piwik no script img

Editorial von Tanja Tricarico und Harriet Wolff Hoffen wir’s!

Dieses verfluchte Jahr 2020. Eigentlich würden wir uns dieses Jahr am liebsten sofort und ganz wegwünschen aus dem Gedächtnis. Die Coronapandemie hat unser Leben mehr als auf den Kopf gestellt. Mehr als 30.000 Menschen hat sie allein in Deutschland das Leben gekostet, weltweit mehr als eine Million. Krankenhäuser und Pflegeheime sind am Limit. Seit Monaten hagelt es hierzulande Verbote, von der Politik verordnet, zu unserem Schutz. Es ist schwer für sehr viele, die mit und ohne Familie und mit oder ohne Job diese lange Zeit der Unsicherheit meistern, oft auch mit akuten Geldsorgen. Eigentlich würden wir wohl alle am liebsten auf die Reset-Taste drücken. Aber nur eigentlich.

Denn dieses bewegte Jahr hatte auch Positives, Überraschendes, der Seele Wohltuendes zu bieten. Es gibt sie, die Hoffnungsschimmer, die Funken für mehr Gerechtigkeit in diesem Ausnahmejahr. Grund genug für die Redaktion, Bilanz zu ziehen und zu fragen: Wo sind die guten Nachrichten, die Good News 2020? Wir haben uns im Blatt, auf taz.de und in der neuen taz-App auf die Suche nach den Aufhellern des Jahres gemacht. Herausgekommen ist auf den nächsten acht Seiten ein kleines globales Kompendium, das hoffen lässt.

So erklärt etwa taz-Wirtschaftsexpertin Ulrike Herrmann, warum es gut ist, dass in der Coronakrise Finanzregeln wie die kategorische schwarze Null fielen, Inlandsredakteurin Sabine am Orde schreibt über das weltweit erste Gerichtsverfahren zu staatlicher Folter in Syrien (Seite 2). taz-Auslandschefin Barbara Oertel widmet sich den kreativen, von Frauen geprägten Dauerprotesten in Belarus (Seite 3). Weitere Themen sind: die lustvolle Renaissance des Spaziergangs, nach Art von Johannes Drosdowski, taz-Chef vom Dienst (Seite 8) – und das Revival des Telefonats nach Art von Jan Feddersen, taz-Redakteur für besondere Aufgaben (Seite 5). Leibesübungen-Spezialist Andreas Rüttenauer kommentiert die Macht des Sports – warum Sportler:innen endlich aufstehen gegen Rassismus (Seite 7). Und Waltraud Schwab gibt sich dem Träumen hin, weil der Fluglärm über ihrem Haus versiegt ist (Seite 4).

Dank an alle, die die Good News gestemmt haben: Nadine Fischer im Layout, Petra Schrott für die Fotos und, nicht zu vergessen, die Korrektur, die Online­regie und das Social-Media-Team. Bleiben Sie uns gewogen und gesund auch im Jahr 2021, liebe Leser:innen, danke, dass Sie dranbleiben an der taz.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen