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Dopingverdacht bei Tour de FranceÜber dem Limit

Fahradfahrer Thomas Voeckler ist in der Form seines Lebens. Woher hat er die? Ein Sportwissenschaftler glaubt, dass der Tour-Führende manipuliert haben könnte.

Thomas Voeckler im Gelbem Trikot sagt von sich, er sei in der Form seines Lebens. Bild: AP

GAP taz | Einst erzählte sich ganz Radsportfrankreich die Geschichte vom "Peloton der zwei Geschwindigkeiten". Die besagte, dass die einheimischen Rennfahrer, die der ausländischen Konkurrenz hinterherfuhren, ganz sicher sauber seien, was man von den Amerikanern - Armstrong und Landis - und dem Spanier Contador nicht unbedingt behaupten könne.

Seit Volksheld Thomas Voeckler wieder im Gelben Trikot fährt und nicht wie einst 2004 im Gebirge Tag für Tag Minuten auf Lance Armstrong verliert, sondern nur Sekunden auf Contador, läuft diese Geschichte nicht mehr. Und jeder fragt sich angesichts des parallelen Pedaltritts von Voeckler und den anderen Big 6 anno 2011 (Contador, die Schlecks, Evans, Basso, Sanchez), wer sich da wem auf welche Weise angenähert hat.

Thomas Voeckler macht es sich bei der Beantwortung dieser Frage einfach. "Ich bin in der Form meines Lebens", sagt der gebürtige Elsässer. Er bestreitet gerade die beste Saison seiner Karriere. Vor seiner Tour-Performance gewann er zwei Etappen bei Paris-Nizza, holte eine Bergetappe beim Giro del Trentino und wurde 10. beim Touraufgalopp, der Dauphiné. Der einstige Allrounder mit dem gewissen Extrakick durch Schlauheit und Willenskraft wurde binnen weniger Monate zum Kletterer.

Er ist zu gut, als dass er seinen Leistungssprung mit der "besten Form meines Lebens" erklären könnte. Voecklers Rennstallchef Jean-René Bernaudeau versucht den Erklärungsnotstand mit einem Scherz aufzulösen. "Die einzigen Hormone, die Voeckler kennt, sind die Endorphine, die das Gelbe Trikot ausschüttet", sagte der Europcar-Chef der Sportzeitung Equipe.

Wenn man Limits überschreitet

Für Antoine Vayer, einen Sportwissenschaftler aus Nordfrankreich, der einst das übel beleumdete Festina-Team betreute und nach dem Dopingskandal des Jahres 1998 zu einem Anti-Doping-Aktivisten wurde, beginnt das "absolut sicher dopingfreie Peloton" ab Position 11. Den Rang hat der einstige Mountainbiker Jean-Christophe Peraud inne. "Peraud bleibt innerhalb seiner physiologischen Grenzen. Doping ist, wenn man seine Limits überschreitet", erklärt Vayer der taz.

Als eine solche physiologische Grenze des gesunden und trainierten Körpers hat Vayer die Leistung von 410 Watt bei einem mindestens 20 Kilometer langen Aufstieg innerhalb einer fünf Stunden andauernden Etappe des Straßenradsports ausgemacht. Das entspricht ungefähr einer Sauerstoffaufnahme im Blut von 85 Milliliter pro Minute pro Kilogramm.

"Das ist die Grenze", meint Vayer. Und aufgrund dieser Berechnungen hat sich in der Vergangenheit auch der dreifache Toursieger Greg LeMond festgelegt und Klettereien bei über 410 Watt als "einfaches Doping", bei mehr als 430 Watt als "Wunder-Doping" und bei Überschreiten der 450-Watt-Marke als "Mutanten-Doping" bezeichnet.

Verdächtige Leistungen bei Aufstiegen

Beim Aufstieg nach Luz-Ardiden lieferten Lance Armstrong und Jan Ullrich im Jahre 2003 452 und 442 Watt ab, Miguel Indurain lag 1994 bei 420 Watt. In L'Alpe d'Huez erreichte 1995 der unvergleichliche Pharmaziepirat Marco Pantani galaktische 470 Watt, während Armstrong neun Jahre später mit 455 Watt einkam. Die Einordnung in die dreigeteilte Dopingklassifikation kann jeder selbst vornehmen.

L'Alpe d'Huez steht am Freitag auf dem Tourprogramm. Vayer wird auf die Uhr gucken, die Steigung aus dem Tourbuch ablesen, Informationen über Wind und Witterung einholen und dann die Leistung berechnen. "Mehr als 410 Watt bei diesem Aufstieg ist Doping", sagt Vayer klipp und klar.

Den Anstieg nach Luz-Ardiden, den die Tourfahrer vergangene Woche schon bewältigten, hat Vayer bereits unter die Lupe genommen. Die Gruppe um Thomas Voeckler wandte dabei 417 Watt auf, die sich von ihm noch ein wenig lösenden Schlecks, Contador, Evans und Basso zwischen 425 und 435 Watt. Etappensieger Samuel Sanchez war noch ein wenig leistungsstärker.

Welche Maßstäbe für die Antidopingtests?

Weil weder der Internationale Radsportverband UCI noch die Weltantidopingagentur Wada die Leistungsanalytik Vayers zum Maßstab einer Antidopingpolitik machen wollen - das französische Sportministerium ließ eine erst angefragte Expertise des Sportwissenschaftlers in den Schubladen schmoren -, gelten die führenden sieben dieser Rundfahrt nicht als Doper. Ihnen wurden ja keine verbotenen Substanzen nachgewiesen. Und auch der Blutpass scheint bis dato unverdächtig.

Eine Auswertung der Blutparameter der Radprofis durch die UCI ergab im Übrigen, dass sich die Anzahl dringend verdächtiger Fahrer verringert hat: von einst etwa 13 Prozent auf 3 bis 4 Prozent in den letzten drei Jahren. Das ist ein gutes Zeichen, wenngleich das immer noch sechs bis acht Fahrer im Tourpeloton bedeuten würde, die dopen.

Da die Werte aber auch die Interpretation zulassen, dass exakt ab der Einführung des Urintests auf Epo im Jahre 2003 zehn Prozent aller Fahrer das Mittel absetzten und auf Bluttransfusionen umstiegen, darf hinter der Absenkung der Blutwerte in den letzten Jahren nicht unbedingt auf weniger Doping, sondern vielleicht nur auf eine andere Strategie geschlossen werden. Der Mitarbeiter der französischen Antidopingagentur AFLD, Michel Rieu, wies vor Tourstart auf ein Kleeblatt neuer, bereits im Umlauf befindlicher und zum Teil noch nicht in die Testroutinen aufgenommener Präparate zur Muskelbildung, Erschöpfungsvermeidung und Sauerstoffanreicherung hin. Voilà!

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46 Kommentare

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  • P
    pipi.kaka.macher

    also liebe taz, meiner einer, als All-Tags-Radelnder Geselle, mit einem Jahrespensum

    von 8000 Km,

    fahre also kein Auto und bin kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, auch im Winter :-),

     

    so, jetzt aber mal genug mit der Angeberei,

     

    habe beim Leistungstest auf dem Ergometer ja schon 320 Watt getreten, und nicht nur 5 Minuten lang wohlgemerkt, und war zuvor mit 3 Bananen und einem Kaffee gedopt! ;-)

     

    Da wird ja wohl ein Rennradsportler mit zum Teil bis über 30.000 Trainings KM im Jahr, inklusive Rennen versteht sich, seine 300 bis 400 Watt über mehrere Stunden, wohl auch ohne Doping, über die Strecke bringen.

     

    Und das ein Contador noch nicht so aufgedreht hat liegt wohl auch mit daran das die Doping Kontrollen mittlerweile,

    schon so engmaschig sind,

    zu mindestens beim Radsport, dass bei dieser Diesjährigen Tour,

    auch der sicherlich nicht so Dumm ist, dieses dann zu tun und Übrigens ist der Vökler noch vor dem gestrigen Rennen,

    morgens in der Frühe, spontan und unangemeldet aus dem Schlaf geholt worden,

    nur um ihn auf verbotene Substanzen zu testen und ist somit Verschleierungsfrei Kontrolliert worden.

     

    Einen schönen Tag noch allen :-)

  • P
    pipi.kaka.macher

    also liebe taz, meiner einer, als All-Tags-Radelnder Geselle, mit einem Jahrespensum

    von 8000 Km,

    fahre also kein Auto und bin kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, auch im Winter :-),

     

    so, jetzt aber mal genug mit der Angeberei,

     

    habe beim Leistungstest auf dem Ergometer ja schon 320 Watt getreten, und nicht nur 5 Minuten lang wohlgemerkt, und war zuvor mit 3 Bananen und einem Kaffee gedopt! ;-)

     

    Da wird ja wohl ein Rennradsportler mit zum Teil bis über 30.000 Trainings KM im Jahr, inklusive Rennen versteht sich, seine 300 bis 400 Watt über mehrere Stunden, wohl auch ohne Doping, über die Strecke bringen.

     

    Und das ein Contador noch nicht so aufgedreht hat liegt wohl auch mit daran das die Doping Kontrollen mittlerweile,

    schon so engmaschig sind,

    zu mindestens beim Radsport, dass bei dieser Diesjährigen Tour,

    auch der sicherlich nicht so Dumm ist, dieses dann zu tun und Übrigens ist der Vökler noch vor dem gestrigen Rennen,

    morgens in der Frühe, spontan und unangemeldet aus dem Schlaf geholt worden,

    nur um ihn auf verbotene Substanzen zu testen und ist somit Verschleierungsfrei Kontrolliert worden.

     

    Einen schönen Tag noch allen :-)

  • U
    U-we

    Solange Zeitungen wie auch die TAZ über Fussball berichten, wird es Doping geben. Deshalb: KEINERLEI Berichte über Fussball!

    http://www.derblindefleck.de/index.php/top-themen/top-themen-2010-und-2011/20102011-top-7/

    (und das gilt für 100 andere Sportarten auch)

  • T
    Terrorbrille

    Solange Zeitungen wie auch die TAZ über die Tour berichten, wird es Doping geben. Deshalb: KEINERLEI Berichte über die Tour! Solch mörderische Abfahrten kann man nur mit Hilfe von Mittelchen machen, jeder andere würde sich vor Angst in die Hose machen. Ich will nix mehr über die Tour hören oder lesen müssen!

  • H
    hurtz

    Doping nur im Radsport?

     

    Natürlich nicht. Meine These ist die, dass 100 Prozent aller Profi-Leistungssportler (zumindest in der absoluten Weltspitze) auf die eine oder andere Weise dopen. Wenn einer mit Doping anfängt, müssen die anderen ja nachziehen, damit sie im Kampf um die heiß begehrte "Kohle" nicht kläglich untergehen. Sportprofis sind keine Romantiker, sondern knallhart kalkulierende Geschäftsleute, die meines Erachtens vor allem nach folgendem Motto handeln: "Erst kommt die Kohle, dann die Moral."

  • E
    EisenRad

    Armer Radsport: Fehlen die Laborbefunde, müssen fragwürdige,theoretische Überlegungen für den Doping-Nachweis reichen.

    Aber warum nicht? Solange (Sport-) Journalisten solche Einschätzungen aufgreifen, darf jeder "Doping-Experte" sich seiner Sekunde Berühmtheit sicher sein - vorausgesetzt, er drischt auf den Profi-Radsport, so wie es von ihm erwartet wird, munter ein.

     

    Nur gut, dass der Rest der Sportwelt weiter saubere Helden-Vorbilder produziert.

  • U
    ulle-fan

    ulle hat nicht gedopt!

  • F
    Flo

    Ja klar, nur Radsportler dopen. Wenn die deutschen Biathletinnen alles in Grund und Boden laufen ist das ja ganz normal. Fußballer brauchen sowas ja erst recht nicht.

    Super, da sieht man hier wochenlang nur noch Artikel über Fußball und wenn mal wieder über andere Sportarten berichtet wird sind natürlich alle gedopt...

  • MS
    Mario Stiehl

    Ich hoffe für Sie als Redaktion, dass Sie diesen Schmierfinken niemals zu einem Radrennen schicken. Ihre armselige Berichterstattung hat nichts mit Journalismus zu tun. Es ist niveaulos und grob fahrlässig, solche Texte in die Öffentlichkeit zu bringen. Sie unterstellen Menschen bzw. Sportlern ohne jeglichen Beweis Dinge, von denen Sie keinerlei Ahnung haben, wie Ihr Bericht beweist. Schon allein dafür sollten Sie mit rechtlichen Sanktionen rechnen müssen und gleichzeitig haftbar gemacht werden. Pressefreiheit bedeutet nicht, jeden dummen Kommentar zu veröffentlichen, Mutmaßungen zu äußern und den Sheriff zu spielen. Ihr Gossenjournalismus und unprofessionelles Verhalten erinnert mich an bekannte Schmierblätter. Mal von den Konsequenzen abgesehen, was Ihre Meinungsmache bewirkt und an Arbeitsplätzen kostet. Sich ausgerechnet der Worte eines ehemaligen sogenannten Mitschuldigen zu bedienen, zeigt mir, dass Sie weder einer eigenen journalistischen Recherche nachgekommen sind, jedoch eher zu feige sind, sich einer eigenen Meinung anzunehmen und diese fachspezifisch zu untermauern. Ich kann nur hoffen, dass Sie viele Leser und Abonnements verlieren . . .

  • O
    Oliver

    "Doping ist, wenn man seine Limits überschreitet"

    Hallo?!

    Hätte Galileo nicht "seine Grenzen überschritten" - wär die Erde heute noch flach.

     

    Doping im Sport ist ein Problem (in jeder Sportart, auch, liebe TAZ, im Frauenfußball), und wird es noch viel mehr, wenn Gen-Doping dazukommen wird. Aber eine Debatte auf diesem Niveau wie in diesem Artikel, hilf wenig.

  • B
    Bernd

    Hach - schön, daß es endlich einen neuen Artikel gibt, der die Tour de France mit Doping in Verbindung bringt. Der alte war ja jetzt doch schon fast ne Woche alt.

     

    Hochvirtuos auch, wie alle anderen, positiven, Aspekte des Radsports dabei ausgeklammert werden. DAS ist moderner Journalismus: wenn die Realität nicht genügend hergibt für den eigenen Bias, dann sucht man sich einen "Experten", der genau das sagt, was man transportieren will.

     

    Und wenn man jetzt "Thomas-Voeckler Doping" googelt erscheint direkt an erster Stelle: eben dieser TAZ-Artikel. Bravo, TAZ!

  • JB
    Jo Benjamin

    Warum gibt sich dieser Herr Mustopp immer noch soviel Mühe zu beweisen, daß er vom Radsport keine

    Ahnung hat? Wir wissen’s doch schon längst!

  • RJ
    ralf jensen

    hmmm.....immer nur nörgeln!!!

     

    nun lasst die jungs doch fahrad fahren...;-)

  • B
    Belustigt

    Moin!

    Was für ein pseudowissenschaftlicher Müll.

    Einfach mal lustig Normen deklarieren und dann mit dem Rechenschieber spielen, Hauptsache das Ergebnis lässt sich verkaufen.

    Erstaunt ja, grade in Deutschland, nicht, dass sich jede Flachzange profilieren will und darf indem er auf den Radsport einschlägt. Opfer muss es in einer Siegergesellschaft halt geben, war nie anders..... .

    Was mich aber doch ein wenig traurig stimmt ist, dass auch die taz in das unwürdige Gejaule einstimmt anstatt wie in sonst vielen Bereichen um eine differenziertere Berichterstattung bemüht zu sein.

    Vive le cyclisme!

  • V
    valentin

    Auf dieser Seite: http://data.srmlive.de/TDF/livedata.php kann sich jeder während der Etappen die aktuellen Watt-Daten von zehn verschiedenen Fahrern ansehen.

  • L
    Lemberger

    Erstens is watt absolut die falsche kennzahl sondern watt/kg. Pantani hat mit 55 kg keine 470 Watt getreten also absolut mehr wie Armstrong mit über 70 kg. Völlig unmöglich. Pantani hatte 7 Watt/kg Armstrong 6,8 im Maximum. Das muss anscheinend normiert sein auf einen best. Gewicht.

     

    Zweitens werden seit drei Jahren an den Anstiegen kaum noch 400 Watt erreicht. Das zeigen die für jeden nachlesbaren www.srm.de Aufzeichnungen welche auf 0,5 Watt absolut genau sind. So trat Chris Anker Sörensen 342 Watt nach Luz-Ardiden (5,4 Watt/Kg) und verlor 4 min also 10 % auf den ersten macht ca. 380 Watt für Sanchez.

     

    Das läßt eher das gegenteil erhoffen nicht das vöckler was nimmt sondern die anderen nichts mehr. Nimmt man vielleicht Eigenblut aus.

  • UM
    Ulli Müller

    Nun ja,

    als Radsportfan weiß man das und macht deshalb für sich auch andere Kriterien zum Einschätzen von Leistungen, Plätzen ...

    Nicht nur den bergrauf helfen die Mittelchen, auch bergrunter wird die Risikobereitschft erhöht und mann fährt locker die Bestzeiten.

    Aber wir wollen mal halblang machen, Doping nur im Radsport?

    Was war mit "Toni" Schuhmacher, als er das Dopen im Fußball publizierte? Ganz schnell weg vom Fenster. Und haben bei der FrauenWM nur die Koreanerinnen?

    Was ist mit den Gewichthebern und hammerwerfern und weiß nicht mehr, die ganz klar sagen, will ich um Medillien kämpfen, dann muss ich was beimischen.

    Wenn es neue leistungen aufgrund neuer "Trainingsmethoden" zb.: im Schwimmen gibt, dann habe ich acuh eine klare Meinung dazu.

    Das Problem der Franzosen, wenn sie Dopen läuft ihnen nicht nur die sportliche Antidopingagentur hinterher, somdern auch der Staatsanwalt. Kann sein, dass unter der Regierung S. das anders geworden ist.

  • J
    jhw

    Netter Artikel - nur bei der Ueberschrift hapert es. Ich empfinde es als groessere Sensation, dass ueberhaupt jemand bei der Tour clean ist. Oder angeblich sein soll. Zumindest so lange, bis neue Testmethoden eingefuehrt werden.

  • C
    Cris

    Saubere Sache.

    Zahlen sind schön. Sauber und präzise. Die festgelegten Zahlen ziehen eine schön eindeutige Grenze. Faszinierend und arg willkürlich.

    Wenn die Etappe, die Tour vor diesem Schlußanstieg schon viele rythmuswechsel und hohes Tempo hatte, dann ist sie sicher viel zu hoch. Wenn ein "rouleur" aus der 5. Reihe plötzlich dort mit 370 Watt hochfährt, ist er wohl bis zur Unterkante voll. Und unverdächtig. Eine simple Skala ohne individuelle Parameter zu schauen ist naiv.

    Was nicht heißt, dass die Radsportler (wieso eigentlich immer nur die?) sauber sind. Sondern nur, dass seine Berechnungen bestenfalls Indizien sind.

    P.S.: Übrigens gibt es ältere, aufwändige Berechnungen, dass Menschen nicht schneller als 10,2 auf 100m laufen können. Unmöglich, ganz egal ob gedopt oder nicht.

  • V
    vic

    Doping bei der Tour de France. Das soll eine Meldung sein?

  • R
    Ruesti

    Ich finde den Artikel sehr gut und glaube durchaus, dass ein Sportwissenschaftler in der Lage ist seriöse Berechnungen zum Thema Leistung durchzuführen. Auf jeden Fall sollte eine sehr hohe Leistung, mindestens eine sehr genaue Untersuchung der betroffenen Fahrer nach sich ziehen, auch wenn nicht jeder der diese Grenze überschreitet, tatsächlich gedopt hat.

  • D
    digitalis

    Außer deutschen Journalisten interessiert sich ein Mensch fürs Doping.

  • XY
    XY YZ

    Wer diesen schwachsinnigen Äußerungen glauben schenkt, der könnte mal ein wenig Gehirn-Doping gebrauchen. Welche Berechnungen sollen das denn sein? Man kann nicht einfach bei 410 W eine Grenze ziehen und behaupten, dass jeder, der über 20 min eine höhere Leistung bringe, gedopt sei.

    Da gibt es keine absolute Obergrenze. Die Profis bei der Tour de France sind ALLE Ausnahmetalente. Vielleicht 1 Person von 100 oder von 1000 wäre theoretisch in der Lage die gleichen Leistungen zu bringen. Dazu gehöre ich nicht. Und selbst ich hatte schon mal eine Dauerleistung von 370 W. Garantiert dopingfrei.

    Zumal es auf W/kg ankommt. Dass ein 80kg-Fahrer mehr Leistung bringt als ein 60kg-Schleck ist doch auch klar. Schon mal die Leistungen von Hushovd ausgerechnet?? Ich wette, ein Elefant bringt mehr Leistung als eine Antilope, trotzdem ist die Antilope schneller.

     

    *kopfschüttel*

  • EP
    EX Profi

    ...ich konnte 410.Watt treten, war nie in Podiumsnähe der Tour und muß so eine scheiße lese die auf irgendwelchen Zahlen belaufen. Finde es schade, das sich die TAZ auf so ein niedriges Niveau begibt.

    Es zeigt wieder einmal, das ein Journalist seine Recherche auch niemanden recht fertigen muss aber von einem Leistungssportler die absolute transparenz gefordert wird. Abmeldung im ADAMS, Blutwerte offen legen, Trainingsdaten, event. mit wem, wann, wo usw trainiert.

    Unterschied: Journalist bekommt große Plattform mit wenig negativer Auswirkung für sich selbst, keine Rechtfertigung nur sich selbst gegenüber, Populismus

     

    Sportler: Mit Bild direkt an den Pranger, muß seine Leistung immer rechtfertigen, Rechtfertigung aller leute das er aufgrund einer Chance, Führung aufgrund das er einmalig in einer Spitzengruppe war und den gewonnen Zeitvorsprung nur verteidigt bzw verliert und die Konkurenz in angreifen muß es sich taktisch leichter fahren läßt als anzugreifen!

     

    Ein befragte Person reicht aus um so einen unvollkommenden Artikel zu schreiben.

    Mir wurde früher immer erklärt WATT/KG ist die entscheiden Komponente für gutes Bergfahren und da spielt eine Aussage von "410.Watt wer mehr leistet der dopt" absolut keine Rolle. 410 das leisten einige aber die fahren nicht immer vorne. 78kg und aufwärts!

     

    Diese Punkte, die ich aufgezählt habe, kann mann aber von einem Journalisten nicht verlangen!!!! Die setzen eine gewisse Recherche voraus, Sachkenntniss über die Sportart, anlegen einer persönlichen Messlatte seiner eigenen Arbeit, transparenz!!

    Im Sport von Journalisten pausenlos gefordert aber auch selbst umgesetzt???

  • C
    Corni

    Ich bin mir zwar nicht sicher, ob man hier so scharfe Grenzen ziehen kann (410 W). Menschen sind ja durchaus zu sehr unterschiedlichen Leistungen in der Lage. Einen kritischen Bereich würde ich für geeigneter halten. Insgesamt ein interessanter Ansatz.

     

    Trend?

    TAZ-Leser und -Leserinnen scheinen in ihren Meinungen und Kommentaren im extremer zu werden. Weg von der Sachlichkeit? Warum?

  • G
    Gast

    Gäbe es doch nicht nur im Radsport die Untersuchung von Blutproben, eine rund-um-die-Uhr Meldepflicht für den Aufenthaltsort für spontane Probennahme - man müsste jeden Tag über positive Befunde lesen.

  • P
    pipi.kaka.macher

    also liebe taz, meiner einer, als All-Tags-Radelnder Geselle, mit einem Jahrespensum

    von 8000 Km,

    fahre also kein Auto und bin kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, auch im Winter :-),

     

    so, jetzt aber mal genug mit der Angeberei,

     

    habe beim Leistungstest auf dem Ergometer ja schon 320 Watt getreten, und nicht nur 5 Minuten lang wohlgemerkt, und war zuvor mit 3 Bananen und einem Kaffee gedopt! ;-)

     

    Da wird ja wohl ein Rennradsportler mit zum Teil bis über 30.000 Trainings KM im Jahr, inklusive Rennen versteht sich, seine 300 bis 400 Watt über mehrere Stunden, wohl auch ohne Doping, über die Strecke bringen.

     

    Und das ein Contador noch nicht so aufgedreht hat liegt wohl auch mit daran das die Doping Kontrollen mittlerweile,

    schon so engmaschig sind,

    zu mindestens beim Radsport, dass bei dieser Diesjährigen Tour,

    auch der sicherlich nicht so Dumm ist, dieses dann zu tun und Übrigens ist der Vökler noch vor dem gestrigen Rennen,

    morgens in der Frühe, spontan und unangemeldet aus dem Schlaf geholt worden,

    nur um ihn auf verbotene Substanzen zu testen und ist somit Verschleierungsfrei Kontrolliert worden.

     

    Einen schönen Tag noch allen :-)

  • P
    pipi.kaka.macher

    also liebe taz, meiner einer, als All-Tags-Radelnder Geselle, mit einem Jahrespensum

    von 8000 Km,

    fahre also kein Auto und bin kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, auch im Winter :-),

     

    so, jetzt aber mal genug mit der Angeberei,

     

    habe beim Leistungstest auf dem Ergometer ja schon 320 Watt getreten, und nicht nur 5 Minuten lang wohlgemerkt, und war zuvor mit 3 Bananen und einem Kaffee gedopt! ;-)

     

    Da wird ja wohl ein Rennradsportler mit zum Teil bis über 30.000 Trainings KM im Jahr, inklusive Rennen versteht sich, seine 300 bis 400 Watt über mehrere Stunden, wohl auch ohne Doping, über die Strecke bringen.

     

    Und das ein Contador noch nicht so aufgedreht hat liegt wohl auch mit daran das die Doping Kontrollen mittlerweile,

    schon so engmaschig sind,

    zu mindestens beim Radsport, dass bei dieser Diesjährigen Tour,

    auch der sicherlich nicht so Dumm ist, dieses dann zu tun und Übrigens ist der Vökler noch vor dem gestrigen Rennen,

    morgens in der Frühe, spontan und unangemeldet aus dem Schlaf geholt worden,

    nur um ihn auf verbotene Substanzen zu testen und ist somit Verschleierungsfrei Kontrolliert worden.

     

    Einen schönen Tag noch allen :-)

  • U
    U-we

    Solange Zeitungen wie auch die TAZ über Fussball berichten, wird es Doping geben. Deshalb: KEINERLEI Berichte über Fussball!

    http://www.derblindefleck.de/index.php/top-themen/top-themen-2010-und-2011/20102011-top-7/

    (und das gilt für 100 andere Sportarten auch)

  • T
    Terrorbrille

    Solange Zeitungen wie auch die TAZ über die Tour berichten, wird es Doping geben. Deshalb: KEINERLEI Berichte über die Tour! Solch mörderische Abfahrten kann man nur mit Hilfe von Mittelchen machen, jeder andere würde sich vor Angst in die Hose machen. Ich will nix mehr über die Tour hören oder lesen müssen!

  • H
    hurtz

    Doping nur im Radsport?

     

    Natürlich nicht. Meine These ist die, dass 100 Prozent aller Profi-Leistungssportler (zumindest in der absoluten Weltspitze) auf die eine oder andere Weise dopen. Wenn einer mit Doping anfängt, müssen die anderen ja nachziehen, damit sie im Kampf um die heiß begehrte "Kohle" nicht kläglich untergehen. Sportprofis sind keine Romantiker, sondern knallhart kalkulierende Geschäftsleute, die meines Erachtens vor allem nach folgendem Motto handeln: "Erst kommt die Kohle, dann die Moral."

  • E
    EisenRad

    Armer Radsport: Fehlen die Laborbefunde, müssen fragwürdige,theoretische Überlegungen für den Doping-Nachweis reichen.

    Aber warum nicht? Solange (Sport-) Journalisten solche Einschätzungen aufgreifen, darf jeder "Doping-Experte" sich seiner Sekunde Berühmtheit sicher sein - vorausgesetzt, er drischt auf den Profi-Radsport, so wie es von ihm erwartet wird, munter ein.

     

    Nur gut, dass der Rest der Sportwelt weiter saubere Helden-Vorbilder produziert.

  • U
    ulle-fan

    ulle hat nicht gedopt!

  • F
    Flo

    Ja klar, nur Radsportler dopen. Wenn die deutschen Biathletinnen alles in Grund und Boden laufen ist das ja ganz normal. Fußballer brauchen sowas ja erst recht nicht.

    Super, da sieht man hier wochenlang nur noch Artikel über Fußball und wenn mal wieder über andere Sportarten berichtet wird sind natürlich alle gedopt...

  • MS
    Mario Stiehl

    Ich hoffe für Sie als Redaktion, dass Sie diesen Schmierfinken niemals zu einem Radrennen schicken. Ihre armselige Berichterstattung hat nichts mit Journalismus zu tun. Es ist niveaulos und grob fahrlässig, solche Texte in die Öffentlichkeit zu bringen. Sie unterstellen Menschen bzw. Sportlern ohne jeglichen Beweis Dinge, von denen Sie keinerlei Ahnung haben, wie Ihr Bericht beweist. Schon allein dafür sollten Sie mit rechtlichen Sanktionen rechnen müssen und gleichzeitig haftbar gemacht werden. Pressefreiheit bedeutet nicht, jeden dummen Kommentar zu veröffentlichen, Mutmaßungen zu äußern und den Sheriff zu spielen. Ihr Gossenjournalismus und unprofessionelles Verhalten erinnert mich an bekannte Schmierblätter. Mal von den Konsequenzen abgesehen, was Ihre Meinungsmache bewirkt und an Arbeitsplätzen kostet. Sich ausgerechnet der Worte eines ehemaligen sogenannten Mitschuldigen zu bedienen, zeigt mir, dass Sie weder einer eigenen journalistischen Recherche nachgekommen sind, jedoch eher zu feige sind, sich einer eigenen Meinung anzunehmen und diese fachspezifisch zu untermauern. Ich kann nur hoffen, dass Sie viele Leser und Abonnements verlieren . . .

  • O
    Oliver

    "Doping ist, wenn man seine Limits überschreitet"

    Hallo?!

    Hätte Galileo nicht "seine Grenzen überschritten" - wär die Erde heute noch flach.

     

    Doping im Sport ist ein Problem (in jeder Sportart, auch, liebe TAZ, im Frauenfußball), und wird es noch viel mehr, wenn Gen-Doping dazukommen wird. Aber eine Debatte auf diesem Niveau wie in diesem Artikel, hilf wenig.

  • B
    Bernd

    Hach - schön, daß es endlich einen neuen Artikel gibt, der die Tour de France mit Doping in Verbindung bringt. Der alte war ja jetzt doch schon fast ne Woche alt.

     

    Hochvirtuos auch, wie alle anderen, positiven, Aspekte des Radsports dabei ausgeklammert werden. DAS ist moderner Journalismus: wenn die Realität nicht genügend hergibt für den eigenen Bias, dann sucht man sich einen "Experten", der genau das sagt, was man transportieren will.

     

    Und wenn man jetzt "Thomas-Voeckler Doping" googelt erscheint direkt an erster Stelle: eben dieser TAZ-Artikel. Bravo, TAZ!

  • JB
    Jo Benjamin

    Warum gibt sich dieser Herr Mustopp immer noch soviel Mühe zu beweisen, daß er vom Radsport keine

    Ahnung hat? Wir wissen’s doch schon längst!

  • RJ
    ralf jensen

    hmmm.....immer nur nörgeln!!!

     

    nun lasst die jungs doch fahrad fahren...;-)

  • B
    Belustigt

    Moin!

    Was für ein pseudowissenschaftlicher Müll.

    Einfach mal lustig Normen deklarieren und dann mit dem Rechenschieber spielen, Hauptsache das Ergebnis lässt sich verkaufen.

    Erstaunt ja, grade in Deutschland, nicht, dass sich jede Flachzange profilieren will und darf indem er auf den Radsport einschlägt. Opfer muss es in einer Siegergesellschaft halt geben, war nie anders..... .

    Was mich aber doch ein wenig traurig stimmt ist, dass auch die taz in das unwürdige Gejaule einstimmt anstatt wie in sonst vielen Bereichen um eine differenziertere Berichterstattung bemüht zu sein.

    Vive le cyclisme!

  • V
    valentin

    Auf dieser Seite: http://data.srmlive.de/TDF/livedata.php kann sich jeder während der Etappen die aktuellen Watt-Daten von zehn verschiedenen Fahrern ansehen.

  • L
    Lemberger

    Erstens is watt absolut die falsche kennzahl sondern watt/kg. Pantani hat mit 55 kg keine 470 Watt getreten also absolut mehr wie Armstrong mit über 70 kg. Völlig unmöglich. Pantani hatte 7 Watt/kg Armstrong 6,8 im Maximum. Das muss anscheinend normiert sein auf einen best. Gewicht.

     

    Zweitens werden seit drei Jahren an den Anstiegen kaum noch 400 Watt erreicht. Das zeigen die für jeden nachlesbaren www.srm.de Aufzeichnungen welche auf 0,5 Watt absolut genau sind. So trat Chris Anker Sörensen 342 Watt nach Luz-Ardiden (5,4 Watt/Kg) und verlor 4 min also 10 % auf den ersten macht ca. 380 Watt für Sanchez.

     

    Das läßt eher das gegenteil erhoffen nicht das vöckler was nimmt sondern die anderen nichts mehr. Nimmt man vielleicht Eigenblut aus.

  • UM
    Ulli Müller

    Nun ja,

    als Radsportfan weiß man das und macht deshalb für sich auch andere Kriterien zum Einschätzen von Leistungen, Plätzen ...

    Nicht nur den bergrauf helfen die Mittelchen, auch bergrunter wird die Risikobereitschft erhöht und mann fährt locker die Bestzeiten.

    Aber wir wollen mal halblang machen, Doping nur im Radsport?

    Was war mit "Toni" Schuhmacher, als er das Dopen im Fußball publizierte? Ganz schnell weg vom Fenster. Und haben bei der FrauenWM nur die Koreanerinnen?

    Was ist mit den Gewichthebern und hammerwerfern und weiß nicht mehr, die ganz klar sagen, will ich um Medillien kämpfen, dann muss ich was beimischen.

    Wenn es neue leistungen aufgrund neuer "Trainingsmethoden" zb.: im Schwimmen gibt, dann habe ich acuh eine klare Meinung dazu.

    Das Problem der Franzosen, wenn sie Dopen läuft ihnen nicht nur die sportliche Antidopingagentur hinterher, somdern auch der Staatsanwalt. Kann sein, dass unter der Regierung S. das anders geworden ist.

  • J
    jhw

    Netter Artikel - nur bei der Ueberschrift hapert es. Ich empfinde es als groessere Sensation, dass ueberhaupt jemand bei der Tour clean ist. Oder angeblich sein soll. Zumindest so lange, bis neue Testmethoden eingefuehrt werden.

  • C
    Cris

    Saubere Sache.

    Zahlen sind schön. Sauber und präzise. Die festgelegten Zahlen ziehen eine schön eindeutige Grenze. Faszinierend und arg willkürlich.

    Wenn die Etappe, die Tour vor diesem Schlußanstieg schon viele rythmuswechsel und hohes Tempo hatte, dann ist sie sicher viel zu hoch. Wenn ein "rouleur" aus der 5. Reihe plötzlich dort mit 370 Watt hochfährt, ist er wohl bis zur Unterkante voll. Und unverdächtig. Eine simple Skala ohne individuelle Parameter zu schauen ist naiv.

    Was nicht heißt, dass die Radsportler (wieso eigentlich immer nur die?) sauber sind. Sondern nur, dass seine Berechnungen bestenfalls Indizien sind.

    P.S.: Übrigens gibt es ältere, aufwändige Berechnungen, dass Menschen nicht schneller als 10,2 auf 100m laufen können. Unmöglich, ganz egal ob gedopt oder nicht.

  • V
    vic

    Doping bei der Tour de France. Das soll eine Meldung sein?