Die Wahrheit: Von Masseusen und Matrosen
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über ein horizontales Verhältnis erfreuen.
Zwei betrunkene Masseusen
liegen auf dem Bett und dösen.
Neben ihnen zwei Matrosen,
nesteln hektisch an den Hosen
der betrunkenen Masseusen,
bis sich Hosenknöpfe lösen.
Woraufhin die zwei Matrosen
mittels Schnickschnackschnuck noch losen,
wer mit welcher der Masseusen,
die ganz arglos weiterdösen.
Doch als nun die zwei Matrosen
eilig auch die eignen Hosen
öffnen und hinunterstreifen
und sodann mit furchtbar steifen
Gliedern auf die Frauen steigen,
kann der Dichter nicht mehr schweigen.
Also weckt er die Masseusen,
die mit ihren muskulösen
Armen sich die Männer greifen,
sie vom Bett zur Türe schleifen
und sie dort mit festen Tritten
in den Arsch zu gehen bitten.
So verschwinden die Matrosen
ohne Worte, ohne Hosen.
Seufzend legen die Masseusen
sich zurück aufs Bett – und dösen.
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