"Don Draper's Guide to Picking Up Women": Fantastisch aussehen hilft
Neidisch auf das smarte Alphatier Don Draper aus Mad Men? Eine Affäre nach der anderen - wie macht der Mann das? In seinem 4-Punkte-Plan gibt der Meister die ersehnten Antworten.
"Was wollen Frauen?", fragt Womanizer Don Draper, Hauptfigur in "Mad Men" und Kreativchef von der Werbeagentur Sterling Cooper, seine Kollegen. Die Frau als indivuelle Werbezielgruppe - eine Neuentdeckung im Amerika 1963. Er, Don Draper, weiß was sie wollen. Eindeutiger Beweis: Seine zahlreichen Affären neben der Bilderbuchfamilie im New Yorker Vorort. Und er ist bereit, sein Wissen zu teilen - in "Don Draper's Guide to Picking Up Women" gibt er seinen Leicht-zu-merkenden-4-Punkte-Plan preis.
Mögen muss man dieses egoistische Alphatier Draper nicht, aber beeindruckend ist er schon. Don Draper verkörpert den American Dream. Aus dem Nichts kommend, hat er es zum begehrten, reichen Mann der New Yorker Upperclass gebracht und zum kreativen Genie der Werbeagentur in der Madison Avenue. Gutaussehend, makellos gekleidet, lässig Zigarette und Whiskyglas haltend. Gefürchtet, beneidet und bewundert von Kunden, Konkurrenz und Kollegen.
Der nicht zu hohe Preis dafür war die Verleugnung seiner Herkunft. Draper lügt und betrügt und er macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt. Und er kann das, denn Männer sind die Herrscher dieser Sechziger-Jahre-Welt der "Mad Men", der Strippenzieher in der Werbebranche. Stets adrett unterwegs zwischen trautem Heim, der alkoholschweren Sechs-Stunden-Mittagspause oder dem nächsten Tete à tete - aber nicht mit einer der jungen, hübschen, ständig erniedrigten Sekretärinnen aus der Firma. Die Liebschaften des schweigsamen Draper sind allesamt selbstbewusste, selbstständige Frauen. Wie er sie kriegt? Hier sind sie, die vier goldenen Don-Draper-Regeln - mit denen er bei jeder Frau landen kann:
1. Im Zweifelsfall: Einfach nichts sagen. Augen sagen mehr als Worte. Sehr bewährt. Diesen Tipp hat auch schon der nach dem Geheimnis seines Erfolges bei Frauen befragte DJ aus dem Piratensenderfilm "Rock Radio Revolution" gegeben.
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Don Draper's guide to picking up women
2. Wenn nach der eigenen Vergangenheit befragt, nur vage offene Antworten geben - das wirkt auf anziehende Weise mysteriös.
3. Einen guten Nameen sollte Mann haben. Männlich eben. Kurz und knapp. Eine Alliteration wäre nicht schlecht. Don Draper klingt einfach besser als Natheniel Snerpus.
4. Jetzt wird's knifflig: Fantastisches Aussehen sowohl im Anzug als auch in Freizeitkleidung - also immer. Gut klingen, riechen, küssen, selbstbewusst auftreten und im Job extrem erfolgreich sein. Mit jedem gesprochenen Wort beeindrucken. Sechsstündige Mittagspausen, wochenlanges Verschwinden, permanent rauchen und trinken, lügen und betrügen - also einfach Don Draper sein.
Tjaaaa, das ist natürlich nicht so einfach - selbst wenn gutes Aussehen beim Befolgen der anderen Regeln nicht alles ist. Kreativdirektor-einer-New-Yorker-Werbeagentur-Sein ist beim Don-Draper-Sein natürlich recht hilfreich. Das macht das Leben und Lieben sogar so einfach, dass man sich als Mad Man gar selbst ein paar größere Herausforderungen stellt und sich nicht auf die Auswahl zwischen schönen, gelangweilten, depressiven Hausfrauen und schönen, aufgeregten, heiratswilligen Sekretärinnen beschränkt - sondern nach den kaprizösen bunten Fischen im Teich fischt.
Denn am Horizont zeichnet sich trotz der in Stein gemeißelten und von Draper gern ausgenutzten Rollenverteilung hier bereits das Wort Eeee- maaaa -n- zipatioooon ab, und manche der Frauen zeigen, dass sie sich auf mehr verstehen als die Wahl einer Lippenstiftfarbe - und das weckt den Jagdinstinkt dieses Alphatiers. Vielleicht sehen die Frauen in dem Saturday-Nightlife-Spot deswegen gar nicht sooo toll aus, wie das rothaarige Superweib und Chefsekretärin Joanie.
Aber bei allem Vergnügen - auch Don Draper hat höhere Werte: Als sein Freund und Firmen-Mitinhaber Roger Sterling vom vielen Saufen und Rauchen einen Herzinfarkt bekommt, weiß allein Draper worauf es jetzt ankommt: Noch auf der Bahre in den Krankenwagen bläut er seinem Freund den Namen der Gemahlin ein - damit er nicht den Namen der Geliebten stammelt. Hat sich in den letzten vierzig Jahren eigentlich irgendwas verändert - außer das Rauchverbot?
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