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Drogenkrieg in ZentralamerikaMassaker in Guatemala

29 Leichen sind im Urwald nahe der Grenze zu Mexiko gefunden worden. Die Saisonarbeiter waren geköpft worden – ein Markenzeichen des Drogenkartells "Los Zetas".

Das verhängte Kriegsrecht über die Provinz Alta Verapaz hat die "Zetas" nicht zurückgedrängt. Bild: ap

SAN SALVADOR taz | Es ist das schlimmste Massaker in Guatemala seit dem Ende des Bürgerkriegs 1996: Am Sonntag wurden auf dem Landgut Los Cocos im Urwald des Petén, nahe der Grenze zu Mexiko, 29 Leichen gefunden. Bei den 27 Männern und zwei Frauen handelt es sich um Saisonarbeiter, die für drei Monate in Los Cocos angestellt worden waren. Sie waren gefesselt und gefoltert und nach ihrem Tod geköpft worden.

Die grausame Vorgehensweise ist ein Markenzeichen des mexikanischen Drogenkartells Los Zetas. Die Ermittlungsbehörden vermuten, dass sie die von ehemaligen mexikanischen und guatemaltekischen Elitesoldaten gegründete Gruppe hinter dem Massaker steckt. Lokale Medien berichten, inzwischen sei auch ein schwer verletzter Überlebender gefunden worden.

Der Besitzer der Finca Los Cocos Haroldo Waldemar León Lara war zwei Tage zuvor ermordet worden. Die Polizei war zunächst von einem Raubüberfall ausgegangen, weil León Lara in seinem Auto mit umgerechnet rund 25.000 Euro für Löhne unterwegs war. Sein Bruder Juan José war einer der größten örtlichen Drogenhändler und bereits 2008 erschossen worden. Auch damals vermutete die Staatsanwaltschaft die Zetas als Täter. Das Verbrechen wurde jedoch bis heute nicht aufgeklärt.

Zwischenspeicher für Kokain

Die Provinz Petén ist eine der gesetzlosesten in Guatemala. Konflikte um Land, illegalen Holzeinschlag und zwischen Drogenbanden sorgen regelmäßig für gewalttätige Auseinandersetzungen. Der Petén gilt als Zwischenspeicher für Kokain auf dem Weg von Kolumbien über Mexiko in die USA.

Drogenexperten sind schon lange davon überzeugt, dass die mexikanischen Kartelle derzeit die schwachen zentralamerikanischen Staaten untereinander aufteilen. Das Massaker vom Sonntag könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Streit um Schmuggelrouten nun auch in Guatemala mit ähnlich brutalen Methoden ausgefochten werden wie im mexikanischen Drogenkrieg.

Wegen der zunehmenden Schießereien hatte Präsident Álvaro Colom im Dezember vergangenen Jahres das Kriegsrecht über die westliche Nachbarprovinz Alta Verapaz verhängt. Ein paar mutmaßliche Mitglieder der Zetas wurden verhaftet, ein paar Dutzend Kriegswaffen beschlagnahmt. Nach zwei Monaten wurde das Kriegsrecht wieder aufgehoben. Das Ziel, die Zetas zurückzudrängen, sei erreicht worden, sagte Colom damals. Offenbar ist die Bande – wenn überhaupt – nur ein Stück nach Osten in den Petén ausgewichen.

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1 Kommentar

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  • N
    noevil

    ...da hat sich Rigoberta Menchu aber Einiges vorgenommen. Man kann ihr dazu nur viel Glück, mächtige Unterstützer und eine Schar von Schutzengeln wünschen.