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Archiv-Artikel

Neue Filme Diese Woche neu im Kino

ALT, NEU, GELIEHEN UND BLAU: Cinemaxx Potsdamer Platz, Kant, Kino Kulturbrauerei DIE SPIELWÜTIGEN: Cimema Paris, fsk, Hackesche Höfe, International, Yorck

Alt, neu, geliehen und blau

DK 2003, Regie: Natasha Arthy. 90 Min.

Wer von den beiden ist die Verrückte? Mette, seit zwei Jahren in der Psychiatrie, weil ihr Freund Thomsen Knall auf Fall nach Afrika abgehauen ist? Oder ihre Schwester Katrine, die Jonas heiraten wird, Mette aber aus Mitleid ihr Eheglück verschweigt? Die Szene, in der Mette die Psychiatrie verlassen will, bringt das Sujet von „Alt, neu, geliehen und blau“ auf den Punkt: „Da draußen sind Leute, die sich selbst gefährden“, sagt sie. Eine Sekunde später fahren Thomsen und Katrine beinahe die gackernden Brautjungfern über den Haufen. Grundsätzlich haben alle das Potenzial durchzudrehen – und ein Problem mit der Wirklichkeit. Ein Dogma-Film, liebenswert und komisch – dank parallel montiertem Junggesellenabend und schmutzigen Dialogen der Brautjungfern. Dennoch bleibt am Ende das Gefühl, dass alles ein bisschen zu rund und zu glücklich ausgeht.

Die Spielwütigen

D 2003, Regie: Andres Veiel. 104 Min.

Auf der Berlinale wurde „Die Spielwütigen“ dieses Jahr mit dem Panorama-Publikumspreis ausgezeichnet. Seit seinen Filmen „Die Überlebenden“ und „Black Box BRD“ gilt Regisseur Andres Veiel als ein sensibler Beobachter. Auch „Die Spielwütigen“ leben wieder von der Intensität der Porträts, die in der Langzeitdokumentation über einen Zeitraum von sieben Jahren entstanden, in denen der Regisseur vier Schauspielstudenten begleitete. Von der Aufnahmeprüfung an der Berliner Ernst-Busch-Schule bis hin zu den ersten Engagements. Auch ein schöner Film über das Erwachsenwerden. Und über die Ideale, seien sie auch noch so irreal, die man braucht in dieser Phase der Verwandlung.