piwik no script img

EM-Qualifikation Männer-FußballOhne Holland …

… fährt die Türkei zur EM: Die Niederlande werden 2016 in Frankreich fehlen. Einen weiteren Platz sicherte sich Kroatien. Norwegen und Bosnien erreichen die Play-offs.

Enttäuscht: niederländische Fans in Amsterdam Foto: dpa

Berlin dpa | Die niederländische Fußball-Nationalmannschaft hat die EM 2016 in Frankreich verpasst. Der WM-Dritte musste sich am Dienstagabend im letzten Gruppenspiel den bereits qualifizierten Tschechen mit 2:3 (0:2) geschlagen geben.

Für die Elftal von Trainer Danny Blind geht es nach dem EM-Debakel nun um einen Neustart zur WM 2018 in Russland. Die Türkei buchte durch einen Freistoßtreffer von Selcuk Inan in der 89. Minute zum 1:0 (0:0) gegen Island als bester Gruppen-Dritter noch das direkte Ticket für die EM.

„Das ist eine Riesen-Enttäuschung. Das muss man runterschlucken und nach vorne schauen“, forderte Bondscoach Blind im niederländischen Fernsehen und gab zu: „Ich habe es nicht geschafft, die Mannschaft zur EM zu bringen. Aber ich werfe mir nichts vor“, sagte Blind und kündigte an, als Nationaltrainer weitermachen zu wollen. „Wir mussten gewinnen, aber dann darf man nicht solche Fehler machen“, monierte Kapitän Wesley Sneijder. „Wir sind bestraft worden. Es ist vorbei.“

Auch Kroatien kam nach dem 1:0 (1:0)-Sieg auf Malta auf direktem Weg weiter, weil Norwegen zugleich 1:2 (1:0) in Italien verlor. Der frühere Wolfsburger Ivan Perisic sicherte den Kroaten mit seinem Treffer in der 25. Minute die Fahrkarte nach Frankreich.

Wir sind bestraft worden. Es ist vorbei.

Wesley Sneijder

In der Relegation um die restlichen vier Startplätze spielen Mitte November die acht Gruppen-Dritten Norwegen, Ukraine, Dänemark, Irland, Schweden, Slowenien, Ungarn und Bosnien-Herzegowina. Die Playoff-Spiele werden am 18. Oktober in Nyon ausgelost.

„Dunkle Zeiten für den niederländischen Fußball“

Bondscoach Blind vertraute in der Amsterdam Arena jener Startelf, die er schon beim 2:1 in Kasachstan auf den Rasen geschickt hatte. Nur Keeper Jeroen Zoet kam neu ins Team, weil sich Tim Krul und Jasper Chillessen verletzt hatten. Schon nach 24 Minuten lagen die Gastgeber durch Pavel Kaderabeks Treffer 0:1 zurück.

Sie sind dabei

Für EM 2016 qualifiziert: Frankreich (Gastgeber), Albanien, Belgien, Deutschland, England, Island, Italien, Kroatien, Nordirland, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechien, Türkei, Wales

In den Play-offs im November dabei: Bosnien-Herzegowina, Dänemark, Irland, Norwegen, Schweden, Slowenien, Ukraine, Ungarn

Josef Sural (35.) legte für die Gäste nach, bei denen Marek Suchy nach einer Notbremse Rot sah (43.). Das Eigentor von Robin van Persie (66.) machte die Blamage perfekt. Daran änderten auch die Treffer des Schalkers Klaas-Jan Huntelaar (70.) und von Pechvogel van Persie (83.) nichts mehr.

Die Niederlande waren 1988 Europameister und verpassten vor 13 Jahren mit der Weltmeisterschaft 2002 ihr bis dato letztes großes internationales Turnier. Letztmals 1984 fehlte das Team bei einer EM-Endrunde. Nun muss die Elftal für die Qualifikation zur WM 2018 neu aufgebaut werden. „Dunkle Zeiten für den niederländischen Fußball“, prophezeite die Boulevardzeitung De Telegraaf.

Den Dreikampf in der Gruppe B um Platz drei hinter Belgien und Wales gewann Bosnien-Herzegowina (17 Punkte) durch ein 3:2 auf Zypern (12). Israel (13) war nach dem 1:3 bei Gruppensieger Belgien aus dem Rennen.

Die Norweger schockten die Italiener, die in diesem Jahrhundert auch im 39. Heim-Pflichtspiel unbesiegt blieben, mit der Führung durch Alexander Tettey (23.). Doch die Azzurri schafften durch Alessandro Florenzi (73.) und Graziano Pelle (82.) noch die Wende.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!