: EU-Streit um Finanzaffäre
Ausschuss verweigert Haushaltsentlastung, weil die Kommission nicht mit Skandal-Unterlagen herausrückt
STRASSBURG afp ■ In der Europäischen Union bahnt sich ein Jahr nach dem spektakulären kollektiven Rücktritt der EU-Kommission eine neue Haushaltskrise an. Wie ein Sprecher des Europaparlaments gestern in Straßburg bestätigte, verweigert der Haushaltskontrollausschuss der EU-Kommission die Entlastung für den EU-Etat 1998. Der Ausschuss habe am Donnerstag vergangener Woche beschlossen, die Entlastung zu „verschieben“, weil die Kommission ihm noch immer wichtige Unterlagen über mehrere Finanzskandale vorenthalte.
Auch seien noch keine Disziplinarmaßnahmen gegen EU-Beamte eingeleitet worden, die nachweislich in Skandale verstrickt waren. Der Ausschuss setzte der Kommission eine Frist bis 15. Mai. Bis dahin soll die Brüsseler Behörde konkrete Maßnahmen ergreifen, um einen 17 Punkte umfassenden Forderungskatalog des Parlaments zu erfüllen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen