EZB kritisiert: Banken vernachlässigen Klimarisiken

Die Europäische Zentralbank warnt: Trotz Fortschritten sichern die Geldhäuser im Euroraum sich noch immer nicht genug ab.

Sperrmüll vor einem Wohnhaus

Zerstörter Hausrat in Baar-Ebenhausen, Bayern, 5. Juni Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

FRANKFURT/BERLIN rtr/taz | Überschwemmungen und Stürme können Infrastruktur zerstören sowie Logistikketten lahmlegen, Dürren können Ernten dahinraffen: Die Klimakrise bringt Risiken für Leib und Leben mit sich – aber auch für die Wirtschaft. Das beachten viele Banken noch nicht genug, warnt die Europäische Zentralbank (EZB).

Viele Banken im Euroraum kommen demnach trotz Fortschritten nicht den Anforderungen der neuen Bilanzierungsregeln des Standards IFRS 9 zu Rückstellungen und Wertberichtigungen nach, sagte EZB-Chefbankenaufseherin Claudia Buch am Dienstag auf einer Konferenz der Notenbank.

„Das ist ein Thema, dass nicht alle Banken gute Absicherungspraktiken besitzen“, sagte Buch. Manchmal werde nur auf die Entwicklung des Wirtschaftswachstums geschaut. Kreditrisiken hingen aber nicht nur vom Wirtschaftswachstum ab. Das mit dem Engagement in verschiedene Sektoren verbundene Risiko könne von Institut zu Institut ganz unterschiedlich sein.

Das Risikomanagement der Kreditinstitute ist ein Themenfeld, das die Bankenkontrolleure derzeit besonders im Blick haben. Die EZB ist für die Überwachung der Großbanken im Euroraum zuständig. Sie überwacht derzeit 112 Geldhäuser.

Klimakrise macht Wetter extrem

Die Klimakrise schreitet rapide voran. Es ist sehr wahrscheinlich, dass schon eines der nächsten fünf Jahre im Schnitt über der gefürchteten 1,5-Grad-Erderhitzungsgrenze liegt. Das zeigte kürzlich eine Prognose der Weltorganisation für Meteorologie. Die Chance, dass es nicht so kommt, liegt demnach nur noch bei 20 Prozent.

Dass der Planet heißer wird, macht das Wetter extremer. Das kürzliche Hochwasser in Süddeutschland zum Beispiel, bei dem Menschen ums Leben kamen und Milliardenschäden entstanden, fiel durch den Klimawandel um bis zu 10 Prozent heftiger aus, zeigte eine in der vergangenen Woche veröffentlichte Schnellstudie.

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