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■ DokumentationBesser als Wegsperren

13 Jugend- und Gewaltforscher haben sich im April mit einem Bildungsmanifest an die Öffentlichkeit gewandt. Wir dokumentieren Auszüge:

Ganztagsschulen müssen zum Regelfall werden. Wir brauchen Schulen, in denen auch am Nachmittag eine qualifizierte Förderung der Schüler stattfindet, damit jugendeigene Cliquen in der Freizeit nicht allein darüber entscheiden, welche Moral gelehrt wird.

– Die Lehrerbildung muß reformiert werden, weil Schulen auch andere Schlüsselqualifikationen vermitteln müssen: die Bereitschaft, Dinge mit den Augen anderer zu sehen, und die Fähigkeit, Konflikte friedlich zu lösen.

– Jugendliche müssen Lehrstellen und subventionierte Arbeitsplätze bekommen. Die Mikroelektronik hat heute viele Arbeitsplätze überflüssig gemacht, in denen Menschen mit einfacheren intellektuellen Fähigkeiten ihre Chancen hatten. Schulisch erfolgreiche Jugendliche bekommen ihre Ausbildung an den Hochschulen auch vom Staat finanziert. Es ist nicht zu rechtfertigen, daß weniger Erfolgreiche auf der Straße stehen, sobald es sich für die Firmen nicht mehr rechnet.

– Wir brauchen Schulen für die Verlierer der Bildungsexpansion, Arbeitsförderung für Opfer von Mikroelektronik und Globalisierung, aufsuchende Sozialarbeit und präsente Polizei – damit „Besserverdienende“ nicht eines Tages ihre Häuser befestigen müssen.

– Die Integration von Einwanderen ist eine dramatische Zukunftsaufgabe, der sich Staat und Gesellschaft unausweichlich stellen müssen. Ein wirklich gebildeter Bürger ist bereit, sich aktiv um diese Integration zu kümmern, sich in der Jugendarbeit zu engagieren, und er ist willens, Steuern zu zahlen, d.h. dem Staat zu geben, was der Staat braucht, damit der innere Friede gewahrt bleibt. kat

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