Dutzende Tote in Nigeria: Kampfjet greift Flüchtlingscamp an
Bei einem versehentlichen Angriff eines Kampfflugzeugs auf ein Flüchtlingslager sind in Nigeria Dutzende Menschen getötet worden.
Das Rote Kreuz sprach von sechs getöteten Mitarbeitern und mindestens 13 Verletzten. Sie gehörten zu den Helfern, die im Lager Rann bei Kala Balge nahe der Stadt Maiduguri im nordöstlichen Bundesstaat Borno rund 25.000 Binnenflüchtlinge versorgen, wie die Organisation auf Twitter erklärte.
Dem Militär zufolge wurden bei dem Angriff „Dutzende Tote“ befürchtet. Wie viele Menschen insgesamt getötet oder verletzt wurden, war den Angaben zufolge zunächst unklar. Der Luftangriff hatte demnach ursprünglich einer Versammlung von Mitgliedern der islamistischen Terrororganisation Boko Haram gelten sollen. Die Streitkräfte hätten Hubschrauber geschickt, um die Verletzten zu bergen.
Die sunnitischen Fundamentalisten der Boko Haram haben seit 2009 bei Angriffen und Anschlägen im Nordosten Nigerias und angrenzenden Gebieten mindestens 14.000 Menschen getötet. Rund 2,7 Millionen Menschen sind UN-Angaben zufolge vor der Gewalt geflohen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Proteste in Georgien
Wir brauchen keine Ratschläge aus dem Westen
Kohleausstieg 2030 in Gefahr
Aus für neue Kraftwerkspläne
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Russlands Nachschub im Ukraine-Krieg
Zu viele Vaterlandshelden