Die Wahrheit: Strom durch Hamster
Der Wahrheit-Sonderservice: Die ultimativen Energiespartipps für Arme und andere Fans von Bundesumweltminister Peter Altmaier.
Der Debatte um steigende Strompreise geht der Saft einfach nicht aus: Immer mehr Bürger sitzen im Dunkeln und wissen weder ein noch aus. Die Politik versucht sich derweil in Beschwichtigungen und vagen Versprechungen. Jüngst geforderte Stromrabatte für ärmere Haushalte lehnt Bundesumweltminister Peter Altmaier strikt ab – die Armen sollten lieber das Stromsparen lernen. Wie, verriet der Minister jedoch nicht. Und wieder einmal müssen wir die Drecksarbeit für die Politik erledigen. Im folgenden gibt die Wahrheit deshalb die ultimativen Stromspartipps für die Armen und Ärmsten.
Nachwachsender Strom
Warum nicht eine kleine Hamsterzucht beginnen? Die Nager sind äußerst günstig in der Anschaffung, zeigen sich sehr lauffreudig und vermehren sich schnell. Mit einem passenden Schichtplan für die Laufräder lässt sich ganz einfach Strom rund um die Uhr erzeugen. Noch ein Tipp für Peter Altmaier: In Sachen Umwelt lohnt es sogar, in größeren Maßstäben zu denken. Mit der Leistung eines von menschlicher Kraft angetriebenen Laufradkraftwerks könnte man drei ganze Atomkraftwerke ersetzen. Aber nur dann, wenn Minister Altmaier, der einem Hamster nicht unähnlich sieht, persönlich im Rad voranläuft.
Arge-Post verheizen
Viele Arme sind gleichzeitig Arbeitslose und erhalten als solche Unmengen an Post von der Arge: Termine, Aufforderungen, Kürzungen und vieles mehr. Zusammen mit den ganzen Ablehnungsschreiben von potenziellen Arbeitgebern lässt sich ein hübsches Feuerchen machen, das prima den teuren Elektroherd in der Armenhütte ersetzt.
Durchblick im Dunkeln
Es muss doch nicht immer elektrisches Licht sein! Als Armer sollte man sich aus alten Bundeswehrbeständen einfach günstig ein gebrauchtes Nachtsichtgerät besorgen. Nebenbei fühlt man sich so wie ein echter Elitesoldat.
Loddars Strumpfspartipp
Auch der Fernseher kann mit Rat und Tat zur Seite stehen, denn dieser läuft bei den Armen des Landes ohnehin den ganzen Tag. So lohnt auch der Blick in die neue Ratgebersendung von Lothar Matthäus, die am Sonntag auf dem Uschi-Sender Vox startet. Er empfiehlt: „Meine Freundin trägt keine Strumpfhose!“ Ein dringend nachahmenswerter Strumpfspartipp von Loddar. Noch sparsamer ist aber: Hartz-4-TV einfach mal ausschalten.
Wärme to go
Nicht nur die Strom-, auch die Heizkosten steigen immer weiter. Deshalb hier schon ein Tipp für den Winter: Nehmen Sie fremde Wärme mit nach Hause. Alles, was Sie brauchen, sind drei Dutzend Thermogelpacks, die Sie sich sprengstoffwestenartig um den Leib binden, um Fremdwärme zu speichern. Dann geht’s kurz ab in die Sauna – oder noch billiger: in die überheizte Wohnung der greisen Nachbarin.
Negative Energien bündeln
Auch aus der eigenen maroden Gefühlswelt lässt sich Strom gewinnen. Bündeln Sie einfach all Ihre angestauten negativen Energien und fassen Sie beherzt ans Kabel. Besonders trübsinnige Gesellen können damit sogar Waschmaschine und Trockner betreiben. Sollte es bei Ihnen nur fürs Nachtlicht reichen, denken Sie einfach kurz an Peter Altmaier.
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