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■ Dienstreise nach J.Auf dem Liebeskreuzzug

Am Samstag wird in Jerusalem der Schlagerpreis Grand Prix Eurovision vergeben. taz-Schlagerexperte Jan Feddersen begleitet die Schlachtenbummler und bestärkt die deutsche Gruppe Sürpriz.

Eine Journalistin der Jerusalem Post, die auf den Pressekonferenzen am Rande des Grand Prix Eurovision durch investigative Fragen („Frage an den schwedischen Komponisten: Wird Ihr Lied den Friedensprozeß im Nahen Osten befördern?“) auffällt, beteuerte gestern: „Ich war schon bei den Gesprächen in Wye, überhaupt in den meisten Krisengebieten.“ Die Kollegen weiter: „Aber das hier ist besonders: Diese ganzen jungen Kollegen sind höflich. Ich habe den Eindruck, sie befinden sich auf einem Liebeskreuzzug.“

Da hat sie recht beobachtet: Jedes Lied wird von der ja durchweg homosexuellen Grand-Prix-Fangemeinde daraufhin abgeklopft, ob es der Liebe, der Verständigung und dem Frieden dient. Das israelische Fernsehen wird diese Liebe zum Objekt am Sonnabend toppen, wie der Sender bereits angekündigt hat. Alle SängerInnen werden am Ende der Show auf die Bühne kommen und gemeinsam „Halleluja“ singen, Israels Siegertitel aus dem Jahre 1979.

Da werden Tränen fließen. So wie gestern bei vielen, die keine CD-Single des französichen Wettbewerbsbeitrags abbekommen haben. Die Firma der französischen Grand-Prix-Teilnehmerin Nayah hatte nämlich nicht ausreichend Material mitgebracht.

Da hört denn aber die Liebe der Grand-Prix-Fanclubs auf. Am Stand des Eurofanclubs wurde Frankreichs Chanson anschließend prompt auf den vorletzten Platz verwünscht. Jan Feddersen

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