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Diskriminierung bei künstlicher BefruchtungVorsicht, Samen für Lesben

Nur wenige Ärzte wollen lesbischen Paaren bei einer künstlichen Befruchtung helfen. Und nicht nur das: Es kostet Lesben auch noch doppelt so viel wie verheiratete Heteropaare.

Eine Portion Lebensglück: Für eine Mutter viel einfacher zu haben, als für zwei. Bild: behrchen / photocase.com

"Wenn das Kind dann erst mal da ist, ist alles egal", sagt Anna und meint damit die unzähligen bürokratischen und finanziellen Hürden auf dem Weg zum kleinen Familienglück. Denn Anna und ihre Lebenspartnerin Barbara* mussten in den letzten drei Jahren schmerzhaft erleben, wie sehr homosexuelle Paare in Deutschland bis heute diskriminiert werden, wenn sie Kinder haben wollen.

Die beiden Dortmunderinnen haben sich für die künstliche Befruchtung mit ärztlicher Hilfe entschieden. So haben sie zuvor auch Martin* bekommen. 5.000 Euro haben sie jeweils bezahlt, um von einer Essener Arztpraxis einen geeigneten Samenspender vermittelt zu bekommen. Und das, obwohl beide Samen von ein und demselben Mann bekommen haben. Heterosexuelle Ehepaare zahlen in derselben Praxis 2.500 Euro, nicht verheiratete Heteropaare zwischen 2.500 und 5.000 Euro.

"Da sehr wenige Spender ihre Samen für homosexuelle Paare bereitstellen, ist die Auswahl eines geeigneten Spenders viel aufwändiger", begründet das eine Mitarbeiterin der Praxis, die namentlich nicht genannt werden will. Dabei zeigt eine Studie der Familientherapeutin Petra Thorn aus dem Jahr 2009: 68 Prozent der befragten Spender würden ihren Samen auch an gleichgeschlechtliche Paare geben.

Die Umfrage umfasste nach Thorns Angaben etwa ein Drittel aller aktiven Samenspender in Deutschland. Elke Jansen vom Lesben- und Schwulenverband Deutschland sagt: "Es ist schade, dass homosexuelle Paare bei der Befruchtung trotzdem noch so stark benachteiligt werden." Der eigentliche Grund sei nicht die aufwendige Suche, sondern die Monopolstellung der wenigen Arztpraxen, die in Deutschland Samenspenden an lesbische Paare vermitteln.

Stabile Beziehung zu den Eltern

Grund dafür, dass die meisten Kinderzentren in den letzten Jahren lesbische Paare abweisen, ist eine Richtlinie der Bundesärztekammer (BÄK) aus dem Jahr 2006. Darin steht: "Ziel ist es, dem gezeugten Kind eine stabile Beziehung zu beiden Elternteilen zu sichern." Aus diesem Grund sei eine künstliche Befruchtung "zurzeit bei Frauen ausgeschlossen, die in keiner Partnerschaft oder in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben".

Vierzehn der 16 Landesärztekammern (LÄK) haben diese Richtlinie der BÄK übernommen, damit werden sie im betreffenden Bundesland zu Berufsrecht. Wenn Ärzte dagegen verstoßen, können sie ihre Zulassung verlieren. So ordnen die Ärztekammern also die eingetragenen Lebenspartnerschaften unehelichen Beziehungen unter und unterschlagen dabei, dass homosexuelle Paare seit 2005 das Recht auf Stiefkindadoption haben.

Auf Anfrage erklärt die BÄK schriftlich: "Es bestehen in diesem Zusammenhang noch viele offene Fragen, etwa nach der Bedeutung von Mutter und Vater für die Kindesentwicklung, nach familienrechtlichen Aspekten zum Unterhalts- und Erbschaftsrecht sowie Fragen zum ärztlichen Haftungsrecht." Wenn das Sorgerecht nicht von vornherein eindeutig geregelt sei, stelle dies ein "Kernproblem für die kindliche Entwicklung dar" und werfe ethische und moralische Bedenken auf.

Beim zweijährigen Martin ist von solchen "Kernproblemen" nichts zu spüren. Die Lieblingsbeschäftigung des kleinen Lockenkopfes ist es, jegliche Gegenstände in Reichweite zu schnappen und neue Verwendungszwecke dafür zu erfinden. "Wir sind wie jede andere Familie auch", sagt Anna. "Martin war von Beginn an unser gemeinsames Kind, der einzige Unterschied zu heterosexuellen Paaren ist vielleicht, dass nachts jede von uns mal trösten muss und nicht nur die Frau, wie bei vielen Heteropaaren im Freundeskreis."

Verbot unverbindlich

Weil auch der LSVD die Argumente der Ärztekammer für vorgeschoben hält, will er nun eine Lücke in der Berufsordnung nutzen, die jahrelang niemand entdeckt zu haben scheint: Das ausdrückliche Verbot der Ärztekammern steht im unverbindlichen Teil der Richtlinie.

Der verbindliche Teil erwähnt die Lebenspartnerinnen hingegen gar nicht. Nach Auslegung des LSVD bedeutet das: Kein Arzt muss Angst vor einem Berufsverbot haben, wenn er lesbischen Frauen ihren Kinderwunsch erfüllt. "Die Ärzte wissen das aber nicht, weil die Bundesärztekammer das nach außen hin immer anders dargestellt hat", sagt Elke Jansen vom LSVD.

Rudolf Ratzl, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht beim Deutschen Anwaltverein warnt jedoch davor, berufsrechtliche Konsequenzen per se auszuschließen: "Die Frage ist umstritten, vieles an der Debatte ist weltanschaulich geprägt." Es gebe viele namhafte Juristen, die die Auffassung des LSVD teilten. Tatsächlich habe es noch nie ein Berufsverbot gegen einen Arzt gegeben, der lesbische Frauen behandelt hat, so Ratzl. "Denn diese Behandlungen werden meist nicht an die große Glocke gehängt."

Da Spendersamen nach dem deutschen Gewebegesetz jedoch ohnehin nur bei Paaren eingesetzt werden sollen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Kinder bekommen können, müsse die Berufsordnung lesbische Paare auch nicht zwingend nennen. Im Streitfall könne nur ein Gericht entscheiden. Bei solchen Auseinandersetzungen will der LSVD die Ärzte mit Rechtsbeistand unterstützen.

Ärztekammer hat traditionelles Familienbild

Wulf Dietrich, Vorsitzender des Vereins Demokratischer Ärztinnen und Ärzte, berichtet, dass bei dem betreffenden Ärztetag im Jahr 2006 sehr wohl darüber diskutiert worden sei, inwiefern Lesben in der Richtlinie erwähnt werden sollen. "Die Ärztekammer hat jedoch ein klassisches Familienbild und hielt es deshalb letztendlich nur für nötig, die künstliche Befruchtung für heterosexuelle Paare eindeutig zu regeln", glaubt er. Anfragen, welche konkreten Konsequenzen ein Arzt zu befürchten hat, der gegen ihre Richtlinie handelt, lassen sowohl die BÄK als auch die Landesärztekammern unbeantwortet.

Die beabsichtigte Wirkung haben sie ohnehin erzielt. Nach Angaben von Pro Familia und der Friedrich-Ebert-Stiftung ist die Bereitschaft der Ärzte, bei lesbischen Paaren Befruchtungen vorzunehmen, ab 2006 erheblich gesunken. Doch dies hängt nicht nur mit berufsrechtlichen Konsequenzen zusammen, sondern auch mit einer diffusen Angst, die die BÄK mit der Richtlinie in die Welt gesetzt hat.

Diese Angst haben Anna und Barbara am eigenen Körper zu spüren bekommen. Vor Beginn der Behandlung musste das Paar eine umfangreiche psychologische Befragung über sich ergehen lassen. Auf der Grundlage solcher Gutachten wägt dann das Ärztegremium ab, ob eine Behandlung stattfindet.

"Aber entscheidend ist letztendlich, ob die Praxis den Eindruck hat, dass man solvent ist", sagt Barbara. "Das heißt, die sieben dann übers Geld. Die Bäckereiangestellte und ihre Lebenspartnerin hätten keine Chance auf eine Samenspende." Denn seit die Bundesärztekammer sie 2006 auf die Thematik aufmerksam gemacht hat, haben viele Ärzte Angst, dass sie unterhaltspflichtig werden, wenn der biologischen Mutter etwas zustößt.

Benachteiligung gegenüber Heteropaaren

Anders als bei heterosexuellen Paaren, die selbst ohne Ehestatus schon vor der Geburt des Kindes ein doppeltes Sorgerecht einrichten können, muss die Lebenspartnerin erst die Stiefkindadoption beantragen. Solange die Co-Mutter die Adoption nicht zugesprochen bekommt, sieht die BÄK jedoch die Gefahr, dass die Ärzte belangt werden.

Hätte die Mutter etwa einen tödlichen Unfall, würde das Jugendamt nach dem Samenspender suchen, um ihn zur Zahlung zu verpflichten. "Wenn wir auch künftig Samenspenden bekommen möchten, können wir die Spender aber nicht preisgeben", sagt eine Mitarbeiterin des Essener Kinderzentrums. Das Ärzteteam bleibe die letzte Instanz, die man belangen könnte, deshalb informiere man sich vorher eingehend über die Damen. Manfred Bruns findet diese Vorsicht übertrieben: "Es ist noch nie vorgekommen, dass ein Arzt von zwei verpartnerten Frauen verklagt wurde, das ist reine Theorie", sagt er.

Doch diese Theorie stützt sich auf das reale Problem, dass die Lebenspartnerschaft noch immer nicht per se dieselbe Rechtssicherheit wie die Ehe genießt. Zwar beantragt der Großteil aller Co-Mütter direkt nach der Geburt die Stiefkindadoption. So auch Anna aus Dortmund. Dennoch musste sie über ein Jahr warten, bis das örtliche Jugendamt einen Bericht über die Familiensituation verfasst hatte. Erst dann gestand ihr das Amtsgericht das Sorgerecht für Martin zu.

Keine Unterstützung aus der Politik

Wie in Nordrhein-Westfalen sehen die meisten Landesjugendämter ein sogenanntes Pflegejahr für die Frauen vor, die das leibliche Kind ihrer Partnerin adoptieren wollen. "Das ist vielleicht sinnvoll, wenn ältere Kinder adoptiert werden, die vorher andere Bezugspersonen hatten", sagt Anna.

Bei jungen Familien, in die die Kinder hineingeboren werden, empfinden die beiden Frauen die Frist dagegen als sinnloses Hindernis. Im Zweifelsfall kann sich das Jugendamt ganz gegen die beantragte Stiefkindadoption aussprechen - wie das Gericht in einem solchen Fall entscheidet, ist unklar.

Nach Auffassung des LSVD und einiger Juristen ist es jedoch nicht Aufgabe der Ärztekammern, diese Gesetzeslücke zu regeln. Doch auf politischer Ebene bewegt sich bisher nichts. Einem Gesetzesantrag der Grünen auf die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare hat die schwarz-gelbe Koalition im Sommer eine Absage erteilt. Elke Jansen hofft auf die Bundestagswahlen 2013.

Doch jetzt setzt sie erst einmal darauf, dass möglichst viele Ärzte ihre Angst vor berufsrechtlichen Konsequenzen verlieren und lesbische Paare behandeln. "Dann beendet der freie Markt die diskriminierende Preispolitik der Praxen von selbst."

* Namen geändert

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36 Kommentare

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  • L
    Lena

    Oh, und dann noch eine Frage:

     

    Im Artikel klingt es so, als wäre die Problematik in 14 von 16 Bundesländern besonders drastisch. Kann mir jemand sagen, welche die beiden Bundesländer sind, in denen frau bessere Chancen hat?

  • L
    Lena

    Ein guter Artikel, dem ich nicht viel hinzufügen kann, außer meine gesammtelte Kritik an den bisherigen Kommentaren:

     

    Viel von der hier geäußerten Kritik an der künstlichen Befruchtung bei lesbischen Paaren lässt sich 1-zu-1 auf den Fall bei hetero-Paren mit Zeugungsproblemen anwenden, etwa dass die Natur es eben nicht vorgesehen habe, dass die Kinder bekommen. Entweder man lässt die Natur vorgeben was Sache ist, oder man hilft nach, aber ich sehe da kein Argument für eine Ungleichbehandlung.

     

    Dabei ist es völlig korrekt, dass Schwule in der Hinsicht deutlich stärker Diskriminiert sind als Lesben. Schade, dass der Artikel da unerwähnt lässt, aber das macht die Diskriminierung von Lesben auch nicht ungeschehen und verschweigenswert.

     

    Und dann immer dieses Argument, dass Kinder sowohl Vater als auch Mutter bräuchten. Ich möchte gar nicht behaupten, dass da nun gar nichts dran sei. Aber ebenso stört mich die stumpfheit, mit der das immer als absolute Wahrheit dargestellt wird. Es gibt sicher viele Kinder, die auch mit einem Elternteil allen gut aufgewachsen sind, und auch viele, die zwar zwei Elternteile hatten aber gerne auf den einen und/oder anderen verzichtet hätten. Und Eltern, die zwar lieb und nett zu ihren Kindern sind, aber ihre ach-so-wichtige Gender-Vorbildrolle nicht so recht erfüllen.

     

    Und im übrigen denke ich, es gibt auch lesbische Frauen, die das mit der Befruchtung auch ohne Arzt hin bekämen, da sich theoretisch ein spendenwilliger Mann im Bekanntenkreis finden würde. Aber die rechtlichen Rahmenbedingungen sind nun mal auch nicht so, dass ein vernunftbegabter Mann seinen Samen frisch im Becher an eine Lesbe übergeben wird.

  • I
    ichfasseesnicht

    @susanne

     

    was heißt "von natur aus"? ich meine, der gegensatz zwischen "natur" und "technik" ist ein künstlicher. natürlich wäre z.b. auf verhütungsmittel zu verzichten oder auf diverse vitaminpräparate während der schwangerschaft, aber auch auf behandlungen, beispielsweise kommt es bei manchen frauen zu einem vorzeitigen einsetzen der wehen, da wird auch medikamentös nach geholfen oder sogar bei frühgeburten wird alles unternommen, das baby am leben zu erhalten, da kommt niemand auf die idee zu sagen, wenn die natur es nicht vorgesehen hat, lasse wir es eben. dass du das für dich so siehst, sei dir unbenommen, was mich stört ist, das eigene moralische empfinden anderen aufzwingen zu wollen. das soll jede/r für sich selbst entscheiden.

     

    der gesellschaftliche druck ist auf kinder groß, wenn sie muslime sind oder wenn sie einen elternteil haben, der behindert ist oder krank oder wenn die eltern keine sogenannten leistungsträger sind oder dem kind keine markenkleidung kaufen oder oder oder. fällt dir was auf? wenn das jetzt das kriterium sein soll, dürften viele keine kinder mehr bekommen. abgesehen davon, was ist denn das für eine argumentation!? so ändert sich doch nie etwas, wenn man überall da, wo es widerstand gibt, den schwanz einzieht.

     

    ich habe auch ein lesbisches elternpärchen im bekanntenkreis und für die ist es zwar anstrengend, weil sie ständig erklären müssen, dass das kind keinen vater hat. sondern zwei mütter, aber auf ablehung stoßen die zwei in der regel nicht. nur der staat stellt ihnen dauernd hürden in den weg. ich glaube, die gesellschaft ist schon um einiges weiter als so mancher konservative hinterbänkler im parlament.

  • S
    Susanne

    Ich bin selbst lesbisch, aber finde den Gedanken dennoch äußerst fragwürdig, ein Kind von einem unbekannten Menschen auszutragen.

    Ich kann mich doch nicht von einem Mann befruchten lassen, den ich selbst nicht kenne oder kaum kenne.

    Also, ich persönlich finde diese Vorstellung gruselig.

    Außerdem finde ich, dass jeder Mensch das Recht haben sollte, zu wissen, wo er herkommt. Und das nicht erst mit 16 oder 18.

    Ob es nun falsch ist, wenn ein Kind ohne einen Vater aufwächst (bzw. ohne Mutter) konnte ich für mich persönlich bisher noch nicht beantworten.

    Schließlich denke ich, dass ein Kind dadurch keinen Schaden davon trägt.

    Dieses Kind wächst ja nicht völlig isoliert in der homosexuellen Lebensgemeinschaft auf, sondern bekommt durchaus auch andere Lebensmodelle und Rollenbilder vorgelebt.

    Der gesellschaftliche Druck, den dieses Kind dabei allerdings verspürt, wenn es sagt, dass es zwei Mütter hat (oder zwei Väter), ist hierbei allerdings sicher nicht zu unterschätzen.

    Ich weiß nicht, ob ich mein Kind diesem Druck aussetzen wollte.

     

    Bei aller Liebe, aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es moralisch korrekt ist, sich künstlich befruchten zu lassen.

    Warum erzwingen, was nunmal von Natur aus nicht geht?

  • H
    Horst

    @ Julian:

     

    Ja, genau. Und einen Kleinen habe ich bestimmt auch, gell?

  • J
    Julian

    Lieber Horst,

     

    Ganz bestimmt haben Sie selber mit Frauen sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Aber wie wäre es denn mal, wenn Sie sich ihres klischeebeladenen Frauenbildes (männerhassende Lesben, den-Vätern-das-Sorgerecht-entziehen-wollende-Mütter etc.) entledigen würden?

     

    Das würde Ihnen selber helfen und wir hätten es auch um Einiges leichter.

  • N
    natürlitsch
    Die Natur hat auch Homosexuelle geschaffen!

     

    ich würde mich an ihrer stelle nicht auf die natur berufen, denn der einwand, warum homosexuelle sich dann nicht "natürlich" fortpflanzen, ist nahezu zwangsläufig.

  • R
    Robert

    "2. Kinder können den leiblichen Vater schon kennenlernen, allerdings in der Regel erst, wenn sie 16 bzw. 18 Jahre alt sind. Das ist von Samenbank zu Samenbank unterschiedlich."

     

    Es entscheidet also eine "Samenbank", ob ein Mensch seinen(!!!) Vater(!!!) kennen- und liebenlernen (oder eben vielleicht verachten) darf? Es wird immer abenteuerlicher.

     

    Hätte es nicht Würde und Größe, das kinderlose und vielleicht trotzdem glückliche Lesben- und Schwulenleben zu leben und zu genießen, wenn "die Natur" nun mal diese Kinderlosigkeit "vorgesehen" hat?

  • H
    Homo

    Ich bin erstaunt über die Leserkommentare und möchte ein wenig zur Aufklärung beitragen.

     

    1. Manfred Bruns sitzt im Bundesvortand des LSVD.

     

    2. Kinder können den leiblichen Vater schon kennenlernen, allerdings in der Regel erst, wenn sie 16 bzw. 18 Jahre alt sind. Das ist von Samenbank zu Samenbank unterschiedlich.

     

    3. Lesben sind nicht zwingend Alleinerziehende. Häufiger kommt es vor, dass sich ein lesbisches Paar dazu entscheidet, eine Familie zu gründen. Nachweislich geht es Kindern, die in Familien mit zwei Müttern oder zwei Vätern aufwachsen nicht schlechter als Kindern, die in einer Familie mit Vater und Mutter aufwachsen.

     

    4. Ein Kind braucht männliche und weibliche Bezugpersonen, diese müssen aber nicht die Eltern sein.

     

    5. Ein Kind braucht vor allem Liebe und Zuneigung und Menschen, die sich um das Kind kümmern. Und das können homosexuelle Menschen genauso gut oder genauso schlecht wie heterosexuelle Menschen.

     

    6. Die Natur hat auch Homosexuelle geschaffen! Man wird nicht plötzlich Homo, weil's cool oder in ist. Das musste ich jetzt mal loswerden.

  • H
    Horst

    @ Science Watch:

     

    Präsident Obama dürfte selbst Ihnen eher unverdächtig sein. Zitat:

     

    "We know the statistics -- that children who grow up without a father are five times more likely to live in poverty and commit crime; nine times more likely to drop out of schools and 20 times more likely to end up in prison. They are more likely to have behavioral problems, or run away from home or become teenage parents themselves."

     

    Und, ja es gibt eine mir bekannte Studie, nachdem homosexuelle Elternteile gleiche Erziehungsleistungen wie heterosexuelle Elternteile erbrigen. Das sagte Frau Zypries, die alles dransetzte heterosexuellen Väter das Sorgerecht zu verweigern. Demnach muß man erst homosexuell werden um ihrer Meinung nach erziehungsfähig zu sein?

     

    Noch ein Beispiel: Uni Klinik Leipzig. Dort wurde festgestellt, daß die Kinder alleinerziehender Mütter erheblich öfter Gewalt erleiden mußten.

     

    Und wenn wir schon mal bei Alleinerziehenden sind, denen Sie ja Diskriminiertheit unterstellen, da schneiden alleinerziehende Väter um Längen besser ab als alleinerziehende Mütter. Während die meisten AE-Mütter in Teilzeit oder gar nicht arbeiten, schaffen es die AE-Väter zu 80% Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung zu managen:

    http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/regionen/thematische_karten/gleichstellungsatlas/vereinbarkeit_von_familie_und_erwerbsarbeit/erwerbsgrad_allein_erziehender.html

     

    Ich habe jedenfalls noch kein Kind kennengelernt, welches sagt: "Ja, ich möchte lieber bei 2 Lesben aufwachsen, wer mein Vater ist, ist mir egal." Im Gegenteil, fast jedes dieser Kinder sucht irgendwann seinen Vater.

     

     

    @ DiversityAndEquality:

     

    Wenn Sie beklagen, daß es "an Perversität kaum zu überbieten, dass diejenigen, die allen Menschen immer nur IHR Familienmodell aufzwängen wollen", dann sollten Sie berücksichtigen, daß gerade bei einer Homo-Samenspender-Partnerschaft dem Kind das Familienmodell aufgezwungen wird.

  • D
    DiversityAndEquality

    Heterosexuell sein muss man weder zum Zeugen von Kindern noch dafür, Kindern ein liebevolles und glückliches Aufwachsen zu ermöglichen.

     

    Auch wenn das für einige selbsternannte Herrenmenschen eine niederschmetternde Erkenntnis sein mag. Allerhöchste Zeit, dass sie sich endlich durchsetzt!

     

    Bevor die sich fragen, weshalb homosexuelle Paare Kinder möchten, sollen sie doch bei sich selbst anfangen und sich fragen, weshalb sie es denn für sich wollen?!

     

    Wobei hier eine bewusste Entscheidung in der Tat zumeist besser ist für die Kinder als der übliche "Betriebsunfall".

     

    Nicht umsonst belegen unzählige Studien, dass es Kindern bei homosexuellen Eltern nicht selten sogar besser geht als in der "traditionellen" Familie.

     

    Insofern hat ein demokratischer Rechtsstaat endlich für die Gleichbehandlung aller Menschen und Lebensweisen und Familienformen zu sorgen.

     

    Es ist an Perversität kaum zu überbieten, dass diejenigen, die allen Menschen immer nur IHR Familienmodell aufzwängen wollen

     

    (das ganz offensichtlich - siehe allein Erziehende, siehe Patchwork-Familien unterschiedlichster Prägung - für eine Vielzahl von Menschen nicht das passende ist)

     

    und dabei weiterhin ganz gezielt andere Lebensweisen und die dort lebenden Kinder diskriminieren und einer permanenten strukturellen, psychischen und symbolischen Gewalt aussetzen.

     

    SIE und niemand sonst sind diejenigen, die Kindern in Regenbogenfamilien oder Kindern von allein Erziehenden Probleme bereiten!

     

    Ein sozialer und demokratischer Rechtsstaat - im Gegensatz zu einem christlichen Kirchen-/Gottesstaat - hat hier endlich für umfassende Anerkennung von menschlicher Vielfalt und für ein Ende jeglicher Diskriminierung zu sorgen.

     

    Und zu den hanebüchenen Ausführungen zu "Mama" und "Papa": Wer definiert denn bitte, was "männliche" und "weibliche" Rollen sind, wenn nicht irgendwelche selbsternannten "christlichen" Herrenmenschen?

  • SW
    Science Watch

    @Horst:

     

    Bitte konkrete Zahlen und Studien zitieren!

     

    Aber aus seriösen Fachzeitschriften und nicht irgendwelchen "christlichen" Extremistenblättern.

     

    Ich kenne nur die Dutzenden von internationalen Studien, die ausnahmslos (!) belegen, dass es Kindern in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften genauso gut geht wie in der so genannten traditionellen Familie.

     

    Erst neulich wurde exakt derselbe Sachverhalt für Kinder von Alleinerziehenden bestätigt - das Problem liegt einzig in den sozioökonomischen Verhältnissen und in gesellschaftlicher (und von Leuten wie Ihnen auch genau so gewollten) Diskriminierung.

     

    http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2011-06/eltern-alleinerziehende-studie

     

    Also, nehmen Sie mal Ihr Konstrukt der Kleinfamilie Mann-Frau-Kind, das in der Menschheitsgeschichte noch sehr jung ist, nicht allzu wichtig.

     

    Und respektieren Sie gefälligst menschliche und gesellschaftliche Vielfalt!

  • J
    Julian

    Ihren Kommentar hier eingebeViele Menschen, auch Linke wie man sieht, scheinen anscheinend einen Ersatzgott zu benötigen: Die Natur.

     

    Nur leider ist es so, dass sich die Natur - anders als bspw. der christliche Gott - bei keiner Sache "etwas gedacht" hat. Die Natur war und ist einfach da, ohne zu bewerten oder zu .

     

    Es gibt denn nämlich noch etwas sehr wichtiges: Menschen. Erst wir Menschen moralisieren. Wir zeigen mit dem Zeigefinger auf andere Menschen und beurteilen von unserer eigenen kleinen eingeschränkten Welt und unseren eigenen Erfahrungen (mit Mutter und Vater) aus, was richtig (mit Mutter und Vater) und was falsch ist (nur Mutter/nur Vater).

     

    Der Knackpunkt ist, dass viele dann so vorgehen, wie die eigentlich so verhassten religiösen Fanatiker: Es wird sich auf diese eine höhere Instanz berufen (Natur), um die eigene ausgrenzende Ansicht zu legitimieren.

     

    Wenn man sich aber ständig auf die Natur beruft, werden andere, viel wichtigere (soziale) Faktoren - wie Traditionen, Anstand, Sitte - ignoriert.

     

    Ich frage mich letzlich immer mehr: Warum hat der Mensch eine Tendenz die Rechte anderer Menschen einschränken zu wollen? Um sich besser zu fühlen? n

  • B
    Bernhard

    Die meisten kinder unverheireteter Heteropaare wachsen ja auch Vaterlos auf, da die Väter früher oder später von der Mutter mit Hilfe der Jugendämter und Familiengerichte entsorgt werden!

     

    Das ist der eigentliche Skandal und nicht die paar Lesbenpaare, wo das Kind dann halt mit zwei Müttern aufwächst!!

  • H
    Horst

    Angesprochen wurde es im Artikel, aber nur rudimentär. Was ist denn bitteschön mit der Kind-Vater-Beziehung? Überflüssig, weil Lesben es gerne so hätten? Wer sich einmal die Statistiken über verhaltensauffällige Kinder ansieht, wird feststellen, daß die Rate derjenigen Kinder, die vaterlos aufwachsen um Potenzen höher ist. Das gilt für Schulabbrecher, Leistungsschwache, Kriminelle, Drogensüchtige, Gewalttäter etc. pp. Das sind Fakten.

  • D
    DiversityAndEquality

    "Der freie Markt"

     

    Köstlich!

     

    Da hat jemand anscheinend gar nicht begriffen, dass das soziale Konstrukt der "traditionellen" (so traditionsreich ist sie historisch eigentlich gar nicht) Kleinfamilie und damit auch der Heteronormativität unmittelbar verknüpft ist mit dem kapitalistisch-christlichen Lebensmodell.

     

    Und auch nur durch dessen Überwindung jemals eine effektive Gleichberechtigung aller Lebensweisen möglich sein wird.

     

    In der Tat wäre es schon einmal ein bedeutender Anfang, wenn die in ALLEN Bereichen herrschende sexuelle Apartheid in dieser Gesellschaft endlich auch als solche benannt und durch klare rechtsstaatliche Vorgaben beendet werden würde. Der einzig wirksame Weg für sozialen Fortschritt!

  • TS
    Thomas Sochart

    Jeder soll so leben dürfen wie es ihm gefällt, solange andere dadurch nicht beeinträchtigt werden. Deshalb alle Rechte für Homosexuelle. Bis auf eins: Keine Kinder in homosexuellen Lebensgemeinschaften. Kinder brauchen Vater und Mutter als männliches / weibliches Vorbild für die eigene Identifikation. Kein Kind sollte mit zwei Vätern oder zwei Müttern aufwachsen müssen.

    Der Regenbogen enthält alle Farben und ist ein Symbol für Vollständigkeit. Genau das ist die "Regenbogenfamilie" nicht. Elternrechte für Homosexuelle wäre ein weiterer Schritt zur vaterlosen Gesellschaft. Ich denke schon, das Kinder für ihre Entwicklung Vater und Mutter brauchen. Die Natur hat es eigentlich so eingerichtet, das Homosexuelle keine Kinder haben. Durch die moderne Medizin kann sich eine Frau künstlich befruchten oder klonen lassen. Trotzdem ist es ein Fehler, wenn Kinder ohne Vater aufwachsen müssen.

  • C
    Comment

    Als Hetero bin ich zwar nur Zaungast, frage mich aber wie der Stand in einer für mich denkbaren Diskussion zur Gleichberechtigung zwischen Lesben und Schwulen sein mag, oder wollen Schwule keine Kinder ohne Mütter?

     

    Aus meiner beschränkten Sicht heraus liegt ein guter Teil meines Verständnisroblems in der erfolgreichen Sozialisation der Kinder homosexueller, insbesondere lesbischer, "Elternpaare", sofern dieser Begriff hier rechtmäßig und am Kindeswohl orientiert richtig platziert ist.

    Was wird aus einem Kind, dem der Zugang zu erwachsenen Vorbildern des anderen biologischen Geschlechts kaum bis nicht zugänglich ist?

  • HH
    Heribert Hansen

    Ich werde nie verstehen, wie man sich von Sperma eines einem unbekannten Mannes befruchten lassen kann - ohne ihm je begegnet zu sein, nicht wissend, welche Charaktereigenschaften der Mensch hat. Nicht alles ist nämlich Erziehung. In der freien Partnerwahl entscheidet sich die Nase zudem für Geruch, der ein komplementäres Immunsystem anzeigt, dann ist das Kind gewappnet für mehr Herausforderungen. Und ein Kind, das seinen Vater nicht kennt, wird ihn sein Leben lang suchen. Es gibt Grenzen der Natur, die kann man nicht aushebeln. Die eine ist, ein Kind hat immer Vater und Mutter. Und in unserer vaterlosen Gesellschaft sollte ein Kind immer doch wenigstens immer wissen, wer sein Vater ist, und immer Zugang zu ihm haben. Wer dieses Wissen verheimlicht ist ein Unmensch. Umgekehrt wäre es genauso, Mutter zu verheimlichen. Wir leben nicht im luftleeren Raum, aber viele vergessen das anscheinend. Dass so viele Kinder ohne Vater oder Mutter aufwachsen muss ja nicht heißen, dass man von Anfnag noch mehr Kinder diesem Schicksl ausliefert. Was ich aber zugeben muss, lieber zwei liebe gleichgeschlechtliche Partner als ein Elternteil, der ein Arschloch ist.

  • M
    Marina

    Gibt es in der taz eigentlich auch Artikel für Hetero-Paare? Scheint mir nicht der Fall zu sein, wenn man die Artikel in der taz zum Thema "Beziehung" liest, dann geht es entweder um die Diskriminierung der Frau als solcher oder um irgendwelche Transen, Intersexuellen, Sodomisten oder um Lesben, die ein Kind adoptieren wollen - dass de facto 95 % der Menschen ganz normale Heteros sind, scheint da etwas in Vergessenheit zu geraten.

     

    Leider zeigt sich daran auch, was für ein verqueres, rückständiges Weltbild die taz hier propagiert, die Vielfalt der Lebensverhältnisse wird zwar nicht aktiv geleugnet, aber durch diese weltfremde Berichterstattung doch zumindest geleugnet. Da ist die FDP zumindest in dieser Hinsicht deutlich weiter.

  • M
    Malte

    Auch wenn es einer Minderheit von ideologisierten Damen nicht passt: Kinder brauchen Mutter u n d Vater, dh. beide Polaritäten der Welt.

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Präzisierung: es kostet Lesben und Nichtverheiratete mehr als verheiratete Hetero-Paare.

  • A
    Anne

    Dieser Artikel ist sehr einseitig.

    So wie erwachsene Leute das Recht haben sollte ihre Sexualität frei ausleben zu dürfen, so sollten Kinder das Recht auf die Chance einer normale Entwicklung haben.

    Es ist in unangefochten, das für Kinder in einer Familien Mutter und Vater ungleiche, aber jeweils sehr wichtige Rollen, insbesondere in verschiedenen Entwicklungsphasen, spielen. Zu glauben, dass zwei Mütter oder zwei Väter das gleiche sind ist sehr naiv.

    In der Diskussion wird nur aus der egozentrischen Sicht der homosexuellen Eltern argumentiert, ich finde die Sicht des Kindes aber die ausschlaggebendere. Dass homosexuelle paare keine Kinder bekommen ist nun mal der Natur und nicht irgendwelchen Diskriminierungsmaßnahmen geschuldet.

    Ich bin auf jeden Fall sehr froh auch einen Vater zu haben.

  • R
    Robert

    "Wir sind wie jede andere Familie auch", sagt Anna."

     

    Tja, wenn sie das denn glauben möchte.

     

     

    "Dann beendet der freie Markt die diskriminierende Preispolitik der Praxen von selbst."

     

    Als ob wir nicht gerade Zeugen von den diskriminierenden, selbstregulierenden Kräften der freien Märkte wären. Unglaublich solche Äußerungen.

  • K
    knut

    die überschrift hätte auch lauten können "vorsicht, samen für singles" aber hier muss man wieder eine diskriminierung speziell der homosexuellen basteln. interessant!

  • K
    Komisch

    "Manfred Bruns findet diese Vorsicht übertrieben: "Es ist noch nie vorgekommen, dass ein Arzt von zwei verpartnerten Frauen verklagt wurde, das ist reine Theorie", sagt er."

     

    Schade, dass man nicht erfährt, wer denn dieser Herr Bruns ist, der hier so unvermittelt im Text auftaucht.

    Aber sicher ist dieser Herr auch noch bis vor kurzem der Meinung gewesen, dass es reine Theorie ist, dass zwei "verpartnerte" Frauen den Samenspender später entgegen anders lautenden Vertrag auf Unterhalt verklagen, nachdem man seinen Wunschnachwuchs bekommen und nun die Kosten minimieren möchte.

     

    Es sollte also klar sein, dass jeder risikobewusste Mensch hier allergrößte Vorsicht walten lässt, und dieses ist auch nur allzu nachvollziehbar, denn wer bei allem immer nur das vermeintlich Gute sieht, wird eben schnell aufs Kreuz gelegt.

  • B
    broxx

    "Da sehr wenige Spender ihre Samen für homosexuelle Paare bereitstellen"

    Wie, das kann Mann sich aussuchen? Wie bekloppt ist das denn!

  • A
    Anon

    2 x Befruchtung = 5000 €

    1 x Befruchtung = 2500 €

    Skandal!

    Oder bekommt der Hetero(ehe)mann auch eine Samenspende?

  • EA
    Enzo Aduro

    Naja das ein Kind einen Papa und eine Mama hat ist jetzt kein traditionelles Familienbild, sondern die Biologie.

  • K
    Krank

    Jeder Mensch will wissen wer seine Eltern sind/waren. In der taz geht es aber immer um irgendwelche Umsetzung von Homorechten. Gerne mit moderner Technik. Manipulierte Kartoffeln pfui, manipulierte Zeugung hurra. Natur ist plötzlich out wenn es nicht passt. Man spielt plötzlich so Gott wie irgendwelche Genmanipulierer, weil es eben passt. Kinderwohl ist dabei nur eine Phrase. Schwule kaufen ihre Kinder im Ausland, Lesben holen sie aus dem Labor. Es lebe die heilige St.Genger-Lehrer. Männer und Frauen sind in allem gleich, Unterschiede gibt es nicht. Wieso nicht gleich genetisch designte Kinder? Wie wäre es dabei übrigens mit einer Quote? Schwule bekommen Kinder nach Quoten zugeteilt, Lesben werden nach Quoten befruchtet. Für die gerechte Sache. Wer das nur noch pervers findet den steckt man wegen Diskriminierung in den Knast. Als allerstes Vorhaben sollte man die Natur verklagen weil sie so diskriminierend zu Homosexuellen ist. Kinder können nur eine Frau und ein Mann zeugen? Was für eine ungeheuere Diskriminierung!!!

  • MW
    Martin Walser

    Ich will hier ja keine Antiwerbung machen, aber es kam schon vor, dass ein lesbisches Paar den Samenspender auf Unterhalt verklagt hat. Allerdings war dieser natürlich nicht der behandelnde Arzt.

     

    http://eltern.t-online.de/lesbenpaar-verklagt-samenspender-auf-kindesunterhalt/id_44820308/index

  • S
    Stefan41

    Ein interessanter und sehr gut geschriebener Artikel finde ich, der das Thema sehr gut darstellt und erklärt.

     

    Es ist gut, dass Samenspenden auch in Deutschland rechtlich für verpartnerte lesbische Paare letztlich möglich sind, auch wenn es bedeutend schwieriger ist.

    Mich freut es, dass Frauenpaare in Deutschland durch Samenspenden Familien gründen können.

     

    Ansonsten natürlich ist es längst Zeit, das die Eheöffnung für homosexuelle Paare kommt; derzeit werden die in Deutschland anerkannten standesamtlichen Lebenspartnerschaften insbesondere in der Einkommenssteuer und im Adooptionsrecht diskriminiert.

     

    Doch auch ein anderes Thema, das insbesondere schwule Paare mit Kinderwunsch betrifft, ist ungelöst: die Leihmutterschaft. In anderen Staaten sind Leihmutterschaften erlaubt; leider sind diese den deutschen Ärtzen laut Embryopnenschutzgesetz verboten und das muss sich ändern.

  • J
    Jörn

    Schwule Paare werden diskriminiert. Die Leihmutterschaft ist verboten - es gibt also für schwule Paare keine legale Möglichkeit ein Kind von Anfang an gross zu ziehen.

    Dagegen scheinen die Hürden für lesbische Paare doch recht klein zu sein. Hier wird also mit zweierlei Mass gemessen.

  • W
    Wahrheit

    Jedes Kind sollte die Chance haben in einem angemessenen Familiengefügen aufzuwachsen. Und dazu gehört ein Vater und eine Mutter. Nicht zwei Väter oder zwei Mütter, das gebietet die Vernunft.

  • A
    Andy

    Abgesehen davon, dass ich den Artikel soweit gut finde, erschließt sich für mich nicht der tiefe Sinn, warum sich bei lesbischen Paaren ein Partner befruchten lassen will. Zum einen wird die traditionelle Familie als Grundlage für Kinder abgelehnt, bzw. kann aufgrund der sexuellen Orientierung nicht akzeptiert werden, zum anderen muss aber ein Kind zwingend in die Welt gesetzt werden.

     

    Die Frage, die sich dem geneigten Leser stellt ist:

    Wozu?

     

    Um einem Urtrieb nachzugeben?

    Um noch mehr Menschen neben den bereits 7 Mrd. in die Welt zu setzen?

    Um die von der sogenannten Norm abweichende sexuelle Ausrichtung weitergeben zu können, da sonst keiner Interesse daran hat?

     

    Ich kann schon nachvollziehen, dass ein Teil, vielleicht sogar der überwiegende Teil der Samenspender (entspricht nicht der Recherche der TAZ)kein Interesse daran haben, an solch eine Konstellation einer Partnerschaft ihr Erbgut weiterzugeben.

     

    Aber dann noch über die Kosten meckern, wenn man in einem weitesgehend freien Land selbst als homosexuelles Paar die Möglichkeit dazu bekommt, ist schon anmaßend.