Die Wahrheit: Meine Lieblingsfrauen
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über Frauen und einen ihrer Liebhaber erfreuen.
Du fragst, ob ich die Frauen mag
Und das an einem Donnerstag?
Ja, donnerstags mag ich sie sehr,
Vielleicht nur freitags etwas mehr.
Ich mag die großen und die kleinen,
Die netten und die hundsgemeinen,
Die unbedarften und die schlauen,
Die lieblich-süßen und die rauen,
Die kühlen und die schnell entflammten,
Die frischen und die arg verschrammten,
Ich mag die blonden und brünetten,
Die burschikosen und koketten,
Ich mag die schwer lasziven Diven,
Die milden und die eruptiven,
Ich mag die langen Bohnenstangen,
Ich mag die Mäuschen und die Schlangen,
Die schüchternen sowie die kühnen,
Die Muttis und die androgynen,
Ich mag die, die bisweilen spinnen,
Und dralle Hammerwerferinnen,
Die sanften und die abgebrühten,
Ich mag die zarten Veilchenblüten,
Die wider jeden Stachel löcken
Und die in engen Lederröcken,
Ich mag die stillen und die lauten,
Die wie ein Männertraum gebauten,
Ich mag die stolzen Amazonen
Und die, die rund um Husum wohnen,
Die mir die U-Bahn-Fahrt versüßen,
Die mich mit „Na, mein Hase“ grüßen,
Die mich mit Porzellan beschmeißen
Und solche, die Carola heißen,
Die Biere zapfen hinterm Tresen,
Ich mag die, die Gedichte lesen,
Die auf der Matte mit mir ringen
Und die mich in den Schlummer singen,
Ich mag die schlichten und mondänen
Und, um auch dies noch zu erwähnen,
Die Tante meines Freundes Klaus
Und Daisy Duck und Minnie Maus;
So viel kann ich für heute sagen –
Du kannst mich Freitag noch mal fragen.
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