Die Wahrheit: Exzellent, Herr Präsident!
Donnerstag ist Gedichtetag. Diesmal darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über den obersten Herrn des Deutschen Fußball-Bundes erfreuen.
Als ein Reinhard Dieter Grindel
noch in seine Strampel-Windel
kackte, ahnte jedermann:
Hier wächst was Besond’res ran.
Schon als Schulkind wusste er:
Es muss etwas Großes her:
Graf, Pilot, Geheimagent,
Wunderheiler, Präsident.
Und dann nach dem Abitur
war er vollends in der Spur:
Präsident! Zu diesem Zweck
klotzte er sein Studium weg,
boxte sich durch jeden Mist:
Volksvertreter, Journalist.
Irgendwie war das zwar schick,
doch er richtete den Blick
auf ein Ziel nur: Präsident.
Und weil er den Fußball kennt
von Victorias B-Junioren
und diversen Fernsehforen
und beim DFB die Türen
schief und krumm in den Scharnieren
hingen, und weil alles schmollte,
weil sie keiner richten wollte,
sprach man mit verhalt’nem Lachen:
Bitte schön. Soll der’s mal machen.
Denn der guckt ja sehr entschlossen,
und der rödelt unverdrossen.
Was er macht, das macht er beinhart.
Präsident sein liegt dem Reinhard.
Aber – frag ich nur mal so –
kann er das nicht anderswo?
Präsident könnt er auch werden
bei der Hundestaffel Verden.
Präsident dürft er auch sein
beim Rotenburger Sportverein.
Oder er versucht es mal
beim Osterholzer Karneval,
Da wär er als Präsident
voll in seinem Element.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW
Sahras Knechte
Forscher über Einwanderungspolitik
„Migration gilt als Verliererthema“
Abschied von der Realität
Im politischen Schnellkochtopf
Russlands Angriffskrieg in der Ukraine
„Wir sind nur kleine Leute“
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Extremismus bei Alemannia Aachen
Der rechte Flügel