Die kleine Wortkunde:
Hätte man das Wort letzte Woche gegoogelt, hätte man nur Fotos von schicken roten Autos zu sehen bekommen: ALFA.Nun gesellt sich das Gesicht von Bernd Lucke dazu. Der frühere AfD-Chef hat nach seinem Austritt vor wenigen Wochen nun die neue Partei „Allianz für Fortschritt und Aufbruch“ gegründet, mit zahlreichen AfD-Mitgliedern im Schlepptau, die sich von den rechtspopulistischen Kräften der Partei distanzieren und ordentliche Alfa-Politik machen wollen.
„Alfa“ ist eine alternative Schreibweise des ersten Buchstaben des griechischen Alphabets: Alpha. Im übertragenen Sinn kann der Begriff für den Beginn eines Sachverhalts stehen oder für das Erste und damit Vollkommenste seiner Art (Alphatier). So lässt er sich in der christlichen Theologie auch als Variable für den Ursprung allen Seins deuten und ist letztlich nicht weniger als eine Chiffre für Gott. Die Schreibweise mit f ist vor allem durch den Autohersteller Alfa Romeo bekannt, der italienischen Marke, die für hochwertiges sportorientiertes Design steht – zugleich aber für ein relativ anfälliges Getriebe.
Ob es der Hang zu fragwürdigen Inhalten ist, den Luckes neue Partei mit dem italienischen Unternehmen teilt? Man wird sehen. Ein gewisser Größenwahn ist dem Parteinamen jedenfalls schon zu entnehmen.
Die Griechen hatten das Wort übrigens dem Hebräischen entlehnt, wo „aleph“ einst auch der erste Buchstabe des Alphabets war. Gleichzeitig bedeutet „aleph“ im Hebräischen „Ochse“, das Antialphatier schlechthin – was für ein schickes Parteilogo das ergäbe. FAY
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