Die Wochenvorschau für Berlin: Der Winter ist endlich vorbei

Die Grippewelle ist vorbei, ein Grundstein für einen Gedenkort für Burak B. wird gelegt und die Ostrocker City präsentieren neues Album.

Fiebermesser

Braucht man nicht mehr. Weil: Die Grippewelle ist vorbei Foto: dpa

So, jetzt trollt sie sich also endlich, die miese Sau Winter. Wie jetzt? Sie schniefen und hüsteln noch immer? Dann kann es aber wirklich nur noch an den Pollen liegen, vermeldet das Landesamt für Gesundheit und Soziales. Die Grippewelle ist vorbei, nur noch 29 Fälle wurden in der vergangenen Woche gemeldet. Zeit also, sich in die schöne Hälfte des Jahres zu stürzen, gründlich zu vergessen, dass man in der anderen Hälfte immer wieder denkt, dass es so nicht weitergehen kann, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, Tauchlehrer in Thailand zu werden und dass man überhaupt vollkommen falsch ist auf dieser Seite der Erdkugel.

Genug vom Wetter, diese Woche verspricht interessant zu werden. Am Mittwoch jährt sich zum fünften Mal der Todestag von Burak B., der in der Nacht auf den 5. April 2012 auf offener Straße in Rudow von einem unbekannten Täter erschossen wurde. Fünf Jahre später fehlt noch immer jede Spur vom Täter. Zur Zeit des Mordes war es gerade ein halbes Jahr her, dass die jahrelang unentdeckte Mordserie der rechtsterroristischen NSU bekannt wurde. Könnte der Täter ein Neonazi sein? Die Antennen sind ausgefahren, nicht nur unter Berlinern mit Migrationshintergrund. Um 18.30 Uhr gibt es deshalb am Mittwoch eine Kundgebung und Grundsteinlegung für einen Gedenkort für Burak B. – unweit vom Tatort in der Rudower Straße, Ecke Möwenweg.

Arm sein ist überall doof, aber vielleicht ist Armut in der Stadt, wo man mangels natürlicher Alternativen beispielsweise als Kind noch stärker auf kulturelle Teilhabe angewiesen ist als auf dem Land, sogar noch lähmender als anderswo. Dessen scheint sich auch Berlins neue Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Elke Breitenbach (Linke) ziemlich bewusst zu sein. Jedenfalls diskutiert sie am Donnerstag um 19 Uhr im Franziskanerkloster in der Wollankstraße mit dem Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes, Georg Cremer über die Frage: „Boomt die Armut in Berlin und Deutschland? – Faktencheck, Positionen und Gegenstrategien“.

Es gibt sehr, sehr alte Songs, die sich bis heute kaum abgenutzt haben – und es gibt Songs, bei denen man heute nicht mehr nachvollziehen kann, was die Leute umtrieb, dass sie diese hoch und runter hörten. Einer der Songs dieser letzteren Sorte wurde vor genau 40 Jahren von der Ostrock-Band City verfasst und hieß „Am Fenster“. Er verkaufte sich weltweit 10 Millionen mal und ist der erfolgreichste DDR-Song im Westen Deutschlands bis heute. An seine wohl bescheuertste Liedzeile „Einmal fassen, tief im Blute fühlen, dies ist mein, und es ist nur durch dich“ knüpft City wohl an, indem die Combo am Donnerstag ihr neues Album „Das Blut so laut“ präsentieren. Das scheint wohl blutiger Ernst zu sein. Hat sich eigentlich schon einmal jemand gefragt, warum alternde Ostrock-Bands oft so wenig humorvoll sind?

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.