: Disziplin des Schlafengehens fordern
betr.: „Lasst sie schlafen!“, taz vom 25. 3. 09
„Fordert sie“ und nicht „Lasst sie schlafen“. Wenn die Schlafforscher sich mal einen normalen Tag eines Jugendlichen ansehen würden, würden sie erkennen, dass die Jugendlichen genug Schlaf hätten, wenn: sie am Nachmittag nicht vor dem Fernseher zwei Stunden pennen würden, von 20 bis 24 Uhr nicht Party feiern, Drogen konsumieren, nicht fernsehen, nicht Musik aus Internet runterladen, nicht nach 22 Uhr noch telefonieren würden etc., wenn sie früh genug aufstehen würden und ihr Frühstück einnehmen würden, dann ist man nämlich wacher, als wenn 20 Minuten vor Schulbeginn aufgestanden wird. Dann wären unsere Kinder auch aus der Mittel- und Oberschicht gut gerüstet. Und wenn die Kinder Hobbys hätten, die sie am späten Nachmittag und Abend fordern würden. Die Kinder bleiben doch nur länger abends wach mit der Begründung: Ich muss ja morgen nicht so früh raus. Und außerdem: Ganze Generationen wären dümmer und müder gewesen. Ich kann mich aber keineswegs an dergleichen erinnern. Und, es schadet keineswegs, auch von Jugendlichen Disziplin des Schlafengehens und des rechtzeitigen Aufstehens zu fordern. Diese Kuschelpädagogik geht mir schon seit Jahren auf die Nerven. W.E., Bochum
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor. Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.