piwik no script img

Diskussion über Landesverfassung

Justizsenator spricht sich dafür aus, den Begriff „Rasse“ zu streichen

Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) hat sich dafür ausgesprochen, das Wort „Rasse“ aus der Landesverfassung zu streichen. Es sei an der Zeit, den Begriff durch „rassistisch“ zu ersetzen, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag. Absatz 2 in Artikel 10 sollte neu gefasst dann so lauten: „Niemand darf rassistisch, wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen oder seiner sexuellen Identität benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Was in der Entstehung der Berliner Verfassung gut gemeint gewesen sei, gelte heute auch in der Wissenschaft als nicht mehr tragbar, so Behrendt. „Bereits der Gedanke, man könne Menschen in sogenannte Rassen einteilen, ist rassistisch.“ Eine Neufassung wäre ein Signal, dass sich auch Berlin klar gegen Rassismus wendet.

Derzeit wird deutschlandweit diskutiert, ob das Wort „Rasse“ im Grundgesetz gestrichen werden sollte. Grünen-Chef Robert Habeck und die grüne Vizepräsidentin des schleswig-holsteinischen Landtags, Aminata Touré, hatten dies gefordert. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen