Dschihadisten-Prozess in Österreich: 20 Jahre Haft für IS-Prediger
Der Prediger Mirsad O. soll junge Männer für den IS angeworben haben. Ein Gericht in Graz hat ihn nun zu einer langen Haftstrafe verurteilt.
Der charismatisch auftretende Prediger Mirsad O. soll unter dem Namen „Ebu Tejma“ auch in Süddeutschland und in seiner bosnischen Heimat aufgetreten sein. Ihm wurde in Österreich zur Last gelegt, Dutzende junger Männer einer regelrechten Gehirnwäsche unterzogen zu haben, um sie für den gewaltsamen Dschihad zu rekrutieren. Mehrere von ihnen hatten sich dann dem Kampf des IS in Syrien angeschlossen.
In der im Februar eröffneten Verhandlung waren auch Familienangehörige dieser Kämpfer als Zeugen zu Wort gekommen. Der Angeklagte hatte stets bestritten, terroristische Motive verfolgt zu haben. Ein Mitangeklagter wurde in dem Grazer Prozess zu zehn Jahren Haft verurteilt; er soll O. bei den Rekrutierungen in Österreich unterstützt haben.
Die österreichischen Behörden schätzen die Zahl radikalislamischer Dschihad-Anhänger in dem Land auf rund 250. Die meisten von ihnen sollen bosnischer oder tschetschenischer Herkunft sein. Rund 70 von ihnen sollen selbst am Kampfgeschehen in Krisengebieten teilgenommen haben.
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