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Die Wochenvorschau für BerlinFrühlingsgefühle in der Rigaer

Der Frühling ist da, und selbst in der umkämpften Rigaer Straße könnte die Stimmung entspannter werden. Und was passiert noch?

Viel beklagt: Hausprojekt Rigaer94 in Friedrichshain Foto: dpa

Berlin taz | Der Berliner Winter ist vorbei, ganz offiziell kalendarisch seit Sonntag, und manche sagen ja, es sei einer der schlimmsten gewesen seit Langem. Nicht wegen der Kälte oder des Schnees – beides war Mangelware in den letzten Monaten. Sondern weil er so grau war, lange kein Sonnenstrahl durchkam durch die düstere Suppe am Himmel. Plus Corona. Plus am Ende dann auch noch der Krieg gegen die Ukraine. Tristesse allerorten. Puh.

Nun ist Frühling, und auch wenn dieser (wie so vieles andere) den russischen Herrscher Putin kaum beeindrucken dürfte: Der Beginn der schönsten Jahreszeit kann befreiend wirken, zumindest hier in Berlin. Zumal die Sonne in den nächsten Tage scheinen soll, als habe es nie einen Winter gegeben.

Wer trotzdem lieber drinnen unterwegs ist, kann durch die vielen Ausstellungen tingeln, die traditionell Ende März eröffnen. Etwa die Schau „Paul Gauguin – Why Are You Angry?“ in der Alten Nationalgalerie (ab Samstag). Oder Candida Höfer im Museum für Fotografie (ab Donnerstag). Nebenbei läuft noch das feine Musikfestival Maerz Musik, unter anderem mit einer täglichen Performance im Gropius-Bau.

Auch wenn politisch gesehen der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen die Nachrichten beherrschen dürften: Es passiert absehbar noch mehr. Am Freitag findet erneut ein globaler Klimastreik der Fridays-for-Future-Bewegung statt, nicht nur wie seit 2018 am Berliner Invalidenpark, sondern auch in vielen kleineren Städten in Brandenburg, etwa Potsdam, Eberswalde und Königs Wusterhausen.

Der Protest richtet sich sowohl gegen den Krieg Russlands: „Frieden ist aktuell wichtiger denn je, denn jeder Krieg bringt viel Leid und außerdem werden Ökosysteme zerstört und es kommt zu hohen CO2-Emissionen“, heißt es im Aufruf. Aber natürlich auch gegen die großen Konzerne und die Bundesregierung: „Auch in Deutschland hat die Ampel-Koalition noch nicht genug für den Klimaschutz getan.“

Überraschender Vorschlag

Ein anderer politischer Termin ist vielleicht schon vorbei, wenn Sie das hier lesen. Am Montagmorgen will das Berliner Landgericht eine Entscheidung verkünden in der juristischen Auseinandersetzung zwischen dem dubiosen Hauseigentümer der Rigaer Straße 94 und der dort ansässigen Autonomenkneipe „Kadterschmiede“. In der letzten Verhandlung im Februar hatte die Richterin die widerstreitenden Parteien mit einem Kompromissvorschlag überrascht: Die Kneipe soll künftig 650 Euro Miete monatlich zahlen, der Eigentümer dafür auf alle alten Forderungen verzichten. Kann es in dieser Dauerauseinandersetzung tatsächlich zu einer Einigung kommen und zu so etwas wie einem neuen Frühling in der Rigaer? Es wird spannend.

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