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EG-Parlament: Kontrolle der Agrarimporte aus Osteuropa

Straßburg (afp) — Das Europa-Parlament hat angesichts des „drastischen Preisverfalls“ bei landwirtschaftlichen Produkten eine schärfere Kontrolle der Agrarimporte aus der DDR und anderen osteuropäischen Ländern sowie Soforthilfen für die Landwirte der Gemeinschaft gefordert. Die EG-Kommission müsse dringend Interventionen beschließen, um einen weiteren Preisverfall aufzuhalten, heißt es in einer am Donnerstag in Straßburg verabschiedeten Resolution. Außerdem müsse das EG-Exekutivorgan die Verwaltung und Kontrolle neuer Einfuhren aus Osteuropa übernehmen, um ein „ordungsgemäßes Funktionieren“ der Gemeinschaftsmärkte sicherzustellen. Für den Preisverfall machten die Parlamentarier zu einem nicht unerheblichen Teil die seit 1. August ungehindert auf den Gemeinschaftsmarkt strömenden Produkte aus der DDR verantwortlich. Dies sei aber nur einer von mehreren Faktoren, betonte der CSU-Abgeordnete Reinhold Bocklet: Zum Überangebot an Agrarprodukten habe auch eine Erhöhung der Produktion in der EG selbst — beim Rindfleisch etwa um drei Prozent, bei der Milch um 1,6 Prozent — beigetragen. Professor Martin Eberhardt vom Institut für landwirtschaftliche Betriebswirtschaft in Leipzig schilderte vor Journalisten die verheerende Lage, in die die vorher stark subventionierte DDR-Landwirtschaft durch die Umstellung auf die Marktwirtschaft geraten sei. Der „drastische Preisverfall“ hätte dazu geführt, daß die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften im Juli nur knapp die Hälfte ihres planmäßigen Erlöses erzielt haben.

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