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Die kleine Schwester aus MadridKopie von "Mona Lisa" entdeckt

Das Prado-Museum in Madrid hat die Entdeckung einer zweiten Version der weltberühmten Mona Lisa verkündet. Sie soll von einem Schüler Leonardo Da Vincis gemalt worden sein.

Das Original (li) aus dem Louvre und die Kopie aus Madrid. Bild: reuters

MADRID dpa | Kunstexperten des Madrider Prado-Museums haben eine "Zwillingsschwester" der berühmten "Mona Lisa" entdeckt. Dabei handele es sich um eine Kopie, die gleichzeitig mit dem Original in der Werkstatt von Leonardo da Vinci gemalt worden sei, teilte das Museum am Mittwoch mit.

Das Bild habe seit Jahren an einer Wand in der Madrider Pinakothek gehangen, sein Wert sei aber bislang nicht erkannt worden, sagte Miguel Falomir, Leiter der Abteilung für italienische Malerei des Prado-Museums. Erst jetzt sei bei Restaurierungsarbeiten festgestellt worden, dass das Werk parallel zum Original entstanden sei.

Der Maler sei wahrscheinlich Francesco Melzi, der zu den bedeutendsten Schülern Da Vincis gehörte. Die "Mona Lisa des Prado", wie das Gemälde genannt worden sei, habe man bislang der flämischen Schule zugeordnet gehabt. Bei der Restaurierung sei festgestellt worden, dass dies ein Irrtum gewesen sei.

Die Experten entdeckten, dass der schwarze Hintergrund der Kopie erst nachträglich aufgetragen worden sei. Darunter entdeckten die Prado-Experten die Darstellung einer italienischen Landschaft, wie sie auch auf dem Original zu sehen sei.

Die Kopie habe fast dieselben Maße wie das Original der "Mona Lisa" und sei ebenfalls Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden. Mit Hilfe von Infrarotstrahlen sei festgestellt worden, dass der Maler bei seiner Arbeit an dem Bild dieselben Korrekturen vorgenommen habe wie Da Vinci am Original. Dies zeige, dass beide Werke simultan entstanden seien.

Die Kopie sei besser erhalten als das Original. Ihre Entdeckung werde es den Kunstexperten ermöglichen, neue Einzelheiten über die Entstehung des Originals zu gewinnen. Die "Mona Lisa" von Da Vinci befindet sich im Louvre in Paris. Sie heißt im italienischen Original "La Gioconda" (die Heitere) und wurde nach der Florentinerin Lisa del Giocondo benannt.

Der Ursprung der Kopie sei auch vom Louvre bestätigt worden, berichtete die spanische Nachrichtenagentur EFE. Das Bild soll am 21. Februar offiziell vorgestellt werden.

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4 Kommentare

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  • E1
    Eva 1811

    Wer weiss was noch in den Kellern und Archiven der Weltmuseen schlummert,da würde man gerne mal stöbern, von den Vatikanarchiven ganz zu schweigen und von den Kellern und Katakomben, die Schätze der Weltgeschichte.

     

    Geschichte ist spannend egal wie und Museen oftmals von uns als Jugendliche als Muss oder Langweilig betrachtet, kann spannend sein, viele Museen geben sich viel Mühe und sie bieten Anregung und Entspannung lediglicher Art, vielleicht gerade jetzt zum Bibberzeit auch mal ein Grund dort hin zu gehen, ala Nachts im Museum??

  • DS
    Das Sakrileg des Apostel Toby

    Das Bild trägt unten links die Inschrift "666". Es handelt sich also ganz eindeutig um das eigentliche Original, welches Besucher des Planeten Vulkan angefertigt haben um da Vinci die Landekoordinaten das Mayakalenders zu übermitteln. Der war aber von der jüngsten homoerotischen Orgie mit seinem verblüffend ähnlichen Transvestitenmodell noch so ausgepowert, daß er darin nur ein Fahndungsphoto von Maria Magdalena erkennen wollte, in der Annahme, diese solle für eine Satansmesse gecastet werden. Der Rest ist Geschichte und in Kürze nachzulesen in einer Reihe neuer Bermuda-Sakrilegs-Freimaurer-Dreiecks-Bestseller im Bücherregal Ihres nächstgelegenen Woolworth.

  • H
    Holkan

    "Dies zeige, dass beide Werke simultan entstanden seien." Seit wann kann eine Kopie simultan entstehen?

  • PA
    Pedda Arndt

    Sucht man sich ein besseres Bild vom Bild, kann man unten rechts das Kürzel KTzG erkennen. Ist etwa eine Gefälligkeit für unseren Präsidenten falsch adressiert worden?