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Digitaler Telefonpfusch

■ In Wedding und Zehlendorf stehen die Telefone still

„Post verbindet“ lautet der Slogan des Staatsbetriebs Bundespost, seit April muß man anfügen „nicht mehr“. In Wedding und Zehlendorf versucht sich die Post seit diesem Zeitpunkt in digitaler Telefontechnik und erreichte damit nur, daß das Telefonieren in diesen Bezirken zum Vabanquespiel geriet. Unter den Anfangsnummern 882 (Zehlendorf) und 461- (Wedding) mußte und muß aufgrund des technischen Fortschrittes mit beträchtlichen Kommunikationsschwierigkeiten gerechnet werden: Im Ortsbereich brachen Telefonate plötzlich ab, sofern es überhaupt gelang, einen Telefonpartner anwählen zu können. Ferngespräche geraten zum postalischen Verbindungsabenteuer, schon nach den ersten Nummern ertönt ein dauerndes Besetzt -Zeichen.

Betroffen sind vor allem Kunden, die über eine hauseigene Telefonanlage verfügen wie die taz oder auch die benachbarte Nixdorf AG. „Seit zwei Tagen können wir nicht mehr außerhalb Berlins telefonieren“, stöhnen die „Nixdorfer“. Bereits seit Wochen greifen die tazlerInnen vergeblich zum Telefon - rien ne va plus! Nachdem zunächst die hausinterne Telefonanlage vergeblich durchgecheckt wurde, stellte sich heraus, daß es an den posteigenen Modulen (Bauteile, die die Digitalzeichen in Sprache umwandeln) liegt. Im Ortsbereich, erklärte ein Techniker der Post, seien die Schwierigkeiten behoben. Bei den Ferngesprächen aber gebe es noch technische „Anlaufschwierigkeiten“. Was die Post nach vier Monaten immer noch nicht in den Griff bekam, versprach sie, noch gestern in Ordnung bringen zu wollen - die postwendende Reparatur des digitalen Telefonpfusches. In der taz war gestern allerdings noch keine wesentliche Besserung in Sicht.

bim

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