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Die Wochenvorschau für fliegende BerlinerLetzte Woche für Air Berlin

Es ist ziemlich absurd, durch Deutschland zu jetten. Wer's trotzdem nicht lassen kann: die Tipps für die Air-Berlin-Abschiedstour.

Noch einmal abheben und landen? Wer's braucht. Foto: dpa

Es ist die letzte Woche von Air Berlin. Wirklich bedauernswert ist das für all jene Noch-Angestellten, denen kein neuer Job in den vielleicht nicht mehr ganz so jugendlichen Schoß fliegt. Aus ökologischer Sicht, seien wir ehrlich, ist die Pleite nur zu begrüßen. Im neu sortierten Oligopol werden die mit Emissionen teuer erkauften Trips mal eben nach Hamburg, München, Düsseldorf nicht nur „preisintensiver“, sondern – auch das ein Gesetz des Marktes – weniger werden. So weit prima.

Für alle, denen diese geil billigen Flüge mit dem roten (Schoko-)Herz an ebenjenes gewachsen sind und deren Gewissen sich gern mal im innerdeutschen Luftraum verflüchtigt, bietet sich noch eine Abschiedstour in die exotischeren Metropolen der Unterhaltungs- und Aktionskultur an. Die Flieger starten ja nun eh und Plätze gibt es noch zuhauf. Gleich Dienstag früh also vom Flughafen der kurzen Wege über Düsseldorf nach Sylt. Ankunft 13.05 Uhr. Das ist zwar zu spät für die Wanderung zu den Austern am Lister Wattenmeer. Aber die natürlichen Vorkommen sind dort ohnehin schon seit 100 Jahren durch Überfischung ausgerottet. Bleibt die Wattführung am Mittwoch ab 11.30 Uhr, wer weiß, wie lange es das noch gibt. Gummistiefel nicht vergessen.

Alternativ sei ein (Aus-)Flug nach Frankfurt am Main empfohlen, 400 Kilometer, rund 160 kg Co2-Ausstoß pro Person (entspricht rund 5 Fahrten auf gleicher Strecke mit der Bahn). Immerhin startet hier am Mittwoch die öffentliche Veranstaltungsreihe „Die Zukunft hat schon begonnen – Wissenschaftliche Lösungen, Ideen und Utopien für einen lebenswerten Planeten“, ab 19 Uhr in der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Eintritt frei.

Auf dem Weg zum Air-Berlin-Finale führt indes kein Weg an München vorbei, nonstop erreichbar acht Mal täglich ab Berlin-Tegel. Vor Ort passt zum Thema ein Abstecher in Sachen große Transformation: Beim Münchner Klimaherbst gibt es noch bis Freitagabend einen Haufen Vorträge, Diskussionen, Beispiele für lokales bürgerschaftliches Engagement. Die MünchnerInnen wollen übrigens en passant den örtlichen Energieversorger zum Kohleausstieg bewegen.

Und dann ist es so weit: Freitagabend, 21.35 Uhr, Flughafen „Franz Josef Strauß“, eine reichliche Stunde später Landung in Berlin, vielleicht vom Piloten noch eine spektakuläre Ehrenrunde über Tegel, die den Kapitän schon mal den Job kosten kann. Ist ja grad egal. Dieser letzte Flug von Air Berlin ist by the way inzwischen ausgebucht, auf die Idee sind offenbar ganz im Ernst schon andere gekommen. Turbinen aus, Licht aus, jetzt fahren wir aber echt mit der Bahn.

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