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Diskriminierende Sprache bei PreußlerDie Kleine Hexe, ohne Rassismus

„Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler wird künftig ohne diskriminierende Begriffe erscheinen. Ein Leserbrief hat die Nachkommen des Autors überzeugt.

In Zukunft geht die kleine Hexe nicht mehr mit „Negerlein“ zum Fasching Bild: Tripp/Weber/Thienemann Verlag

BERLIN taz | Als Mekonnen Mesghena seiner siebenjährigen Tochter aus dem Kinderbuch vorlas, das ihm eine Freundin geschenkt hatte, staunte er nicht schlecht. Denn als er zu dem Kapitel kam, in dem sich Otfried Preußlers kleine Hexe unter eine Gruppe von Kindern mischt, die sich zu Fasching verkleidet hatten, fühlte er sich wie vor den Kopf gestoßen. Von einem „Negerlein“ war da unter anderem die Rede, von „Chinesenmädchen“ und „Türken“.

Mesghena, der in der Heinrich-Böll-Stiftung das Referat Migration & Diversity leitet, schrieb einen Brief an den Verlag, in dem er sich über die „rassistischen und ausschließenden“ Begriffe beschwerte. Nach einem Mailwechsel erhielt er im Dezember dann eine überraschende Antwort. „Auch Ihrem Schreiben von neulich ist es wohl zu verdanken, dass es gelungen ist, die Familie Preußler davon zu überzeugen, die fraglichen Begriffe in ’Die kleine Hexe‘ auszutauschen“, hieß es da. Das Ergebnis werde in der neuen Ausgabe, die im Sommer 2013 erscheinen soll, zu sehen sein.

„Wir werden alle unsere Klassiker durchforsten“, bestätigte der Stuttgarter Verleger Klaus Willberg, in dessen Haus die Bücher von Otfried Preußler erscheinen, gegenüber der taz. „Zum Teil ist das aber schon passiert“, sagt Willberg, und verweist auf „Das Traumfresserchen“ von Michael Ende. Das Wort Neger werde in „Die kleine Hexe“ nicht ersetzt, sondern gestrichen. Es sei nötig, Bücher dem sprachlichen und politischen Wandel anzupassen, begründet Willberg den Schritt. „Nur so bleiben sie zeitlos.“

Der Stuttgarter Thienemann Verlag folgt damit dem Verlag Friedrich Oetinger aus Hamburg, der veraltete Wörter wie Neger und Zigeuner bereits vor vier Jahren aus seinen aktuellen Übersetzungen von „Pippi Langstrumpf“ und anderen Büchern von Astrid Lindgren strich.

„Diese Begriffe sind heute nicht mehr zeitgemäß, entsprechen im deutschen Sprachgebrauch nicht mehr dem heutigen Menschenbild und können missverstanden werden“, erklärt der Verlag dazu auf seiner Website. „Sie wurden deshalb entweder gestrichen oder durch neue Formulierungen ersetzt.“ Pippis Vater etwa wird nun als „Südseekönig“ bezeichnet, der die „Taka-Tuka-Sprache“ spricht.

Entwicklung über Authentizität

Der 89-jährige Otfried Preußler gehört seit seiner „Räuber Hotzenplotz“-Trilogie (1962 bis 1973) und „Krabat“ (1971) zu den ganz Großen der Kinderliteratur. Wie die Erben von Astrid Lindgren hat auch er sich lange gegen jede Änderung seines Kinderbuchklassikers „Die kleine Hexe“ gestemmt, der 1958 mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet und seitdem in 47 Sprachen übersetzt sowie weltweit mehr als 4,3 Millionen Mal verkauft wurde. „Mit der Zeit ist aber die Einsicht gewachsen, dass die Authentizität des Werks der sprachlichen Weiterentwicklung untergeordnet werden muss“, sagt Klaus Willberg.

Mekonnen Mesghena ist darüber sehr glücklich. „Meine Tochter wird sich auf jeden Fall freuen, wenn sie sich mit der ’Kleinen Hexe‘ wieder versöhnen kann“, schrieb er an den Verlag. „Und mich freut es auch, wenn unsere Kinder beim fröhlichen Lesen nicht über ausgrenzende Begriffe stolpern.“

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177 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • G
    Grundschultante

    Ich lese meinen Schülern das Buch "Die kleine Hexe" in der Original-Fassung vor und erkläre an manchen Stellen, was damit gemeint ist. So haben wir es auch gerade vor ein paar Tagen mit der Fastnachts-Episode und den Negerlein gemacht. Einige Kinder haben sich schon an dem Begriff "Neger" gestoßen, mit meiner Erklärung waren sie aber zufrieden. Die Weiber, die Reisig sammeln und das Geschehen beim Schützenfest haben auch nicht alle verstehen können, auch der Maronimann bedurfte einer Erklärung. Sie lieben die kleine Hexe und lauschen gebannt dem Vortrag und fragen nach (oder schauen fragend). Ich werde das auch so beibehalten.

    Das Buch steht zwar in meinem Regal, aber das Vorleseexemplar hat ein Kind mitgebracht und sich das Vorlesen gewünscht.

    Ich habe die Befürchtung, dass solche Überarbeitungen schnell aus dem Ruder laufen können. Eben waren es noch wenige Begriffe, schon werden ganze Episoden umgeschrieben, erneuert oder modernisiert. Es ist ja auch ein Stück weit historisches Lernen, was da abläuft.

    Bevor ich mich wissentlich für "angepasste" Texte entscheide, würde ich eher ein modernes Buch wählen.

  • R
    Ravage

    Gast

     

    Der Gipfel der Geschmacklosigkeit ist nicht der Inhalt liebenswerter Bücher, von ebenso liebenswerten Menschen für liebenswerte Kinder aller Länder geschrieben, sondern die verlogene und tatsachenignorierende Pseudowahrheit einer heuchlerischen Generation, die es eben dann auf radikale Weise an Toleranz fehlen läßt, wenn es gilt, auch konträren Meinungen tolerant zu begegnen.

     

    Diese Volksverdummung im großen Stil, die konsequent jeden in ein rechtes Lager drängt, der auch nur annähernd an alten und zumeist wertfreien Begriffen festhält, sollte nach EU-Recht (oder Link) ebenso verurteilt werden, wie jeder, der offensichtlich und in böser Absicht seinen Nächsten vor den Kadi zerrt.

     

    Ein Kind, das man mit der kleinen Hexe diesbezüglich wieder versöhnen muß, offenbart das m.E. verhaltensgestörte Ambiente eines Elternhauses, das eben ihre Kinder zu unfreiwilligen Opfern des eigenen Unbehagens macht.

     

    Einem Hamster Bösartigkeit zu unterstellen ist ebenso sinnvoll, wie gewaltfreie Märchen, die die Gewissenfindung zwischen Gut und Böse nicht nur untergräbt, sondern sie auf unheimliche Weise neutralisiert. Bei diesen werdenden Leuten ist später meist alles erlaubt,...wenn's auch noch so abwägig ist.

     

    Willkomen in Plem-Plem-Land!

     

    R. R.

  • KH
    Kleine Hexe

    Ommmm, als was oder wen Sie mich bezeichnen, ist für mich so relevant, als würde in China ein Sack Reis umfallen. Es zeigt aber, dass Sie zu keiner Toleranz gegenüber einer anderen Meinung als der Ihrigen fähig sind, sondern Andersdenkende sofort etikettieren und versuchen, diese zu diffamieren. Wie praktisch.

    Meine Wissenslücken lassen Sie mal meine Sorge sein, denn Sie scheinen ja an historischen Wissen nur die Nazizeit in Erinnerung zu haben. Bücher wurden zensiert und verbrannt immer schon in Diktaturen. Erinnern Sie sich? Mao Tsetung, die Kirche? Nur ein paar Beispiele. Und Kästner hat in seinen Büchern moralische Denkanstöße und Meinungen dargelegt. Sie aber versuchen den Leuten vorzuschreiben, was, wie und ob Sie überhaupt etwas Lesen oder Sagen dürfen, was nicht ihrer Meinung entspricht. Und das ist der Unterschied zwischen großen Geistern und Schriftstellern wie Kästner, Heine, Feuchtwanger usw. und Ihnen. Über Ihre Auslassungen muss kein Mensch nachdenken, sie sind sinnfrei.

  • O
    Ommmm

    @Kleine Hexe: Sie offenbaren eklantate geschichtliche und gesellschaftswissenschaftliche Wissenslücken. Eine Gesellschaft funktioniert nicht, ohne dass immer wieder -und gerade auch in Kinderbüchern- den "Leuten gesagt wird, was richtig und was falsch" ist. Dabei ist die Diskussion um die Änderung der inkriminierten Ausdrücke ja gerade ein Zeichen für die Wandelbarkeit und nicht für den Absolutheitsanspruch dessen, was als "richtig" oder "falsch" angesehen wird.

    Besonders ärgert mich aber Ihr Vergleich mit der Nazizeit, in der Bücher missliebiger Autoren verbrannt wurden. Ganz abgesehen von dem haarsträubenden Vergleich: hier einzelne Wörter durch gesellschaftlich akzeptable, ebenso brauchbare Wörter zu ersetzen, da ganze Bücher zu verbieten und deren Urheber zu verfolgen: Einer, dessen Bücher verbrannt wurden, war Erich Kästner, der sich auch selbst als Moralisten bezeichnet hat. Er war also gerade einer von denen, die anderen Leuten gesagt haben, was richtig und was falsch ist.

    Sie dürfen das N-Wort übrigens jederzeit verwenden, wenn Ihnen das so sehr am Herzen liegt. Aber dann jammern Sie bitte auch nicht rum, wenn ich Sie für eine unsympathische Alltagsrassistin halte.

  • O
    Ommmm

    @Kaimo: Es "soll" sich niemand ausgegrenzt fühlen, sondern es fühlen sich real und unbestritten Menschen davon diskriminiert. Das ist überhaupt nicht fraglich, auch wenn das bei Ihnen noch nicht angekommen ist. Aber eine andere Frage: Stört es Sie wirklich so sehr, in einem Buch "Südseekönig" statt "Negerkönig" zu lesen? Und falls ja: Ist das wichtiger als das Gefühl, das Tausende andere Menschen befällt, wenn sie das N-Wort lesen müssen? Wo ist denn bitte Ihr Problem?

  • KH
    Kleine Hexe

    Da sind wir also wieder angelangt. Texte zensieren, Bücher nachkorrigieren, den Leuten sagen, was richtig und falsch ist. Das hatten wir alles schon mal und es kommt immer aus der gleichen Ecke.

    Politisch korrekt, der verborgene Hammer, um die Meinungs-,Denk- und Redefreiheit zu kastrieren. Bravo. Sicher kommt der Begriff aus den USA, aber auch Stalin hat ihn benutzt, anlässlich einer Sondersitzung seiner Parteigenossen. Anlass war die Hinrichtung von 3000 politischen Gegnern. Bedauerlich, aber politisch korrekt, so Stalin. Bravo.

    Übrigens steigt in den USA die Anzahl von Hexen (weiblich u. männlich) stetig und diese haben kein Problem sich so zu nennen und sich öffentlich zu treffen.

  • K
    Kaimo

    Wer sollte sich (und warum??) davon "ausgegrenzt" fühlen, wenn man das Wort Negerlein verwendet??

    Was ist das denn für eine Ausgrenzung? Durch wen und wovon?

     

    Und musste wirklich seine Tochter mit der kleinen Hexe wieder versöhnt werden? Hat sich tatsächlich seine Tochter an diesem Begriff gestört? Das glaub ich doch im Leben nicht. War es nicht vielleicht eher sein political-correctness-Wahn?

  • O
    Ommm

    Es ist mir schleierhaft, wie manche mit einem derartigen Enthusiasmus darauf bestehen, doch gefälligst "Negerkönig" statt "Südseekönig" lesen zu dürfen. Nein, das Werk des großartigen Schriftstellers Preußler oder das der großartigen Schrifstellerin Lindgren wird nicht dadurch zerstört, dass wir unseren Kindern versuchen, möglichst keine diskriminierenden Stereotypen mit auf den Weg zu geben. Enspannt Euch mal.

  • B
    Botze

    Dann lasst uns doch mal schauen, wo wir überall noch Streichungen vornehmen müssen: vielleicht in der Bibel?

    Texte sind Kinder ihrer Zeit. An ihnen sind gesellschaftliche Veränderungen zu erkennen. Wie wäre es, wenn der Vater seiner Tochter erklärt hätte: Du, Neger ist ein Wort, das früher gebraucht wurde, heute aber nicht mehr. Weil viele Menschen meinen, dass es diskrimierend ist. Daran kannst Du sehen, dass die Menschen sensibler im Umgang mit Sprache sind. Dass dieses Wort hier im Buch genutzt wird, ist wohl nicht böse gemeint ... Geht doch auch, oder?

    Statt dessen vergehen wir uns an Texten. Was wird demnächst noch kommen? Retuschieren wir Fotos vom Karneval, auf denen irgendjemand zu sehen ist, der oder die einen "Schwarzen" darstellt, pardon: einen Südseekönig? Mein Gott, mir wird übel vor so viel grüner Oberlehrerei... Wir haben weiß Gott andere Sorgen. Ich glaube nämlich nicht, dass die Mörder vom NSU Preussler gelesen haben.

  • U
    Ulf

    Ich finde das Wort "Hexe" absolut diskriminierend, dieses sollte sofort mit "Person alternativer Religionszugehörigkeit" oder vergleichbarem ersetzt werden. Wie kann man nur Kinder dem Worte Hexe aussetzen, das ist unverantwortlich.

  • C
    Chinesenkind

    Hmm, das Hauptargument für die Änderung der beanstandeten Wörter scheint zu sein, dass diejenigen, die sich mit den gemeinten Personen Pigmentierungsgrad oder geographische Herkunft teilen, sich vom Lesen des Wortes an sich angegriffen und verletzt fühlen müssen.

     

    Ich habe zur Hälfte asiatische Wurzeln und kann durchaus unterscheiden, ob jemand, der oder die mich darauf anspricht, im Prinzip möchte, dass ich mich nach Asien verziehe oder einfach Interesse an meiner Person hat. Denn nicht Begriffe, sondern die Haltung und das Gedankengut, die sich dahinter verbergen, sind ausschlaggebend.

     

    Dies zu unterscheiden traue ich auch den Zugehörigen anderer Ethnien zu. Kann es nicht auch etwas diskriminierend sein, das nicht zu tun? Und ist es nicht eigentlich viel wichtiger, wie man sich im Alltag verhält, und dass Unterschiede in Hautfarbe und Herkunft für einen keine Rolle mehr spielen? Natürlich hat unsere Gesellschaft da massiven Verbesserungsbedarf, aber der wird nicht dadurch weniger, dass wir versuchen, nachträglich die Geschichte korrigieren, indem wir alles, was uns unangenehm an unseren früheren und heute noch existierenden Rassismus erinnern, ausmerzen.

     

    Und wie auch schon Vorgänger angedeutet haben, die Haltung, die dahinter steckt, das Wort "Türke" oder "Chinese" als Beleidigung zu betrachten finde ich bedenklicher als die des Kindes, das gerne einmal in eine andere Haut schlüpfen würde.

     

    @"Michael": Wenn man das letzte Wort Ihres Kommentares streicht und an dessen Stelle "Die Bibel" setzt, funktioniert das wunderbar.

  • J
    Jule

    Ich halte die Diskussion auf jeden Fall für berechtigt, frage mich aber, wo dann die Trennlinie gezogen werden soll - ob sie überhaupt noch gezogen werden kann.

     

    Wenn "Chinesenmädchen" und "Türken" als Faschingskostüme heute nicht mehr in einem Kinderbuch vertretbar sind, wie kann man dann bei Pippi das stereotype "Südsee"-Volk rechtfertigen, das eine "Taka-Tuka-Sprache" spricht? Auch das wurde auch einer nicht per se rassistischen, aber doch noch immer kolonial geprägten Sichtweise heraus geschrieben. Will man das heute noch in Kinderbüchern stehen haben? Und wenn nicht: Kann man dann Pippi und Co. überhaupt noch vorlesen?

  • BS
    B. Scheuert

    Welcome to Crazyland. Meine ganz persönliche Wahrnehmung ist, dass Deutschland ganz andere Probleme hat. Aber vielleicht sind die ganzen Gewalttaten der letzten Jahre doch auf ein falsches Verständnis von Preußler und Lindgren zurückzuführen?

  • C
    Camilera

    Ich habe als Kind sowohl die "Kleine Hexe" als auch "Pippi" vorgelesen bekommen und es hat, soweit ich weiß, mich nicht zu einem Rassisten oder Neonazi gemacht. Man sollte bei allen guten Vorsätzen die Kirche im Dorf lassen. Meiner Meinung nach sollten Bücher in keinem Fall umgeschrieben werden. Sollten sie tatsächlich gegen geltendes Recht verstoßen, gehören sie verboten, das muss dann jedoch strafrechtlich geprüft werden. Alles andere, vor allem Kinderbuchklassiker, sollten so bleiben wie sie sind!

  • M
    Michael

    Ich kenne da ein Buch, das jedes Jahr von Hunderttausenden Kindern in D gelesen und teilweise sogar auswendig gelernt wird.

     

    In diesm Buch wird gemordet, es werden Hände und Köpfe abgetrennt, Andersdenkende werden diskriminiert, werden als Affen und Schweine diffamiert. Es wird zu Gewalt gegenüber Frauen und Minderheiten aufgerufen.

     

    Wie wäre es wenn sich die politisch korrekten Sprachpanscher mal dieses Buch vornehmen würden um es zu "korrigieren".

     

    Das Buch heißt übrigens "Koran"

  • M
    Matthias

    Was ist an "Chinesenmädchen" und "Türke" denn zu beanstanden?`Kinder lernen ab einem gewissen Alter (z.B. im Kindergarten) kennen, dass es andere Kulturen gibt und dass nicht jeder Mensch auf der Erde blond und blauäugig ist. Kinder wollen das nachspielen und sich verkleiden.

     

    Das hat aber mit Rassismus nichts zu tun, denn Kinder werden nicht als Rassisten geboren. Wenn sich ein 4-jähriges Mädchen als Chinesenmädchen verkleidet, ist daran nichts verwerflich. Sie drückt damit keinen Rassismus aus. Es ist schlicht Fakt, dass eine Chinesin anders aussieht als eine typische Deutsche (die Amerikaner haben dafür den Begriff "caucasian" geprägt).

     

    Diese Unterschiede existieren nun mal - sie dürfen nur nicht dazu dienen, die einen als höherwertig und die anderen als schlecht zu beurteilen. Das machen Kinder aber nicht. Es wird ihnen höchstens anerzogen - und zwar nicht aus Kinderbüchern wie "Die kleine Hexe", sondern von ihren Eltern. Die haben die Verantwortung, den Kindern zu erklären, was mit "Negerlein" gemeint ist. Diese Verantwortung den Eltern zu nehmen und auf den Autor bzw. Verlag zu übertragen, ist eigentlich eine Zumutung.

  • M
    Monza

    Ich verstehe nicht, wie in dem Artikel von einer gelungenen Überzeugung der Nachfahren Preußlers gesprochen werden kann, wenn dieser doch noch am Leben ist?

    Weiter unten im Artikel wird von ihm ja sogar noch als einem 89-jährigen Mann gesprochen.

    Wieviele "Autoren", die sich nicht abgesprochen zu haben scheinen, haben denn also an diesem Artikel rumgepfuscht???

  • M
    matthiasuhlmann

    ...ja super,

    und wenn wir einmal dabei sind, schau`n wir doch mal im Vokabular der ex-DDR nach, wo ebenfalls durchaus wertvolle Anregungen zu finden sind. Denn da war man auch gegen Diskriminierung von Minderheiten und so wurden aus Weihnachtsmännern Schokoladenholkörper bzw. Jahresenfiguren und aus Weihnachtsegeln Flügelpuppen. Oh, wie sich die Bilder gleichenm...

  • A
    Arnive

    @ Mein Name

     

    Sie reden groben Unfug! Insbesondere was den Namen Pfefferkorn betrifft. Natürlich ist dieser Name, der in Deutschland übrigens nur ca. 1500 Mal vorkommt, ein Name, der einen jüdischen Hintergrund vermuten lassen kann. Im Übrigen kann das Wort "Jude" als Beleidigung ja gerade deshalb weniger Schaden anrichten als das Wort "Neger", weil es die Selbstbezeichnung eines Volkes und der Träger einer bestimmten Religion ist. Während der "Neger" einzig als Träger seiner Haut angesprochen wird...

     

    Das Wort der Slaven für die Deutschen ist übrigens "Nemec" (die Stummen). Das Wort der Serben, Schweizer und Kroaten für die Deutschen ist "Schwabe". Würden Sie gerne als "stummer Schwabe" angesprochen werden? Dass auch Juden, Slaven oder "Schwarze" Rassisten sein können, steht auf einem ganz anderen Blatt. Der Begriff "Schickse" für eine Deutsche oder der amerikanische "Spaß", Austauschschüler als "Adolf" anzusprechen, ist ja auch nicht sehr amüsant. Dabei ist doch "Adolf" nur ein ganz alter Name...

  • F
    fabi

    Damit zeigt der Verlag, dass er sein Produkt, das Kinderbuch, nicht ernst nimmt, nicht als Literatur sieht. Eher als zweckmäßiges Spielzeug, keinesfalls jedoch auch als Zeitdokument, als Werk. Das ranzige Anbiedern an die PC-Aktivist-Schrägstrich-Innen macht dabei lediglich etwas unsympathischer.

  • MN
    mein name

    @Arnive

    Die "diskriminierende Konnotation" des umstrittenen N-Wortes wird ja wohl von den AktivistInnen befeuert, die hauptberuflich damit ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen und denen wohl nichts Schlimmeres passieren könnte, als wenn morgen weit und breit kein Rassist am Horizont auszumachen wäre. Verbergen sich unter dieser Sprachwächterei gar sublimierte rassistische Ambitionen ?

    Pfefferkorn ein typisch jüdischer Name ? Da lachen ja die HühnerInnen !

    Apropos : "Jude" kann man auch mit "diskriminierender Konnotation" gebrauchen, ebenso z.B. "Russe" - war in der DDR gebräuchlich und ist in Tschechien und Polen auch heute noch als abwertende Bezeichnung im Umlauf.

    Darf man also nicht mehr "Jude" oder "Russe" sagen oder schreiben ? Ach - und Fastnacht bzw. Fasching soll auch noch abgeschafft werden um nicht in den Geruch des Rassisten zu kommen ?

  • A
    Arnive

    Dass das Buch keine diskriminatorischen oder rassistischen Ziele hat, heißt nicht, dass die verwendeten Begriffe nicht diskriminierend sind. Ebenso wie viele Deutsche Begriffe wie "Neger" verwenden, ohne dabei ein Empfinden für die diskriminierende Konnotation zu haben, obgleich doch zweifellos der Vorgang des "Sich-als-Negerlein"-Verkleidung natürlich diskriminierend ist! Oder welchen Grund gibt es sonst, andere Völker und Kulturen karnevalistisch nachzuäffen? Übrigens hat mich auch stets gewundert, dass der Gemischwarenhändler in Preußlers Roman einen eindeutig jüdischen Nachnamen hat: Pfefferkorn. Wie viele jüdische Gemischwarenhändler gab es 1957 in Deutschland noch?

  • FA
    F. A. Bossek

    Ich teile die Meinung von Daniel Küblböck zu diesem Thema:

     

    http://blog.daniel-kueblboeck.de/

  • R
    RoRo

    Das zeugt von Engstirnigkeit und Intoleranz, wenn das so weiter geht, werden wohl bald alle Bücher kontrolliert und umgeschrieben. Victor Hugo, Balzac, Döblin usw. sollen diese Bücher auch zensiert und geändert werden? Armes Deutschland, arme Welt. Umgeschriebene Bücher will ich nicht.

  • B
    Braunschweig_MD

    Hmm, ich hätte noch einen Streichvorschlag im Kinderbuch "Die kleine Hexe": Muhme. Das Grimmsche Wörterbuch schlägt u. a. folgende Synonyme vor: Dirne oder Seitenverwandte.

  • DW
    DI Wolfagng Stadler

    Feminismus und Faschismus sind sehr verwandt. Die genderei ist eine pc Erfindung die dem Rassismus nicht nachsteht.

    So bin ich auf das entsetzliche "er" gestossen ,dasdas diskriminierendste Wort ist und daher ausgemerzt werden muss.

     

    Ich habe einen Leserbrkommentar entgendert und in diesem alle Anwendungen von "er" durch gendergerechtes "in" ersetzt.

    Das ERBEBNIS:

     

    Sehr geschätztin Hinr Untinbingin, da haben Sie vinmutlich etwas in den falschen Hals bekommen. Wirkungsziele winden deswegen formuliint, damit jede bürokratische Entscheidung dahingehend hintinfragt winden kann, ob sie denn eine Wirkung hat, die mit diesen Zielen im Einklang ist.

    Die Wirkungsziele stehen genau eine Ebene ÜBIN den sogenannten Sachzielen, die in planwirtschaftlichin Maniin z.B. im Justizbineich eine Vorgabe zum Anteil des Fußfessel-Vollzugs festlegen, odin an Unis eine bestimmte Zahl an Publikationen in einin Gruppe vorhin definiintin Journals vorschreiben.

     

    In dem Moment, in dem die Vinwaltung dazu genötigt wird, ihr Handeln zu Rechtfintigen, kann man sie instmals auf ihre selbst gesteckten Wirkungsziele festnageln (auch wenn die Inreichung von Wirkungszielen eben nicht durch Kennzahlen messbar ist), bzw. die Ziele selbst untin die Lupe nehmen, wie Sie das mit dem innovativ-kreativen Östinreichbild gemacht haben. Wäre das Ministinium nicht dazu angehalten, seine Ziele offen zu legen, wären Sie auch nicht in din Lage, es journalistischin Kontrolle zu untinwinfen.

     

    Die Gleichsetzung mit gesellschaftsspaltendem Gendin Budgeting, das Frauen mal wiedin in eine Opfinrolle drängt, aus din sie angeblich nur durch staatliche Bevormundung und Gleichmachinei befreit winden können, und mit dem bei jedin fiskalisch wirksamen Entscheidung eine Neiddebatte zwischen den Geschlechtinn hochgekocht winden soll, halte ich für eine Fehleinschätzung. Die Gendin-Ideologie legt uns allen Handschellen an, die unsine Handlungsfreiheit massiv einschränken, und führt uns dann am Nasenring durch die Manege. So wurde inreicht, dass sich bürginliche Menschen bei din Abschaffung din bürginlichen Familie zu Komplizen machen.

    Es ist die junge Genination, besondins die jungen Frauen, die beginnen, eine vinnünftige Gegenposition einzunehmen. Wenn man ihnen die nötige öffentliche Aufminksamkeit vinschafft, nimmt man den Gendin-Feministinnen die Legitimität, im Namen allin Frauen zu sprechen.

  • P
    PeterWolf

    Es war einmal vor sehr langer Zeit, als noch nicht alle, ähm, "Türken" die deutsche Sprache in Wort und Schrift perfekt beherrschten, dass wir ein, ähm, "türkisches" Imbisslokal zwecks Stärkung aufsuchten.

    Zu unserem großen Erstaunen fanden wir auf der Speisekarte ein Gericht namens "Kinderbraten", welches wir uns natürlich bestellten und schmecken ließen.

    Als wir nach der reichlichen Mahlzeit mit dem Wirt ins Gespräch kamen, begehrte er Auskunft, welcher Tätigkeit wir ansonsten so nachgingen.

    Von unserer Antwort, nämlich Anthropophagie auf Lehramt zu studieren, war er äußerst beeindruckt, denn derartig gebildete Gäste zu bewirten, war ihm selten vergönnt.

    Fröhlich und gut gelaunt verabschiedeten wir uns dann alsbald von einander.

     

    Als ich später diese Anekdote meinem, ähm, "chinesischen" Nachbarn Tianshang erzählte, fiel der vor Lachen allerdings fast vom Stuhl.

     

    Was sagt uns das?

     

    Natürlich dass es "chinesisch" korrekt natürlich "Lindelblaten" hätte heißen müssen!

  • MN
    mein name

    "Der Saal war ebenso wie der Wald menschenleer, nur bei den Säulen standen nackte Neger

    mit silberbrokadenen Stirnbinden. ...... "

    Michail A. Bulgakow (gest. 1940) Der Meister und Margarita" S. 366 ff. der dtv-Ausgabe

  • S
    s.Braun

    Langsam wird`s immer offensichtlicher: zuviel politische Korrektheit schadet dem Gehirn.....

  • MN
    mein name
  • H
    Hfftl

    Zitat von oh man: "schön das die deutschen sich mal wieder dazu aufschwingen den anderen zu erzählen was rassismus antisemitismus etc. sind und was nicht. das sind echt deutsche traditionslinien die hier zu sich selbst kommen!!"

     

    Ja, und Sie siond offenbar einer dieser Deutschen, die dabei vorneweg marschieren. Auf in die Sprachdiktatur!

  • A
    andy

    "Warum rülpset und furzet Ihr nicht?"

     

    Jeder mit Literatur-Grundwissen kennt diesen Satz aus einem DER Klassiker.

     

    Na, wenn das so weitergeht,

     

    Übrigens: Preußler ist 89. Ich wette, seine Familie hat ihn so lange weichgeklopft, bis er nachgegeben hat. Frei nach: "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt."

     

    Auch so ein schönes Zitat. Aber halt: das kann ja zu Gewalt _auffordern_, sie verherrlichen; also wird es aus früheren Werken in Neuauflagen künftig auch gestrichen werden.

     

    Schöne neue Welt.

    Hier passt eher Huxley als Orwell.

  • FM
    Frank Maria Reifenberg

    Leider läuft diese Diskussion in vielen Foren total aus dem Ruder. Versachlichung und Vertiefung wären gut (wie hier: http://schreibkraftfmr.com/2013/01/08/wohin-mit-den-negerkindern/) und eigentlich sollte sich in diesem Fall der Autor selbst zu Wort melden! So lange ein Autor lebt, ist nur er selbst Herr seiner Manuskripte und Bücher - mit allen Konsequenzen, auch der, dass man heute für Kinder nicht mehr vermittelbar ist und dann vielleicht in den Bücherschrank der Literaturgeschichte wandert.

  • NB
    natural born nickelbrille

    das problem sind nur die begriffe, sondern welche begriffe verboten und gestilgt werden, wer diese auswahl treffen darf und wessen einwände gehör finden.

     

    beispiel hexe. das ist nicht nur historisch höchst problematisch, es wird auch heute nach wie vor als schimpfwort für frauen benutzt. besonders frauen, die aus der geschlechtsrolle ausbrechen oder nicht attraktkiv sind, werden gern mit diesem wort bedacht. es IST ein schimpfwort. es IST herabsetzend. im märchen ist die hexe eine negative, hinterlistige figur, die in den ofen gestoßen werden muss. mit der hexe im märchen hat niemand mitleid. es gibt für sie kein happy end.

     

    dennoch wird die forderung, "hexe" durch andere begriffe zu ersetzen, nicht sls legitim angesehen. und zwar, weil es eine forderung ist, die frauen erheben. damit ist das anliegen per se illegitim. frauen haben die herabsetzung und beschimpfung als hexe bitteschön auszuhalten. sie sind das ja gewöhnt.

     

    sicher könnte man argumentieren, in der kleinen hexe sei das wort reclaimt, nicht so gemeint usw. aber das könnte man genauso dem "negerlein" attestieren. klingt ja auch ganz niedlich und ist nicht so gemeint.

     

    der unterschied liegt darin, dass man sich mit antirassimus derzeit moralisch effektiver in szene setzen kann als mit antisexismus.

  • V
    Veltliner

    Die Kommentare hier sind GottseiDank eindeutig. Was bitte soll dieser Blödsinn? Und wenn es dem Vorleser nicht gefällt, naja, wen kümmert es wirklich? Wer aus alten Büchern vorliest, sollte damit rechnen, dass sie eben nicht dem aktuellen Zeitgeist entsprechen. Dieses Betroffenheitsgejaule ist dermaßen lächerlich, dass es einen graust. Sind wir hier auf dem Kirchentag? Ich meine, diese Aktion paßt hervorragend in ihrer Absurdität zur Bibel in gerechter Sprache, die die Sprach- und Wortgewalt eines Martin Luther pervers konterkariert.

     

    darf man jetzt auch nicht mehr das Lied von den "10 kleinen Negerlein singen" und wie siehts es mit den " 3 Chinesen mit dem Kontrabaß" aus? Fragen über Fragen....

  • B
    ben

    hier wird spannenderweise immer von "unseren" kindern gesprochen, die ja nicht gleich zu rassist_innen werden würden und ja noch was lernen könnten, wenn sie solche begriffe lesen würden und die eltern sie darüber aufklärten.

     

    abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass die kommentator_innen hier so gut im aufklären über rassistische begriffe sind, klingt das doch so, als wären "unsere" kinder ausschließlich weiße kinder.

     

    es geht aber bei den änderungen gerade auch um die kinder, die negativ von rassismus betroffen sind. sollen also kinder die im alltag ständig von rassismus umgeben sind auch noch in kinderbüchern, die ja explizit für die gemacht sind, auf diskriminierende begriffe stoßen?

    besser wärs wenn nicht.

  • PS
    PoC Spielgruppe

    Wir finden es sehr traurig, dass in einen Artikel über das Entfernen von Rassistische Begriffen in Kinderbüchern eben diese ohne schlechtes Gewissen ausgeschrieben werden oder zumindest in Anführungszeichen gesetzt werden.

  • P
    Punaske

    ich kenne auch eine menge leute, die beim gebrauch des wortes "jude" hörbar erschreckt die luft einziehen und mich mit einem "hast du aus den schrecklichen jahren der deutschen geschichte immer noch nichts gelernt"-blick bedenken. das problem ist: ich weiß nicht, wie das sonst heißt. "religiös heraugefordert"?

    und das gleiche gilt übrigens für "türke".

  • DA
    der alte Fritz

    Dem Kommentator Bernhardt ist wie den meisten weißen Deutschen ihre problematische Wort- und Bildwahl nicht bewusst. Die Farbigen wollen gar nicht farbig genannt werden.

    Dann wird dann auch immer gerne der Begriff "der ewig gestrigen" usw. verwendet. Man hat ja schließlich als Gutmensch die alleinige Meinung gepachtet.

    Ich werde weiter mein Negerkussbrötchen essen und auch meinen Kindern weiterhin aus den politisch unkorrekten Büchen mit Wonne vorlesen. Bätsch! :-p

    Negerkönig aus Taka-Tuka-Land und Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraims Tochter Langstrumpf hört sich sooo VERBOTEN wesentlich besser an. Hoffentlich werden dann Pippi Langstrumpf Filme oder TV Folgen nicht neu synchronisiert oder gepiepst.

    Zu Weihnachten haben wir das Hörbuch "Die kleine Hexe" geschenkt bekommen. Och Gottchen, ich hoff' nur in der unverfälschten Version...

  • F
    friedensreich

    Der 1. April kommt aber noch??

  • T
    tommy

    @Bernard

     

    "Ich schiebe das auf die weitgehend fehlgeleitete Aufarbeitung des dritten Reiches, die in Deutschlands Ost- und Westteil zwar jeweils anders, aber in beiden Fällen doch ziemlich blödsinnig abgelaufen ist."

     

    Ja klar, die Deutschen sind halt immer noch Nazis (natürlich außer für Rassismus sensibilisierten Leuten wie Ihnen). Dumm nur für Sie, dass Sie die hier von den meisten geäußerte Ansicht (weitgehendes Unverständnis für die Abänderung des Preußlerbuchs) bei ähnlichen Kontroversen auch in zahlreichen anderen europäischen Ländern finden dürften (auf Anhieb fallen mir da ohne weiteres Beispiele aus Großbritannien, Belgien und Schweden ein; ähnliches dürfte es in jedem westlichen Land geben). Die Ablehnung neuer Sprachregelungen können Sie natürlich trotzdem für ein Zeichen von Rassismus halten, nur tun Sie bitte nicht so, als ob dies deutsche Besonderheit, aufgrund von "ewiggestrigem" (was für ein ausgelutschtes Wort, wenn das mal originell war, muss es lange her sein) Nazidenken sei.

  • SM
    Steffen Meier

    Big Brother Is Watching You

  • T
    tommy

    @Manuel

     

    "Im schlimmsten Fall könnte ein Kind sogar anfangen zu denken und nach zu fragen...zum Beispiel zum Kolonialismus...warum wir Mitteleuropäer (egal ob schwarz oder weiß) unseren Wohlstand auf kosten der Dritten Welt erlangt haben und Aufrechterhalten..."

     

    Können Sie mir diese in taz-Foren häufig geäußerte Behauptung mal genauer erläutern? Sicher, es gibt die (sehr umstrittene) These, dass die Industrialisierung in Großbritannien durch Kapital aus dem Sklavenhandel ermöglicht wurde. Aber inwiefern gründet sich der Wohlstand in "Mitteleuropa" (worunter ich jetzt mal Deutschland und das ehemalige Habsburgerreich) auf Kolonialismus außerhalb Europas? Die deutsche Kolonialgeschichte war zwar trotz ihrer Kürze recht scheußlich, aber meines Wissens nach wirtschaftlich eher ein Verlustgeschäft, jedenfalls kaum relevant für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands.

    Und was die heutige Lage angeht, ok, manches in unseren Wirtschaftsbeziehungen zu Afrika mag fragwürdig sein. Aber dass unser Wohlstand (der ja auch eher rückläufig ist) allein oder vorwiegend auf Ausbeutung der "dritten Welt" (ein mittlerweile ja eher anachronistischer Begriff) beruht, ist eine Behauptung, die sie erst einmal beweisen müssen.

  • CK
    Cornelia Krummrich, Kinderbuchhändlerin, Erfurt

    Geht's noch?

    Für wie blöd hält man unsere Kinder, dass man Zeitzeugnisse für sie gefällig macht?

    Es ist beschämend.

    Sind wir nicht mehr in der Lage, ihnen den Sprachgebrauch im Wandel der Zeit zu erklären?

  • TD
    Thomas Damm, Erfurt

    Wehret den Anfängen

    In dem o.g. Artikel wird Herr Willberg, Verleger des Thienemann Verlages, zitiert mit den Worten: „Es sei nötig, Bücher dem sprachlichen und politischen Wandel anzupassen".

    Wer eigentlich bestimmt Art und Umfang dieser Anpassung?

    Unsere Eltern, die jeweilige Familienministerin, die Mehrheitsgesellschaft oder Herr Willberg und Kollegen?

    Richtiger und wichtiger wäre es doch, Kinderliteratur aus ihrem historischen Kontext verstehen zu lernen und mit den Kindern zu erörtern.

    Wer Kinderliteratur "political correct" weichspülen will, wird am Ende im "Neusprech" landen, oder wie Heine schon voraussagte: "Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen".

  • BS
    Bernhard Schmidtmann und Katharina Bucklitsch, Erfurt

    Wann werden wieder Bücher verbrannt?

     

    Als Erfurter Kinderbuchhändler sind wir entsetzt über die Aussage von Herrn Willberg, Verleger des Thienemann Verlages, „es sei nötig, Bücher dem sprachlichen und politischen Wandel anzupassen“. Wer entscheidet, was politisch korrekt ist? Herr Mesghena von der Heinrich-Böll-Stiftung, die wir ansonsten sehr schätzen? Der Verleger Willberg, der auch schon mal Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen e.V. (avj) war und so über einigen Einfluss auf die anderen Verlage verfügt? Die Familienministerin? Übrigens stammt der Terminus der „politischen Korrektheit“ aus der Zeit des Nationalsozialismus… Nach dem Oetinger Verlag, der das Wort Neger aus Pippi Langstrumpf gestrichen hat, nun also Thienemann. Wie wurde die Zustimmung der Familie Preußler gekauft?? Hat man Otfried Preußler am Ende gar gedroht, ihm die Tantiemen zu kürzen? Als nächstes wird bestimmt der mit dem Thienemann Verlag kooperierende Carlsen Verlag freiwillig „Tim und Struppi im Kongo“ gleich komplett auf den Index setzen. Wie wohl die Operette „Der Zigeunerbaron“ umbenannt wird? Wenn man unbedingt möchte, kann man in einem Vorwort zur Originalfassung darauf hinweisen, dass einige Begriffe von anderen Personen als den Autoren früher auch diskriminierend gebraucht wurden. Statt der Umbenennung halte ich es für wichtiger, alle möglicherweise diskriminierenden Begriffe wieder positiv zu besetzen. Die Schwulen und Lesben machen es vor! Die jetzt angekündigte Überarbeitung aller Kinderbuchklassiker ist für uns die Vorstufe zur Bücherverbrennung.

  • A
    Anita

    Da fällt mir der Frosch im Kochtopf ein.

    Erst werden die Neuauflagen geändert, dann werden die Antiquariate angehalten, wenn sie ein entsprechendes Buch rein bekommen, es nicht mehr weiter zu verkaufen, ...

     

    Klar ist "Neger" ein Wort, das gerne verwendet wird, um Schwarze zu diskriminieren.

    So wie "Weiber!" immer von meinem Maschinenbaulehrer kam um klarzustellen, dass ich von Technik ja garkeine Ahnung haben kann, weil ich weiblich bin. Müssen wir jetzt überall das Wort "Weib" streichen, weil ich damit in einer Jungs-Klasse ausgegrenzt wurde?

     

    Was ist mit "Jude"?

    Jahrhundertelang wurden Menschen beschimpft, verfolgt, ermordet und das Wort "Jude" wie eine Beleidigung ihnen gegenüber ausgesprochen.

     

    Was ist mit "schwul"?

    Ganz viele Jugendliche benutzen es als Schimpfwort. Dürfen wir jetzt nur noch homosexuell sagen?

  • OM
    oh man

    Es ist interessant zu sehen wie nach der freude am offenen antisemitismus nun auch rassismus zum standart repertuar der taz- leser gehört!!schön das die deutschen sich mal wieder dazu aufschwingen den anderen zu erzählen was rassismus antisemitismus etc. sind und was nicht. das sind echt deutsche traditionslinien die hier zu sich selbst kommen!!

  • J
    Jankele

    Müssen Kinder jetzt das Lied "10 kleine Maximalpigmentierte" singen?

  • PH
    puritanische Heuchler

    Wie dämlich kann man eigentlich sein?

     

    Michael Ende bereinigen? Astrid Lindgren? Diese üblen rassistischen Hassprediger?

    Diese Verlage haben sich damit so was von diskreditiert. An die Spitze eines puritanischen Wahns gestellt, dem es nicht um menschliche Werte bestellt ist, sondern allein um eine sterile Oberfläche an der man sich nicht mehr stoßen müsse.

    Abstoßend!

     

    Ich ziehe es vor, Werte zu leben und nicht Geschichte zu fälschen.

  • W
    Wahrheitsministerium

    Ich habe "Freedom" von Martin Luhter King im Regal stehen. In der Übersetzung schreibt er darin von "Negern". Im Original von "Negroes".

    Mark Twain, der bestimmt keinem Lynchmob angehörte, läßt seine Protagonisten "NIgger" sagen, weil Tom Sawyer, wenn es ihn gegeben hätte, das auch mit absoluter Sicherheit gesagt hätte.

    Das ist nicht schön, aber Tatsache.

    Wem das nicht gefällt, der kommt nicht mit Geschichtsfälschung aus der Erklärungsnot raus.

    Der begeht damit aber ein großes aktuelles Verbrechen, weil er ein altes ungeschehen machen will.

    Und eine ungeheure Dummheit!

  • J
    Justin

    Was wird denn hier herbeigeredet? Als "Türke" zum Fasching zu gehen wäre rassistisch, weil man dies nur tut, weil diese nicht auf dem Fasching vertreten sind? Viele Männer verkleiden sich als Frauen, wollen die zum Ausdruck bringen, dass Frauen nicht zum Fasching gehen sollten?

    Ich glaube keiner verlangt hier, dass "Neger" und "Zigeuner" den Kindern wieder als normale Begriffe beigebracht werden. Vernünftige Eltern sind sehr wohl in der Lage, den Kindern zu erklären, dass das Begriffe sind, die verwendet wurden, zu einer Zeit, als das durchaus abwertend gemeint war. Das Unrecht der Kolonialzeiten wird nicht getilgt, indem man es retrospektiv verwischt und tut als wären die 50er bereits vollkommen Rassismusfrei.

    Ich habe früher auch Tim und Struppi gelesen, die zum Teil extrem rassistisch sind (v.A. im Kongo). Trotzdem war ich in der Lage einzusehen, dass man "Neger" nicht verwendet und ebensdiese durchaus in der Lage sind, sich zu verständigen, ohne ständig "Dingsbums" zu sagen.

  • T
    T.V.

    Sprache entsteht durch Gedanken. Wie die Kommentarmasse wohl trotzdem belegt, sind solche Änderungen wichtig, solange sich soviele daran stoßen.

  • V
    vic

    Na also, geht doch- könnte man sagen.

    Eine erfreuliche Entwicklung.

  • S
    simon23

    Die "Kleine Hexe" - jetzt endlich frei von Rassismus....erstmal tief durchatmen.

    Aber nicht aus Erleichterung.

    Haben es die christlichen Fundamentalisten jetzt geschaf..äh, quatsch, falscher Film, es geht ja um Rassismus.

    Wobei eigentlich müssten die sich ja jetzt melden, denn sie argumentieren ja seit jeher, das es keine guten Hexen geben kann, denn Hexen sind böse, böse, böse...

    Da hat der "rassistische" Preußler doch tatsächlich versucht, einem negativ kodierten Wort einen positiven Sinn zu geben - und damit gegen die politisch korrekte Sprache der Fundamentalisten verstoßen - welcher Fundamentalisten auch immer.

    Denn das darf nicht sein. Man darf ein negativ belegtes Wort nicht positiv umdeuten. Es darf nur böse sein...

    Und dann: Negerlein. Ein kleines Kind, dass zusammen mit der Kleinen Hexe zu Fasching geht. Anscheinend verstehen die sich auch noch. Und freuen sich darauf! Soll hier etwa sowas negatives, wie ein Negerlein positiv umcodiert werden? Das darf nicht sein!

    Das Wort hat absolut böse, böse, böse zu sein.

     

    Nieder mit dem Kontext!

  • B
    Bernard

    Erstaunlich. So viele ewig gestrige, am besten fand ich noch den alten Fritz, der leider nicht in der Lage ist, zu kapieren, was in der Wikipedia steht

     

    Er zitiert noch selbst "Neger [...] ist ein [..] Begriff, der Menschen dunkler Hautfarbe bezeichnet und mit ihnen weitere Merkmale verbindet."

     

    Und genau das Verbinden weiterer Merkmale mit der Hautfarbe ist Rassismus, lieber Fritz.

     

    Das zeigt sehr deutlich, dass es in Deutschland sehr schwer ist, ein klares Verständnis von Rassismus zu entwickeln, wenn man hier mit weisser Hautfarbe aufwächst und lebt.

     

    Ich schiebe das auf die weitgehend fehlgeleitete Aufarbeitung des dritten Reiches, die in Deutschlands Ost- und Westteil zwar jeweils anders, aber in beiden Fällen doch ziemlich blödsinnig abgelaufen ist.

     

    Das führt dann zu merkbefreiten Kommentaren, die das Austauschen der Begriffe "Neger", "Türken" und "Chinesenmädchen" mit Zensur und Orwells 1984 in Verbindung bringen.

     

    Bevor man aber die gesamte Leserschaft als NPD-nahe Narren abqualifiziert, sollte man doch anerkennen, dass hier die viele Kommentare geschrieben wurden, ohne richtig über die Sache nachzudenken. Und beim Rest würde ich einen gewissen reporting-bias unterstellen, denn die meisten intelligenten Menschen schreiben ja nicht unter jeden Artikel, den sie gut finden "find ich gut".

  • K
    Klartext

    "Am Anfang war das Wort."

     

    Jau, Ezelsoren, wenn sie an den lieben Gott glauben. In echt war am Anfang der Urknall.

     

    "wer sich dagegen wehrt negiert Veränderung."

     

    Und wer Neusprech befürwortet, tut nichts anderes, als die Euphemismustretmühle zu treten. Neulich nannten wir die zu bezeichnenden Leute Schwarze, zwischenzeitlich Farbige und aktuelle steht PoC ganz oben auf das Favoritenliste. Die Diskriminierung der zu bezeichnenden Leute ist aber trotz alle der spachlichen Verrenkungen nicht weniger geworden. Können sie das erklären?

     

     

     

    "Zu der Frage nach der Hexe: Ich würde diesen Begriff als erfolgreich "reclaimt" bezeichnen."

     

    Nee, Ohmann, so läuft das nicht. Wenn eine diskriminierte / marginalisierte Person eine Diskriminierung feststellt, dann haben die privilegierten Personen dem nicht zu widersprechen. Denn die diskriminierte Person hat in jedem Fall die Definitionsmacht. Selbst wenn eine andere diskriminierte / marginalisierte Person den Begriff nicht als diskriminierend empfindet, bleibt es eine Diskiminierung. So läuft AntiRa. Es gibt gar keinen Grund, warum das für Antisexismus nicht auch gelten sollte.

  • PD
    Perdita Durango

    Ach, es ist doch immer wieder herrlich, wie die taz-lesende 'Bildungselite' bei Artikeln wie diesem ihren Alltagsrassismus raushängen lassen kann.

     

    WAS, jemand möchte nicht mit einem diskriminierendem Begriff bezeichnet werden? Was soll das? Das ich den Begriff nicht mehr benutzen kann tut viel mehr weh, als Unterdrückung und Diskriminierung durch Sprache!!

     

    Die Kommentare lesen sich alle gleich, der Biodeutsche möchte doch BITTE SEHR nicht eingeschränkt werden in seinem Konsum rassistischer Kinderbücher. Und grade als nicht von Diskriminierung Betroffener weiß der Biodeutsche am Besten was gut für Minderheiten ist. ZENSUR, alle berufen sich auf Orwell, alle haben fleissig die Schullektüre gelesen. NIEMAND schert sich einen Dreck darum, dass Sprache ausgrenzen, abwerten, bestehende Ungerechtigkeiten weiter zementieren kann. Ich rate zu weiterführender Lektüre. Aber bitte nicht den Preußler.

     

    Herzlichen Glückwunsch, ihr dummen Weißwürste!!

  • U
    uff-tata

    @Thomas Klesenius: "Der Begriff "Politische Korrektheit" stammt übrigens aus der Zeit des Nationalsozialismus"

     

     

    Also entweder verbreiten Sie hier Falschpropaganda oder Sie sind einer kruden Verschwörungstheorie aufgesessen oder aber im Besitz von Geheimwissen.

     

    Wie auch immer man zu PC stehen mag - der Begriff stammt aus den USA, erstmals überliefert 1793, verbreitet aber erst viel später: "Es entstand in den 1980er Jahren infolge der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, die versuchte, der Diskriminierung von Minderheiten mit Hilfe nicht wertender, neutraler Sprache entgegenzuwirken. Die Bezeichnung politically correct wurde dabei zunächst als ironische Eigenbezeichnung von den Vertretern dieser Bewegung verwendet." (Wikipedia)

     

    Für Deutschland heißt es dort: "Die erste programmatische Erwähnung des Begriffs „Politische Korrektheit“ erfolgte Anfang der 1990er Jahre [in der SZ]"

     

    Und: "Seit Beginn der 1990er Jahre wandelte sich der Begriff von einer Eigenbeschreibung zu einem pejorativ gebrauchten Kampfbegriff der politischen Rechten in den USA. Konservative Studenten, Akademiker und Journalisten übernahmen den Ausdruck und wandelten ihn in eine Chiffre zur Ablehnung linker Antidiskriminierungsbemühungen."

    (http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Korrektheit)

     

     

    Verstehe nicht, welch einen hirnrissigen Schwachsinn hier manche verbreiten...

  • PP
    Paul P.

    Sehr schön, da fragt der Sohn den Vater beim vorlesen, warum da "Negerlein" steht und anstatt auf eine gute Frage eine aufklärende Antwort mit kulturellem und zeitgeschichtlichem Hintergrund zu geben, kümmert sich Herr Vater lieber darum, dass andere Eltern diese Gelegenheit nicht bekommen werden.

    Kinder löffeln nicht jede Suppe der Erwachsenen und ihnen die Möglichkeit zu fragen/hinterfragen zu nehmen ist schlimmer als jedes gedruckte Wort in Büchern!

     

    Hier wird nicht nur klassische Kinderliteratur geschändet, sondern auch Kindern die Vorlage Fragen zur Vergangenheit zu stellen genommen!

  • B
    ben

    und wieder die zensur fraktion.

    die meisten leser_innen der taz scheinen todunglücklich zu sein, wenn sie sich nicht zweimal pro woche von "zensur" und "meinungsdiktatur" bedroht fühlen dürfen.

     

    ich muss sie enttäuschen: weder werden sie bald verhaftet, noch stürmen bewaffnete vollstrecker die bibliotheken oder ihr wohnzimmer.

    die alten ausgaben der bücher bleiben erhalten und verfügbar.

     

    wenn verlage oder autor_innen sich freiwillig entscheiden nun die eine version der anderen vorzuziehen, dann ist das deren gutes recht und keine zensur.

    (oder wollen sie etwa den verlagen vorschreiben, was sie veröffentlichen dürfen und was nicht? und würden sie das dann als zensur auffassen?)

     

    aber das wollen sie ja bestimmt nicht hören bzw. lesen. fangen sie doch schonmal an, bücher auswendig zu lernen. ich bin gespannt.

  • T
    tommy

    Mein gestriger Kommentar wurde anscheinend nicht veröffentlicht, war wohl zu "rechtslastig", na ja, versuch ichs eben nochmal:

    Nachdem ich darüber nachgedacht habe, bin ich zum Schluss gekommen, dass ich die Änderung an dem Preußlerbuch ablehne. "Neger" mag heute nicht mehr als politisch korrekt gelten, war aber in den 1950er Jahren nicht unbedingt diskriminierend gemeint ("negroes" wurde etwa in den USA auch von Schwarzen als Selbstbezeichnung gebraucht). Soweit ich das beurteilen kann, ist die Stelle in der "kleinen Hexe" auch in keiner Weise als "rassistisch" zu bewerten. Dass "Neger" oder "Türken" (womit ja wohl eher Osmanen als heutige Türken gemeint sein dürften) in ihr als exotisch wahrgenommen werden, entspricht eben auch der Realität des 50er Jahre Deutschlands, in dem es diese Gruppen kaum gab. Wen das stört, muss diese Bücher ja nicht lesen oder kann die (anscheinend eher nebensächliche) Stelle abändern, wenn er daraus seinen Kindern vorliest. Eine Anpassung alter Bücher an den heutigen Zeitgeist finde ich problematisch; in manchen Fällen wie Huckleberry Finn wäre sie sogar verzerrend ("Nigger" war eben im amerikanischen Süden gängig - progressive Leser können hier ja die Gelegenheit nutzen und ihre Kinder über Rassismus aufklären).

    Anders mag der Fall bei Büchern liegen, die von ihrer Erzählstruktur her "rassistisch" sind - ein Leser hat Pippi Langstrumpf erwähnt, wo angeblich von "Negersklaven" die Rede ist, was wohl schon eher problematisch sein dürfte. Verbieten oder "korrigieren" sollte man aber auch diese Bücher nicht, wens stört, soll es eben boykottieren. Das Verlangen, eine in jeder Hinsicht "gerechte" Gesellschaft zu schaffen, gleitet jedenfalls allzu leicht in diktatorische Verhältnisse ab, wofür auch heutige Progressive immer wieder Beispiele liefern.

    Über Herrn Mesgha äußere ich micht jetzt nicht, als person of color (in dessen unermeßliches Leiden ich mich als Weißer sowieso nicht einfühlen kann) steht er natürlich außerhalb der Kritik.

  • G
    Gerda

    Haben wir schon den ersten April?

  • H
    Horsti

    Bitte dann auch konsequent durchgendern:

     

    Aus Vater und Mutter werden "Elter" (offizielle EU-Bezeichnung für Elternteile)

    Aus Ausländern werden "MenschInnen mit Migrationshintergund"

    Aus Zigeunern werden "Rotationseuropäer".

    Aus Alleinerziehenden werden "Einelternfamilien".

    usw. usw.

     

    Viel Spaß beim Lesen, liebe Kinder...

  • WS
    Weiter so

    Neben Kapitalismus, Sexismus und Rassismus gibt es noch den Unterdrückungsmechanismus Automobilfaschismus. Also bitte auf allen großen und kleinen Matchboxes groß mit "Mörder" kenntlich machen und das Gelumpe aus den Strassen jagen, damit Kinder endlich Platz zum Spielen haben.

  • I
    Ian

    Ich finde die Ueberarbeitung angemessen und sie sollte auch so fuer die Zukunft umgesetzt werden.

     

    Was aber auf keinen Fall passieren darf, ist das aus dem Verkehr ziehen alter und Rueckrufen/Aendern bereits gedruckter Exemplare/Auflagen. Sonst rutschen wir, meiner Meinung nach, in die Orwellsche-Zensurfalle, die hier von einigen heraufbeschworen wird. Kulturhistorisch sind solche Buecher schliesslich als Spiegel aus der Vergangenheit wichtig!

     

    Daher bitte transparent im Vorwort oder aehnlichem auf diese Aenderungen hinweisen.

  • M
    Manuel

    Vielleicht hat Herr Mesghena ja doch eher Angst davor seiner Tochter zu erklären woher der Begriff Neger stammt und warum er sich dadurch ausgegrenzt fühlt. Im schlimmsten Fall könnte ein Kind sogar anfangen zu denken und nach zu fragen...zum Beispiel zum Kolonialismus...warum wir Mitteleuropäer (egal ob schwarz oder weiß) unseren Wohlstand auf kosten der Dritten Welt erlangt haben und Aufrechterhalten...

     

    Jede Form der Zensur, oder auf Neusprech Mainsteaming oder politisch korrekte Ausdrucksweise genannt, ist nichts weiter als ein Frontalangriff auf die Freiheit und das Kritische Denken.

     

    Das der Herr Bax dann hier auch noch einen derartig unkritischen, geradezu banal überflüssigen Artikel fabriziert, ist einer der Gründe warum mein Mitgliedsantrag für die TAZ-Genossenschaft seit einigerzeit unterschrieben auf den Versand wartet.

    Vielleicht sollte ich doch lieber Springer Aktien kaufen, das nimmt sich ja oft nicht mehr viel, aber Springer zahlt wenigstens eine Dividende...

  • D
    D.J.

    @Ohmann,

     

    ich habe mich als Kind gern als Indianer verkleidet. Mein Glück, dass das damals Ihrem anrirassistischen Spürsinn verborgen gebleiben ist. Aber Sie können Ihre Aufmerksamkeit ja heute an den Dreikönigssänger_innen schulen.

  • GO
    George Orwel

    Ihre Leserbriefe sind zu diesem Thema befreiend. Es gibt also doch noch vernünftige Menschen und nicht nur Schwachköpfe.

  • G
    Gerda

    Da ist noch einiges zu tun

    z.B:

    10 kleine Farbige

  • TK
    Thomas Klesenius

    "Chinesenmädchen, Neger, Negerlein" sind semantisch positive Begriffe aus der Entstehungszeit der Bücher des Ottfried Preussler. Es handelt sich NICHT um rassistisch abwertende Begriffe, auch heute nicht, wenn man den Kontext beachtet.

     

    Der Begriff "Politische Korrektheit" stammt übrigens aus der Zeit des Nationalsozialismus, darüber sollte man einmal g a n z tief nachdenken.

     

    Ihr gehört zu den Mainstream Media, die auf jegliche Recherche verzichten und nur nachplappern, was die gleichgeschalteten Nachrichtenagenturen als Desinformation verbreiten wollen.

     

    Auf diese Weise erscheint Ihr nur bis zur Unkenntlichkeit angepasst, keinerlei Fähigkeit zur Selbstkritik erkennbar. Man kann Euch nicht mehr lesen...

  • M
    McFly

    @Ohmann "Ich würde diesen Begriff [Hexe] als erfolgreich "reclaimt" bezeichnen"

     

    Aha, dann benutzen wir doch auch gleich das Wort "Neger" wieder. Eventuell sind wir ja dann der Zeit sogar etwas voraus und das Wort wird demnächst auch wieder "reclaimt".

  • DA
    der alte Fritz

    Was nun: NEGER oder "Farbige" oder noch besser "Menschen mit schwarzafrikanischer Abstammung/Herkunft"?!

    Daran hat sich öffentlich kaum jemand gestört außer Betroffenen wie dem schwarzem Entertainer Ron Williams, der im Interview mit dem Deutschlandfunk - wo häufiger von "Farbigen" die Rede war - darauf hinwies, dass er nicht "farbig" genannt werden wolle.

    Neger war m.E. auch nie ein Schimpfwort oder diskriminierend.

    Lt. Wikipedia: Neger (span. negro, frz. nègre von ursprünglich lat. niger für schwarz) ist ein im 17. Jahrhundert in die deutsche Sprache eingeführter Begriff, der Menschen dunkler Hautfarbe bezeichnet und mit ihnen weitere Merkmale verbindet.

    Muss man jetzt Bücherverbrennungen und Zensur befürchten? Man hortet am besten alle Kinderbücher aus den 50'ern und 60'ern für nachfolgende Generationen und ich zitiere hier aus 62'er Originalausgabe von A. Lindgrens: "Lotta aus der Krachmacherstraße":

    ... Anna-Klara sagte, das wäre gut, denn nun könnte Lotta ein gefangener Negersklave sein, den wir befreien wollten. Und Lotta schmierte sich noch mehr mit Ruß ein, damit sie ein richtiger Negersklave wurde. Aber Totte weinte, weil er dachte, Negerslaven sind gefährlich. ...

    Und dann sang Lotta, genau wie Mama uns immer vorsingt:

    "An des Kindleins Bettchen

    Halten Gottes Engel Wacht

    Breiten schützend ihre Flügel,

    Bis vorüber ist die Nacht."

    "Und das tut Lotta auch", sagte Lotta. "Und kein schwarzer Negersklave." ...

    STIMMT! Das Buch gehört verboten und auf jeden Fall auf den Index!

  • H
    heinzl

    Was denn mit dem Buchtitel? Wäre da nicht die vertikal herausgeforderte Wiccanerin die korrekte Bezeichnung?

  • JL
    J.G. läßt grüßen

    Werden nun die alle alten Exemplare von O.Preußler, Michael Ende, Mark Twain und andere Schriften, die unkorrekte Bezeichnungen enthalten, "der Flamme übergeben"?

    Sicher sind auch viele Werke dabei, die die Nationalsozialisten mit Freuden verbrennen würden.

     

    Denk ich an Deutschland in der Nacht,

    bin ich um den Schlaf gebracht

  • S
    SchnurzelPu

    @Ohmann

     

    " Als "Türke" zum Fasching zu gehen ist halt eine ausgrenzende Praxis (funktioniert z.B. nur, wenn ich "echte" Türken schon mal prinzipiell nicht als Teil des Faschings ansehe)."

     

    Türken, genau wie wir Preußen, gehen nicht zum Fasching. Wenn Sie also zur Fastnacht einen Türken mit Schnauzbart oder Friederich den Großen treffen, so sind das Narren.

     

    "Zu der Frage nach der Hexe: Ich würde diesen Begriff als erfolgreich "reclaimt" bezeichnen."

     

    Gratuliere, Sie sind in der schönen neuen virtuellen Welt angekommen.

  • T
    Thomas

    Ich besitze Bücher von Hans Schomburgk,wie "Zelte in Afrika" dann uralte Reisebeschreibungen und Cooperś Lederstrumpf in einer Fassung von 1921. Viele der ehrwürdigen Bücher sind in Leder gebunden und in der Fraktur-Schrift gedruckt, dazu Holzschnitte und Handskizzen. Das ist etwas, was man der Nachwelt erhalten sollte , aber bitte im Original. Natürlich kommen, wie bei Karl May auch, Neger, Südseebewohner, Türken, Chinesen und Japaner , also fast alle Volksstämme vor.Diese werden auch beim Namen genannt. --- Dann habe ich die komplette Sammlung der DIGEDAG- Hefte , auch da gibt es die ganze Menschen-Palette des Planeten Erde zu sehen.Wird die Eingeborenenbesatzung auf dem Zirkusschiff nun ausgebeutet oder nicht? Die Digedags in Rom, waren die alten Römer nicht Verfolger des Christentums? Die Digedags bei verschiedenen Erfindern, waren James Watt und Borsig nun böse Kapitalisten oder nicht ? Und einem Ritter Runkel im Mittelalter zur Seite zu stehen, ich darf doch wohl bitten: EIN FEUDALHERR ! Die absolute Krönung: Die Digedags in Amerika, und da wurde von den Digedags der " Negerjunge Ben" befreit und in Sicherheit gebracht. Ganz zum Anfang, im Heft 1 ( Die Jagd nach dem Golde) erleichterten die drei Wichte einen raffgierigen Sultan von dem Geld, welches er den Armen abpresste und am Ende der Serie machten sie es bei einem reichen Sultan wieder.--- Unsere pc-Zensoren hätten also allein bei mir eine ganze Menge zu tun ( wenn ich sie gewähren lassen würde ) Was also genau gedenkt man jetzt zu tun? Geht man in die Haushalte und schnüffelt nach Büchern oder überwacht man die Antiquariate ? - Oder kaufe ich mir jetzt bei bestimmten Verlagen keine Bücher mehr ? Man kann es also auch übertreiben.

  • O
    Ohmann

    Ich bin von den TAZ-Kommentaren ja einiges gewohnt, aber dass hier nicht ein einziger auch nur ansatzweise vernünftig ist, ist schon erschreckend. Umso erfreulicher, dass sich wenigstens die Preussler-Erben einsichtig gezeigt haben.

    Zu einigen der Kommentare: "Türke" oder "Chinesenmädchen" sind keine rassistischen Bezeichnungen, sondern in diesen Fällen ist nur der Kontext rassistisch. Als "Türke" zum Fasching zu gehen ist halt eine ausgrenzende Praxis (funktioniert z.B. nur, wenn ich "echte" Türken schon mal prinzipiell nicht als Teil des Faschings ansehe).

    Zu der Frage nach der Hexe: Ich würde diesen Begriff als erfolgreich "reclaimt" bezeichnen. Das heißt die positive Umdeutung (auch und gerade im Zusammenhang feministischer Kämpfe) lässt es mir sinnvoll erscheinen an dieser ja auch durchweg positiv dargestellten Hexenfigur festzuhalten. Lasse mich in dem Fall aber von femistisch Gebildeteren als mir gerne widersprechen.

  • H
    Hubert

    Wie sieht das aus mit anderen Werken, die solch diskriminierende Begriffe enthalten:

     

    "Zigeunerjunge" von Alexandra (Hit aus dem Jahr 1968)

    "Der Zigeunerbaron" von Johann Strauss

    "Zigeunerliebe" von Franz Lehar

     

    Verbieten? Umschreiben? Zensur-PIEP über die kritischen Stellen legen?

     

    Bei Wilhelm Hauff gibt es Märchen, wo vom "Muselmann" die Rede ist. Bei den Grimms wird gar von "Zwergen" gesprochen - nicht von "Kleinwüchsigen". Und es wird mit Sicherheit reichlich Werke geben wo das Wort "Krüppel" auftaucht.

     

    Bitte ändern!

  • P
    Pupsi

    Yeah, Disneyworld is coming!

     

    Macht doch alle Kinderbücher einfach zu "Bambi"! Und dann ungestört von hässlichen Begriffen schön weiterkonsumieren auf Kosten der (Vorsicht, politisch-unkorrekter Begriff!) 3. Welt...

     

    Und abends in der Tagesschau und bei Maischberger dann gepflegt über die Gefahren und Belastungen durch Asylanten und Islam diskutieren, ist ja alles voll unrassistisch und die Kinder kriegen die Vorbehalte der Eltern und Klassenkameraden ja eh nicht mit, sondern durch das Lesen von Ottfried Preussler vermittelt...

     

    Im Ernst: Kampf und Nulltoleranz gegen Rassismus sowie eine bewußte und sich selbst hinterfragende Sprache, ja bitte! Aber derlei Begriffe aus alten Kinderbüchern tilgen, anstatt sich mit den Kindern damit auseinanderzusetzen ist dann wohl doch irgendwie der komplett falsche Ansatz...

  • J
    Jopi

    Liebe Rassisten. liebe Neger!

    Das Vorlesen bietet doch die schöne Möglichkeit je nach Weltbild den Urtext zu ergänzen, etwas weg zu lassen oder zu ersetzen. Ich praktiziere dieses Synchronzensieren beim Vorlesen seit Jahren. Mach viel Freude. Meinen Kindern und mir!

  • D
    DerDas

    Mir fehlen in diesem Artikel dann doch entscheidende Hintergrundinformationen.

    Was sagt denn Otfried Preußler selbst dazu, der doch wohl das Recht an seinem Werk hat und damit tun und lassen kann, was er will(Ob das jetzt irgendwem hier gefällt oder nicht)? Und wer ist in diesem Fall "die Familie Preußler", bzw. "die Nachkommen des Autors" und wieso bestimmen sie über sein Werk? Schade.

  • A
    Ati

    Wikipedia sagt dazu alles:

    Zum Begriff „Neusprech“

     

    „Neusprech“ bezeichnet die vom herrschenden Regime vorgeschriebene, künstlich veränderte Sprache. Das Ziel dieser Sprachpolitik ist es, die Anzahl und das Bedeutungsspektrum der Wörter zu verringern, um die Kommunikation der Bevölkerung in enge, kontrollierte Bahnen zu lenken. Damit sollen sogenannte Gedankenverbrechen unmöglich werden. Durch die neue Sprache bzw. Sprachregelung soll die Bevölkerung so manipuliert werden, dass sie nicht einmal an Aufstand denken kann, weil ihr die Worte dazu fehlen.

     

    Das subjektive Empfinden zum Ausdruck bringende Wörter (wie „wunderbar“, „erstklassig“) sollen durch anscheinend objektive Wendungen wie gut—plusgut—doppelplusgut abgelöst werden, schlecht wird ersetzt durch ungut, um Sprechen, Denken und Empfinden voneinander abzukoppeln. Die Wörter verlieren außerdem Teile ihrer ursprünglichen Bedeutung. Es gibt in Neusprech zwar noch das Wort „frei“, jedoch nicht mehr im Sinne von „politisch frei“, sondern nur noch in der Bedeutung von „ohne“ (z. B. „Der Hund ist frei von Flöhen“).

     

    George Orwell hat seinem Roman 1984 eine Einführung in Neusprech angefügt. In dem Roman wurden auch ältere Bücher z. B. von Shakespeare umgeschrieben, um den neuen manipulativen Anforderungen zu entsprechen. Laut seiner Fiktion sollte die Geschichtsumschreibung von Altsprech zu Neusprech um 2050 abgeschlossen sein; zur Zeit der Romanhandlung, eben 1984, ist das Neusprech noch nicht vollständig ausgereift. Der Anhang beschreibt den Versuch, Neusprech durchzusetzen, in der Vergangenheit, und ist in Standard-Englisch geschrieben (Altsprech in Neusprech).

  • S
    San

    Da merkt doch gleich jede und jeder, dass die Kommentare hier alle von Weißen geschrieben wurden. Es gibt einiges an interessanter Literatur zum Alltagsrassismus in Deutschland, würde vielen dringend dazu raten, sich erst einmal zu informieren, bevor Meinungen zu Begriffen oder Einschränkungen abgegeben werden.

    Dem Kommentar von "Daniel" stimme ich zu, was nicht heißt, das eine Änderung das lesen für Menschen, die nicht der weißen Mehrheitsgesellschaft angehören, angenehmer macht, denn vielleicht wollen sie sich ja auch nicht immer und in jedem Buch mit Rassismus auseinander setzen - klar schafft diese Änderung den Rassismus nicht ab, und thematisier werden muss er weiterhin und mehr.

     

    Und auch "zensiert" würde ich zustimmen, bei manchen Büchern ist es zu einfach, Begriffe zu ändern und es damit abzuschließen, aber bei manchen anderen ist es ein erster Schritt um zumindest aus Kinderbüchern die Dominanz der Perspektive einer weißen Mehrheitsgesellschaft herauszunehmen.

  • SS
    Seelzer Sozi

    Die kleine Hexe?

    DIE ist purer Sexismus, das KLEINE diskreminiert Personen mit geingerem Wachstum und / oder Akter und HEXE ist nicht geschlechtsneutral und ebenfalls diskreminierend.

     

    Also:

     

    Das wachstumsentwicklungsandersbefähigtes ZauberIn

     

    Darauf ein Ziegeunerschnitzel und zum Nachtisch einen Negerkuss.

  • SR
    spinnender Römer

    Die spinnen die Römer!

    Dann ist es aber auch nicht mehr im Zeitakter der Patchworkfamilien Schneewittchen von einer bösen Stiefmutter nach dem Leben trachten zu lassen. In "Hänsel u. Gretel" eine Hexe als alte Unperson zu bescheiben diskriminiert auch alle alten Frauen. Und wie kann man bei Frau Holle die Mädchen zu "Hausarbeten" wie Brot backen, Kissen ausschütteln verdingen. Im Zeitalter der Gleichberechtigung, Frauenquoten und Emanzipation ist dies ein Musterbeispiel der Unterdrückung von Frauen. Rotkäppchen und "Der Wolf und die 7 Geislein" müssen auch schnellstens umgeschrieben werden, denn Wölfe sind nucht böse und deren Bauch mit Steinen zu füllen, anschliessend zuzunähen, ist Vergamlosung von Tierquälerei ersten Ranges.

     

    Warum kann man alte Erzählungen und Geschichten nicht lassen wie sie sindd? Auch die kleine Hexe und der Stuwelpeter SIND Kulturgut

  • H
    Hagazussa

    Dass Bücher aufgrund eines "Negerleins" der political correctness zum Opfer fallen, wundert mich angesichts der heutigen Zustände nicht. Wer jedoch "Hexe", wenn es für sich steht, als Beleidigung ansieht, sollte ein etymologisches Wörterbuch zur Hand nehmen und sich danach in eine Bibliothek begeben, um ein paar hundert Stunden in Recherche über Hexenverfolgung zu investieren. Zum Nachtisch empfehle ich die Lektüre von George Orwell, wahlweise auch als Film. Es gibt keine größere Dummheit, als Worte zu verteufeln und damit die Vielfalt von Sprache, Ausdrucksmöglichkeiten und damit unsere Kommunikation und das Denken zu verstümmeln. Wer in einer zensierten, reglementierten und verdummten Welt leben will, möge das ohne mich tun, denn höchstwahrscheinlich werde ich zur rebellierenden, sprachverliebten Minderheit gehören, die man als politisch unkorrekte Hexen verbrennt.

  • T
    toha

    genau Kurt,

     

    weil Sie mit Ihrem sechsjährigen Kind natürlich anhand von Literatur so komplizierte Themen wie Prägung durch Sprache und Ausgrenzung diskutieren. Sicherlich.

     

    Von ca. 50 Kommentaren machen sich vielleicht 5 überhaupt die Mühe über den Hintergrund nachzudenken. In diesem Fall und nur dann könnte man sogar über den Sinn solcher Aktonen diskutieren.

     

    Die Kommentarspalte bei der Taz besteht fast hauptsächlich aus Rechtsauslegern: "Ich bin ja nicht schwarz, da laß ich mir meinen gewohnten Rassismus nicht nehmen."

    Ich hoffe der Redaktion ist weiterhin bewusst, dass ihre Leserschaft nicht ausschließlich aus diesem Pöbel besteht.

  • P
    perplex

    öhm, das sind aber interessante meinungen, die hier vertreten werden...

    man kann doch nicht ernsthaft 2013 noch darauf bestehen den kinder das wort "neger" als einen neutralen begriff beizubringen. es ist kein neutraler begriff. und es gibt kinder und eltern, die sich dadurch diskriminiert fühlen, das sollte man respektieren.

    es fordert ja keiner die ursprüngliche version komplett zu verbieten, aber als ein kinderbuch, das heute in den läden verkauft wird, geht die alte version einfach nicht.

  • R
    Räblein

    Oh, wir haben 1984. Ich muss dringend meinen Kalender wieder auf den richtigen Stand bringen und, wenn ich schon dabei bin, all diese schrecklichen Worte aus meinen Manuskripten streichen, damit sich ja niemand diskriminiert fühlt. Aber was mache ich nur mit dem Wort "Mensch"? Ich fühle mich jedenfalls durch die Bezeichnung beleidigt, wenn sie mich auf eine Stufe stellt mit jenen, die das Urheberrecht mit Füßen treten und Kindern die Erfahrung vorweg nehmen, Worte, Bezeichnungen und Personen in ihrem individuellen Zusammenhang statt als Inhalt einer Schublade zu begreifen.

  • T
    Thorsten

    Political correctness ist nichts anderes als Faschismus.

  • J
    Jörn

    Danke für die Information.

    Ich werde mir augenblicklich die noch unverfälschte Version dieser Kinderklassiker sichern.

  • E
    eva

    Sowas Blödes.

    In der Gegend Deutschlands, in der ich aufgewachsen bin, galt in den 70er "Neger" als korrekt und "Schwarzer" als diffamierend. So rasch ändern sich Begriffe.

    Und warum sollen "Türke" und "Chinesenmädchen" diskriminierend sein? Ist "Deutsche" etwa auch diskriminierend?

    Ist Jim Knopf, das Negerbaby, von Lukas etwa diskriminiert worden?

    Otfried Preußler hat recht.

    Soweit ich weiß, ist er noch am Leben.

    Warum entscheidet irgend jemand für ihn, etwas, das er so nie gewollt hat?

    Es muss ja keiner Otfried Preußler lesen.

    Soll Herr M. halt seiner Tochter andere Bücher vorlesen.

    Vielleicht gibt es ja ein Land und eine Sprache und eine Sprache, in der sogar für ihn alles politisch korrekt ist?

  • N
    neubau

    Gebrauchtbücher dienen hier der Aufklärung der eigenen Kinder über solche Phänomene wie "Zeitgeist", damit man nicht alles in p.c. glattbügelt.

  • 4
    42XX

    Wehe dem Menschen mit ZweiXChromosomen, der sein Kind sich als nordamerikanischen Ureinwohner (Indianer) oder nordam. Ureinwohner- und Bison-Massenmörder (Cowboy) verkleiden lässt, der ihm Pluderhosen und Fez (Osmane/Türke) oder gar Kimono erlaubt... der kann beim Kindergeburtstag bestimmt mit einer Anzeige wegen § 130 (1) Nr. 1 (böswillig verachtend machend) rechnen.

     

    Zum Wort 'Hexen': Ich stimme den vorherigen Kommentatoren zu. Es gibt wenige europäische Wörter, die historisch betrachtet, mehr Leid beinhalten als das Wort "Hexe" (oder hag/witch).

     

    Das ist der absolute (Hexen)-Hammer, was hier abgeht. Ich

    verlange sofortige PC-Korrektur aller Prosa und Lyrik! Nieder mit allen Pinkorrekten!

     

    gackelnde grüße

  • W
    werkor

    Hier fehlt es offensichtlich an einigen grundlegenden Erkenntnissen: Erstens sind die Klassiker unter den Kinderbüchern auch nicht für die Ewigkeit. Ja, die kleine Hexe, Pipi Langstrumpf und viele andere auch sind für die Kinder von heute vielfach gar nicht mehr so interessant wie die Erwachsenen sich das wünschen, und das ist normal und gut so. Ich fand als Kind die Klassiker, die mir meine Eltern andrehen wollten, auch nur begrenzt gut. Natürlich sind die nach wie vor für Literaturwissenschaftler interessant, die diese Werke in ihrem Kontext betrachten. Und in homöopathischen Dosen sind sie vielleicht auch für Kinder interessant, wenn die Eltern die Fragen der Kinder ("Was ist ein Negerlein") halbwegs plausibel beantworten und diskutieren können. Der wichtigste Punkt jedoch ist, dass diesen Klassikern hinterhergeheult wird, weil die Kinderbuchindustrie heute gar nicht in der Lage ist, vergleichbare Werke mit einer Halbwertszeit > 10 Jahre zu schreiben, und die Werke der respektiven Texthuren ("Autoren") selbst vor anderen, genauso faschistoiden Stereotypen strotzen, für die man sich in 20 Jahren schämen wird. Diese Bücher müssen nur zensiert (ist das nun besser oder schlechter als verbrannt?) werden, weil sie immer noch auf dem Markt relevant sind.

  • S
    San

    Da merkt doch gleich jede oder jeder, dass die Kommentare hier alle von Weißen geschrieben wurden. Ich empfehle euch allen "Deutschland SchwarzWeiß" von Noah Sow, ist ein tolles Buch, und dann versteht ihr vllt. auch, worum es geht.

     

    Dem Kommentar "von Daniel" würde ich absolut zustimmen, waas nicht heißt, das eine Änderung das lesen für Menschen, die nicht der weißen Mehrheitsgesellschaft angehören, angenehmer macht, denn vielleicht wollen sie sich ja auch nicht immer und in jedem Buch mit Rassismus auseinander setzen - klar schafft diese Änderung den Rassismus nicht ab, und thematisier werden muss er weiterhin und mehr.

     

    Und auch "von zensiert" würde ich zustimmen, bei manchen Büchern ist es zu einfach, einfach Begriffe zu ändern und es damit abzuschließen

  • R
    Raspail

    Glücklicherweise gibt es genügend ältere Ausgaben zu kaufen, zumindest antiquarisch. Sowieso besser, denn einen Verlag, der solchen Schwachfug veranstaltet, sollte man nicht noch finanziell unterstützen.

  • M
    Mesut

    also wenn der papa im artikel wirklich meint dass türke ein rassistischer begriff ist dann sollte er seine eigenen gedanken mal dringend hinterfragen

  • E
    Ezelsoren

    "Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran!"

     

    Die angekündigten Korrekturen betreffen die Neuauflage von Kinderbüchern, wer sich dagegen wehrt negiert Veränderung. Wer sich auf ein das-war-schon-immer-so versteift, muss seine Zukunftsangst auf unbelastete Kinder übertragen um weiterhin ungestört in überholten Konstrukten leben zu können.

    Diese Position wird verzerrt dargestellt mit Argumenten durch die Menschen, welche kein verklärtes Weltbild pflegen, in eine Täterrolle gedrängt werden. Denn die Veränderbarkeit der Geschichte wird negiert von Personen, die Begriffe angeblich wertfrei verwenden, welche eine eindeutig negative Besetzung in ihrem Sprachgebrauch erfahren haben.

     

    Erschreckend finde ich die engstirnige Polemik gegen den Versuch Sprache und Verhaltensweisen (zB Karneval) in eine nicht-diskriminierende Richtung zu lenken, insbesondere in dem Forum einer explizit linken Tageszeitung.

     

    Ein empirisches Beispiel: Wie stellen sie sich ein als "Deutschländer" verkleidetes Kind vor? Welche Kleidung trägt es, wie ist es geschminkt, trägt es bestimmte Accesoires?

    und: Was wird dadurch reproduziert?

     

    Das ist reine Provokation, durch die scheinbare nationalistische Eigenheit in Abgrenzung zu einem Fremdem hervorgehoben werden.

     

    "Am Anfang war das Wort."

     

    Davon abgesehen halte ich es für eine überzogene Reaktion die redaktionelle Überarbeitung von Kinderbüchern in mit der von Erwachsenlektüre gleichzusetzen. Persönlich habe ich die Bücher von Ottfried Preußler mit 6-7 Jahren gelesen, in einem Alter also in dem Reflexion nur bedingt stattfindet.

    Gerade in der Phase des Lesenlernens konzentriert Kind sich auf die Form und konsumiert den Inhalt ungefragt, wenn nicht zufällig ein Erwachsener zugegen ist um Fragen wie "Was heißt...?" zu beantworten.

  • G
    Gerald

    also ich fand den Vorschlag fuer ein neusprech-Ministerium und entsprechende Strafen gut.

     

    Und, um Herrn M. hier mal auf ein noch viel rassistischeres Buch aufmerksam zu machen wo extremer handlungsbedarf bestehtt habe ich mal den originaltext von Huckleberry Finn nachgeschaut, ein kleiner Auszug: "Jim was monstrous proud about it, and he got so he wouldn't hardly notice the other niggers. Niggers would come miles to hear Jim tell about it, and he was more looked up to than any nigger in that country. Strange niggers would stand with their mouths open and look him all over, same as if he was a wonder. Niggers is always talking about witches in the dark by the kitchen fire; but whenever one was talking and letting on to know all about such things, Jim would happen in and say, "Hm! What you know 'bout witches?" and that nigger was corked up and had to take a back seat."

     

    na, das sollte doch praeventiv fuer den Englischunterricht in Dutschland verboten, und die Originalausgabe verbrannt werden oder?

  • G
    gehteuchnixan

    Als nächstes werden Michael Endes Jim Knopf-Bücher zensiert und die Marionetten des politisch korrekten

    Zeitgeistes werden den Jim Knopf aus der Augsburger Puppenkiste verbrennen.

    Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.

  • A
    ajki

    Orwells "NewSpeak" wurde schon verschiedentlich erwähnt und die Analogie liegt so klar und eindeutig zutage, dass Bemühungen wie die hier und letzthin in anderem Zusammenhang aufgekommenen an sich absolut jeden zurückschrecken lassen sollten, so etwas Verrückes überhaupt nur in Erwägung zu ziehen.

     

    Es gibt natürlich "jemanden", der in der Rückschau auf geschaffenes Werk solche Überlegungen anstellen könnte (und Beispiele für solches "Überarbeiten" gibt es auch) - das ist der Autor/Urheber. Wenn ein solcher seine eigenen Texte Jahrzehnte später umschreibt/redigiert/streamlined, dann mag ersie es tun - das Publikum wird sich dabei sein Teil denken und zwar wohl in der Regel nicht im gewünschten Autorsinn. Außer dem Urheber haben keine Pfoten was am Werk zu suchen - sollen sie den aus solchen Fälschungen entstehenden Dreck doch als "Mashup" oder sonstwas unter eigenem besudelten Namen verscheuern gehn.

  • J
    Joachim

    Ich kann leider nicht die Logik von Herrn Bax nachvollziehen. In seinem Artikel wirft er Otfried Preußler vor, diskriminierende Begriffe zu verwenden und begrüßt daher ohne wenn und aber die Zensur von Kinderbüchern, in einem anderen Kommentar regt er sich darüber auf, dass Augstein als Antisemit bezeichnet wird. Meiner Meinung nach, hatte Preußler nie die Absicht gehabt zu diskriminieren, bei Augstein bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, ob seine Kolumnen nicht doch antisemitisch sind.

    Jedenfalls hilft mir das Lesen von TAZ Texten im Zweifel nie links zu denken.

  • N
    Nashörnchen

    Wir sollten uns anläßlich des 80. Jahrestages am 10. Mai auf dem Berliner Opernplatz treffen und "alle unsere Klassiker durchforsten" und dem "sprachlichen und politischen Wandel anpassen".

    Ich hätte geschworen, daß so etwas ausgerechnet in Deutschland nie wieder möglich sein könnte. So kann man sich irren...

  • K
    kurt

    „Und mich freut es auch, wenn unsere Kinder beim fröhlichen Lesen nicht über ausgrenzende Begriffe stolpern.“

     

    Endlich werden arme Kinderseelen nicht mehr mit solchen hässlichen Themen wie Rassismuss oder Ausgrenzung belästigt. Wäre ja auch schlimm wenn man sich am Ende mit sowas auseinandersetzen müsste. Stattdessen lässt sich dank der freundlichen Änderung des Verlags jetzt wunderbar ignorieren das Rassismus ein Teil der Vergangenheit und Gegenwart dieser Gesellschaft ist.

  • N
    N.Sch.

    Hexe ist eine Diskriminierung schlimmster Art für jede

     

    Frau .

  • G
    Gonzi

    Es scheint nicht jeder zu verstehen, aber dnnoch ist es so:

     

    Wer noch nie was gegen "Neger" gehabt hat, dem wird das Wort auch nicht als Schimpfwort gegolten haben.

     

    Ich jedenfalls habe niemanden in meiner Jugend und Kindheit unter den Gleichaltrigen gekannt, der sich nicht selbst gern mit

    "Jim Knopf"

    identifiziert hatte, und dabei annahm er sei eben ein kleinses "Negerkind".

     

    Ein Grund, sich nicht allzu überheblich einer Bilderstürmerei hinzugeben und dabei zu glauben, man mache da wirklich was sinnvolles.

  • S
    S-wort

    und was ist mit sexismus? wenn schon, denn schon.

     

    ich fordere hiermit, dass H-wort aus dem buch zu entfernen. es verweist auf eine frauenverachtende praxis, in deren folge tausende frauen als H-wort (triggerwarnung: gewaltvolle sprache!), sprich "hexen", verbannt wurden.

     

    oder gilt die gute sprache für frauen etwa nicht?

  • K
    Kommentar050113

    "Denn als er zu dem Kapitel kam, in dem sich Otfried Preußlers kleine Hexe unter eine Gruppe von Kindern mischt, die sich zu Fasching verkleidet hatten, fühlte er sich wie vor den Kopf gestoßen. Von einem „Negerlein“ war da unter anderem die Rede, von „Chinesenmädchen“ und „Türken“."

     

     

    Oh Gott, wie schlimm! Wie diskriminierend! Als wäre „Negerlein“ nicht schlimm genug: „Chinesenmädchen“ und „Türken“, wenn das nicht das Diskriminierungsgrauen schlechthin darstellt.

     

    „Political Deppness“ - dem guten Mann wurde wohl zu häufig der Kopf gestoßen. What's next? Klassische Gemälde übermalen? Mark Twain's Huckleberry Finn am besten gleich verbieten?

     

    Sorry, langsam wird es völlig bekloppt. Kein Wunder, dass die Idioten von pi-news & Co. immer mehr Zulauf verzeichnen.

  • M
    miri

    Zeitgemäß???? Zeitgemäß wäre es, wenn der Rassismus endlich aufhörte und die Bücher blieben, wie sie sind -- nicht andersrum!!

     

    Alle diese Klassiker könnten völlig in Ruhe da stehen, und alle Menschen würden sich über die Unterschiede zwischen Völkern und Rassen freuen, wenn die elende Diskriminierung nicht wäre. Das Wort "Neger" ist nur in Verruf geraten, weil dunkelhäutige Menschen benachteiligt werden. *Das* sollte man beenden, statt das Wort überall auszumerzen! Das ist ja schon so weit, dass welche sagen, Rassen gäbs nicht, weil ihnen der Rassismus missfällt. Müssen wir immer den Vogel Strauß machen? Wenn alle Menschen ihre rassische und ethnische Zugehörigkeit positiv und unbefangen sähen, gäbe es keine "ausgrenzenden" Bezeichnungen. Seit wann sind "Chinesenmädchen" und "Türke" "ausgrenzende Begriffe"??? Bitte gehen Sie mal in die Türkei und sagen denen, dass sie sich nicht mehr so nennen sollen, das wäre ausgrenzend!

  • Z
    zensiert

    "Pippis Vater etwa wird nun als „Südseekönig“ bezeichnet, der die „Taka-Tuka-Sprache“ spricht."

     

    Und das kleine Töchterchen von Mekonnen Mesghena soll dann als Erklärung hören, das Volk des Südseekönigs sei ein Phantasievolk und die „Taka-Tuka-Sprache“ habe keine Ähnlichkeit mit einer real existierenden???

     

    Leider ist dieser rassistisch anmutende Aussschnitt in Pipi Langstrumpf nicht so einfach aus der Welt zu schaffen, wie ich finde.

  • M
    Marc-Andre

    Neger und Negerlein mag ja sein aber was ist bitte an Begriffen wie "Chinesenmädchen" oder gar "Türken" rassistisch und ausgrenzend? In der Türkei leben nun mal "Türken" - genauso wie in Deutschland "Deutsche" leben.

     

    Herr Mesghena hat offensichtlich zu viel Zeit.

  • TS
    Thomas Sch.

    Soweit kommt das noch ! Ich werde mir von nichts und niemandem vorschreiben lassen, wie ich was auszudrücken habe oder nicht. Diese unerträgliche, ständige Bevormundung in immer mehr Lebensbereichen ist zum Kotzen. Vielleicht müssen wir ja demnächst anstelle von Frau (weil das ja ausschließend sein kann) „Mensch mit Weiblichkeitshintergrund“ sagen. Oder was für ein Schwachsinn folgt da noch. Das Wort Neger beispielsweise entstand, als portugiesische Seefahrer zum erstenmal in Afrika Menschen mit dunkler Hautfarbe entdeckten. Schwarz auf portugiesisch heißt "negro". Ist also eine ganz normale Beschreibung. So, als ob man zu uns "Weißer" sagt. Und ist das etwa diskriminierend ? Diese ganze blödsinnige Sprachbevormundung entsteht bei Leuten, die meinen, sie müßten etwas Gutes tun. Die überall Herumpopeln auf der Suche nach Opfern wie ein alter Hausmeister, der gerne Kinder schurigelt, weil er sonst zu nichts in der Lage ist. Diese Dauerheulerei über vermeintliche Mißstände ist wieder mal dieser typisch deutsche Unverstand, daß am eigenen Wesen die Welt genesen soll. Was für eine Anmaßung. Und was für eine Dummheit. Denn aus der Beschreibung wird dann eine Diskriminierung, wenn dieser herablassende Ton dazukommt. Und der kann bei jeder noch so schönen Wortneuschöpfung aus dem vermeintlichen Wunderwort doch wieder noch eine Beschimpfung machen. Sehr schön zu erkennen an der „Karriere“ des Wortes Krüppel. Ursprünglich nur eine Beschreibung für einen verkrüppelten Menschen wurde daraus später der Invalide, dann der Behinderte und heute sagt man, glaube ich, „körperlich herausgefordert“ (Sagt man das wirklich ?) oder sowas. Da faßt man sich doch an die Birne. Wann wird denn dann die Bibel umgeschrieben ? Oder der Koran ? In dem sind nämlich auch jede Menge Unkorrektheiten drin. Also, liebe Leute: Laßt mal die Moschee (oder Kirche) im Dorf und nutzt Eure Zeit besser als Orwellschen Neusprech schon wieder mal neu zu erfinden.

  • 1
    1984

    Was ein Mist. Orwell läßt grüßen, newspeak´s for real!

     

    Ach ja, Goethe hat sich im Faust abfällig über Franzosen und außerdem sexistisch (,,Pflock...Loch...usw.") geäußert ... sofort umschreiben!

  • M
    Michel_Berlin

    ...."entspricht nicht mehr dem Zeitgeist"?

     

    Ja geht's noch?

     

    Was kommt als nächstes? Der "böse" Wolf in den Grimm's Märchen ist auch nicht unbeding "grün" und PETA hat dazu

    bestimmt auch eine bestimmte Meinung, also raus mit ihm und überhaupt die Märchen gehören überarbeitet...überhaupt nicht so zeitgemäß politisch korrekt.

     

    Leute, ganz im Ernst...ihr habt einen an der Klatsche. In dieser Richtung liegt der Irrsinn!

  • C
    Carsten

    Da bleibt nur, sich die unzensierten Originalausgaben antiquarisch zu beschaffen. Tom Sawyer, Tim & Struppi, etc. gleich dazu, bevor die Zensur auch da zuschlägt. Ich lese meinen Kndern jedenfalls keinen "gegenderten" oder sonstwie politisch korrekt desinfizierten Quatsch vor.

  • D
    DerDortDrüben

    Seit wann haben wir eigentlich die Kunstfreiheit abgeschafft? Es ist doch nichts anderes als eine nachträgliche Zensur, die hier statt findet. Warum fangen wir dann nicht gleich an jegliche Literatur der Vergangenheit insoweit "anzupassen" bis sich auch jede kleinste Minderheit damit zufrieden gibt. So kann man auch antirassistische Arbeit lächerlich machen!

  • J
    Joe

    Warum nicht gleich die Bücher mit einem großen PR-Event ganz verbrennen?

     

    Ich halte das für eine fragwürdige Sache. Als ob nachträgloch die Vergangenheit gesäubert werden konnte.

     

    Warum müssen Bücher zeitlos sein? Doch nur, weil man Angst hat sie heute nicht mehr verkaufen zu können. Auch wenn der Struwwelpeter heute pädagogisch unakzeptabel ist sollte er nicht aktualisiert werden.

    Kauft den Kindern lieber neue, zeitgemäße Kinderbücher und lest Preußler für eure eigene Nostalgie.

     

    Noch was: Wenn ich ein chinesisches Mädchen meine, wie soll ich es jetzt benennen?

    Nicht der Begriff ist rassistisch, sondern die Intention mit der er verwendet wird.

  • L
    Loi

    Ist Hexe nicht auch negativ belastet? Kann man auch mal die kleine Zauberin draus machen, zig Frauen wurden gefoltert, gedemütigt und verbrannt als sie als Hexe verschrien wurden.

  • S
    Super

    Am besten währe es gleich ein "Ministerium für politische Korrektheit" zu schaffen.

    Dort könnten ganz Zentral alle Texte, Filme und Bilder mit diskriminierenden Inhalt bearbeitet werden.

    Auch ein Handbuch für politisch Korrektes sprechen, ähneln etc könnte dort erstellt werden.

  • C
    Caro

    Oh mein Gott (geschlechtsneutral)

    Geht's noch?

     

    Die meisten, die mit der kleinen Hexe oder Pipi Langstrumpf groß geworden sind und diese bösen Wörter gelesen haben oder ihnen vorgelesen wurde, sind KEINE Nazis oder Menschenverachter geworden.

     

    Das ist ein Faktum. Wie geht ihr damit um? Das könnt ihr doch nicht verleugnen.

     

    Stiftungen und deren Mitarbeiter sollten sich um die wahren und brennenden Problem kümmern!

    Es gibt viele Menschen in Deutschland und auf der Welt, die echte Probleme haben.

    Statt Neusprech-Diktatur bitte lieber Taten, um das Elend hier und in der Welt zu mindern. (Abschaffen kann man es ja nicht.)

  • V
    Vorlesemama

    Geschichten sollten so bleiben, wie sie ursprünglich geschrieben wurden. Jede für sich ist ein eigenes Kunstwerk, in dem niemand herumpfuschen sollte. Gemälde werden schließlich auch nicht umgemalt, nur weil sie nicht mehr in den Zeitgeist passen. Um letzteren wiederzuspiegeln, werden neue Bücher geschrieben.

     

    Da ich Bücher nicht nur kommentarlos vorlese, sondern mit meinen Kindern darüber spreche, sind sie ihrem Alter entsprechend in der Lage, den Unterschied zwischen altem und neuem Sprachgebrauch sowie die gesellschaftliche Bedeutung zu verstehen. Sie begreifen, dass es sehr alte Geschichten sind, in denen Wörter benutzt werden, die sie heutzutage nicht mehr sagen dürfen. Denn Wörter wie "Neger" sind Kindern wohl bekannt. Auch ist klar, dass es schlimme Wörter sind. Solange deren Bedeutung aber nicht offen geklärt wurde, hängt ihnen etwas geheimnisvolles, mystisches an. Und deshalb werden sie meiner Erfahrung nach dazu genutzt, andere Kinder damit nachhaltig zu beleidigen. Nach einer fundierten kindgerechten Wortklärung bleibt das Wort dagegen im Buch, als authentischer Teil einer alten Geschichte. So war das eben damals, und jetzt hat sich die Zeiten geändert. Das müssen (und wollen meine) Kinder lernen. Warum diese Tatsache beschönigen?

  • N
    Nobilitatis

    Es lebe die Kulturrevolution!

  • AL
    Alex Lang

    Ich finde es gut, wenn sich da was tut.

    Was ich nur nicht verstehe: was haben die Begriffe "Chinesenmädchen" und "Türke" damit zu tun? Seit wann sind die abwertend?

  • D
    D.J.

    In der DDR hieß es immer, dass alle Menschen, "ob Asiaten, Neger oder Weiße", gleich seien und darum der Rassismus zu bekämpfen sei. Darum habe ich mich nach 199 immer gewundert, warum "Neger" auf einmal rassistisch sei. Sei's drum, wenn die Betreffenden das Wort als Beleidigung ansehen, sollte man es meiden, egal, was dei Gründe sind (Freilich liegen die Dinge nicht so einfach, da es durchaus Gruppen von Fahrenden gibt, die den Begriff "Zigeuner" dem "Sinti und Roma" vorziehen. Aber das ist ein anderes Thema). Ob das Herumschnippeln an älteren Texten nötig ist, ist freilich eine andere Frage, die man nicht absolut beantworten kann (hier liegt die Zustimung des lebenden Autors vor, was das Ganze nicht als Textfälschung erscheinen lässt).

    Was mich aber grundlegend bei solchen Diskussionen sehr, sehr nachdenklich macht: Die Sorge darum, richtig zu reden, überdeckt mehr und mehr die Sorge darum, richtig zu handeln.

  • TY
    thank you for smoking

    Das erinnert mich schwer an die schöne Szene in dem Film. "Wouldn't you say you're changing history?" - "No, we are improving it!"

  • D
    Daniel

    "veraltete Wörter wie N***** und Z*******"

     

    Diese Begriffe als "veraltet" zu bezeichnen, greift, glaub ich, ein bisschen zu kurz. Es waren noch nie diskriminierungsfreie Begriffe, nur das Bewusstsein dafür hat sich vielleicht mit der Zeit ein klein bisschen verbessert.

  • N
    negerlein

    zensur

  • R
    runzbart

    da würde mich jetzt mal interessieren, ob von den ursprünglichen fassungen noch exemplare erhalten bleiben.

    für den verlauf der geschichte ist es wohl recht unerheblich, ob da neger- oder südseekönig steht.

    literatur ist aber immer auch zeitzeugnis und als solches sollte zumindest die originalversion konserviert werden.

  • R
    Robert

    "„Und mich freut es auch, wenn unsere Kinder beim fröhlichen Lesen nicht über ausgrenzende Begriffe stolpern"

    Biedermeier und geistiger Infantilismus lassen grüßen.

    Wir werden noch ganz andere Wörter amtlich austilgen lassen.

    Arme Sprache....arme Kinder

  • J
    Jottaen

    Soso, es ist also nötig, "...Bücher dem (...) politischen Wandel anzupassen...". Na, dan fangen wir doch am besten ertmal bei den Kinderbüchern an, es ist ja schließlich nur zu unserem Besten. Die anderen Begriffe, die eventuell in Büchern für Erwachsene vorkommen und einigen Leuten ein Dorn im Auge sind, nehmen wir uns dann später vor.

    Irgendwann kann man vor political correctness nicht mehr aus dem Haus gehen, weil sich sonst sofort wieder irgendjemand diskriminiert fühlt.

  • L
    lotus

    Und dann sammelt die alten schinken und verbrennt sie...

  • MD
    Martin D.

    Was für ein Bullshit! Wird demnächst auch "Mein Kampf" zeitgemäß umformuliert?

  • U
    uff-tata

    Hmm, ob man das jetzt gut finden muss?

     

    Natürlich werden über Sprache, bzw über die genannten Begriffe, Rassismus, politische Ideologien und bestimmte Menschenbilder transportiert. Darüber braucht man nicht zu diskutieren. Und klar, es geht hier um Kinderbücher, also besonders prägende Sprache, wo ein kritisches Hinterfragen der Begrifflichkeiten wegfällt.

     

    Andererseits geht mir das Ganze dann doch zu sehr in Richtung der von reaktionärer Seite ständig heraufbeschworenen "PC-Gedankenpolizei".

    Außerdem transportieren Ausdrücke wie "Negerkönig" oder "Chinesenmädchen" assoziativ sicher Formen der Ausgrenzung und entstammen einer chauvinistischen Begriffsgeschichte, dennoch sind sie nun mal nicht offensiv rassistisch und werden in den Büchern auch nicht in einen konkret diskrimierenden oder agressiv rassistischen Kontext gestellt.

    (Weniger jedenfalls, als die seit Jahrzehnten alltäglich stattfindende "Asylanten-" und "Islam-Debatte" in den Medien.)

     

    Auch die grundsätzlicche Behauptung, dass "die Authentizität des Werks der sprachlichen Weiterentwicklung untergeordnet werden" müsste, halte ich erst einmal für fragwürdig.

     

    Wie gesagt, für mich schwierig, hier eindeutig Position zu beziehen.

  • S
    Sandro

    Ist der Begriff "Hexe" nicht auch diskriminierend?;-)

  • ML
    Michael Leh

    Was ist denn jetzt auch noch gegen die Worte "Chinesenmädchen" oder gar "Türken" einzuwenden? Die political correctness treibt es immer perverser.Schade, dass sich Preussler nicht mehr selber wehren kann.

  • S
    SchnurzelPu

    Holla, wann wird Schiller umgeschrieben? Diese Jahr noch?

     

    PS: Vergesst mir die Mohrrübe nicht!!!

  • AR
    alter Rammler

    Chinesenmädchen und Türken abgeschafft, warum nicht auch den Baxxx?

  • K
    KrokusKönig

    Vielen Dank. Endlich wieder ein Stück entartete Kunst begradigt.

  • MK
    Man kanns auch übertreiben

    Besonders diskriminierend finde ich "Chinesenmädchen", das ist nicht nur rssistisch, sondern auch frauenfeindlich! Wer möchte schon gerne als Mädchen bezeichnet werden, und dann auch noch als chinesisches... ungeheuerlich. Auch das Wort "Türken" ist ganz schlimm, sowas will man wirklich nicht lesen.

  • KK
    Karl K

    Ottfried Preußler hatte natürlich recht:

    " Die kleine Hexe, ohne Rassismus" - ist schlicht dumm.

    Wie ich höre ist Chinese auch rassistisch - da schau her.

    Ok - niemand haftet für seine Erben.

     

    " ich bin in Sachsen als geboren,

    zickzackbeinig und unehelich…"

     

    tja, welches Wort hättens denn gern wo?

    Herr Bötticher - oder nich?

    Schlicht verhungert bei den Nazis - aber Neger schreiben!

     

    Und der Begleiter Jim bei Huckleberry?

    - stimmt, Mark Twains Erben werden so blöd nicht sein.

  • Q
    quer-ulantin

    Warum hat man den Begriff "Negerlein" ersatzlos gestrichen? Es hätte doch die Möglichkeit gegeben neben Türken und Chinesenmädchen auch noch den Afrikanerjungen auftreten zu lassen!

  • J
    Jakob

    Meine Güte! Was soll denn daran rassistisch sein, wenn von "Türken" und "Chinesenmädchen" die Rede ist. Gut, Negerlein vielleicht ausgenommen. "10 kleine Negerlein" darf nicht mehr gesungen werden, ist schon klar. Aber diese Überempfindlichkeiten gegenüber diesen Begriffen sind wirklich nervend. Wenn das so weitergeht, brauchen wir wohl bald eine Sprachpolizei. Herr Mesghena kann sich ja dann als Präsident empfehlen. Prost Mahlzeit! Moslembrüder lassen grüßen.

  • U
    Ungäubiger

    Das ist ja alles schön und gut. Müssen wir denn jetzt auch alle anderen Klassiker umschreiben? Was ist mit Goethe, Schiller, Kant? Haben wir da noch keine abfälligen in irgendeiner Weise diskriminierenden Wörter gefunden?

    Das ist ja nun keine Zensur, so weit kann man hier nicht gehen, aber es verfremdet doch arg.

    Warum muss ich einen umstrittenen Begriff entfernen, wenn ich meinem Kind genauso gut erklären kann aus welchen Gründen man dieses Wort nicht mehr benutzt? Kinder sollten durchaus wissen woher Worte wie "Neger" kommen und dass es sie gibt, denn sie werden von genügend Menschen noch immer im Alltag verwendet. Wenn mein Sohn nie erfahren hat, was dieses Wort bedeutet, wie soll er dann Menschen einordnen, die es tatsächlich verwenden? Wie soll ich wissen, ob er es nicht irgendwo aufschnappt und unreflektiert benutzt?

    Das verkompliziert vieles!

    Genauso mit dem unsäglichen Spruch "jedem das Seine". Unzählige mal ist mir dieser Spruch im Alltag begegnet und jedes mal kräuseln sich mir die Fußnägel und ich würde die betreffende Person am liebsten Fragen, ob sie nicht weiß über welchem Tor dieser abgrundtief fiese Spruch steht. Und das wissen die meisten nicht, weil es ihnen niemand sagt, weil sie es nie gesehen haben und weil wir genauso voreilig, wie jetzt mit diesen Kinderbüchern verfahren wird, auch mit Filmen aus der Vergangenheit umgegangen sind.

    Kinder sollten Fragen stellen, Kinder sollten sich für ihre Sprache interessieren und dann fundierte Antworten bekommen. Kinder sollten verstehen, warum manche Dinge nicht in Ordnung sind und nicht einfach nur in Unwissenheit durchs Leben taumeln.

    Ich hoffe, dass niemals jemand auf die Idee kommt das großartige Gesamtwerk von Erika Fuchs in dieser Hinsicht zu redigieren. Denn ich möchte auf keinen Fall Onkel Dagoberts Kanone "aus alten Wehrmachtsbeständen" missen. Ohne diesen kurzen Satz hätte ich meine Eltern nicht nach dem Unterschied zwischen Wehrmacht und Bundeswehr gefragt (ich weiß, manche mögen anmerken, der sei ja nun nicht allzu groß) und ich hätte nicht angemessen reagieren können, als Mitschüler in der Grundschule Militarismus, "deutsches Erbe" und Krieg verherrlichten.

    Worauf ich hinaus will? Es ist nicht zielführend, einfach nur zu streichen, das ist blinder Aktionismus. Wir müssen aufklären, enthüllen und erklären. Nur so kann eine mündige Generation erwachsen, die lernt alle Texte kritisch zu lesen und zu hinterfragen. Die sich nicht blind darauf verlässt, dass der "große Bruder" unser Leben bequem und flauschig einrichtet! Seid wachsam, wenn ihr lest, auch in Kinderbüchern!

  • K
    Kontrapunkt

    Vorschlag an den Verlag: lasst auch noch die Hexe weg, dann ist auch der letzte Zensor zufrieden.

  • I
    Ichschmeißmichweg

    Was für ein grandioser Erfolg! Bald werden ALLE Bücher in Neusprech erscheinen, damit sie ja immer schön politisch korrekt sind. "Bücher dem sprachlichen und politischen Wandel anzupassen" ist ganz dringend erforderlich, damit der moderne Mensch bloß nicht mehr mit vergangenen Zeiten konfrontiert wird. Besser nicht (wie in diesem Fall mit Kindern) über Sprachgebrauch sprechen, besser gleich alles schön mundgerecht vordenken und servieren, weil irgendjemand immer ach-so-schockiert sein könnte.

     

    ICH bin schockiert. Ich kann nicht verstehen, weshalb man "Klassiker" aus dem zeitlichen Kontext und der Sprache reißt und dann noch stolz auf diese Tat ist. Ein Vorwort mit Hinweisen auf damaligen und heutigen Sprachgebrauch müßte reichen. Ich hoffe, daß die Sprachnazis nicht über Gebrauchtbuchläden herfallen und alle alten Bücher konfiszieren. Ein weiterer Grund, niemals einen e-book-reader zu kaufen. Ich stelle mir vor, ich kaufe "Die kleine Hexe" in der bösen Version und plötzlich habe ich "über Nacht" die politisch korrekte auf dem Bildschirm "mit Grüßen des Verlages".

     

    Wo endet die sprachliche "Anpassung"? Wer entscheidet, was geändert werden muß? "Oh, mir gefällt der Name Adolf nicht in diesem Buch. Weckt böse Assoziationen. Ach, ändern wir ihn auf Heinz." Sieht außer mir noch jemand die Schriftsteller in ihren Gräbern rotieren? "Schöne neue Welt"... (Lesetip!)

  • C
    Callibrese

    "Hexe" ist übrigens auch ein diskriminierender Begriff......

  • KF
    karl friedrich

    Mit Schwänken wie diesem habe ich u.a. einen Bekannten davon überzeugt, seinem Sohn einen Lexus statt eines BMW zu finanzieren.

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Rückrufaktion und verbrennen! Diskriminierung ist undeutsch!

  • S
    Selma

    Dürfen zum Fasching verkleidete Kinder nun keine Indianer, Chinesen oder Türken mehr sein? Obwohl Kinder sich immer nur als jemand verkleiden wollen, den sie bewundern und nicht als jemand, den sie ablehnen?

    Wer in die äußere Hülle eines anderen geschlüpft ist, wird diesen kaum später als "Fidschi" und ähnlich diffamieren. Diese hier geforderte vermeintliche Political Correctness scheint mir kontraproduktiv. Zumal Eltern, die Otfried Preußler vorlesen, auch mit ihren Kindern sprechen und erklären.

  • J
    Jan

    " Es sei nötig, Bücher dem sprachlichen und politischen Wandel anzupassen, begründet Willberg den Schritt. „Nur so bleiben sie ZEITLOS.“ "

     

    Genau verkehrt - so entsprechen sie dem ZEITGEIST.

     

    Wer kurze, und bildhaft beschreibende Begriffe wie "Negerlein", "Chinesenmädchen" und "Türken" als diskriminierend empfindet, der sollte offensichtlich zeitlose (das Buch wird ja offensichtlich noch verlegt) Kindergeschichten erst gar nicht beurteilen.

    Schade, dass Kunst hier einer künstlichen sprachlichen Gleichschaltung anheim fällt - Menschen sind unterschiedlich, und das ist auch gut so, aber "Negerlein" ist alles andere als schlimm, wenn man sich einen süßen, schwarz geschminkten Knirps in Kostüm vorstellt.

    Werdet erwachsen!

  • M
    Meiser

    Ich frage mich, ob durch das Streichen von Wörtern, das Problem Diskriminierung bewältigt, verschoben oder schlicht ignoriert wird.

     

    Zum einen denke ich, dass ein solcher Umgang mit Sprache wie folgt:

     

    ""Es sei nötig, Bücher dem sprachlichen und politischen Wandel anzupassen, begründet Willberg den Schritt. „Nur so bleiben sie zeitlos.“"

     

    Jede Argumentation von Zensur, Zurückhaltung oder Zerstörung von Literatur etc. rechtfertigen kann. Jede.

     

    Zum anderen glaube ich, dass es auf diese Weise keine Sensibilisierung für Diskriminierung mehr geben kann.

     

    "„Und mich freut es auch, wenn unsere Kinder beim fröhlichen Lesen nicht über ausgrenzende Begriffe stolpern.“"

     

    Aus den Augen, aus dem Sinn? Literatur, die kritisch zu hinterfragende Ausdrücke verwendet, sollte wenn mit einem entsprechenden Vorwort versehen worden sein.

    Ansonsten würde Diskriminierung nur vordergründig angegangen. Schon heute gibt es zig Alternativen zu Neger. Das dahinterstehende Problem, der Stigmatiserung und Abgrenzung gegenüber "Anderen" überlebt sich dennoch.

     

    Ein Unternehmen, das jeden Text ordentlich gendert, verfügt lange nicht über eine fest Quote.

     

    Es ist ein unterschied, ob man Sprache verbietet oder ob man jemanden erklären kann, weswegen Wörter beleidigend, diskriminiernd oder ausgrenzend sein können.

    Dies torpediert eine aufgeklärte Diskussion um heikle Literatur.

     

    Wenngleich mir bewusst ist, dass eine solche sprachliche Entwicklung oder Anpassung ein dynamischer Prozess ist, der stetig stattfindet. Ich würde auch nicht direkt gegen eine Änderung von entsprechenden Textzeilen plädieren, weil es kein gutes Argument für den Erhalt gibt.

    Aber es wäre vermessen, in 30 Jahren Die kleine Hexe oder Grimms Märchen in einer dortigen sprachlichen Fassung als gegeben hinzunehmen. Es müsste deutlich gemacht werden, dass es einen Prozess aus bestimmten Gründen gegeben hat.

  • P
    Peter

    Leute, kauft die Klassiker, bevor sie alle der political correctness untergeordnet werden!

  • N
    noname

    Dazu gleich mehrere Anmerkungen bzw. Fragen:

     

    1)Was ist an dem Begriff "Türken" rassistisch.

     

    2)Glaubt man allen Ernstes, das Problem sei gelöst, indem man bestimmte aus heutiger Sicht diskriminierende Begriffe aus Kinderbüchern wie hier "die kleine Hexe" ersatzlos streicht? Damit beleidigt man aber u.U. die Intelligenz der jungen Leser.

     

    3)Das eigentliche Problem im Fall von Pippis Vater ist m.E. nicht so sehr der Begriff "Negerkönig" als viel mehr die dahinterstehende Selbstverständlichkeit der Idee, dass ein weißer Europäer König über ein schwarzes Volk sein kann. Diesen Kolonianismus in seiner Selbstverständlichkeit zu hinterfragen, leistet eine Begriffsänderung oder gar -streichung aber nicht. Was hier betrieben wird, ist doch nur oberfächliche Kosmetik.

  • PG
    Paul Gerhardt

    Ich habe all diese Bücher zu Hause und freue mich schon wahnsinnig sie im Originalzustand meine Enkeln zeigen zu können. Seit es Antirassiten gibt werde ich so langsam zum Rassisten. Diese Tante spinnt doch. Es lebe der Nergerkönig!

  • L
    Lorenz

    Absurd und erschreckend...

    Man kann die Vergangenheit nicht übertünchen mit heutiger "korrekter" Sprache.

    Mit solchen Aktionen verschließt man dem Nachwuchs bewusst die Augen, damit die Eltern, denn um die geht es ja eigentlich, sich besser fühlen.

    Die Kinder sind die veräppelten...

     

    Hinzu kommt noch, soll man jetzt die gesamte Literatur nach Begrifflichkeiten durchleuchten, die heutzutage anders bewertet werden?

    Dann betrügen wir unsere Nachkommen, denn Einsicht ist wahrlich nicht etwas lapidares, was man an der Uni lernen kann, sondern nur via Leben samt Erfahrungen.

     

    Jap, es ist mE eine kleine, aber feine, Bücherverbrennung von denen, die es halt heute besser wissen wollen.

  • B
    Bettina

    geht's noch, wird auch noch die Klassiker umgeschrieben ( z.B Shakespear)oder Märchen umgeschrieben weil etwas vielleicht nicht heute politisch korrekt ist. Literatur ist ein Zeitdokument

  • SH
    Sven Helbig

    "Keine neue Welt ohne neue Sprache" (Ingeborg Bachmann)

     

    Wo bleibt eigentlich der wutentbrannte Aufschrei der Öffentlichkeit und der Medien über den um sich greifenden Sprachterrorismus, über das würdelose Einknicken vor diesem unsäglichen Zeitgeist der political correctness?

    Es reicht in unseren Tagen also schon, dass sich Mekonnen Mesghena von im historischen Kontext benutzen Worten diskriminiert fühlt, damit Verlage in vorauseilendem Gehorsam Klassiker der Jugendbuchliteratur kastrieren?

    Derselbe Mekonnen Mesghena, der in der deutschen Heinrich-Böll-Stiftung als Referatsleiter "Migration & Diversity" mit den Schwerpunktthemen seiner Arbeitsbereiche "Governance of Migration", "Citizenship" und "Diversity" keinerlei Probleme hat, die deutsche Sprache mit Anglizismen fortzuspülen?

    Nicht nur "Neger" ist in diesem Zusammenhang also nicht mehr genehm, auch "Türke", und "Chinesenmädchen"?

    Was kommt demnächst?

    Mann oder Frau werden geschlechtsneutral durch Mensch ersetzt?

    "Weihnachten" hat als Begrifflichkeit zu verschwinden, weil es religiöse Gefühle anderer Konfessionen verletzt?

    Ich bin glücklicherweise noch im Besitz einer politisch unkorrekten Ausgabe von "Die kleine Hexe" und werde diese pfleglich behandeln, auf das auch noch meine Enkel in einem "rassistischen, diskriminierenden und misszuverstehenden" Buch lesen können.

  • N
    Neville

    Ich komme mir vor wie bei Orwell 1984, das ist die reine Meinungsdiktatur. Man schreibt den Menschen vor, WAS sie zu denken haben, WIE sie zu sprechen haben!

    Gut, dass wir Bücher aus unserer Kindheit aufgehoben haben.

    Wenn man sich mit Diskriminierung auseinandersetzen will, dann MUSS man sie auch beim Namen nennen. Alles andere ist Rumgeeiere. Dies merken auch - und gerade - Kinder, sie merken, dass das alles gelogen und geheuchelt ist.

  • S
    Sina

    Seit wann ist das Wort "Türke" eine Beleidigung?

     

    Ich finde diesen Mumpitz total an den Haaren herbeigezogen.

    Dann müssen wir jetzt alle Bücher umschreiben, denn jeder fühlt sich diskriminiert. Dann darf nicht mehr von Weißen, Schwarzen, kleinen oder dicken Menschen etc. gesprochen werden. Auch Bücher mit den Wörtern Frauenzimmer oder anderen dispektierlichen Begriffen lehne ich dann ab.

     

    Lächerlich.

  • H
    Herzilein

    Die Artikel von Daniel Bax zum Thema "Rassismus" sind ja wirklich köstlich, habe wieder einmal Tränen gelacht ob dieser aufgesetzten Kindergarten-Empörung. Was wäre unser lieber Daniel nur ohnen den guten alten Rassismus, den er so gerne immer und überall sieht. Wobei der liebe Daniel ja seinen ultra-rechten Altersrassismus auch in diesem Artikel wieder zur Perfektion treibt!

     

    Daniel, bitte mehr! Danke!

  • N
    n.n.

    ach gottchen ...

  • E
    eliebelt

    Sicher gut gemeint, und in Kinderbüchern vielleicht auch sinnvoll. Trotzdem habe ich bei solchen Änderungen grundsätzlich ein komisches Gefühl. Eigentlich sollten Bücher und andere Kulturgüter ja auch Zeugnisse ihrer Zeit sein und aus solchen Passagen wäre bestimmt eine Menge zu lernen, z.B. wie sich Menschenbild und Sprachgebrauch wandeln. Heute sprechen aufgeklärte Menschen natürlich nicht von "Negern", aber versteckten oder unbewußt geäußerten Rassismus, Sexismus oder Antisemetismus gibt es weiterhin überall zu finden.

    Ich fänd es jedenfalls schön, wenn die originalverfassten Bücher nicht völlig verschwinden würden, sondern beispielsweise im Unterricht kritisch unter die Lupe genommen werden könnten.

    Und bei allem, was nicht speziell für Kinder geschrieben, gefilmt, produziert wurde, sollte man dem Konsumenten nicht die Verantwortung nehmen, sich auch mit der Zeit des Werkes auseinanderzusetzen.

  • VV
    Verus Votum

    Das Ministerium für Wahrheit.

    1984.

     

    Lest es lieber schnell, bevor die ersten anfangen und eine Anpassung fordern, weil solche "schrecklichen Dystonien von Überwachung und Einheitlichung" nicht mehr in das Wesen von Freiheit, Verschiedenheit und Demokratie passen.

  • L
    Lars

    Nett, dass der Taz-Autor Preußler "Rassismus" im Titel des Artikels unterstellt. Eine diskriminierende Schreibweise ist offensichtlich nicht allein von PC-Wörtern abhängig.

  • EL
    Ernst Lehmann

    Was ist beim Wort Türken rassistisch?

  • TF
    Thomas Fluhr

    Es findet keine Zensur statt --- !?

    Wann werden die ersten Bücher verbrannt?

    Bitte eine Liste veröffentlichen, wer welches Buch auswendig lernt, damit möglichst viel erhalten bleibt.

  • WL
    W. Lorenzen-Pranger

    "Der 89-jährige Otfried Preußler gehört seit seiner „Räuber Hotzenplotz“-Trilogie (1962 bis 1973) und „Krabat“ (1971) zu den ganz Großen der Kinderliteratur."

    ***

    Aha. Und dann murkst man in seinem Werk herum? Peinlich!

  • MO
    mutter oberin

    ---Es sei nötig, Bücher dem sprachlichen und politischen Wandel anzupassen, begründet Willberg den Schritt. „Nur so bleiben sie zeitlos.“---

     

    meine frau, ihres zeichens germanistin mit schwerpunkt alte literatur weint gerade bitterlich.

  • M
    McFly

    "Von einem „Negerlein“ war da unter anderem die Rede, von „Chinesenmädchen“ und „Türken“."

    OK, das erste geht ganz klar nicht aber warum die beiden anderen? Ich bitte um Aufklärung. Anscheinend bin ich wirklich von gestern.

  • A
    Achmed

    "Türke" ist rassistisch?

  • HU
    Hartmann Ulrich

    Was hat Ihnen Otfried Preußler getan, daß Sie ihn des Rassismus bezichtigen und außerdem bereits von seinen "Nachkommen" reden, obwohl er noch lebt?

  • TG
    Tim Gauss

    Gottlob besitze ich noch die Originalausgabe. Aus dieser habe ich meinen Kinder vorgelesen. Ich frage mich, wohin der Weg gehen soll. Deutschland ist auf dem besten Weg zurück in den Faschismus. Diesmal ist der rot-grün und die neue Parteizeitung wird die TAZ.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Diese Art der Geschichtsfäkschung und Literaturvergewaktigung ist typisch für totalitäre Regime. Ekelhaft und Beweis dafür, wie verlogen diese Republik inzwischen ist.

  • AH
    Aus Haching

    Da ist der Verlag aber auf halbem Weg stehen geblieben, oder? "Die kleine Hexe" ist doch ein völlig unerträglicher Titel. Das Wort klein ist Größendiskriminierung. Das Wort "Hexe" ist diskriminierend gegenüber Frauen und zudem auf Grund der Hexenverfolgung massiv vorbelastet. Wenn "klein" ein Hinweis auf das Alter sein soll, liegt ganz klar Altersdiskriminierung vor.

     

    Hexe könnte man durch "magisch begabte Person" ersetzen, und den Hinweis auf Größe und/oder Alter streichen. Die Leser sollen sich ja ohne Rücksicht auf Alter, Geschlecht oder Herkunft mit dem Buch identifzieren können.

     

    "Das magisch begabte Person" wäre doch ein toller Titel. Wer meinen Beitrag für Sarkasmus hält, soll bitte darlegen, inwieweit ich auch nur ein Iota von den Argumenten der politisch korrekten Sprache abgewichen bin.

  • W
    Wahrheitsministerium

    Das Wahrheitsministerium bei der Arbeit. "Türke" geht gar nicht, Chinesenmädchen natürlich auch nicht und breitnasige schwarze Kinder sind keine Negerlein seit man das Wort einfach "Schwarzer" bedeutende Wort Neger zum Schimpfwort erklärte, da es nämlich keine Rassen gibt, sondern es heißt "Afrodeutschlein". Viel Glück beim Neusprech, ich benutze heimlich weiter die alte Sprache. jetzt erst recht. Mal sehen wie lange es dauert bis es immer mehr tun.