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Durch den hohen ÖlpreisGas-Anbieter werden teurer

Die große Nachfrage nach Energie lässt auch die Gaspreise steigen. 100 Versorger kündigen Erhöhungen im zweistelligen Bereich an. Auch Kohle, Holz und Strom werden teurer.

Branchenkenner sprechen inzwischen von 100 Versorgern, die überwiegend um zweistellige Prozentsätze erhöhen werden. Bild: ap

Der Höhenflug des Ölpreises schlägt auf den Gaspreis durch. Nachdem am Wochenende Pläne des Eon-Konzerns bekannt geworden waren, den Endkundenpreis für Erdgas um bis zu 25 Prozent zu erhöhen, sprechen Branchenkenner inzwischen von 100 Versorgern, die überwiegend um zweistellige Prozentsätze erhöhen werden.

Auslöser sind die Gaspreise im Großhandel. An der Leipziger Energiebörse wird die Kilowattstunde Erdgas zur Lieferung im Jahr 2009 aktuell für rund 3,7 Cent gehandelt, anderthalb Cent höher als im letzten Sommer. In einem knappen Jahr ist der Preis damit um 70 Prozent gestiegen, fast wie beim Ölpreis. Ein Versorger, der seinen Gasbezug nicht durch langfristige Verträge abgesichert hat, und zu aktuellen Konditionen am Markt einkaufen muss, wird kaum umhinkommen, den Preisanstieg an seine Kunden weiterzugeben. Inklusive Mehrwertsteuer bedeutet das einen Aufschlag um zwei Cent je Kilowattstunde, also 400 Euro mehr für einen Haushalt mit 20.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch.

Eine weitere Welle von Aufschlägen dürfte zum Oktober auf die Haushalte hereinbrechen. Denn viele Gasversorger passen ihre Preise zum Beginn des neuen Gaswirtschaftsjahres Anfang Oktober an. Im Vergleich zum Heizöl kommen Gaskunden trotzdem noch immer günstig weg: Der Heizölpreis, der vor einem Jahr bei unter 60 Cent je Liter lag, bewegt sich aktuell um 95 Cent. Somit steigt die Ölrechnung bei einem Jahresverbrauch von 2000 Litern sogar um 700 Euro.

Die formale Preisbindung von Öl und Gas ist bei der bevorstehenden Gaspreisrunde jedoch gar nicht so sehr entscheidend: Öl und Gas sind substituierbare Güter, ihre Preise müssen sich laut ökonomischer Logik einander annähern. Das zeigt auch die Kohle, deren Preis steigt, obwohl er nicht formal ans Öl gebunden ist: Kraftwerkssteinkohle wie auch Briketts sind binnen eines Jahres um rund 30 Prozent teurer geworden. Die billigste Heizenergie ist derzeit das Holz - doch auch hier werden die Preise steigen, sobald das Sturmholz verursacht durch Orkan Kyrill aufgebraucht ist. Der Anstieg der Preise betrifft - mitunter zeitversetzt - alle Rohstoffe.

Dass davon auch der Strom nicht verschont bleibt, liegt da auf der Hand. An der Leipziger Strombörse erreicht der Preis für Lieferungen im Jahr 2009 inzwischen parallel zum Rohölpreis ein Allzeithoch von 7,4 Cent je Kilowattstunde. Binnen eines Jahres hat sich Strom damit um mehr als ein Drittel verteuert. So ist auch für den Strommarkt absehbar, was im Gasmarkt gerade für Aufregung sorgt: Spätestens zum Jahreswechsel werden zahlreiche Anbieter ihre Preise deutlich erhöhen.

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