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„Druck auf BRD-Eliten ausüben“

Eine „antiimperialistische Zelle“ bekennt sich zum Attentat auf Düsseldorfer CDU-Bundestagsmitglied Blank / Die Tötung von Menschen wird dabei explizit in Kauf genommen  ■ Aus Düsseldorf Walter Jakobs

Zum Bombenanschlag auf den Düsseldorfer CDU-Bundestagsabgeordneten Joseph-Theodor Blank hat sich gestern die linksradikale „antiimperialistische zelle“ (aiz) bekannt. Schon im letzten Jahr hatte die „aiz“ einen Sprengstoffanschlag auf die FDP- Zentrale in Bremen verübt, bei dem es – ähnlich wie bei einem Anschlag Anfang des Jahres in Wolfsburg – nur durch glückliche Umstände zu keinen Verletzungen von Menschen gekommen war.

Der Frau des in Düsseldorf- Erkrath lebenden CDU-Politikers war am Sonntag morgen gegen 5.45 Uhr durch ein Pfeifgeräusch vor der Haustür ihres Bungalows geweckt worden. Sie öffnete die Tür und entdeckte ein verdächtiges Paket, auf dem offenbar Metallsplitter lagen. Die Familie flüchtete daraufhin in den hinteren Teil des Hauses.

Sechs Minuten später explodierte die nach Angaben der Bundesanwaltschaft in den metallenen Mantel eines Feuerlöschers eingebaute Bombe. Die Wucht der Explosion ließ die Eingangstür bersten, drückte den Windfang ein und zerstörte weitere Teile des Vorderhauses.

In einer siebenseitigen Erklärung schreibt die „aiz“, daß „per zeitschaltuhr zunächst eine sirene eingeschaltet“ worden sei. Und weiter: „Wenige Minuten später wurde vor der haustür, ebenfalls per zeitschaltuhr, ein sprengsatz aktiviert.“

Verletzte oder Tote nimmt die „aiz“ bei ihren Anschlägen nicht nur in Kauf, sie propagiert diese Gewalt sogar explizit. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „ohne potentiell tödliche aktionen wird die brd-linke hier nicht den druck auf die eliten ausüben können, der im rahmen der internationalen auseinandersetzung zwischen dem imperialismus und den um befreiung kämpfenden menschen notwendig ist.“ Eine ähnliche Formulierung fand sich auch schon im Bekennerschreiben zum Anschlag auf den ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretär Volkmar Köhler (CDU) Anfang des Jahres in Wolfsburg. Auch dort sorgten lediglich glückliche Umstände dafür, daß der Anschlag ohne Verletzte blieb.

In der militanten linksradikalen Szene sind die „aiz“-Anschläge zum Teil auf heftige Kritik gestoßen. In Zeitschriften von Autonomen wurde die Anschläge als „menschengefährdend“ und „politisch völlig kontraproduktiv“ eingeschätzt. Eine linke militante „Gruppe Barbara Kistler“, die während des Bundestagswahlkampfes selbst einen Anschlag auf ein CDU-Gebäude in Siegburg ausgeübt hatte, hatte die „aiz“ erst vor wenigen Tagen vergeblich aufgefordert, „ihr Projekt aufzulösen“.

In dem jüngsten Bekennerschreiben wird der CDU-Bundestagsabgeordnete Blank, der dem Vorstand der CDU-Fraktion angehört und einen der acht CDU- Bezirke in NRW führt, als einer der „gebietsverantwortlichen“ bezeichnet, „die die eigentliche landespolitische verantwortung“ für den Kurs der CDU tragen.

Den Schritt hin zur Gewalt gegen Personen begründen die linksradikalen Täter unter anderem mit der Erfolglosigkeit von nur auf „sachbeschädigung“ zielenden Anschlägen. Solche seien für die „brd-eliten zwar ärgerlich“, aber insgesamt eher eine „versicherungstechnische Angelegenheit“.Siehe auch Kommentar Seite 10

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