltung der europäischen Außenpolitik gegenüber NGOs nun ins "Gegenteil" -was immer das heißen mag- verkehren sollte, dann nur weil Sie dies durch den Fall WL als legitim verkaufen kann, nicht, weil es nötig ist.
Und ich bete, dass, wenn es soweit ist, Wikileaks die diesbezügliche Kommunikation europäischer Diplomaten öffentlich macht. Denn nur wenn die Menschen die Oberflächlichkeit des politischen Theaters greifen und so auch begreifen können, hat wahre Demokratie eine Chance.
Andy
Gast
Laaaaaangweilig.
crombie
Gast
"In den letzten Jahren hatte sich zumindest in Europa die Außenpolitik deutlich stärker für das Engagement von NGOs geöffnet, vor allem in der Entwicklungspolitik, bei Menschenrechten und Umweltthemen. Für alle Beteiligten ist dies ein großer Fortschritt - doch nun könnte sich die Entwicklung umkehren. Saubere Leistung, Julian!"
Was für ein verlogenes Geschreibsel!
Die taz tut sich keinen Gefallen damit, soetwas zu veröffentlichen. Wenn die Außenpolitk westlicher Staaten diese Entwicklung umkehrt (vorausgesetzt, sie ist so positiv zu bewerten wie Herr Mortimer es zu wissen vermag), dann aus dem selben Beweggründen, aus denen die Amis nach 9/11 Amok gelaufen sind. Herr Mortimer: Egal wie Sie die Entüllung bewerten (und ich sage: auch da liegen sie falsch) die Diplomatie hat es selbst in der Hand, die RICHTIGEN Schlüsse daraus zu ziehen - es solle kein Blanco-Scheck sein, jetzt ebenfalls durchzudrehen... vielmehr steckt die richtige Lösung ja schon in Ihrem Namen ... Diplomatie.
T.V.
Gast
Interessanter Ansatz, der sich leider nur auf die eine Seite der Medaille beschränkt. Die Herrschenden.