NEU IM KINO : Diese Woche frisch
AvatarEr hat es wieder getan! James Cameron, der sich mit großem Geschick in die zwei offenen Erzählungen der filmischen Science-Fiction noir, „Alien“ und „Terminator“, einschrieb, gelang mit „Titanic“ der große Metafilm der Neunzigerjahre. Melodram und Katastrophenfilm, Gründungsmythos und Sozialmetapher, Romantik und Ernüchterung: Es war nicht „die große amerikanische Erzählung“, aber verdammt nah dran. „Avatar“ ist eine vielleicht noch kühnere Mischung: Fantasy und Western, Science-Fiction und Kriegsfilm, moralisches Statement und visueller Trip (eine Parallelschöpfung auf magic mushrooms), History Lesson und Kinderkram, technisch-ästhetisches Wunderwerk und das teuerste B-Movie aller Zeiten. Wenn man „Avatar“ gesehen hat, hat man alles gesehen, was das populäre Kino derzeit können will und wollen kann. Ein ikonografisch-mythisches Großprojekt, der erste Metafilm des neuen Jahrhunderts. In 23 Kinos
Wo die wilden Kerle wohnenEs ist immer noch die Geschichte vom kleinen Max, der nur Unfug im Kopf hat und nach einem Streit mit seiner Mutter in eine Fantasiewelt flüchtet. Dort wohnen die wilden Kerle, riesige Ungeheuer mit zotteligen Pelzen, furchterregenden Hörnern und spitzen Zähnen. Doch Max kann sich die Unholde Untertan machen, und so tollt er gemeinsam mit ihnen durch den Wald, klettert in die Bäume und heult den Mond an. Schön bei Spike Jonzes Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Maurice Sendak ist, dass „Wo die wilden Kerle wohnen“ kein Kinderfilm geworden ist, sondern ein Film für alle von 6 bis 50. Und das Einzigartige an ihm ist, wie er die anarchische Energie eines hyperaktiven Neunjährigen im Kinosaal physisch erlebbar macht, weit entfernt von jeder „Kinder an die Macht“-Romantik. In 20 Kinos