Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
The Day After Tomorrow
USA 2003, Regie: Roland Emmerich. 132 Min.
Roland Emmerich ist ein Großmeister der Zerstörung. In „Independence Day“ hat er der Reihe nach alle amerikanischen Sehenswürdigkeiten zerdeppert, in „Godzilla“ genüsslich New York in Schutt und Asche gelegt. Doch immer, wenn alles kaputt war und die Spielfiguren fassungslos vor den Trümmern standen, schien Emmerich das Interesse an ihnen zu verlieren. Gerade so, als wäre er nur nach Hollywood gegangen, um das Weiße Haus einzureißen, hielt er sich selten länger mit den Aufräumarbeiten auf. In „The Day After Tomorrow“ ändert sich an der dramaturgischen Schieflage zwar wenig, doch hat sich Emmerich mit der Klimakatastrophe ein Thema ausgesucht, bei dem die Schieflage nicht weiter stört. Tatsächlich ist sie sogar notwendig. Denn spielt das Wetter erst einmal verrückt, lässt es sich im Unterschied zu Aliens und Riesenechsen durch Waffengewalt nur selten wieder zur Vernunft bringen. Mit „The Day After Tomorrow“ hat er tatsächlich einen Blockbuster in die Kinos gebracht, der nicht nervt. Und es ist es ihm gelungen, der US-Regierung die Zornesröte ins Gesicht zu treiben. Mehr ist nicht zu wollen.