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ECE-EinkaufszentrenFilialenmix gegen Idylle

Immer mehr Shopping-Center entstehen auch in kleineren Städten. Der gewachsene Einzelhandel tut sich schwer, dagegenzuhalten.

Shopping-Malls sind aus Großstädten nicht mehr wegzudenken. Und auch in kleineren Städten, die sich einst durch ihre idyllischen Innenstädte auszeichneten, werden die Center entworfen und durchgesetzt. Die Otto-Tochterfirma "ECE" (Einkaufs-Center-Entwicklung) ist hierbei besonders erfolgreich.

1965 vom Versandhändler Werner Otto gegründet, ist sie mit 132 Shopping-Centern Marktführer in Europa - 20 weitere Einkaufszentren, wie das in Leer, werden aktuell geplant. Der Aufbau ist dabei fast immer gleich: ein Filialenmix von Douglas bis Gerry Weber. Der Konzernumsatz liegt heute bei mehr als 15 Milliarden Euro. Über drei Millionen Menschen besuchen täglich die ECE-Zentren, die in 15 Ländern angesiedelt sind.

Für den Einzelhandel sind die Zentren zum existenziellen Problem geworden. "Gerade im Umkreis von fünf bis acht Kilometer gibt es Verdrängungsprozesse zu Lasten des Einzelhandels", sagt Ulf Kalkmann, Geschäftsführer des Hamburger Einzelhandelsverbandes. Das schlage sich in sinkenden Umsatzzahlen der kleinen innerstädtischen Läden nieder.

ECE sieht das anders. "Ein Einkaufszentrum lockt die Leute an", sagt Christian Stamerjohanns, ECE-Sprecher, "und dies kurbelt wiederum den ansässigen Einzelhandel an". Auch Kalkmann will das nicht ausschließen. Häufig jedoch seien Einkaufszentren wie ein in sich geschlossenes System aufgebaut: Menschen kommen mit dem Auto, gehen im Einkaufscenter von Filiale zu Filiale - die Fußgängerzone betreten sie nicht.

Um dagegen bestehen zu können, schlägt der Einzelhandelsverband Business Improvement Districs vor, kurz BIDs. Dieses Konzept sieht vor, dass Geschäfte und Gastronomie eines Viertels sich zusammenschließen. Gemeinsam finanzieren sie Aktionen, Veranstaltungen oder Werbung und bieten dem scheinbar übermächtigen Konkurrenten die Stirn.

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2 Kommentare

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  • HL
    Hans-Jürgen lamberty

    Im März 2011 eröffnet ein ECE-Center in Oldenburg (160.000 Einwohner) mit 90-100 Geschäften, bei einer Grundfläche von 12.500 m².

    Für Leer (34.000 Einwohner), von Oldenburg ca.35 Autominuten (dadurch totale Überschneidung der Einzugsgebiete) entfernt, laufen die Planungen am Bürger vorbei für ein ECE-Center von (14.500 m²x2=29.000m² durch zwei Verkaufsetagen) und angeblich nur 50-60 Läden? Man hält den Bürger für total verblödet!

     

    Ausgelöst durch einen Bürgermeister Wolfgang Kellner, der sich großmannssüchtig ein Denkmal zum Schaden von Leer setzten will und jede Form von Realitätssinn verloren zu haben scheint.

     

    Die v.g. Vergleichszahlen zwischen Oldenburg und Leer sind so abstrus, dass es jedem Fass den Boden ausschlägt. Das alles ist nur möglich, weil eine unbelehrbare SPD Ratsfraktion in Leer dem früheren SPD-Mann Kellner in Nibelungentreue durch avisierten Fraktionszwang die Steigbügel hält und das Projekt durchpeitschen will!

     

    Schon der Maler Max Liebermann antwortete:

    "Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte"

  • RK
    Ralf Kellner

    Wenn ein Center, wie in Leer geplant, eröffnet wird werden umliegende Einzelhändler ein Kundenfrequenzproblem haben. Das ist auch nicht neu. Wie verheerend sich die Situation darstellt, kann man nicht weit von Leer in Lingen(Ems) beobachten. Vor dem Centerbau war die gesamte Fussgängerzone belebt - heute nur noch das Center. Die Stadtväter mögen sich überlegen, ob sie die Vielfalt wollen oder die immer gleichen Kettenbetreiber - ob sie Arbeitsplätze in Vollzeit oder in Teilzeit (bzw. geringfügig) wollen. Meine Meinung: Center in Klein und mittelgroßen Städten zerstören Vielfalt und Arbeitsplätze - Eine höchst bedenkliche Entwicklung.