Die Wochenvorschau für Berlin: Endlich wieder Schlange stehen

Die Berlinale startet und mit ihr das beliebte Spiel: Wer kriegt wofür eine Karte. Kleiner Tipp: Der Fatih-Akin-Beitrag „Goldener Handschuh“ läuft ab 21.2. eh im Kino.

Ein Mann im Bärenkostum fährt als Werbefigur für die Berlinale U-Bahn

Und jährlich grüßt der Murmelbär … Foto: dpa

Heißa, es geht los: Man darf wieder Schlange stehen für Berlinale-Karten. Um 10 Uhr am heutigen Montag beginnt der Vorverkauf, Donnerstag startet das Festival. Die beliebtesten Treffpunkte für Film-Freaks: Die Ticketschalter in den Arkaden am Potsdamer Platz, im Kino International sowie im Haus der Berliner Festspiele. Aber Achtung: Wer als Profi durchgehen will, bringt nicht nur den Schlafsack mit, sondern kann auch im Schlaf die Ticketcodes seiner Wunschfilme runterbeten, damit er/sie nicht lange Titel, Kinos und Uhrzeiten stottern muss, wenn er/sie endlich am Schalter angelangt ist. Natürlich weiß der Profi, dass man immer nur zwei Karten pro Film bekommt und auch nur für Filme, die die nächsten drei Tagen laufen. Das ist besonders super, weil man sich dann noch an mindestens zwei weiteren Tagen in die Schlange stellen darf!

Außer Berlinale ist in dieser Woche nicht sooo viel los, die Schulen haben ja Winterferien. Tausende BerlinerInnen haben sich daher zum Skiurlaub in die allseits bekannten Wintersportgebiete von Nordrhein-Westfalen aufgemacht. Die meisten leider per Auto, weshalb sie aktuell noch im Stau stehen – und der Schnee voraussichtlich getaut ist, bis sie im Sauerland angekommen sind.

Die Daheimgebliebenen versammeln sich am Donnerstagabend am roten Teppich, um zum letzten Mal Dieter Kosslick zuzuwinken und Promis zu gucken. Erwartet werden neben Jury-Chefin Juliette Binoche unter anderem wieder Tilda Swinton, Hollywood-Star Christian Bale und die ewige Catherine Deneuve. Unbesehener taz-Tipp für den Goldenen Bären: Fatih Akins „Der goldene Handschuh“ – die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Heinz Strunk über die wahre Geschichte eines Frauen-Serienmörders aus dem Hamburg der 70er Jahre. Dafür lohnt sich aber das Schlange-Stehen für die Karte wirklich nicht, fünf Tage nach Berlinale-Ende kommt er eh in die Kinos.

Wer es mehr mit der harten Politik als den schönen Künsten hat, geht vielleicht lieber am Freitag vor der Chausseestraße 44–45 demonstrieren. Dort beginnt um 11.30 Uhr der offizielle Festakt zur Eröffnung der neuen Zentrale des Bundesnachrichtendienstes. Sie wissen schon, diese Geheimorganisation, die jahrelang illegal Verbindungsdaten von Auslandstelefonaten speicherte und verdächtige Islamisten gerne in Foltergefängnissen von „befreundeten“ Diensten (früher unter anderem Syrien) verhört. Weitere mögliche Kritikgründe: die exorbitanten Kosten für Neubau und Umzug von rund 1, 4 Milliarden, die Hässlichkeit des Gebäudes – sowie die Gentrifzierung der Gegend bis rauf in den Wedding.

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