"Die drei ???": "Das hat viel mit heiler Welt zu tun"
Andreas Fröhlich spricht einen der Detektive in der beliebtesten Hörspielserie "Die drei ???". Nun will er vor 22.000 Menschen auftreten.
Berlin taz | Die Darsteller der Detektivserie "Die drei ???" wollen im August das größte Live-Hörspiel aller Zeiten aufführen. Dann soll die Berliner Waldbühne gefüllt werden, sagt der Hörspiel-Sprecher Andreas Fröhlich im sonntaz-Gespräch. "Das wird unglaublich. 22.000 Leute passen da rein."
Fröhlich, Träger des Deutschen Hörbuchpreises, ist schon seit 32 Jahren die Stimme des Detektivs Bob Andrews, der für "Recherchen und Archiv" zuständig ist. Er ermittelt gemeinsam mit Justus Jonas (gesprochen von Oliver Rohrbeck) und Peter Shaw (gesprochen von Jens Wawrczeck). Das Label Europa bringt seit Ende der Siebzigerjahre immer neue Folgen der "Drei ???" heraus - bisher 138. Die Hörspielserie hat sich rund 40 Millionen Mal verkauft und ist damit die beliebteste im deutschsprachigem Raum.
Bereits in den vergangenen Jahren waren die "Drei ???" live aufgeführt worden. "Das ist ja eigentlich absurd. Ein Hörspiel ist zum Hören da, nicht zum Gucken", sagt Fröhlich im sonntaz-Gespärch. "Die Aufnahmen bei den 'Drei ???' laufen schräg ab. Es geht ziemlich wild zu, wir spielen, stehen auf, wirbeln herum, rütteln aneinander. Wir dachten, das könnte man auch live machen."
Das vollständige Interview mit Andreas Fröhlich lesen Sie in der vom 12./13. Juni 2010 – ab Sonnabend zusammen mit der taz am Kiosk.
Zunächst seien er und seine zwei Kollegen vor 200 Leuten in einer Buchhandlung aufgetreten. Dann sei das Publikum von Jahr zu Jahr gewachsen. Für die Serie interessieren sich auch viele Erwachsene. "Sie wollen sich die Kindheit bewahren. Hat viel mit Heimat, Geborgenheit und heiler Welt zu tun." Mit Gewohnheiten hänge es auch zu zusammen, dass Hörspielserien in der Zeit von Playlists immer noch auf Kassette gekauft und gehört würden: "Ich nehme meine Hörer mit zurück in die Kindheit."
In dem sonntaz-Gespräch erzählt Fröhlich, wie ihm als Kind vom Vater das Sprechen bei "linken Bazillen" verboten wurde, wie er Bob Andrews wurde, warum er so ungern Werbespots spricht und wann Menschen eine Stimme mögen.
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