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Die Zukunft der MusikkritikAcht Stunden sind kein Tag

Seit das Magazin "Spex" seine Albenrezensionen abgeschafft hat, ist die Debatte über den Zustand der Popkritik neu entbrannt. Sie zeigt, die Kritik lebt noch.

Verbindungen zu gesellschaftlichen Entwicklungen lassen sich auch in Plattenkritiken aufzeigen. Bild: chriskuddl/photocase

Anfang des Jahres verkündete das zweimonatlich erscheinende Musikmagazin Spex das "Ende der Schallplattenkritik". Seither veröffentlicht das in Berlin erscheinende Blatt statt Plattenrezensionen zu jedem neuen Album jeweils einen fortlaufenden Dialog mehrerer Autoren. Das ist ein guter Anlass, um an die Anfänge vom Ende zu erinnern.

Die Behauptung, Plattenkritiken seien nicht mehr zeitgemäß, mag reizvoll klingen. Dabei verhält es sich so, dass für diese Entscheidung wie bereits beim Spex-Umzug von Köln nach Berlin vor vier Jahren wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend sind.

Die damalige Verkleinerung der Redaktion und die Umstellung auf den Zweimonatsrhythmus waren nicht inhaltlich motiviert, auch wenn das öffentlich anders verkauft wurde. Es macht einen Unterschied, ob im Falle eines Personalwechsels die "neuen Besen" Sachzwänge benennen, um das Optimale daraus zu machen, oder ob sie so tun, als hätten finanzielle Überlegungen bei der Entscheidung nicht im Vordergrund gestanden. So wie mit der Situation 2006 umgegangen wurde, ist es also kaum verwunderlich, dass man jetzt munkelt, hinter der Idee eines die individuelle Beurteilung der Musikkritik ersetzenden, dialogischen "Pop-Briefings" stehe die Absicht, Autorenhonorare für Plattenrezensionen einzusparen.

Nun hat die Verklärung der eigenen ökonomischen Situation in dem Feld, in dem wir uns bewegen, Tradition. Der Popkultur wohnt zudem die Utopie inne, es werde irgendwann einmal besser laufen, zumindest für einen persönlich, wenn man auch vorher eine Menge Dreck fressen muss. Lebe deinen Traum! Eine neue Perspektive diesbezüglich eröffnete sich mir im Jahr 2002. Damals sprang ich als Redakteur bei der Kölner Spex ein, wo ich prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen am eigenen Leib zu spüren bekam, die in der öffentlichen Wahrnehmung inzwischen das "Medienproletariat" charakterisieren.

Die ersehnte Aufhebung der Grenze zwischen Arbeit und Freizeit, eine Existenz jenseits des Achtstundentags, setzte mich umso stärker unter Strom. Ein Duracell-Häschen, das konstant die Trommel sowohl für Produkte der "Kulturindustrie" als auch für die eigene Position rührt. Die unermüdliche Trommelei, dachte ich, könne zudem den Takt für gesellschaftliche Entwicklungen der Lebens- und Arbeitsverhältnisse im Neoliberalismus angeben. Die Erfolgreichen der kreativen Klasse waren in den Legislaturperioden der Regierung Schröder neu entdeckt worden, weil sie eine Selbstständigkeit vorlebten, die der schwindende Wohlfahrtsstaat ihrer Agenda 2010 begrüßte.

Bild: privat

Wolfgang Frömberg arbeitet beim Kölner Magazin Intro. Vor Kurzem erschien sein Romandebüt "Spucke".

Pop und Kritik

Die Musikindustrie steckt seit geraumer Zeit in der Krise. Das Internet hat die Produktionsmethoden von Musik radikal verändert. Tonträger haben an kulturellen Wert verloren. Gleichzeitig nimmt die Eventisierung auf dem Konzertmarkt zu. Damit einhergehend werden die Spielräume für kritische Berichterstattung über Musik enger.

Dass in Zeiten von Blogs und Streams weniger Musik als früher konsumiert würde, ist eine falsche Annahme. Auch ist die musikinteressierte Öffentlichkeit weiterhin auf Expertenmeinungen und Einschätzungen angewiesen. Umso nötiger ist eine Debatte über die Zukunft der Musikkritik, die, beginnend mit dem Text von Wolfgang Frömberg, in loser Folge

auf diesen Seiten dokumentiert werden soll. (jw)

Diese Umstände erforderten neue Kriterien und andere Formen der Kritik. Das erschien einigen Leuten damals genau so dringlich, wie heute die durch das Internet veränderten Distributions- und Rezeptionsbedingungen die Redaktionen von Printpublikationen beschäftigen. Wir armen Medienschlucker waren nicht damit einverstanden, uns als Prototypen neoliberaler Rollenmodelle einverleiben zu lassen. Spex war von Beginn an eine Ansammlung von starken Individualisten. Während sich viele Kollegen aus dem damaligen Magazinumfeld nur auf Indie-Konzerten oder im Club trafen, verabredeten sich ein paar aus dem Dunstkreis auch auf einer anderen Baustelle. Dort wollten wir das Fundament für ein gemeinsames Vorgehen legen. Wir hatten auch fest vor, nach neuen Möglichkeiten für die Verbreitung unserer Kritik zu suchen. Etwas Besseres als Spex sollte doch möglich sein! Jedoch zerstreute sich der bunt zusammengewürfelte Haufen noch schneller als die Kölner Spex-Redaktion.

Festanstellung dank Sozialisation

Inzwischen habe ich beim Musikmagazin Intro meine Popsozialisation dank Festanstellung als Redakteur zum Beruf gemacht. Der Prozess meiner Professionalisierung hat mich zur Frage geführt, ob die Möglichkeiten der Popkritik zur Intervention schon immer überschätzt waren und diese Selbstüberschätzung zum Programm gehört.

Plattenkritiken waren meine Einstiegsdroge. Ein attraktives Format, das zum Mitreden und Selbermachen einlädt. Von Anbeginn las ich Rezensionen bestimmter Autoren, die mich fast mehr interessierten als die Musik, über die sie schrieben. Diedrich Diederichsens Rezensionssammelband "1500 Schallplatten" lernte ich nahezu auswendig. Die Haltungen, die da eingenommen wurden, gaben mir Rückhalt in Streitigkeiten über Bands und Alben. Anfang der Neunziger erschien mir der Rezensionsteil der Spex als Inbegriff des Pausenhofgezänks. Rezensionen von neuen Schallplatten erschienen mir damals als vielstimmiges Ensemble teils unvereinbarer Positionen. Die zur Schau gestellten Posen hatten eine Grundlage: den Abgleich von Standpunkten, die sich zwingend aus dem Verhältnis von Leben und Popmusik ergaben.

Diese oft auch in Kneipen geführten Auseinandersetzungen wollte ich in Spex fortgesetzt lesen, wo Autoren, Redakteure und Leser zwingende Argumente und eindeutige Haltungen schon lange vermissten - ein Phänomen, das sich Mitte der Nullerjahre nicht nur auf das Blatt beschränkte, sondern als sogenannte Krise der Popkritik die Runde machte. Verbindungen zum persönlichen Alltag und gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen galt es in jedem längeren Artikel und auch in den schnelllebigen Plattenkritiken aufzuzeigen. In Plattenkritiken können Autoren ihre eigene Perspektive autonom vertreten, werden aber auch in den Kontext aller anderen Rezensionen gestellt, die das Spektrum von möglichen Zugängen zu Popkritik abbilden: von der euphorischen Verteidigung der Lieblingskünstler aus einer Fanhaltung heraus bis zur distanzierten Analyse. Und es sollten Autoren schreiben, die im Feuilleton niemals hätten schreiben dürfen, weil sie zu unorthodox an die Sache herangingen.

Kompromiss mit der Industrie

Diedrich Diederichsen plädierte zuletzt in Abgrenzung vom Pop-Briefing der Spex für einen Kompromiss mit der "Kulturindustrie". Er will "gut bezahlte, lange Texte" von Autoren, die jeweils zu den von ihnen bestimmten Zeitpunkten mit fundierten Reflexionen im Veröffentlichungsbetrieb "intervenieren". Aus der Praxis kann ich sagen, dass sich viele Mitarbeiter von unter kommerziellen Bedingungen hergestellten Magazinen diese Argumentation wünschen. Gute Texte führen der Marketingabteilung potenzielle Anzeigenkunden zu. Ebenso wie sie auf "gute Texte", kluge Expertenmeinungen und Nachwuchsautoren hoffen. Ob Diederichsen bei seinem Vorschlag auch anständig honorierte Texte in Betracht zieht, die dem Establishment in den Arsch treten, oder bloß Essays von eingeführten Schreibern meint, die aus einer Art Kaiser-Franz-Position Blitz und Donner über das für ihre "Interventionen" vorgesehene Feld werfen, bleibt unklar. Seine Voraussetzung einer "qualifizierten Langsamkeit" deutet darauf hin, dass er vor allem für sich selber und seinen Erfahrungsschatz spricht.

Ende der Selbstüberschätzung

Die Zeiten der Selbstüberschätzung der Popkritik könnten vorbei sein. Eine Arena, in der auch diejenigen für sich selber sprechen, die nicht, wie von Diederichsen gefordert, in einer "guten Kritik" Argumente abwägen, sondern zwingend und gehetzt ihre Sache vertreten, muss deshalb meiner Auffassung nach in der Hierarchie gleichberechtigt neben dem Pop-Feuilleton stehen. Sie liegt mir vor allem näher als das Pop-Briefing im Konferenzraumstil, das weitere Autorenmeinungen wegrationalisiert und sich an einer Bündelung von Markenautorität versucht, wo echte Vielstimmigkeit gefragt wäre, die letztlich auch von einem Einzelnen ausgehen kann. Um die ordentliche Bezahlung für "lange Texte" freier Autoren durchzudrücken, bedarf es aber tatsächlich mehr als einer Stimme mit "antikapitalistischer Tiefe".

Sobald sich die Kritik formiert, statt nur zu formulieren, könnte man wirklich vom Ende der Popkritik, wie wir sie kannten, reden.

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11 Kommentare

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  • R
    Rica

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    I ch hab nur mal zusammengewürfelter Fundament eingegeben und erstaunlich, wie enorm tief unsere soziale schicht ist in deutsschland. Alles andere scheint heutzutage mupitz zu sein. die radiosender bringen fast nur englische musik, keine musiksendungen im öffentlichen fernsehen, dafür wird sex on tour von werbung und anderen komischen sendungen die heutige realität ist föllig aus geblendet.... Das ist nicht mehr knielang das ist ein miniröckch was nur bis zum bauchnabel geht. Tschau

  • JH
    Jergs Hohnwälder

    Es ist eine Frechheit, was Sie, Frömberg, in diesem Text behaupten! Dax' völlig richtige Anmerkungen ließen sich noch weiter ausführen und ergänzen - aber wozu? Damit tät ich Ihnen vermutlich noch einen Gefallen. Ich hoffe inständig, dass dieses glänzende Beispiel einer Anti-Recherche Ihre Laufbahn als Autor beendet!

  • D
    Dorian

    Frömberg oder Dax persönlich - Bangs bleibt tot. Zurecht.

  • MD
    Max Dax

    Lieber Kollege Wolfgang Frömberg,

     

    herrlich, ich habe selten so einen schlecht recherchierten Text über meine Arbeit gelesen. Du hast leider die Gelegenheit verpasst mich anzurufen, um die einfachsten Facts zu checken. Ausgestattet mit den Fakten, hättest du deine Argumentation jedoch völlig neu aufbauen müssen. Erlaube mir folgende drei Anmerkungen zu drei Unwahrheiten, die du dem Taz-Leser zumutest.

     

    Du schreibst:

     

    "Die Behauptung, Plattenkritiken seien nicht mehr zeitgemäß, mag reizvoll klingen. Dabei verhält es sich so, dass für diese Entscheidung wie bereits beim Spex-Umzug von Köln nach Berlin vor vier Jahren wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend sind."

     

    und

     

    "Die damalige Verkleinerung der Redaktion und die Umstellung auf den Zweimonatsrhythmus waren nicht inhaltlich motiviert, auch wenn das öffentlich anders verkauft wurde."

     

    und

     

    "So wie mit der Situation 2006 umgegangen wurde, ist es also kaum verwunderlich, dass man jetzt munkelt, hinter der Idee eines die individuelle Beurteilung der Musikkritik ersetzenden, dialogischen "Pop-Briefings" stehe die Absicht, Autorenhonorare für Plattenrezensionen einzusparen."

     

    Dazu ist anzumerken, dass wir bei der Spex Autorenhonorare zahlen. Zähle die Seiten des Pop Briefings in der Spex durch, und du wirst auf eine höhere Seitenzahl kommen als früher, als wir noch herkömmliche Plattenkritiken druckten. Mehr Zeichen = mehr Honorar. Wirtschaftliche Gründe also, um Autorenhonorare einzusparen?

     

    Tatsächlich waren rein inhaltliche Gründe ausschlaggebend, uns von der Plattenkritik, wie wir sie kannten, zu trennen. Die Gründe sind ausführlich im Editorial der aktuellen und der letzten Spex nachlesbar. Keinen der Gründe hast du in deinem Text aufgeführt.

     

    Ebenso unwahr ist die Behauptung, dass die Gründe für den Umzug der Spex von Köln nach Berlin und die Umstellung des Erscheinungsrhythmus der Spex seinerzeit von uns nicht offen thematisiert worden wären. Ich habe seinerzeit David Denk in der Taz ein Interview gegeben,

     

    http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/12/16/a0193

     

    in welchem klar und deutlich ausgesagt wurde, dass natürlich wirtschaftliche Gründe den Umzug notwendig gemacht hätten, u.a. die Einführung des Tabakwerbeverbots in Print-Medien sowie die Gelegenheit, Overhead-Kosten durch die Zusammenlegung von Redaktionen in einem Gebäude zu sparen.

     

    Wurde ich nicht sogar von dir (oder war es mein Vorgänger Uwe Viehmann, dann bitte ich um Verzeihung) in einer anschließenden, mit Hass geschriebenen Rundmail daraufhin persönlich angegangen und für eben diese Aussagen in der Taz als "Neokonservativer" verleumdet?

     

    Besonders irritiert es mich, dass du als Kollege und Journalist munter zwischen frei erfundenen "Fakten" ("Dabei verhält es sich so...") und offen als Gerücht gekennzeichnetem ("dass man jetzt munkelt...") mäanderst.

     

    Ich äußere mich für gewöhnlich nicht zu Dünnsinn, egal, wer ihn verzapft. Aber du brichst die eiserne Regel, dass man sich doppelt und dreifach absichern sollte, wenn man über Kollegen herzieht.

     

    Aber vielleicht war dir ja auch klar, dass dein Text nach Recherche wie ein Kartenhaus zusammengefallen wäre.

     

    Mit freundlichen Grüßen,

     

    Max Dax

  • M
    mulack

    Herr Frömberg, Sie sagen, das Pop Briefing der Spex wurde mit der Absicht konzipiert, Autorenhonorare für Plattenrezensionen einzusparen. Mich würde interessieren, wie Sie zu dieser Behauptung kommen.

  • A
    alf

    die rache des maulwurfs.

  • MD
    Max Dax

    Lieber Kollege Wolfgang Frömberg,

     

    herrlich, ich habe selten so einen schlecht recherchierten Text über meine Arbeit gelesen. Du hast leider die Gelegenheit verpasst mich anzurufen, um die einfachsten Facts zu checken. Hättest du mich angerufen, hättest du deine Argumentation jedoch völlig neu aufbauen müssen. Um deine Unwahrheiten nicht unkommentiert zu lassen, erlaube mir folgende drei Anmerkungen zu folgenden drei Unwahrheiten, die du dem Taz-Leser zumutest.

     

    Du schreibst:

     

    "Die Behauptung, Plattenkritiken seien nicht mehr zeitgemäß, mag reizvoll klingen. Dabei verhält es sich so, dass für diese Entscheidung wie bereits beim Spex-Umzug von Köln nach Berlin vor vier Jahren wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend sind."

     

    und

     

    "Die damalige Verkleinerung der Redaktion und die Umstellung auf den Zweimonatsrhythmus waren nicht inhaltlich motiviert, auch wenn das öffentlich anders verkauft wurde."

     

    und

     

    "So wie mit der Situation 2006 umgegangen wurde, ist es also kaum verwunderlich, dass man jetzt munkelt, hinter der Idee eines die individuelle Beurteilung der Musikkritik ersetzenden, dialogischen "Pop-Briefings" stehe die Absicht, Autorenhonorare für Plattenrezensionen einzusparen."

     

    Dazu ist anzumerken, dass wir bei der Spex Autorenhonorare zahlen. Zähle die Seiten des Pop Briefings in der Spex durch, und du wirst auf eine höhere Seitenzahl kommen als die durchschnittliche Seitenzahl, als wir noch herkömmliche Plattenkritiken druckten. Mehr Zeichen = mehr Honorar. Wirtschaftliche Gründe also, um Autorenhonorare einzusparen? Selten so gelacht.

     

    Tatsächlich waren rein inhaltliche Gründe ausschlaggebend, uns von der Plattenkritik, wie wir sie kannten, zu trennen. Die Gründe sind ausführlich im Editorial der aktuellen und der letzten Spex nachlesbar. Keinen hast du aufgeführt.

     

    Ebenso unwahr ist die Behauptung, dass die Gründe für den Umzug der Spex von Köln nach Berlin und die Umstellung des Erscheinungsrhythmus der Spex seinerzeit von uns nicht offengelegt worden wären. Ich habe seinerzeit David Denk in der Taz ein Interview gegeben,

     

    http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/12/16/a0193

     

    in welchem klar und deutlich ausgesagt wurde, dass ausschließlich wirtschaftliche Gründe den Umzug notwendig gemacht hätten, u.a. die Einführung des Tabakwerbeverbots in Print-Medien sowie die Kappung von Overhead-Kosten durch die Zusammenlegung von Redaktionen in einem Gebäude.

     

    Wurde ich nicht sogar von dir (oder war es mein Vorgänger Uwe Viehmann, dann bitte ich um Verzeihung) in einer anschließenden Rundmail daraufhin persönlich angegangen und für eben diese Aussagen in der Taz als "Neokonservativer" verleumdet?

     

    Besonders irritiert es mich, dass du als Kollege und Journalist munter zwischen frei erfundenen "Fakten" ("Dabei verhält es sich so...") und offen als Gerücht gekennzeichnetem ("dass man jetzt munkelt...") Quark mäanderst.

     

    Ich äußere mich für gewöhnlich nicht zu Dünnsinn, egal, wer ihn verzapft. Aber du brichst die eiserne Regel, dass man sich doppelt und dreifach absichern sollte, wenn man über Kollegen herzieht.

     

    Aber vielleicht war dir ja auch klar, dass dein Text nach Recherche wie ein Kartenhaus zusammengefallen wäre.

     

    Mit herzlichen Grüßen,

     

    Max Dax

  • C
    Clara

    Daß sich ausgerechnet ein Mitarbeiter der Waschzettelabschreiberredaktion "Intro" über die Konkurrenz mokiert, ist köstlich. "Intro" ist ein ganz besonders trauriges Beispiel für den verluderten Zustand der deutschen Musikpresse, die über jedes Stöckchen springt, das ihr der Anzeigenverkäufer vor die Nase hält.

     

    Gekrönt wird das Ganze aber vom verquasten und völlig unlesbaren Blafasel-Stil des Autors. Solange Leute wie er glauben, sie seien zur journalistischen Laufbahn berufen und müßten ihren Schwurbelschwall unbedingt publizieren, kann man auch weiterhin einen großen Bogen um "Intro" & Co. machen. Man spart viel Geld und behält seine gute Laune.

  • L
    Lukas

    Vielleicht liegt der Niedergang der Musikkritik in der Unlesbarkeit seiner Texte.

    Dieser Text ist ein schönes Beispiel.

  • CG
    C. Gerhardt

    "Sie zeigt, die Kritik lebt noch." ...... mir war bisher auch nicht bekannt, das irgendjemand etwas anderes behauptet hat.... Rolling Stone/ Musikexpress / Visions / PlasticBomb [ :-)] kleiner Auszug lediglich von Mags die sich dieses Themas u.a. annehmen...

  • D
    Dorian

    "Tonträger haben an kulturellen Wert verloren."

     

    "die Eventisierung auf dem Konzertmarkt"

     

    "Spielräume für kritische Berichterstattung über Musik enger"

     

    "ist die musikinteressierte Öffentlichkeit weiterhin auf Expertenmeinungen und Einschätzungen angewiesen."

     

    Über Musik zu schreiben...

     

    Es verwundert nicht, dass Lester Bangs tot ist.