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■ Die anderen"Le Figaro", "Les Dernieres Nouvelles d'Alsace", 24 Tschassa" zum Kosovo

„Le Figaro“ aus Paris kritisiert das Verhältnis von UÇK und Bundeswehr: In Prizren haben es die deutschen Soldaten den albanischen Kämpfern der Kosovo-Befreiungsarmee überlassen, das in der Stadt geltende Recht zu bestimmen, und haben damit die serbischen Familien ihrem Schicksal überlassen. Zivilisation ist aber nicht die vom Zufall bestimmte Lynchjustiz, es ist die Verurteilung der Schuldigen und ihrer allein. Der Westen hat nicht Krieg in Europa geführt, um eine ethnische Säuberung nun andersherum sich vollziehen zu lassen oder eine ethnische Trennung. Wenn es das von dem mächtigsten Militärbündnis aller Zeiten angestrebte Ziel gewesen wäre, ein unabhängiges Kosovo oder ein Groß-Albanien zu verwirklichen, dann wäre es ehrenhaft gewesen, dies bekanntzugeben. Aber man könnte sich dann nach dem Sinn Tausender von Toten und massiver Zerstörungen fragen.

„Les Dernières Nouvelles d'Alsace“ aus Straßburg fordern die schnelle Entwaffnung der UÇK: Die Rückkehr des aus seinen Trümmern neu entstandenen Jugoslawiens nach Europa ist wünschenswert. Sie erfolgt über die Demokratisierung. Und welch bessere Versuchsstätte gibt es dafür als das unter internationalem Protektorat stehende Kosovo, sofern dort nicht die in Bosnien-Herzegowina begangenen Irrtümer wiederholt werden? Dort waren alle extremistischen Grüppchen bestehengeblieben. Die UÇK ist nicht eine homogene „Befreiungsarmee“. Sie, die lange durch den Handel mit Drogen finanziert wurde und in rivalisierende Kommandos aufgeteilt ist, spiegelt die Clans der Kosovo-Albaner wider, die es noch immer auf dem Lande gibt. Es muß schnell vorgegangen werden, um diese zusammengewürfelte Truppe vor der Rückkehr der Flüchtlinge zu entwaffnen, die von nach Rache dürstenden Kämpfern der zwölften Stunde unterwandert werden. Sonst gerät die Situation außer Kontrolle.

„24 Tschassa“ aus Sofia kommentieren das Abkommen zwischen den USA und Rußland über die Friedenstruppen im Kosovo: Das Abkommen zwischen der Nato und Rußland ist ein Beispiel dafür, wie die gute Diplomatie den Wolf satt machen und das Lamm ganz lassen kann. Jetzt werden die Russen im Kosovo sein, aber keine eigene Zone haben. Sie sind ihren eigenen Befehlshabern unterstellt, die ihrerseits aber die Nato-Kommandeure salutieren werden. Mit einem Wort: Die russischen Truppen werden im Kosovo präsent sein, aber nicht auf eigene Faust handeln. So werden die Serben beruhigt und die Nato wird zufrieden sein.

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