Die Wahrheit: Frühling in Berlin
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Diesmal darf sich die Leserschaft an einem Poem zu einer viel zu kalten Jahreszeit erfreuen.
Ja, jetzt ist endlich, endlich Frühling in Berlin,
und junge Knospen treiben aus den alten Zweigen.
In wohlbekannten Gärten Frühlingsblumen blüh’n.
Seht, wie in diesem bunten, munt’ren Reigen
Stiefmütterchen um frische Farben sich bemüht,
wie Nulpen und Narzissten sich auf hohen Stängeln wiegen.
Doch, ach, die Groküsse sind viel zu rasch verblüht.
Die Pfeilchen träumen schon, sie werden balde fliegen.
Schon steh’n Jo-mei-Glöckchen aus Bayern gut versteckt.
Seht hier den Spitzfindwegerich und wilde Spahnemonen.
Und dort von Laberblümchen mühsam zugedeckt
die Küchenschelte in verschiedenen Versionen.
Wenn schon im Lenz die wilden Chrisenthemen blüh’n,
kann man da noch auf einen schönen Sommer hoffen?
Ja, es ist endlich wieder Frühling in Berlin.
Doch was kommt dann? Das bleibt ergebnisoffen.
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