Die Wahrheit: „Schisma, Schisma, ei jei jei jei.“
Was klüngeln Papst Franziskus und Kardinal Woelki mit Gianni Infantino dort in Doha? Was bloß plant der Vatikan mit der Fifa da in Katar?
Ein Raunen geht durch die wartende Menge. In das Schaufenster des Kölner Warenhauses schieben zwei Dekorateure Röhrenfernseher aus dem abgelaufenen 20. Jahrhundert. An einem Glühweinstand davor wird warmes Kölsch verkauft. Die Stimmung ist am Siedepunkt, schließlich ist mit der Fußball-WM „ein heißes Eisen am Start“, wie die Standbetreiberin „Meinen Namen sag ich nicht“ sagt.
„Da, der Papst! Im Fernsehen!“, ruft plötzlich ein Mann mit Schiebermütze, auf seiner Allwetterjacke steht vorn „War“ und hinten „Zone“. Die Wahrheit ermittelt, mitten in Köln.
Tatsächlich, der Papst. Nicht in der katholischen Klüngelhochburg Köln, sondern in der katarischen Klüngelhochburg Doha. Dank Technik ist das vermeintliche Oberhaupt der einstigen Weltkirche trotzdem nahe Dom im Röhrenfernseher zu sehen. Der greise Argentinier trägt ein scheichartiges Gewand, auch Soutane genannt, samt einem Kamel-Zingulum und einem weißen Scheitelkäppchen.
Schiebermützenmann
„Zingulum heißt Gürtel“, sagt der Mann mit der Schiebermütze und boxt seine Frau, die neben ihm steht, „liebevoll“ in die Hüfte. Der Papst steigt drin im Fernseher in ein Bällebad. Dann setzt er an zum Torwandschießen. Mitten in Doha, auf dem Rollfeld. „Guck mal, Erna“, ruft der Mann, „der Papst kriegt noch einen hoch, haha.“
Hinter dem Papst wartet Rainer Maria Kardinal Woelki auf seinen Torwandeinsatz. Kein Heimspiel: Ein Pfeifkonzert geht durch die wartende Menge hier vor diesem Kölner Warenhaus. Woelki trifft null Mal, aber er ist ja auch nicht in Doha zum Toreschießen, sondern weil er raus muss aus der Rheinmetropole. Er ist ob seiner vulgären Verhuschtheit dort untragbar geworden. Dass „der Papst“ bis jetzt sein Rücktrittsgesuch nicht angenommen hat, hat einen ganz einfachen Grund: „Der Papst“ und Rainer Maria Kardinal Woelki sind gemeinsam nach Doha geflogen, um sich abzuspalten vom Rest der katholischen Kirche, die „mir gewaltig auf die Eier geht, besonders in Europa“. So „der Papst“ während des Fluges.
Heiligenspaltung
Endziel der beiden Ex-Heiligen: die Vereinigung mit Ex-Fifa-Präsident Infantino, der sich ebenfalls abgespalten hat. Und das mal wieder lukrativ. Er soll, berichten Quellen, „ein erkleckliches Sümmchen“ der aktuellen „Fifa-Vierjahresertragsperiode in Höhe von 5,6 Milliarden Dollar“ für seine eigene Abspaltung „exportiert“ haben.
„Krasses Schisma“, ruft der Mann in der Allwetterjacke und skandiert seine neue Fan-Hymne: „Schisma, Schisma, ei jei jei jei …“ Doch wie konnte es dazu kommen? Ohne ihre unanständig reiche Glaubenskongregation sind doch Woelki wie „der Papst“ garantiert arm wie Kirchenmäuse?
Nun, Infantino hat den beiden Hostien-Granden ungekürzte lebenslange Bezüge „im“, Zitat Infantino, „sehr hohen Bereich“ zugesagt. Im Namen des „Papstes“, des „Kardinals Woelki“ und des „Gianni Infantino“: Amen. Hoch lebe das Schisma! Ein letztes Raunen geht durch die wartende Menge vor den Röhrenfernsehern. Kölsch ist aus.
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