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Die WahrheitZwinkernde Pferde

Heureka, Gravitationswellen! Dabei sind sie von gestern – die Wissenschaft ist schon viel weiter und wesentlich lebensnaher.

Illustration: Miriam Wurster

Was braucht man für eine wissenschaftliche Jahrhundert-Sensation? Zunächst einmal 100 Jahre Zeit, dann zwei mittelschwere Schwarze Löcher, eines mit 36 und eines mit 29 Sonnenmassen, und schließlich die Bereitschaft dieser gigantischen Materieklumpen, sich auf Kollisionskurs zu begeben. Und zack, da haben wir sie: die Sensation! Der intergalaktische Auffahrunfall in rund 1,3 Milliarden Lichtjahren Entfernung reichte doch tatsächlich aus, um hier auf Erden eine vier Kilometer lange Röhre um den Bruchteil eines Atomkerns zu stauchen.

Heureka, Gravitationswellen! Weltweit drehen Physiker komplett durch, weil nun nach 100 Jahren endlich Einsteins Relativitätstheorie wasserdicht in allen Teilen belegt scheint. Und wir Normalbürger, was haben wir davon? Können wir uns schon bald auf Warp-Antrieb und Wurmlochreisen freuen? Nein, sagen die Wissenschaftler, das Ganze erforsche man mehr so interessehalber.

Da lobe man doch die echten Wissenschaftler, die sich mit Themen befassen, die dem Menschen nützen und die unsere Gesellschaft voranbringen. So etwa eine jüngst veröffentlichte Studie der University of Sussex in Brighton, die es verdientermaßen ins Programm des seriösen Deutschlandfunks geschafft hat. So berichtete jetzt die Sendung „Forschung aktuell“ über den Ablauf der Studie: Man hatte Pferden Fotos von wütenden Menschen gezeigt und dann beobachtet, wie die Tiere reagieren. Es zeigte sich, dass sie die Fotos verstärkt mit dem linken Auge ansehen würden.

Das wiederum bedeute nach Ansicht der Forscher, dass ihnen der schlecht gelaunte Mensch nicht gefällt. Bei Fotos von lachenden Personen machten die Tiere das nicht so häufig. Daraus schlossen die pfiffigen Wissenschaftler, dass die Pferde die Emotionen von Menschen deuten können.

Pferde zum Anbrüllen

Und weil die Erkenntnisse nicht nur überaus nützlich sind, sondern überdies wohl auch noch Budget übrig war, will man nun ergründen, ob Pferde die Emotionen von Menschen auch in der Stimme erkennen können. Das dürfte ebenso erhellend wie unterhaltend werden, wenn der eine Forscher sich vor das Pferd stellt und es anbrüllt, während sich ein zweiter mit Klemmbrett und Stift Notizen macht, was das Pferd denn so von dem wütenden Geschreie hält. Wenn es schlau ist, tritt es den Weißkitteln hochwissenschaftlich in den Hintern.

Die Pferdeflüsterei im Namen der Wissenschaft ist bei Weitem kein Einzelfall, wenn es um sinnvolle und praxisgerechte Forschung geht. Weltweit wird tagtäglich an bemerkenswerten Projekten herumgetüftelt. Man muss nur einmal die Themen in einschlägigen Fachmedien überfliegen. Ein besonderer Schwerpunkt heutiger Forschung liegt offenbar im Verdauungssystem.

Diesen Eindruck vermittelt zumindest Wissenschaft aktuell, wo man unter anderem folgende Überschriften findet: „Darmflora hält fette Braunbären gesund“, „Wie Darmkeime den Appetit regulieren“, „Darmbakterien von Küchenschaben produzieren Pheromon“, oder besonders schön, „Badekultur der alten Römer förderte Übertragung von Darmparasiten“. Hier hat man definitiv gelernt, wie sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden lässt.

Eichelwürmer zum Knuddeln

Besonders interessant sind aber Studien über Menschen oder – noch besser – vergleichende Studien zu Menschen und Tieren! Ein herausragendes Beispiel: „Eichelwürmer und Menschen: Äußerlich grundverschieden – genetisch eng verwandt“. Der zugehörige Bericht, ebenfalls in Wissenschaft aktuell publiziert, veranschaulicht eine komparative Erbgutanalyse zwischen den exotischen Meeresbewohnern und Säugetieren. Das passende Bild zeigt einen jungen Eichelwurm, der – vergleichend analysiert – in etwa so aussieht wie der Lullermann von Opa Heinz.

Von so viel Praxisnähe und Relevanz können die Gravitationswellenforscher allerdings nur träumen. Aber sind denn, perspektivisch gedacht, diese Gravitationswellen zu gar nichts nütze? Oder verfolgen die Wissenschaftler einfach den falschen Ansatz? Wie wäre es denn, einmal die Wirkung von Gravitationswellen auf die Verdauung wütender Pferde – respektive auf die Gemütslage von Eichelwürmern – zu untersuchen? Dafür wird doch sicher noch ein bisschen Fördergeld übrig sein!

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2 Kommentare

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  • fuxle sieht:

    das Pferdle knurrt, das Würmle wurmt und die Autoles fahren. Das wusste der liebe Albert auch vor 100 Jahre. Aber ihm zu Liebe, damit es relativistisch passt: wenn die beiden - oben gezeigten - Autos in einander krachen, was passiert dann? Raum und Zeit wird gekrümmt und der Schrotthaufen bleibt auf der Strasse. Eben das haben die „Wissenschaftler“ aus 1,3 Milliarden Lichtjahren Entfernung „gemessen“ und herausgefunden, dass der Schrotthaufen deren Instrumente gekrümmt hat.

     

    fuxle sagt:

    So weit so gut. Aber: Was haben die Wissenschaftler in der Tat gemessen? Nur deren Instrumente natürlich. Was haben sie herausgefunden? Das endlich und „genau“ deren Vorstellung von einem Loch, das schwarz sein sollte, stimmt. Was wollen sie uns damit sagen? Nichts anderes als dass, ein Klumpen ein Loch ist. Was lernen wir daraus? Genau das, wie oben erwähnte Pferde.

     

    Fuxle meint:

    Die „Multi-Steinische“ Relativität relativiert Alles. Sie wird heute noch geschickt - in allen Bereichen der Machtebenen - dazu genutzt um das zu „erläutern“ was Erläutert ist. Warum soll mir Jemand weiß machen wollen, dass ich daran „glauben“ muss, dass es tatsächlich zuvor gekracht hat, bevor es zum Schrotthaufen wurde? Konkret: die Wissenschaftler wussten - schon im Voraus - das sich ein Rohr von ca. vier Kilometer Länge

     

    Also: die „Relativität“ ist eine Ablenkungs-Strategie um das Eigeninteresse durchzusetzen. Hier ein angewandter Beispiel: wen die „Russen“ ein Marschflugkörper abfeuern, dann ist das ein Körper der tötet. Und wenn die „Amis“ das Gleiche - und das tun sie seit Ewigkeiten - machen, dann ist dass ein Körper der marschiert. Der, die - bitte schön - nur die richtige Richtung zeigt. Oder?

  • Wissen, das die Welt nicht braucht. Eine der vielen negativen Begleiterscheinungen von Macht ist, dass sie das Verrutschen von Prioritäten fördert. In einfachen Worten: Wer es sich leisten kann, der macht mehr Mist als Leute, die sich am sogenannten Riemen reißen (lassen) müssen.

     

    Dieser Tatsache haben wir unter anderem das Grüne Gewölbe samt Inhalt, Schloss und Park zu Versailles oder die Pyramiden zu verdanken, aber auch die Weltkriege I und II, den Vietnamkrieg, den Stalinismus oder Gladiatorenkämpfe. Nun also auch das Wissen um den Eichelwurm und die reale Existenz Einsteinscher Gravitationswellen.

     

    Mach was dagegen, wenn es dich tangiert!