: Dregger polemisiert gegen Kohl
München (ap/dpa) - Der Vorsitzende der CDU/CSU -Bundestagsfraktion, Dregger, hat die Auffassung bekräftigt, „daß das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 völkerrechtlich fortbesteht“. Nach den umstrittenen Äußerungen des CSU-Vorsitzenden und Bundesfinanzministers Waigel zur deutschen Frage hat damit Dregger die Diskussion von neuem entfacht. In einem von der 'Bunte‘ vorab veröffentlichten Interview sagte der CDU-Politiker: „Die deutsche Frage ist offen und der Regelung durch einen Friedensvertrag vorbehalten. Nur ein gesamtdeutscher Souverän kann Verfügungen treffen, die das ostdeutsche Gebiet betreffen.“
Dregger sprach sich gegen eine Reise von Bundeskanzler Helmut Kohl nach Polen zum jetzigen Zeitpunkt aus: „Erst muß die polnische Seite ihre inneren Probleme klären. Ich bin dagegen, daß der Bundeskanzler auch nur einen Tag früher fährt.“ Dagegen hat Kohl am Sonntag seinen Unmut über die laufende Diskussion um die Westgrenze Polens geäußert. Er habe „kein Verständnis“ für eine „tagtägliche“ Auseinandersetzung. Es gälten die Verträge, die Rechtsgrundlage sei völlig klar bis zu einem Friedensvertrag, sagte der Kanzler im ZDF.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen