Die Wahrheit: Feuchte Blütenträume
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über ein herbstliches Rückzugsgebiet erfreuen.
Herbst ist wieder und sein Wetter
schickt uns alle auf die Bretter.
Wenn es pustet, bläst und windet
und man sich vergeblich schindet,
Regenschirm schnell aufzuspannen,
weil’s auch schüttet wie aus Kannen,
flieht man dankbar in die Schänke,
in die Wirkung der Getränke.
Wählt die Tropfen mit Promille,
führt sie sich in aller Stille
und beständig zu Gemüte,
denn des Frühlings erste Blüte
auf den Wiesen und im Garten
lässt nun lange auf sich warten …
Und die Tage, alle grauen,
sind nur schwer noch zu durchschauen.
Leben bleibt jetzt vieles schuldig,
also bechert man geduldig
sich die dunklen Wochen heller
und die Stimmung aus dem Keller,
singt, und sind’s auch Klagelieder –
bis im Frühjahr endlich wieder
die für lange Zeit verscheuchten
Tulpen und Narzissen leuchten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen
Partei stellt Wahlprogramm vor
Linke will Lebenshaltungskosten für viele senken